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Veröffentlicht am 25.07.2019

Würdiger Abschluss der Toskana Trilogie

Sterne über der Toskana
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Gianna, die Tochter von Enrico und Silvana di Raimandi ist mit Angelo, dem Sohn des Nachbarguts verlobt.
Doch die politische Situation spitzt sich zu. Ein Krieg ist nicht auszuschließen.
Da die beiden ...

Gianna, die Tochter von Enrico und Silvana di Raimandi ist mit Angelo, dem Sohn des Nachbarguts verlobt.
Doch die politische Situation spitzt sich zu. Ein Krieg ist nicht auszuschließen.
Da die beiden Familien auf verschiedenen Seiten stehen wird die Verlobung gelöst.
Gianna sucht Zuflucht bei ihrer Tante Emilia in Genua.
Mit „Sterne über der Toskana“ beendet Karin Seemayer ihre Toskana Trilogie.
Seit dem 2. Band „Das Gutshaus in der Toskana“ sind viele Jahre vergangen.
Es gibt aber immer kleine Rückblicke und nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte wieder in sich hineingezogen.
Antonella und Marco sind jetzt doch nach Kalifornien ausgewandert, sie finden nur noch kurz Erwähnung in dem Buch.
Die Kinder von Enrico und Silvana sind erwachsen geworden.
In diesem letzten Band der Trilogie ist Gianna die Hauptdarstellerin.
Bisher war Antonella immer meine Lieblingsperson aber Gianna steht ihr in nichts nach.
Sie ist eine temperamentvolle junge Frau. Nur manchmal ist ihr Mund schneller als ihr Kopf und sie tappt in das eine oder andere Fettnäpfchen was mich schmunzeln lies.
Gianna ist mit Angelo von der Tenuta Bandello verlobt. Der ist genauso hochnäsig wie seine Mutter Donata. Die mochte ich schon im letzten Band nicht und sie hat sich nicht geändert.
Die Verlobung wurde dann auch gelöst und Gianna total unglücklich.
Auch ihr Jugendfreund Maurizio der auf dem benachbarten Gut arbeitet lässt sie alleine. Er schließt sich dem Militär an.
So reist Gianna, um auf andere Gedanken zu kommen zu ihrer Tante Emilia nach Genua.
Emilia ist inzwischen mit Fabrizzio, einem Freund von Marco verheiratet.
So trifft man wieder auf zwei vertraute Personen, die ich in den vorherigen Bänden schon liebgewonnen hatte.
Die politische Lage spitzt sich zu und es kommt zu einem Krieg. Hier erfährt der Leser viel über den Unabhängigkeitskrieg.
Italien ist zu dieser Zeit ja in verschiedene Lager gespaltet. Wird zum Teil von den Österreichern und den Franzosen regiert.
So kommt es, dass die Italiener gegen ihre eigenen Landsleute kämpfen. Karin Seemayer beschreibt das eindrucksvoll. Besonders die letzte Schlacht bei Solferino wo es furchtbar viele Tote und Verletzte gibt.
Auch der Schweizer Henry Dunant hat seinen Auftritt in diesem Buch und man ist als Leser dabei wie der Gedanke des Roten Kreuzes entsteht.
Karin Seemayer hat mir die Geschichte Italiens wieder etwas näher gebracht und das auf eine sehr unterhaltsame Art. Der Schreibstil ist flüssig, die Beschreibungen sehr visuell so, dass ein kleines Kopfkino entsteht.
Jetzt muss ich mich schweren Herzens von der Toskana verabschieden und mir bleibt nur noch Danke zu sagen für die vielen, schönen Lesestunden die mir die Autorin mit ihrer Toskana Trilogie bereitet hat.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Hier tun sich Abgründe auf

Das Dorf der toten Herzen
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Nachdem Jacobo seinen Job verloren hat und das Geld aufgebraucht ist zieht er mit seiner Frau Irene und seiner 13-jährigen Tochter Miriam in das Elternhaus von Irene.
Das Haus, schon ziemlich heruntergekommen ...

Nachdem Jacobo seinen Job verloren hat und das Geld aufgebraucht ist zieht er mit seiner Frau Irene und seiner 13-jährigen Tochter Miriam in das Elternhaus von Irene.
Das Haus, schon ziemlich heruntergekommen liegt am Rande der Wüste, alles ist trocken, rote Erde, knallende Sonne.
Eines Nachts, als Miriam bei einer Freundin übernachtet werden Jacobo und Irene überfallen.
Irene stirb und Jacobo ist lebensgefährlich verletzt.
Als das Handy von Miriam untersucht wird taucht ein Chat mit ihren Freunden auf indem sie den Mord an ihren Eltern plant.
Der Titel des neuen Thrillers von Augustin Martinez „Das Dorf der toten Herzen“ passt zu diesem Buch. Die Bewohner von Portocarrero haben kein Herz. Jeder scheint irgendwie Dreck am Stecken zu haben. Jeder redet über jeden und keiner scheint dem anderen etwas zu gönnen. Trotzdem feiern und trinken sie zusammen. Ich habe glaube ich noch kein Buch gelesen wo mir alle Personen dermaßen unsympathisch waren und das ist nicht negativ gemeint.
Bei der Suche nach dem Täter hatte ich fast jeden in Verdacht. Nachdem Irene und Jacobo überfallen wurden lag Jacobo 2 Monate im Koma. Er kam nur langsam wieder auf die Beine. Die Tochter Miriam kam in eine Erziehungsanstalt, sie stand unter dem Verdacht den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben zu haben.
Auf ihrem Handy hatte man eine Whatsapp-Gruppe entdeckt wo Miriam die Ermordung ihrer Eltern plante. Mitglieder der Gruppe, ihre Freundin Carol und ihr Freund Nestor.
Miriam ist mittlerweile 14 Jahre, macht ihre Eltern für die verfahrene Situation verantwortlich. Sie hast das Dorf, sie hast die Einwohner und das überträgt sie auf ihre Eltern. Aber reicht das um einen Mord zu planen oder war es nur das Geschwätz eines Teenagers um sie wichtig zu machen?
Augustin Martinez erzählt die Story gekonnt, er beschreibt das Dorf und die Landschaft sehr visuell, ich konnte mir alles gut vorstellen.
Auch die Wechsel zischen Gegenwart und Vergangenheit haben mir gut gefallen. So hat man Stück für Stück erfahren was in der Zeit ihrer Ankunft im Dorf und dem Mord passiert ist. Dabei haben sich wahre Abgründe aufgetan.
Bei meinen Überlegungen nach dem wahren Täter hat der Autor mich richtig an der Nase herumgeführt. Die Charaktere hat er gut geschaffen und jedem einen miesen Charakter gegeben.
Dieses Buch ist ein Thriller mit Sogwirkung den ich verschlungen habe.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Spannung bis zum Ende

Der Blütenjäger: Thriller
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Ein Serienmörder geht um. Er jagt junge Frauen durch den Wald und schießt ihnen von hinten mitten ins Herz. Bei den Opfern finden sich eine Blüte und ein Bild, dass zu Lebzeiten der Opfer gemacht wurde. ...

Ein Serienmörder geht um. Er jagt junge Frauen durch den Wald und schießt ihnen von hinten mitten ins Herz. Bei den Opfern finden sich eine Blüte und ein Bild, dass zu Lebzeiten der Opfer gemacht wurde. Was will der Täter damit ausdrücken?
Spezialermittlerin Laura Kern übernimmt die Ermittlungen.
Die Psychologin Susanne Niemeyer steht ihr zur Seite um ein Täterprofil zu erstellen.
Catherine Shepherd hat mit ihrem neuen Thriller „Der Blütenjäger“ aus ihrer Laura Kern-Reihe wieder einmal voll überzeugt.
Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend und in einem Stil verfasst der Freude macht zu lesen.
Die Charaktere sind interessant, vor allem die Ermittlerin Laura Kern. Sie hat als junges Mädchen ein Trauma erlebt. Man erfährt es immer nur am Rande aus ihren Träumen oder Erinnerungen. Das Meiste bleibt im Dunkeln.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden zu einem Fall der 20 Jahre zurück liegt.
Hier wurde ein 8-jähriger Junge verdächtigt seine kleine Schwester erschossen zu haben.
Dem Jungen fehlt jede Erinnerung und die Psychologin Susanne Niemeyer soll ihm zu eben dieser verhelfen.
Auch in der Gegenwart ist die Psychologin wieder involviert, sie wird hinzugezogen um ein Täterprofil zu erstellen.
Es gibt auch schnell einen Verdächtigen aber die Beweise fehlen.
Es entsteht ein Wettlauf mit der Zeit den für Laura Kern steht fest, das nächste tote Mädchen wird bestimmt auftauchen.
Mit ihrem neuen Thriller „Der Blütenjäger“ konnte Catherine Shepherd mich voll überzeugen und bekommt somit 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein absolut spannender Roman

Der Verrat
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Nane saß 20 Jahre wegen Mord im Gefängnis. Jetzt wurde sie auf Bewährung entlassen.
Doch sie kann ihre Tat nicht vergessen. Sie wollte ihre Schwester Pia töten, aus Rache weil sie den Mann geheiratet hat ...

Nane saß 20 Jahre wegen Mord im Gefängnis. Jetzt wurde sie auf Bewährung entlassen.
Doch sie kann ihre Tat nicht vergessen. Sie wollte ihre Schwester Pia töten, aus Rache weil sie den Mann geheiratet hat den sie zu lieben glaubte. Sie hat die Bremsflüssigkeit aus dem Auto abgelassen.
Dann ist der Stiefsohn ihrer Schwester mit dem Auto gefahren und in den Weinberg gestützt.
Nane denkt, dass sie Pias Mann angerufen hat um ihn zu warnen, ihm zu sagen, dass niemand mit dem Auto fahren darf. Doch Thomas behauptet Nane habe nur angerufen um ihn wie so häufig zu beschimpfen.
Nane möchte herausfinden was wirklich geschehen ist, sie möchte mit Thomas und Pia reden. Doch Thomas liegt seit einem Herzinfarkt im Koma und Pia erteilt ihr Hausverbot. Als sie sich dem widersetzt droht die Aufhebung ihrer Bewährung.
„Der Verrat“ ist der neue Roman von Ellen Sandberg.
Wie schon in „Die Vergessenen“ gibt es in diesem Buch zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart, wo Nane aus dem Gefängnis entlassen wird und bei ihrer Schwester Birgit eine Arbeit bekommt damit die Bewährungsauflagen erfüllt sind.
Thomas im Weinberg einen Herzinfarkt bekommt und danach im Koma liegt.
Pia versucht, ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu hüten.
Dann die Vergangenheit wo erzählt wird wie es dazu kam, dass Nane so einen Hass auf ihre Schwester entwickelt hat, dass sie diese umbringen will. Wo der Leser Schritt für Schritt zu dem Zeitpunkt vor 20 Jahren herangeführt wird.
Die Kapitel wechseln sich in den Zeiten ab. Schnell merkt man, dass vor 20 Jahren nicht alles so war wie es schien. Die Kapitel aus der Vergangenheit nähern sich langsam zu diesem folgenschweren Abend und die Spannung steigt ins Unermessliche.
Das Ende war stimmig und hatte noch eine Überraschung parat.
Es wurde alles aufgelöst doch hat der Leser auch noch Raum für seine eigene Fantasie wie es mit Pia und Nane weitergeht.
Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die jetzt ihren zweiten Roman unter einem Pseudonym veröffentlicht hat.
Ich denke mit „Die Vergessenen“ und „Der Verrat“ ist der Name Ellen Sandberg mittlerweile genauso bekannt wie der Name Inge Löhnig.
Wenn auch zwei verschiedene Genre und zwei verschiedene Namen, eins haben alle Bücher der Autorin gemeinsam und das ist Spannung.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Berührendes Buch über eine Freundschaft

Weil du da bist
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In ihrem neuen Roman „Weil du da bist“ erzählte Heike Fröhling die Geschichte einer kurzen aber sehr tiefen Freundschaft.
Zwei ganz unterschiedliche Frauen lernen sich in dem Moment kennen als das Schicksal ...

In ihrem neuen Roman „Weil du da bist“ erzählte Heike Fröhling die Geschichte einer kurzen aber sehr tiefen Freundschaft.
Zwei ganz unterschiedliche Frauen lernen sich in dem Moment kennen als das Schicksal ihnen den Boden unter den Füssen wegreist.
Pia feiert mit ihren Kollegen ihren Erfolg in der Werbeagentur.
Ein Kollege bietet sich an alle nach Hause zu fahren. Pia zögert weil der Kollege etwas getrunken hat steigt dann aber ins Auto ein.
Dann passiertes, ein Unfall mit einem Motorrad. Der Fahrer stirbt einige Tage danach an seinen Verletzungen.
Im Gegensatz zu ihren Kollegen die den Fahrer mit ihrer Aussage schützen wollen stellt Pia alles in Frage.
Sie beendet ihren Job in der Agentur, löst ihre Beziehung zu ihrem Freund in Berlin. Sie stellt einfach ihr ganzes Leben in Frage und kapselt sich von der Außenwelt ab.
Da trifft sie auf ihre Nachbarin Regina, eine pensionierte Richterin die blind ist.
Regina steht mit ihrem Assistenzhund vor ihrem Haus und kann keinen Schritt hineingehen.
Nach einem Einbruch ist alles verwüstet.
Sie riecht den Schweiß der Einbrecher.
Pia nimmt Regina bei sich auf, hilft ihr das Haus wieder in Ordnung zu bringen.
Beide sind sich eine Stütze, einer braucht den anderen.
Heike Fröhling hat hier zwei tolle Charaktere geschaffen. Die Frauen sind so unterschiedlich und ergänzen sich auf wunderbare Weise. Eine braucht die Andere sonst gerät die Welt aus den Fugen.
Der Schreibstil ist wie immer bei der Autorin flüssig und leicht verständlich. So habe ich das Buch auch fast auf einen Rutsch gelesen.
Für „Weil du da bist“ vergebe ich 5 Sterne. Das Buch hat mich gut unterhalten und führt dem Leser vor Augen welch ein großes Geschenk echte Freundschaft sein kann.