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Veröffentlicht am 15.11.2021

Helgi versus Hulda

FROST
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Helgi Reykdal schreibt nach seinem Studium in Kriminologie an seiner Abschlussarbeit.
Dabei beschäftigt er sich mit Todesfällen in einem alten Tuberkulose-Sanatorium aus dem Jahre 1983.
Damals wurde eine ...

Helgi Reykdal schreibt nach seinem Studium in Kriminologie an seiner Abschlussarbeit.
Dabei beschäftigt er sich mit Todesfällen in einem alten Tuberkulose-Sanatorium aus dem Jahre 1983.
Damals wurde eine Krankenschwester ermordet und ein Chefarzt hat sich das Leben genommen.
Jetzt 30 Jahre später versucht Helgi Kontakt mit den damaligen Zeugen aufzunehmen und den Fall neu zu beleuchten.
Bei den damaligen Ermittlungen beteiligt war Hulda Hermannsdóttir, die Kommissarin die für Helgi ihren Schreibtisch räumen muss.

„Frost“ ist der neue Thriller von Ragnar Jónasson.
Hier treffen die Kenner der Thriller von Ragnar Jónasson wieder auf Helgi der ja schon aus „Dunkel“ bekannt ist.
Mittlerweile hat er sein Studium beendet und schreibt an seiner Abschlussarbeit.
Diese führt ihn 30 Jahre zurück zu einem alten Fall bei dem auch Hulda ermittelt hat.

Die Geschichte hat 3 Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart, was in dem Buch 2012 ist. Hier beleuchtet Helgi die alten Todesfälle in einem Tuberkulose-Sanatorium neu.
Er trifft sich mit den damaligen Zeugen und versucht den Ermittlungsansatz von damals nachzuvollziehen.

Die zweite Zeitebene ist das Jahr 1983.
Die LeserInnen sind direkt bei dem Auffinden der Opfer und den Ermittlungen dabei.
Sie erleben die Verhöre und die Rückschlüsse die Sverrir, der damalige Leiter der Ermittlungen zieht.

Dann gibt es noch wenige Rückblicke in das Jahr 1950 und zu Asta einer Krankenschwester des Tuberkulose-Sanatorium. Der Zusammenhang mit Asta wurde erst ganz am Ende aufgeklärt.

Die Geschichte ist ganz nach Art von Ragnar Jónasson spannend erzählt.
Man erfährt die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven.
Dass nicht alles so war wie es 1983 den Anschein hatte ist schnell klar.
Das Ende war für mich dann überraschend aber auch nachvollziehbar.

Was Hulda und Helgi angeht hat mich das Buch etwas unzufrieden zurückgelassen. Es blieben Fragen offen.
Ich hoffe, dass man hier in einem weiteren Buch mehr erfährt.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Ein kaltes Herz
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Sarah Conti ist Ermittlerin bei der Züricher Kriminalpolizei.
Sie hat schon viel gesehen, doch die Leiche des ermordeten Anwalt ist auch für Sarah ein grausamer Anblick.
Dem bekannte Anwalt wurde das Herz ...

Sarah Conti ist Ermittlerin bei der Züricher Kriminalpolizei.
Sie hat schon viel gesehen, doch die Leiche des ermordeten Anwalt ist auch für Sarah ein grausamer Anblick.
Dem bekannte Anwalt wurde das Herz herausgerissen.
Sarah Conti nimmt die Ermittlungen auf und stößt bei der Familie auf eine Mauer des Schweigens.
Schnell findet Sarah heraus, dass der bekannt Anwalt in ein Netzwerk aus Lügen, Gewalt und gefährlichem Gedankengut verstrickt war.
So wird auch Sarah vom Jäger zur Gejagten.

„Ein kaltes Herz“ ist der Beginn einer neuen Krimi-Reihe von Fabio Lanz.
Im Mittelpunkt steht Sarah Conti, eine außergewöhnliche Ermittlerin.
Sie liebt Musik und wollte eigentlich Pianistin werden.
Sarah Conti hat ein schnelles Auffassungsvermögen und kombiniert recht gut.
Sie ist auf schwierige Fälle spezialisiert doch dieser Fall bringt sie fast an ihre Grenzen.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Nach und nach trägt die Ermittlerin die einzelnen Puzzleteile zusammen. Dabei gerät sie selbst in Gefahr.

Ich muss zugeben, ich habe eine Weile gebraucht um mit Sarah warm zu werden.
Als ich mich an ihre Art gewöhnt habe konnte ich ihr Tun sehr gut nachvollziehen.
Sarah Conti ist eine interessante Ermittlerin mit der ich gerne noch mehr Fälle lösen würde.

Der Autor Fabio Lanz war mir bisher auch unbekannt.
Seinen Krimi „Ein kaltes Herz“ erzählt er spannend. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Ich freue mich auf weitere Fälle dieser Art.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Liebe oder Freundschaft

Atelier Rosen
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Kassel im Jahre 1830.
Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier.
Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt.
So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und ...

Kassel im Jahre 1830.
Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier.
Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt.
So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und lernt dort Sybilla, die Tochter des Hauses kennen.
Sybilla ist mit dem Leutnant von Haynau verlobt, doch der verliebt sich in Elise.
Das stürzt Elise in einen großem Gewissenskonflikt.
Hegt sie doch auch Gefühle für den Leutnant, möchte aber die Freundschaft mit Sybilla nicht aufs Spiel setzten.

„Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ ist der Auftakt einer neuen Buchreihe von Marie Lamballe.
Die Autorin beschreibt die Zeit um 1830 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Elise ist 20 Jahre und arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter.
Sie hat mir auf Anhieb gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau.
Ihre Mutter Charlotte führt das Atelier mit harter Hand.
Am Anfang war mir Charlotte nicht so sympathisch was sich aber nach und nach gegeben hat.
Als unverheiratete Frau mit einem Kind hatte sie es in dieser Zeit bestimmt nicht einfach.
Sie ist immer von der Angst begleitet, dass das Atelier nicht mehr genug zum Leben abwirft.
Charlotte ist ja auch noch für ihre Mutter und für ihre zwei Angestellten Therese und Babette verantwortlich.
Die beiden Frauen bewohnen je eine kleine Kammer im Haus.
Auch Moritz, der Sohn von Thereses wohnt mit bei den Rosen.

Auch Sybilla von Schönhoff gefällt mir gut. Sie ist eine graue Maus und blüht richtig auf nachdem sie Elise kennengelernt hat.
Doch zwischen der Freundschaft der Frauen steht der Leutnant von Haynau.

Es macht viel Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Es gibt einige Verwicklungen und böse Verleumdungen.

Marie Lamballe erzählt die Geschichte sehr authentisch. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit war.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Spaß der Geschichte und den Charakteren zu folgen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Baden Krimi mit schrägen Charakteren und viel Humor

Kalte Lügen
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Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann ...

Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann wird der Winzer tot aufgefunden. Da die Spurenlage ergibt, dass Henry zur Tatzeit vor Ort gewesen war ist er schnell der Hauptverdächtige.
Henry taucht erst einmal ab und versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln.
Als sich sein Weg mit der Privatdetektivin Suzanne Griesbaum kreuzt lässt er sich auf eine Zusammenarbeit ein um den wahren Täter zu finden.
Allerdings kommt Suzanne aus Baden und das passt so gar nicht zu einem echten Schwaben.

„Kalte Lügen“ ist der erste Band einer neuen und humorvollen Krimireihe von Julia Bernhard.
Die Charaktere sind ziemlich sonderbar und gefallen mir gut.
Allen voran Henry Maybach und Suzanne Griesbaum.
Henry der Schwabe und Suzanne die Badenerin, da steckt schon recht viel Potential drin.

Henry lebt über seine Verhältnisse. Es ist mehr Schein als sein.
Seine These ist es wer Erfolg haben will der muss Erfolg ausstrahlen.
Das kompensiert er mit einer teuren Wohnung, teurer Kleidung und einem teuren Auto. Alles auf pump.

Suzanne hingegen ist erfolgreich als als Privatdetektivin.
Sie isst und kocht gerne was man ihr auch ansieht.
Hört gerne Death-Metall und schwärmt für den Leadsänger Liam von Dieselskandal.

Liam ist ein total schräger Charakter. Über ihn habe ich oft lachen müssen. Egal was man sagt er will einen Song daraus machen.

Julia Bernhard erzählt den Krimi mit einer gewissen Spannung und einer sehr großen Portion Humor.
Auch enthält die Geschichte viel Lokalkolorit und die Differenzen zwischen den Schwaben und den Badensern kommt sehr gut rüber.

„Kalte Lügen“ ist ein unterhaltsamer und humorvoller Krimi der sich schnell und leicht lesen lässt.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Sidonie ermittelt in einem sehr persönlichen Fall

Madame ermittelt
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Frankfurt im Jahre 1838, die frühere Prostituierte Susi Kesselheim führt am entstehenden Taunusbahnhof eines von Sidonie Wilde’s „Wasserhäuschen“
Susi wird beschuldigt unter der Theke Alkohol zu verkaufen ...

Frankfurt im Jahre 1838, die frühere Prostituierte Susi Kesselheim führt am entstehenden Taunusbahnhof eines von Sidonie Wilde’s „Wasserhäuschen“
Susi wird beschuldigt unter der Theke Alkohol zu verkaufen und auch weiter der Prostitution nachzugehen.
Susi zeigt Reue und gelobt Besserung. Am Folgetag wird sie ermordet in der Trinkhalle aufgefunden.
Die Dichterin Sidonie Wilde unterstützt ihren Ehemann Oberinspektor Max Wilde bei den Ermittlungen.

Nachdem ich „Madame empfängt“ gelesen habe musste ich jetzt unbedingt den Folgeband „Madame ermittelt“ von Ursula Neeb lesen.
„Madame ermittelt“ ist ein historischer Kriminalroman von Ursula Neeb.
Als Frankfurterin liebe ich Bücher die im alten Frankfurt angesiedelt sind.
So habe ich auch schon die Reihe „Die Hurenkönigen ermittelt“ von Ursula Neeb verschlungen.
Mit ihrer Geschichte schickt die Autorin ihre Leser*innen in das Jahr 1838.
Frankfurt wird anschaulich beschrieben, die Straßen heißen zum Teil heute noch so wie in der Geschichte und natürlich sind mir die Schauplätze bekannt.
Auch wenn Frankfurt damals schon eine große und bedeutende Stadt war, kommt in der Geschichte doch zum Vorschein wie klein es damals gewesen sein muss.

Die Protagonisten in der Geschichte gefallen mir durchweg gut.
Besonders natürlich die Dichterin Sidonie Wilde, die mittlerweile mit Oberinspektor Max Wilde, den sie bei den Ermittlungen der Giftmorde (Madame empfängt) kennengelernt hat. Sidonie, die sich schon einen Namen mit ihren Gedichten gemacht hat, schreibt jetzt vor allem Kriminalromane und hat damit großen Erfolg.
Jetzt bekommt Sidonie es mit einem ganz persönlichen Fall zu tun.
Susi Kesselheim, die eins ihrer „Wasserhäuschen“ führt wird ermordet.
Die Dichterin kann es nicht lassen und ermittelt parallel zu ihrem Mann in der Mordsache.

Ursula Neeb erzählt die Geschichte spannend und lässt einiges aus dem historischen Frankfurt in ihren Text mit einfließen.
Die Sprache ist perfekt an die Zeit und die jeweiligen Charaktere angepasst.

„Madame ermittelt“ ist ein gelungener und unterhaltsamer historischer Kriminalroman den ich sehr gerne gelesen habe.

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