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Veröffentlicht am 13.01.2020

Klassischer Krimi im Stil von Agatha Christie

Beanstock - Mord auf Parsley Manor (1. Buch)
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Mord auf Parsley Manor, Beanstock 1, A.W. Benedict, gelesen von Omid-Paul Efktekhari, Berliner Hörmanufaktur
Ich mag ja alte englische Krimis, die ein wenig versnobt und altmodisch sind, auf Herrensitzen ...

Mord auf Parsley Manor, Beanstock 1, A.W. Benedict, gelesen von Omid-Paul Efktekhari, Berliner Hörmanufaktur
Ich mag ja alte englische Krimis, die ein wenig versnobt und altmodisch sind, auf Herrensitzen spielen…. Diese Reihe spielt ca. 1950 auf dem englischen Landsitz Parsley Manor, dem Heim von Lord und Lady Parsley. Lady Fedora schreibt erfolgreich Blumenbücher und möchte als nächstes ein Kräuterbuch herausbringen. Ihr Londoner Verleger hat sich zu diesem Zweck angekündigt, ebenso wie ihr Patenkind Priscilla, eine der Töchter ihrer ehemals engsten Freunde und Nachbarn, die leider bei einem tragischen Unfall verstarben. Inzwischen ist diese als Inga Hillman eine glamouröse Hollywood Diva und hat nach langen Jahren mal wieder ihren Besuch angekündigt. Das wollen die Baronets natürlich mit einem Empfang für alle aus der Nachbarschaft feiern, die Priscilla noch von früher kennen. Daher herrscht echter Trubel und Butler Beanstock, der eigentlich das Sagen auf Parsley Manor hat, ist gut beschäftigt und hat kaum noch Zeit für seine geliebten Kriminalromane. Doch schon bald ereignet sich ein Giftmord und Beanstock nimmt die Ermittlungen auf, um sicher zu gehen, dass der Ruf seiner Lord- und Ladyschaft nicht beschmutzt werden. Je mehr er nachforscht, desto mehr alte Animositäten deckt er auf.
Da ich das Hörbuch wählte, hatte ich also keinen Grund mir Gedanken über Tippfehler zu machen. Dafür war ich auf die mir völlig unbekannte neue Stimme gespannt. Dieser kaum buchstabierbare Name, klingt nicht so recht nach einem ehrwürdigen Butler. Aber Namen sind Schall und Rauch, denn er klingt ganz großartig, erhaben, sehr förmlich und einfach seriös. Auch der fiese Verleger wird in seinem heimtückischen doppelten Spiel und seiner Arroganz hervorragend vertont. Seine wohltönende tiefe Stimme wird auch diejenigen Hörer begeistern, die ansonsten wohl am liebsten Christian Brückner hören. Ein wenig Abwechslung ist auch mal ganz schön. Er spricht klar und deutlich und ist einfach eine Wohltat für die Ohren. Beanstock ist ernst, steif und auf einer Mission, festentschlossen den Ruf seiner Herrschaften zu retten, denn ihre Ladyschaft wird doch tatsächlich ernsthaft von der Polizei als Täterin in Betracht gezogen! Dabei entdeckt er Verwicklungen die weit in die Vergangenheit reichen und in denen sogar MI6, die Eliteunis und Doppelagenten vorkommen. Doch ist das wirklich der Kern des Ganzen, oder sind das eher zufällige Verwicklungen und die Motive sind viel persönlicher?
Trotz Hollywood und echt fiesen Gestalten mit neuer Identität, ist dies ein klassischer Who-dunnit. O.k. es kommen Drogen vor, aber kein Sex und keine rohe Gewalt. Ermittelt wird mit Köpfchen und nicht mit technischem Schnickschnack. Schön für alle, die beim Hören gerne mitknobeln. Der Fall ist logisch und in sich schlüssig und ich darf verraten, dass der Mörder nicht immer der Gärtner ist, auch wenn dieser hier wohl besonders gut aussehend ist und die Damenwelt seinem Akzent und seinen Glutaugen leicht erliegt.
Etwas unpraktisch ist die Länge einiger Tracks von 44 Minuten. Das ist bei Downloads nicht ganz so störend, wie bei Tonträgern, da die Dateien immerhin in der Datei vorgespult werden können, um aber eine gewisse Stelle gerade noch mal genauer anzuhören, ist diese Länge auch bei Downloads unpraktischer, als bei einem Track alle rund 5 Minuten. Dafür ziehe ich einen Stern ab.
Ein wunderbarer, mit bis dato unbekannter Sprecher, der einem klassischen Who-dunnit im britischen Stil Leben und Klasse verleiht.




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Veröffentlicht am 31.12.2019

Heldin wider Erwarten

Northanger Abbey
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Catherine Morland ist jung und ziemlich durchschnittlich. Sie ist als älteste Tochter eines kinderreichen Landpfarrers aufgewachsen, der weder reich noch arm ist. In ihrer Gegend gibt es weder Landadel ...

Catherine Morland ist jung und ziemlich durchschnittlich. Sie ist als älteste Tochter eines kinderreichen Landpfarrers aufgewachsen, der weder reich noch arm ist. In ihrer Gegend gibt es weder Landadel noch sonstige Familien, mit denen sich ein gesellschaftlicher Umgang anbieten würde. Obwohl sie mittlerweile im gesellschaftsfähigen Alter ist, würde ihr Leben unbedeutend weiterlaufen, hätte sie nicht Mrs. Allen, die gutmütige und oberflächliche Gattin des größten Landbesitzers ihrer Heimatgemeinde, ausersehen, sie nach Bath zu begleiten. Catherine, die als Wildfang aufwuchs, ist mit den Gebräuchen der besseren Gesellschaft nicht sonderlich vertraut und leicht zu beeindrucken. Das zeigt sich auch in ihrer Vorliebe für die 1794 so modernen und beliebten Schauerromane. In jeder freien Minute verschlingt sie Udolpho, statt sich mit schicklichen oder lehrreichen Betrachtungen oder Lyrik zu beschäftigen. In Bath kennt ihre Gönnerin anscheinend niemanden und so ist Catherine hocherfreut, als der ebenfalls durchschnittlich ausschauende, aber sehr wohlerzogene Mr. Henry Tilney sie zum Tanz auffordert. Fortan romantisiert sie von ihm, doch er scheint Bath verlassen zu haben. Dafür trifft Mrs. Allen eine liebe Schulfreundin wieder, deren älteste Tochter Isabella, unverzüglich die junge Pfarrerstochter zu ihrer Busenfreundin ernennt. Wohl ahnt sie schon, daß deren Bruder und der ihrige enge Studienfreunde sind.

Dieser Gesellschaftsroman nimmt wie kaum ein anderer von Jane Austens Werken, die Gesellschaft, die Rolle junger Mädchen und den damaligen literarischen Geschmack aufs Korn. Diese Heldin hat eine überschäumende Fantasie und leider ist sie allzu leicht zu beeindruckend. Sie traut ihren Mitmenschen fast nur das Beste zu, auch wenn ihr Verhalten eigentlich das Gegenteil erkennen lässt. In ihrer Unbekümmertheit und Neugierde, war vor über zwanzig Jahren, dies mein Lieblingsroman, einer meiner Lieblingsautorinnen. Doch inzwischen, hat sich mein Geschmack etwas gewandelt. Jane Austens spitze Feder, die sich selbst den Erwartungen an die Rolle von Frauen in ihrer Zeit widersetzte, vermag mich noch immer zu amüsieren. Das große Unrecht, daß der armen Catherine jedoch widerfährt, die anscheinend kaum einer um ihrer selbst willen schätzt (ja, sie hat weder den Esprit von Emma, noch den scharfen Verstand von Eliza Bennett oder das milde Gemüt und treffsichere Urteilsvermögen einer Anne Elliot) stimmt mich etwas traurig. Auch wenn Mr. Henry Tilney und seine Schwester Eleanor sich über diese Schmähung empört zeigen, da sie nicht in Catherine Verhalten oder Wesen begründet sind, sondern einfach auf falschen Erwartungen fußen. Natürlich wandelt sich letztendlich alles zum Guten und die Heldin vertraut den wahren, statt den allzu überschwänglichen und doch wankelmütigen Freunden. Catherine hat ein gutes Herz, aber noch nicht wirklich gelernt, diesem recht zu vertrauen. Das macht sie aber irgendwie umso liebenswürdiger.

Fritzi Haberlandt, die selbst ebenfalls keine klassische Schönheit, aber alles andere als Durchschnitt ist, lässt mit ihrer ironisch, freundlichen Lesung Catherine vor dem geistigen Auge des Zuhörers erwachsen. Etwas spröde, sehr naiv, aber stets bemüht und freundlich, führt Fritzi Haberlandt beschwingt durch das gesellschaftliche Bath und seine Sitten und Gebräuche, um dann in das schaurig schöne und doch eigentlich ziemlich durchschnittliche Northanger Abbey zu entführen. Sie kitzelt mit ihrer Stimme aus diesem Klassiker Catherines Jugendlichkeit und Jane Austens Schmunzeleien über verbreitete Ansichten und Verhaltensweisen ihrer Zeit und ihres Standes hervor und verknüpft sie zu einem vergnüglich-geistreichen Hörerlebnis. Auch wenn es eine eigentlich konventionelle Aschenputtelgeschichte auf den ersten Blick zu sein scheint, macht es die Sprachgewandtheit von Jane Austen und der humorvoll, frische Schwung von Fritzi Haberlandt zu einer zeitlosen und doch kritischen Romanze mit Niveau.

Der Roman wurde sehr feinfühlig gekürzt und auch wenn dieses Hörbuch nur halb so lang dauert, wie die übrigen in ungekürzter Form: Northanger Abbey ist auch als Buch deutlich kürzer als ihre übrigen Werke... Der Geist und der Feinsinn, sowie die sprachliche Eleganz blieben erhalten, auch wenn mich gerade zu Beginn die Übersetzung bisweilen ein wenig die Stirn runzeln ließ. Einige Begrifflichkeiten wirkten auf mich angestaubter als die über 200 Jahre alte Vorlage. Schade, denn im Übrigen lässt diese Umsetzung nichts zu wünschen übrig. Aber, es ist die einzige Übersetzung des Werkes, die ich kenne, da ich die Buchvorlage mehrmals im Original gelesen habe. Dennoch ist es ein äußerst empfehlenswertes Hörbuch und auch zum Einstieg in die Welt des Landadels von Jane Austen geeignet.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Starker Abschluss für noch stärkere Reihe

Die Schule der Alyxa. Der sechste Sinn
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Die Situation auf Alyxa wird immer bedrückender. Der Orden übernimmt immer mehr die Kontrolle über die Schule und hat den Ausnahmezustand verhängt. Abends gibt es eine Ausgangssperre und die Clans, die ...

Die Situation auf Alyxa wird immer bedrückender. Der Orden übernimmt immer mehr die Kontrolle über die Schule und hat den Ausnahmezustand verhängt. Abends gibt es eine Ausgangssperre und die Clans, die die Schüler nach ihren Gaben und Fähigkeiten einteilen, werden aufgelöst. Stattdessen wird ein Schülerrat mit 5 freiwilligen Schülern eingerichtet, die dem Orden zuarbeiten und berichten sollen. Zu Finns Entsetzen meldet sich auch sein großer Bruder John und Zoes ältere Schwester Kylie, die sie erst zuvor aus der Gefangenschaft in den Geheimlaboren Alyxas befreit hatten. Immer stärker spürt er den in ihm erwachenden sechsten Sinn, den der Orden so fürchtet und auszurotten versucht. Lange wird er diese Gabe nicht mehr verheimlichen können, ebenso wie die Stimme Morvans, die immer häufiger in seinem Kopf mit ihm spricht. Besonders beunruhigend findet er es, dass es sich bisweilen als ganz nützlich erweist, in einen fremden Körper zu schlüpfen und dessen Geist zu steuern. Das ist natürlich auch dem Orden bewusst und er rüstet immer weiter technisch auf. Der letzte Kampf steht unmittelbar bevor, muss Finn sich nun für eine Seite entscheiden?

Es geht gleich ziemlich bedrohlich los und setzt den zweiten Band mit seinem Cliffhanger fort. Die Bedrohung ist so groß, dass sich die Ereignisse und Erkenntnisse zu überschlagen scheinen. Dennoch bleibt genügend Raum, die Zusammenhänge und Entdeckungen zu begreifen und somit der Story richtig folgen zu können. Finn diskutiert diese auch immer wieder mit seinen Freunden, oder seinem Bruder John. Naja, mit letzterem nur bedingt, da er langsam an der Loyalität seines Bruders zweifelt. Allerdings kann er nicht vergessen, was er über den Tod ihres Vaters herausgefunden hat. Da kommt ihm die Rolle seines Bruders im Schülerrat wie Verrat vor. In diesem Band wird man emotional immer wieder hin- und hergerissen, da es bei einigen zentralen Gestalten nie so genau erkennbar ist, was sie genau wollen und ob sie für Finn gefährlich sind oder ihn unterstützen. Es scheint alles möglich zu sein! Auch wenn dieser Band an Spannung und Geheimnissen nichts zu wünschen übrig lässt, liegt hier mein Problem. Fantasy hin- oder her, hier werden die Newtonschen Gesetze außer Kraft gesetzt! Daher kann mich der Sieg am Schluss leider nicht ganz überzeugen, weil ich es auch in der Welt von Alyxa für unmöglich halte. Gut, dass
eine Fantasytriologie ab 10 Jahren nicht immer realistisch ist, kann ich akzeptieren, dennoch hätte ich mir für den Showdown keine Verletzung der Schwerkraft gewünscht, die im Übrigen in dieser Welt auch nicht aufgehoben ist. Sehr gut fand ich aber, die Undurchsichtigkeit einiger wichtiger Charaktere, die einen bis zum Schluss zu überraschen vermögen. Dass es für diese Zielgruppe ein gutes Ende geben muss ist klar, um so erfreulicher fand ich es daher, die Überraschungen in den Details und den Personen zu entdecken.

Alexander Merbeth höre ich unglaublich gerne zu. Seine Stimme ist warm und wohlklingend, moduliert und ausdrucksstark. Finns Dilemma, dass er sich nicht für eine Seite zu entscheiden vermag, zwischen seinen Loyalitäten hin- und hergerissen ist, hört man seiner Stimme an. Doch auch die übrigen Figuren, ob gut oder böse, bringt er stimmlich absolut überzeugend rüber. Er schafft es richtig zu fesseln, so dass man immer weiter hören könnte. Doch ist mit dem Verklingen der dritten CD die Geschichte auserzählt.

Die Tonträger sind wieder alle 3 unterschiedlich gestaltet und sehen echt ansprechend aus, im Design des Covers: echte Hingucker. Auch sehr gerne mag ich, dass jeder Tonträger extra angesagt wird, dann hat man immer Zeit sich zu sammeln und sich gemütlich ein zu kuscheln, ehe es weitergeht, wenn man dem Abenteuer leise zum Einschlafen zuhört.

Während ich die ersten beiden Bände der Reihe sehr gut fand, finde ich den Abschluss wie beschrieben etwas schwächer, aber immer noch gut. Empfehlenswert ist die Reihe insgesamt auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 12.11.2019

Sehr süß

bayala - Das Buch zum Film
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Meine Töchter lieben Schleichelfen, warum auch immer. Aber sie spielen schön damit. Als die Jüngste sah, dass es ein Buch zum Film geben würde, war klar, dass wir es dringend brauchen und den Film wollte ...

Meine Töchter lieben Schleichelfen, warum auch immer. Aber sie spielen schön damit. Als die Jüngste sah, dass es ein Buch zum Film geben würde, war klar, dass wir es dringend brauchen und den Film wollte sie auch sehen!
Sie sah den Film – ohne mich. Da die Schrift recht klein ist und recht viel Text pro Seite abgedruckt ist, erklärte ich mich bereit, es vorzulesen. Zu meiner Verblüffung, wollte die Große (12!) auch zuhören!
Die Elfenwelt bayala ist ein Land voller wundersamer Magie, mit magischen Blüten und zauberhaften Pflanzen die zum Wohnen und Essen benutzt werden. Es gibt mehrere Elfenkönigreiche die friedlich und in Eintracht miteinander und den Drachen leben. Solange, bis Ophira die Königin der Schattenfeen mit diesem Zustand nicht mehr zufrieden ist und mächtiger sein will, als alle anderen. Sie lässt alle Dracheneier verschwinden, die den Nachwuchs der Drachen und somit den Erhalt der Magie garantieren. Dadurch wächst ihre Macht, während die Magie in den anderen Königreichen schwindet. Zudem entführt sie Surah, eine der kleinen Zwillingstöchter des Königs der Sonnenelfen. Diese wächst mit ihrer Nichte Nuray gemeinsam auf. Dadurch, dass sie stets im Dunkeln lebt, wachsen ihr dunkle Schattenelfenflügel und auch sonst scheinen die dunklen Zaubermächte auf sie abzufärben, was sie ängstig. Zum Glück ist Nuray anders, sie wird ihre beste Freundin. Als sie flieht, hilft sie ihr, wird selbst aber von ihrer Tante gefangen. Auch wenn Surah glücklich in ihrer alten Heimat ist, kann sie die Freundin doch nicht vergessen. Das Königreich welkt immer stärker. An dem Tag, an dem Eyela den Thron der Sonnenelfen besteigt, will ohr die Jungelfe Marween einen besonderen Stein schenken, welcher sich als Drachenei entpuppt. Um die Drachenmagie zu retten, beschließt die junge Königin ein Drachenfest zu feiern, denn wenn ein Drache schlüpft und nicht als erstes seine Eltern sieht, geht seine Kraft für immer verloren.
In der Mitte des Buches findet sich ein umfangreicher Bildteil mit Fotos aus dem Film, mit Unterschriften. Vorsicht, diese spoilern, bitte nicht zu Beginn durchlesen. Wer den Film kennt, kann in Erinnerungen schwelgen, wer ihn verpasst hat, kann sich die Helden besser vorstellen. Es kann auch eine Anregung fürs Spiel mit den Figuren sein.
Die Geschichte verwendet viele bereits bekannte Elfenelemente. Es erinnerte mich an eine Mischung aus „Mia and Me“ und Sandra Regniers Anderwelt. Ich könnte nun also schreiben, es sei eine Aneinanderreihung von Klischées und Altbekannten, aber wäre das richtig? Ich liebe die Anderwelt, und habe ich dann das Recht, eine ähnliche Kinderversion abzulehnen, als Abklatsch? Ehrlich, es ist fast alles schon geschrieben und erzählt worden. Als ich das erste Mal Harry Potter las, dachte ich ständig an Narnia und Erdsee und den Herrn der Ringe. Jeder Autor ist ja irgendwie von den Geschichten vor seiner Zeit beeinflusst und geprägt. Für mich war die Frage also, ist es gut gemacht? An den Namen der Elfen habe ich mir bisweilen einen abgebrochen, weil ich den Film nicht gesehen habe. Das wurde dann aber besser und irgendwann holperte ich nicht mehr durch den Text, sondern gab ihm Gestalt. Es wurde zu meiner Überraschung sogar bisweilen witzig und spannend!
Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber wozu auch. Ich finde, dass die Geschichte durchaus einen Wert nicht nur für Elfen- und Schleichfans hat. Da es sehr stark auch um Respekt und Zusammenhalt geht. Als Eyela die junge Königin den Thron besteigt, halst sie sich gleich eine schwierige Aufgabe auf: sie will ein Drachenfest organisieren, obwohl seit Ewigkeiten keines mehr stattgefunden hatte, da die Drachen verloren schienen. Ganz frisch auf dem diplomatischen Parkett, muss sie die übrigen Elfenregenten zu dem Fest einladen, denn nur gemeinsam kann es gelingen, die Magie des Elfenreiches zu retten und der bösen Schattenelfe Ophira die immer stärker werdende Macht zu entziehen, zu Gunsten eines gemeinsamen Erstarkens aller anderen Elfen.
Die Geschichte ist wie gesagt nicht sonderlich originell, aber liebevoll erzählt. Schön finde ich die Sorge Surahs, dass die Boshaftigkeit Ophiras auf sie abgefärbt haben könnte, da sich ihre Flügel in der Zeit der Gefangenschaft verändert haben und sie auch einige Zauberkräfte übertragen bekam. Die tierischen Freunde der Elfen sorgen für Spaß und Vergnügen und können auch dramatische Szenen aufheitern. Meinen Töchtern (12 und 10!) hat die Geschichte gefallen.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Der Geheimtipp in Lehrerzimmern aktuell!

Big Fat Notebook - Alles, was du für Mathe brauchst - Das geballte Wissen von der 5. bis zur 9. Klasse
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Egal welches Bundesland, egal welcher Schultyp, alle Probleme in Mathe von der 5. bis zur 9. Klasse finden hier eine Lösung! Es gibt Definitionen, Lerntipps, Übungsseiten, Lösungen und Doodles. Für mehr ...

Egal welches Bundesland, egal welcher Schultyp, alle Probleme in Mathe von der 5. bis zur 9. Klasse finden hier eine Lösung! Es gibt Definitionen, Lerntipps, Übungsseiten, Lösungen und Doodles. Für mehr Spaß mit Mathe, mehr Verständnis und bessere Noten! Das Buch ist bunt und auf Linien-/Rechenkästchenpapier gedruckt. Es erweckt daher wirklich den Anschein einer Mitschrift, mit vielen Tipps und Zeichnungen. Jedes Thema ist farblich von den anderen abgesetzt, so dass man sich mittels dieses Farbcodes schneller zurecht findet. Es gibt Übungsseiten, um das neue oder endlich verstandene Wissen zu üben, es gibt Prüfe Dein Wissen-Seiten und die Lösungen direkt im Anschluss, Multiple-Choice und Lückentexten.

Die Aufmachung spricht Eltern total an. Es sieht anders aus, nicht wie ein Mathebuch. Das müssen Kinder doch super finden! Weil dem so ist, wollte ich dieses Buch auch meinen Nachbarn (Ingenieur und Mathematikerin) stolz zeigen. Meine Nachbarin grinste und erklärte mir, sie hätten es schon, ihr Mann habe es in einer Buchhandlung in Düsseldorf gesehen und so toll gefunden, dass er es gleich gekauft habe! Sie fände es sehr gut gemacht, so anders, mit wirklich anschaulichen Darstellungen und zeigte mir begeistert die Illustration der rationalen Zahlen. Sie fände ja didaktisch die Amis schon sehr viel weiter. Sie selbst habe im Studium auch am liebsten mit amerikanischen Mathebüchern gearbeitet. Mein Fachleitergatte (das sind diejenigen, die Lehrer nach dem Studium mit der Realität sprich dem Schulalltag konfrontieren, Unterrichtsmöglichkeiten erarbeiten und die Stunden beurteilen) meinte, er kenne das, das läge bei ihnen im Seminar! Ich war so stolz auf meine Neuerscheinung und alle außer den Kindern, schienen sie schon zu kennen!

Die Kinder fanden die Aufmachung interessant. Beide griffen zu. Die Eine hat nicht auf Anhieb das Inhaltsverzeichnis gefunden, da erst eine Erläuterung zum Buch erfolgt. Dann hat sie willkürlich eine Seite aufgeschlagen, es war nicht ihr aktuelles Unterrichtsthema, damit wurde es zur Seite gelegt, mit dem Kommentar: Das ist viel zu dick und zu schwer, um es mit in die Schule zu schleppen. Zu dick und zu schwer, fand auch die Zweite. Aber sie meinte auch: das Buch erkläre ihr aktuelles Mathethema anders als der Lehrer und wende eine andere Methode an. Das bringt mich durcheinander, da ich es ja verstanden habe. Für Kinder, die den Stoff beherrschen, mag es irritierend sein, sie benötigen aber auch keine Nachhilfe. Wenn man aber die Erklärmethode des Lehrers nicht versteht, kann gerade eine andere Herangehensweise die Erleuchtung bringen. Logisch ist Mathe alle mal, man muss nur den Weg dahin finden. Gerade wenn Kinder unwillig sind, muss man als Eltern vielleicht mal mitdenken und den Kindern, die entsprechenden Seiten zum aktuellen Schulthema vor die Nase legen, so als Initialzündung, gegen den ursprünglichen Widerstand.

Das Inhaltsverzeichnis, ist inhaltlich gegliedert, wobei die Themen nicht unbedingt den Themenbezeichnungen jedes einzelnen Mathebuches im Schuldienst entspricht. Wer eh schon unwillig ist, gibt an dieser Stelle vielleicht schon lustlos auf! Ein Schlagwortverzeichnis könnte hier die Ausreden der Unwilligen schon im Keim ersticken. Ich habe schon einige Lernhilfen gesehen, die sich als frisch und modern empfinden und bei denen meine Tochter lediglich maulte: noch ein Schulbuch. Auch ich fand da eigentlich bei diesen Büchern keinen großen Unterschied zu den Lernmaterialien in der Schule, außer, dass ich 45 minütige Selbsttest zur Ermittlung des Wissensstands gerade bei unwilligen Schülern, an der Realität vorbei empfinde. Hier ist es anders. Es ist vom Format, der Haptik und der Darstellung tatsächlich anders, als die Materialien, die die Kinder wirklich schon aus der Schule her kennen. Oft bedarf es einfach einer anderen Herangehensweise, um Widerstände zu brechen. Das sehe ich hier wirklich als gegeben an. Da es ja gerade mit der Notizbuchoptik spielt und mehrere Schuljahre umfasst, kann man es auch gut für mehrere Kinder in einer Familie benutzen. Daher hätte ich mir Lesebändchen gewünscht, die zum Farbcode jedem Kind markieren, wo es stehen geblieben ist. Mehr Kritik habe ich aber nach dem Praxistest nicht.

Wie bei allem im Leben gilt aber auch hier: es gibt keine Wundermittel, der Besitz des Buches alleine hilft nicht, man muss schon reinschauen, sich mit dem Inhalt auseinander setzen und wollen!