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Veröffentlicht am 31.05.2019

Spannender Frankreich Krimi

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Die Feriensaison ist zu Ende, im herbstlichen Le Lavandou kehrt Ruhe ein.
Auch der Rechtsmediziner Leon Ritter freut sich wieder mehr Zeit für einen Aufenthalt im Café oder eine Runde Boule zu haben.
Doch ...

Die Feriensaison ist zu Ende, im herbstlichen Le Lavandou kehrt Ruhe ein.
Auch der Rechtsmediziner Leon Ritter freut sich wieder mehr Zeit für einen Aufenthalt im Café oder eine Runde Boule zu haben.
Doch da verschwindet eine Frau, ein abgetrennter Fuß taucht auf und dann auch der Rest der Toten.
Als ein Verdächtiger ins Visier der Polizei gerät, ist Leon Ritter davon überzeugt, dass es nicht der Täter ist.
Er ermittelt auf eigene Faust und gerät dabei selber in Verdacht.

„Mörderisches Lavandou“ ist mittlerweile der 5. Fall meiner liebsten französischen Krimireihen aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Oder bei einem Kaffee in seinem Lieblings-Café sitzt und sich zu einer Runde Boule überreden lässt.
Wenn er aber einen Verdacht hat spürt er ein Kribbeln und das lässt ihn nicht mehr los.
Meist ist er anderer Meinung als Zerna, der Polizeichef von Le Lavandou.
So auch in diesem Krimi.
Es geht um grausame Morde an Frauen, um abgetrennte Füße.
Die örtliche Polizei tappt im Dunkeln. Doch dann gibt es einen offensichtlichen Täter und Zerna möchte den Fall abschließen und glänzen.
Aber Leon ist wie meist anderer Meinung und zieht so den Zorn des Polizeichefs auf sich.
Auch privat läuft es in diesem Buch nicht so glatt für Leon.
Trifft er sich doch mit der Polizeipsychologin zum Essen und geht nachher noch mit in ihre Wohnung.
Natürlich verschweigt er das seiner Partnerin, der stellvertretenden Polizeichefin Isabell Morell, schließlich ist ja nichts passiert.
Isabell sieht das natürlich nicht so, sie fühlt sich hintergangen.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir. Er beschreibt die Landschaft sehr virtuell sodass man sich alles gut vorstellen kann ohne zu viel Worte Drumherum zu machen.
Die Kapitel sind recht kurz, sodass sich das Buch in Windeseile liest.
Die Spannung hält dann auch bis zum Ende an, es wird am Ende sogar noch richtig dramatisch.
„Mörderisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Krimi-Highlight

Nordlicht - Die Tote am Strand
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In Kollund in Dänemark, nahe der deutschen Grenze wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten handelt es sich um Laura Jensen wohnhaft in Flensburg.
Schnell stellt sich heraus, dass die Tote unter falschem ...

In Kollund in Dänemark, nahe der deutschen Grenze wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten handelt es sich um Laura Jensen wohnhaft in Flensburg.
Schnell stellt sich heraus, dass die Tote unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. In Wirklichkeit handelt es sich um Liva Jørgensen die vor 12 Jahren verschwunden ist und als Opfer eines Serienmörders galt.
Das GZ Padborg, das gemeinsame Zentrum der deutsch-dänischen Polizei ermittelt.

„Nordlicht–Die Tote am Strand“ ist der Auftakt einer neue Krimireihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Kommissare gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.
Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein.
Sie leidet unter der mangelnden Liebe ihrer leiblichen Mutter und unter der psychischen Krankheit ihrer Mutter. Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater ist auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.
Jetzt liegt der Vater nach einem Schlaganfall im Koma.
Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Bei ihm brauchte ich einen Augenblick um mich an ihn zu gewöhnen.
Er macht einen etwas abgerissenen Eindruck, lebt im Bus auf einem Campingplatz.
Wenn man ihn aber näher kennenlernt und die Beweggründe kennt kann man ihn verstehen. Nach kurzer Zeit mochte ich auch ihn gerne.
Der Fall ist spannend und gestaltet sich schwierig, da das Verschwinden des Opfers 12 Jahre zurückliegt.
Ich hatte einige Verdächtige konnte mich aber lange auf keinen Einigen.
Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist sehr flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Umgebung so, dass man sich alles gut vorstellen kann, macht aber keine seitenlangen Ausschweifungen die dann eher langatmig wären.
So hatte ich den Krimi in 3 Tagen gelesen.
Der Spannungsbogen spannt sich von Anfang bis zum Ende durch das Buch.
Ohne Zweifel wird „Nordlicht-Die Tote am Strand“ zu meinen diesjährigen Buch-Highlights gehören.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Band 2 der für mich besten deutschen Krimireihe

Lautlose Schreie
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Mara Billinsky und ihre Kollegen der Frankfurter Kriminalpolizei entdecken 7 Kinderleichen auf einem Feld in der Nähe von Frankfurt.
Die Herkunft der Kinder ist unklar.
Erschüttert von diesem Anblick ermittelt ...

Mara Billinsky und ihre Kollegen der Frankfurter Kriminalpolizei entdecken 7 Kinderleichen auf einem Feld in der Nähe von Frankfurt.
Die Herkunft der Kinder ist unklar.
Erschüttert von diesem Anblick ermittelt Mara Billinsky hartnäckig und will nicht eher ruhen bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. Dabei gerät sie selbst in Gefahr.
„Lautlose Schreie“ ist der 2. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born. Schon der 1. Band „Blinde Rache“ hat mir sehr gut gefallen. Jetzt hat Leo Born in Sachen Spannung noch einmal eine Schippe draufgelegt. Für mich ist es zurzeit die beste deutsche Krimireihe.
Mara Billinsky hebt sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis gibt deutlich ab. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung. Vor allem bei ihrem Chef Hauptkommissar Klimmt sowie bei dem neuen Staatsanwalt Christian von Lingert.
Einzig ihr Kollege Rosen steht ihr oft zur Seite.
Im Laufe des Buches nähern sich Maras und ihre Kollegen aber immer mehr an und ich hoffe, dass Mara doch langsam in das Team integriert wird.
Da ich ein echtes „Frankfurter Mädsche“ bin fand ich es natürlich auch schön mit Mara durch Frankfurt zu gehen, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Ich kenne die Schauplätze, gehe auch gerne durch den Günthersburgpark.
Ich hoffe, dass ich Mara noch bei vielen Fällen in Frankfurt begleiten darf.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Ein Buch das bewegt

Mehr als tausend Worte
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Berlin November 1938, Aliza Landau wird durch Gepolter und Geschrei geweckt.
Ihr Großvater Samuel Landau Senior wird von der Gestapo verhaftet.
An diesem Tag verändert sich das Leben der Arztfamilie Landau ...

Berlin November 1938, Aliza Landau wird durch Gepolter und Geschrei geweckt.
Ihr Großvater Samuel Landau Senior wird von der Gestapo verhaftet.
An diesem Tag verändert sich das Leben der Arztfamilie Landau drastisch.
Gleichzeitig brennen die Synagogen und die Geschäfte der Juden werden zerstört und geplündert.
Und das ist erst der Anfang der Geschichte.
„Mehr als tausend Worte“ ist der neue Roman von Lilli Beck.
Die Autorin erzählt vom Schicksal einer jüdischen Familie, dass beispielhaft für so viele jüdische Familien in Deutschland steht.
Ich habe schon viele Bücher gelesen die dieses Thema behandeln aber selten hat mich ein Buch emotional so erreicht.
Der Schreibstil von Lilli Beck ist einfach so visuell, man kann sich das geschrieben deutlich vorstellen.
Dabei braucht sie keine seitenlange Beschreibung, oft reichen schon ein paar Sätze und das Kopfkino beginnt.
Die Protagonisten sind gut gewählt, sie werden sehr realistisch dargestellt und hat es bestimmt auch in dieser Art gegeben.
Die Familie Landau, allen voran Aliza habe ich schnell ins Herz geschlossen, ich habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint.
Die Landaus können sich nicht entschließen ihr Land zu verlassen, ist es doch ihre Heimat.
Nur Aliza wird mit einem Kindertransport nach London geschickt wo Familien jüdische Kinder aus Deutschland aufnehmen.
Mir waren die Kindertransporte bisher nicht bekannt. Für viele war es die einzige Möglichkeit ihre Kinder in Sicherheit zu bringen, auch wenn vor allem für die kleineren Kinder schrecklich gewesen sein muss plötzlich von den Eltern weggeschickt zu werden.
Ich fand es sehr interessant über die Kriegsjahre aus einer anderen Perspektive zu lesen.
Aliza hat ihre Familie und ihre große Liebe Fabian zurückgelassen. Nachrichten von den Lieben kommen nur spärlich.
Am Anfang wurde sie noch gut aufgenommen aber dann brach der Krieg aus und die Flüchtlinge waren plötzlich Feinde was sie deutlich zu spüren bekamen.
Eine weitere Person die sehr authentisch ist, ist der Blockwart Karoschke, auch er steht für viele die es in dieser Art gegeben hat.
Karoschke ist ein ganz mieser Charakter, er nutzt die Lage der Landaus schamlos aus und bereichert sich an ihnen.
Mit „Mehr als tausend Worte“ hat Lilli Beck wieder ein Meisterwerk geschaffen.
Ein Buch über ein Stück unserer deutschen Geschichte, dass nicht vergessen werden darf.
Ein Buch das berührt.

Veröffentlicht am 06.04.2019

La vie en Rose – das Leben in Rosa

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Paris 1944, Edith Piaf trifft auf den jungen Sänger Yves Montand.
Sein Auftritt gefällt Edith Piaf so gar nicht, doch sie merkt welches Potential in diesem jungen Mann steckt und wird seine Lehrmeisterin ...

Paris 1944, Edith Piaf trifft auf den jungen Sänger Yves Montand.
Sein Auftritt gefällt Edith Piaf so gar nicht, doch sie merkt welches Potential in diesem jungen Mann steckt und wird seine Lehrmeisterin und Geliebte.
Yves Montand ist es auch der Edith Piaf zu ihrem berühmten Lied La vie en Rose inspiriert.
Gleichzeitig droht Edith ein Auftrittsverbot. Wegen Konzerten die sie während der Naziherrschaft in Deutschland vor französischen Gefangenen gegeben hat muss Edith Piaf sich rechtfertigen.
Wie schon bei dem vorangegangenen Buch „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ hat Michelle Marly sich wieder eine berühmte und starke Frau für ihr Buch ausgesucht. In „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ erzählt die Autorin über die Glanzzeit von Edith Piaf.
Das Buch ist keine Biografie, es beinhaltet nur die Zeit von 1944-1947, die Zeit, die Edith Piaf mit dem Sänger Yves Montand liiert war. Diese Zeit hat die Künstlerin zu einem ihrer großen Chansons inspiriert, zu „La vie en Rose“.
Der Prolog erzählt wie Edith Gassion im Alter von 21 Jahren durch den Textdichter Raymond Asso ihren ersten großen Auftritt erhielt. Von nun an nannte sie sich Edith Piaf und es war der Beginn einer großen Karriere.
Am Ende des Buches fast Michelle Marly noch einmal kurz zusammen wie es nach 1947 im Leben von Edith Piaf weiterging. So hat man doch einen Gesamtüberblick über das Leben der Künstlerin.
Durch Gedankenrückblicke von Edith Piaf erfährt man auch wie sie aufgewachsen ist, dass es ihr sehr an Zuneigung gefehlt hat. Ich denke das ist auch der Grund, dass Edith Piaf immer hungrig nach Liebe und Anerkennung war.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unkompliziert und sie stellt Edith Piaf in einer Art da wo ich sage, ja, das war Edith Piaf.
Jetzt am Ende des Buches verneige ich mich nicht nur vor der großen, kleinen Edith Piaf sondern auch vor Michelle Marly die dieses Buch in einer so wunderschönen Art geschrieben hat. Man spürt die Sorgfalt und die Liebe mit der die Autorin recherchiert hat und mit der sie das Buch dann auch geschrieben hat.