Geschichte der Nervenkrankheiten
RunaDas Buch handelt von einer französischen Nervenheilanstalt in den 1880er Jahren. Der Langzeitstudent Jori will endlich seine Doktorarbeit in Angriff nehmen und hat sich dafür ausgerechnet das kleine Mädchen ...
Das Buch handelt von einer französischen Nervenheilanstalt in den 1880er Jahren. Der Langzeitstudent Jori will endlich seine Doktorarbeit in Angriff nehmen und hat sich dafür ausgerechnet das kleine Mädchen Runa ausgesucht, die auf jede Art einfach anders und unheimlich ist.
Ich muss ehrlich zugeben, ich wollte das Buch gerne lesen, weil ich auf der einen Seite die Geschichte der Medizin erstaunlich finde, aber auf der anderen Seite auch erschreckend, wie die Anfänge waren. Vieles von dem kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Ich hatte einige kleine Probleme, in die Geschichte rein zu kommen. Es zeigt zwei Erzählstränge, einmal den Studenten Jori und dann den ehemaligen Ermittler Leqoc. Beides scheint anfangs nicht zusammen zu passen, doch die Verbindungen knüpfen sich langsam während dem Fortlauf.
Dann gab es sehr viele medizinische Fachbegriffe, was es teils ein bisschen schwer gemacht hat. Auch nach bestimmten Behandlungsmethoden und dem entsprechenden Equipment musste ich erstmal googeln, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen. Die Autorin versucht dass wirklich gut zu erklären und rüber zu bringen, aber bei manchen Dingen braucht man einfach auch mal ein Bild dazu.
Trotz allem war ich teilweise schockiert, mit welch brutalen Mitteln hier versucht wurde, die Frauen zu heilen, zumal die Doktoren von ihrer Behandlung sehr überzeugt waren.
Positiv fand ich die Entwicklung von Jori, er hat immer mehr Bezug zu Runa gefunden und beginnt bestimmte Behandlungen in Frage zu stellen.
Ein sehr interessanter Roman, der ein bisschen in die Geschichte der Medizin blicken lässt, aber auch froh macht, dass es heutzutage so fortgeschritten ist.