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Veröffentlicht am 26.06.2023

Guter Krimi mit kleinen Schwächen

Todesschlag
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Covertext:
Die Woche vor Ostern steht ganz im Zeichen des renommierten Jazz-Festivals, das alljährlich in Voss stattfindet. In diesem Jahr wird es eröffnet von der Königin des Saxophons: Marta Tverberg. ...

Covertext:
Die Woche vor Ostern steht ganz im Zeichen des renommierten Jazz-Festivals, das alljährlich in Voss stattfindet. In diesem Jahr wird es eröffnet von der Königin des Saxophons: Marta Tverberg. Sie spielt zwei Stunden ohne Pause. Hält eine flammende Rede gegen den Sexismus im Musikbetrieb. Nimmt ihr Instrument für ein letztes Solo. Und bricht tot auf der Bühne zusammen.
Agnes Tveit sitzt im Publikum. Sie schreibt an einer Biographie über die weltberühmte Musikerin aus Voss. Als Agnes die Tagebücher der Künstlerin zugespielt werden, kommt schnell der Verdacht auf, dass dieser Tod gewollt war. In ihren Aufzeichnungen finden sich gleich mehrere Verdächtige. Doch wer kannte Marta Tverberg wirklich? Agnes recherchiert tiefer, stelle unbequeme Fragen. Und schwebt plötzlich selbst in Lebensgefahr. Denn Voss ist klein, und jeder kennt hier jeden …

Todesschlag ist der 2. Band einer Krimi-Reihe von Randi Fuglehaug.
Der Krimi führt die LeserInnen nach Norwegen, in das Örtchen Voss.

In diesem Krimi steht nicht die Polizei im Vordergrund sondern eine Journalistin die Ermittlungen zum Tod der Musikerin anstellt.
Agnes Tveit ist mir schon im 1. Band sympathisch geworden. Sie gräbt sich in die Recherche ein und deckt Geheimnisse auf. Allerdings ist sie der Polizei gegenüber wenig kooperativ.
So auch im Fall der toten Musikerin, die sie von Interviews für ihre Biografie persönlich kennt.
Marta Tverberg war keine einfache Person, man muss sie zu nehmen wissen und mit ihrer manchmal unhöflichen Art klarkommen.
In den Tagebüchern und Interviewaufzeichnungen der Künstlerin, die Agnes zugespielt werden erkennt sie, dass einige Menschen nicht sehr traurig über den Tod der Künstlerin wären.
Die Journalistin stößt in den Aufzeichnungen gleich auf mehrere Verdächtige.

Randi Fuglehaug hat einen unterhaltsamen und leicht verständlichen Schreibstil.
Die Idee eine Journalistin bei den Ermittlungen zu begleiten gefällt mir gut.
Der Fall ist kompliziert, wird allerdings erst in der 2. Hälfte des Buchs richtig spannend.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen ein so, dass man den wahren Täter nicht so schnell entlarven kann.
Das Ende ist dann überraschen wenn auch etwas zu konstruiert.

Auch der 2. Band der Krimireihe mit Agnes-Tveit hat mir bis auf leichte Schwächen gut gefallen.
Ich freue mich schon auf einen 3. Band.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2023

Fesselnde Familiengeschichte

Das Erbe unserer Zeit
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Covertext:
München-Schwabing, 1958: Gerda Branniger steht in den Startlöchern, um das familiäre Hopfenimperium zu übernehmen. Ihr Leben lang hat sie sich darauf vorbereitet, nur eines fehlt ihr: das "richtige" ...

Covertext:
München-Schwabing, 1958: Gerda Branniger steht in den Startlöchern, um das familiäre Hopfenimperium zu übernehmen. Ihr Leben lang hat sie sich darauf vorbereitet, nur eines fehlt ihr: das "richtige" Geschlecht, denn plötzlich wird ihr der völlig unqualifizierte Bruder vor die Nase gesetzt. Dann erhebt auch noch Schwester Liesel Anspruch auf den Chefsessel für ihren Ehemann. Gerda hat nur eine Verbündete in dem ungleichen Kampf: ihre Freundin Billie, die als Ingenieurin schon seit Jahren um Anerkennung in einer Männerwelt ringt. Doch während bei Billies Kampf nur regelmäßig die Kündigung droht, steht bei Gerda schon bald das jahrhundertalte Erbe der Familie auf dem Spiel.

„Das Erbe unserer Zeit“ von Clara Lindemann ist eine fesselnde Familiengeschichte.

Clara Lindemann entführt ihre Leserinnen nach München in das Jahr 1958.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, Gerda, ihre Schwester Liesel und Gerdas Freundin Billie.
Die Familie Branniger hat ein Hopfenimperium aufgebaut.
Gerda möchte das Imperium eines Tages übernehmen, darauf hat sie sich all die Jahre gut vorbereite.
Als dem Vater Heiner Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, verlässt er so schnell wie möglich das Land.
Das Hopfenimperium legt er in die Hände seines Sohnes der eigentlich gar nicht die Kompetenz hat das Familienunternehmen zu führen.
Aber Gerda ist nur eine Frau der man zu dieser Zeit nicht zutraute ein Unternehmen zu führen.
Dann erhebt Gerdas Schwester Liesel auch noch für ihren Mann Ansprüche auf die Geschäftsleitung.
Für Gerda beginnt ein Kampf sich in der Männerwelt durchzusetzen. Ihre Freundin Billie die Ingenieurin ist unterstützt Gerda. Billie weiß wie schwer es für eine Frau ist in der Männerwelt eine Stimme zu haben.

Clara Lindemann schenkt ihren Leser
innen einen guten Einblick in die Nachkriegsjahre.
Der Stand der Frau in der Arbeitswelt tritt sehr deutlich hervor.
Meist wird die Frau noch als Heimchen am Herd gesehen. Sie ist Zuständig für die Familie versorgt die Kinder und das Haus oder die Wohnung. Zum Glück hat sich Dank vieler Vorreiterinnen das geändert.

Die Autorin streut aber auch viel Wissen über den Hopfenanbau und dessen Verwendung in ihre Geschichte ein was ich sehr interessant fand.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Der Schreibstil von Clara Lindemann ist flüssig und gut verständlich.

„Das Erbe unserer Zeit“ ist ein Familienroman der mich gut unterhalten hat.
Von Clara Lindemann werde ich bestimmt noch mehr lesen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Über die Kunst zu Leben

3000 Yen fürs Glück
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Covertext:
Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine ...

Covertext:
Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus. Und ihre Enkelin Miho stellt fest, dass da etwas dran sein muss.
Vier Frauen im heutigen Japan, ihre Träume und Wünsche. Ob es die erste Liebe der jungen Miho ist oder die langjährige Ehe ihrer Mutter, die Sorgen der Großmutter um ihre Rente oder die Familienplanung von Mihos Schwester – sie alle machen sich Gedanken um ihre Zukunft und fragen sich: Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit? Wie weit können wir unser Schicksal bestimmen? Ist es je zu spät, von vorn anzufangen?

„3000 Yen fürs Glück“ von Hika Harada ist ein Familienroman aus Japan.

Im Mittelpunk stehen Miho, Maho, Tomoko und Kotoko, 4 Frauen einer Familie aus 3 Generationen.
Kotoko ist die Großmutter und in Rente.
Tomoko spielt mit dem Gedanken, jetzt wo die beiden Töchter erwachsen sind sich von ihrem Mann zu trennen.
Miho muss sparen um ihr Ziel ein Haus zu kaufen zu erreichen.
Maho ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Auch sie muss sparen, sie möchte das ihre Tochter einmal studieren kann.
4 Frauen die versuchen mit wenig Geld über die Runden zu kommen.
So stellen sie einen Plan ihrer laufenden Kosten auf.
Die monatlichen Kosten werden zusammengezählt und geschaut wie man sparen kann.
Gibt es einen günstigeren Mobilfunkvertrag?
Braucht man den Coffee to go wirklich?
Kann man an Kleidung sparen?
Wenn man alles berücksichtige kann man schon einiges sparen.

„3000 Yen fürs Glück“ ist mein erstes Buch eine japanischen Autorin. Ich finde es interessant in die Kultur einzutauchen. Zu lesen wie die Menschen leben und denken.
Ich hätte noch viel mehr davon erfahren wollen.

Hika Harada hat interessante und sympathische Charaktere geschaffen.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich. Die interessanten Einblicke in das Leben der Familie in Japan haben mit gut gefallen.
Wenn man das Buch liest denkt man selbst einmal darüber nach welche Ausgaben man tätigt und wie viel davon vielleicht nicht notwendig ist.

„3000 Yen fürs Glück“ ist ein Familienroman mit Sachbuchcharakter der mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Heimlich getrennt

Happy Place
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„Happy Place“ von Emily Henry geht ans Herz.

Harriet und Wyn sind für alle das Traumpaar schlechthin.
Seit 6 Monaten gehen sie getrennte Wege, trauen sich aber nicht ihren Freunden die Wahrheit zu sagen. ...

„Happy Place“ von Emily Henry geht ans Herz.

Harriet und Wyn sind für alle das Traumpaar schlechthin.
Seit 6 Monaten gehen sie getrennte Wege, trauen sich aber nicht ihren Freunden die Wahrheit zu sagen. Jetzt trifft sich die Clique wie schon oft in einer Hütte in Maine:
Da die Hütte ihren Besitzer wechselt wird es das letzte Treffen dort sein.
Also entschließen sie sich eine weitere Woche ein Paar zu spielen um ihre Freunde nicht zu enttäuschen.
Eine Woche Auszeit mit Freunden und gutem Essen kann schließlich nicht so schwierig sein.
Doch sie müssen sich nicht nur ein Zimmer sondern auch ein Bett teilen.
Ob es Harriet und Wyn gelingen wird eine weitere Woche vor den Freunden das verliebte Paar zu spielen?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Harriet erzählt.
Sie ist seit vielen Jahren mit Wyn zusammen. Die Trennung hat sie in ein tiefes Loch fallen lassen.
Noch nicht einmal ihren Freunden erzählt sie davon. Ich denke sie will es selbst nicht wahr haben.
Mir ist Harriet schnell sympathisch gewesen.

Wyn und die anderen Charaktere lernt man durch ihr Miteinander und den Unterhaltungen auch gut kennen.
Auch diese Charaktere sind mit sympathisch.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart in der Hütte und einmal die Vergangenheit von Harriet und Wyn bis zu dem Punkt wo sie wieder aufeinandertreffen.

Emily Henry führt die Charaktere gekonnt durch die Geschichte. Der Weg den die Autorin den Protagonisten bereitet ist manchmal recht steinig.
Man hofft immer wieder, dass Harriet und Wyn wieder zusammenkommen.
Doch oft scheint es aussichtslos.
Die Autorin beschreibt die Handlungsorte sehr anschaulich. Auch wenn man noch nicht vor Ort war meint man alles genau vor seinem Auge zu sehen.
Mit viel Charm und Humor führt Emily Henry ihre Leser*innen durch die Geschichte.
Dabei ist ihr Schreibstil Locker und leicht.

„Happy Place“ ist ein Liebesroman genau richtig für den Sommer.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Spannender Ostfriesenkrimi

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Covertext:
Ein dreizehnjähriger Schüler ist tot. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen ...

Covertext:
Ein dreizehnjähriger Schüler ist tot. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler beging. Also konnte der, den sie auch den Holländer nennen, das Gerichtsgebäude als freier Mann verlassen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen, denkt sich Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ich werde ihm einen Besuch abstatten müssen. Und seine zukünftige Ehefrau ahnt, dass es mit dem beschaulichen Leben in Ostfriesland so schnell nichts werden wird.

„Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“ ist der 1. Band einer neuen Krimireihe von Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.

Mit der neuen Krimireihe schickt Klaus-Peter Wolf ein neues Team an den Start.
Doch den Leser*innen von Klaus-Peter Wolf sind die Protagonisten nicht unbekannt.
Dr. Bernhard Sommerfeldt aus der Sommerfeldt Trilogie und Frauke, die Miet-Ehefrau von Ruppert aus der Trilogie Rupert undercover geben „Das mörderische Paar“
So fragte ich mich beim Lesen, ist es eine neue Reihe oder die Weiterführung von Rupert undercover.

Die Charaktere nehmen zwar einen neuen Namen an, aus Bernhard Sommerfeldt wird Ernest Simmel.
Außerdem hat er sich einer Gesichtsoperation unterzogen. Frauke und er stehen kurz vor der Heirat.
Trotz aller Veränderungen sind sie vom Charakter her gleich geblieben.
Frauke hat sich das Zusammenleben mit Bernhard anders vorgestellt. Eigentlich sehnt sie sich nach einem ruhigen und friedlichen Leben in Ostfriesland.
Statt dessen mordet das Paar in der Drogenszene.
Die beiden sehen sich nicht als die Bösen sondern als die Guten. Sie richten die, die von der Polizei nicht überführt werden.

Klaus-Peter Wolf beschreibt seine Charaktere sowie seine Schauplätze wieder sehr gut. Man hat alles vor seinem inneren Auge.
Seine Charaktere, die zum Teil ja schon aus anderen Büchern bekannt sind, sind wieder gut geführt.
Die Geschichte wird spannend erzählt und ich bin gespannt welche Wendungen sie in den nächsten Bänden noch machen wird.

„Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“ ist ein spannender Krimi der auch wieder mit dem schrägen Humor des Autors versehen ist. An die Ann Kathrin Klaasen Reihe oder an Ruppert undercover reicht die neue Reihe bisher aber noch nicht ran.

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