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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2017

Vielversprechender Auftakt einer neuen Steampunk-Serie mit Suchtfaktor

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt
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In diesem Taschenbuch sind die ersten 3 Bände der monatlich als E-Book erscheinenden Steampunk-Serie Frost & Payne versammelt.

Im Mittelpunkt der Serie stehen die ehemalige Diebin Lydia Frost, die nun ...

In diesem Taschenbuch sind die ersten 3 Bände der monatlich als E-Book erscheinenden Steampunk-Serie Frost & Payne versammelt.

Im Mittelpunkt der Serie stehen die ehemalige Diebin Lydia Frost, die nun im London des Jahres 1885 eine Agentur für Verlorenes und Vermisstes betreibt, und der Amerikaner und ehemalige Pinkerton-Agent Jackson Payne, der seiner Frau Cecilia nach London gefolgt ist und sich dort nun auf der verzweifelten Suche nach seiner entführten Tochter Annabelle befindet. Als die beiden im Zuge einer Ermittlung aufeinandertreffen und sich als erstaunlich gutes Team entpuppen, macht Lydia Jackson das Angebot, in die Agentur einzusteigen und ihn zugleich bei seiner Suche zu unterstützen.

Die Autorin Luzia Pfyl bewältigt den für einen Serienauftakt typischen Spagat zwischen einer sorgfältigen Einführung der Personen, ihrer Hintergründe und des zugehörigen Settings der Geschichte und dem gleichzeitigen Erzählen einer spannenden und interessanten Geschichte, die Lust aufs Weiterlesen macht, ziemlich souverän. Mit einem flüssigen und lockeren Schreibstil und gelungenen, sehr bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino auf Hochtouren laufen lassen, breitet sie eine phantastische Welt vor ihren Lesern aus, die von Beginn an reichlich Potential für spannende Geschichten verspricht.

Die einzelnen Bände der Serie erzählen jeweils eine mehr oder weniger in sich abgeschlossene Geschichte, tragen aber zugleich auch immer weitere Puzzlestücke zur großen Hintergrundgeschichte um die mechanischen Kinder, deren Leichen nach längerer Unterbrechung nun wieder am Ufer der Themse gefunden werden, bei. Da Lydia Frost selber über ein mechanisches Herz verfügt und keine Erinnerung daran hat, wie und wo sie es erhalten hat, zeigt sich schnell, das es zwischen ihr und den Kindern eine Verbindung geben muss.

Ein vielversprechneder Serienauftakt, der Lust auf mehr macht, insgesamt aber durchaus auch noch ein wenig Steigerungspotential lässt.
Der fiese Cliffhanger am Ende des dritten Bandes verstärkt den so schon vorhandenen Suchtfaktor zudem noch um einiges.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Spannende Mördersuche in der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia

Mord am Waterberg
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Die Autorinnen Almut Hielscher und Uta König liefern mit ihrem Erstlingswerk nicht nur einen spannenden Kriminalroman ab, sondern gewähren zugleich interessante Einblicke in die aktuelle Situation der ...

Die Autorinnen Almut Hielscher und Uta König liefern mit ihrem Erstlingswerk nicht nur einen spannenden Kriminalroman ab, sondern gewähren zugleich interessante Einblicke in die aktuelle Situation der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia und seiner Bewohner. Dem Buch merkt man die gute und sorgfältige Recherchearbeit der Autorinnen jederzeit an, eine Zeittafel zur Geschichte Namibias am Ende rundet die Informationen aus dem Roman zudem noch hervorragend ab.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Katrin Sattler, die eigentlich nur die Leiche ihrer Schwester nach Deutschland überführen will. Anna hat als Entwicklungshelferin in Namibia gearbeitet und ist offenbar von einem 17-jährigen Einheimischen erschlagen worden.
Schnell merkt Katrin aber, das an dieser Geschichte etwas nicht stimmen kann und so begibt sie sich selber auf die Spuren ihrer Schwester und versucht so, ihren wahren Mörder zu finden.

Gerät der Kriminalfall streckenweise doch eher konventionell, besticht das Buch vor allem durch sein gelungenes Setting und die überzeugenden Beschreibungen von Land und Leuten, bei denen die Autorinnen auch weitestgehend auf die üblichen Klischees zum afrikanischen Kontinent verzichten.
Der Schreibstil ist angenehm, das Erzähltempo eher gemächlich, sorgt aber dennoch für einen stetigen Spannungsaufbau, der schlußendlich in einer überzeugenden und glaubwürdigen Auflösung gipfelt, die auch einen ordentlichen Schuß Tragik beinhaltet.

Wer ein Faible für den afrikanischen Kontinent hat und sich gerne spannend unterhalten lässt, ist bei diesem Buch genau richtig.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Gelungener Abschluss des Fraktal-Zyklus, der einige Fragen beantwortet und noch mehr neue aufwirft

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 4 - Omega (Finalband 1. Zyklus)
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In diesem Hardcover sind die Bände 11 und 12 (aufgeteilt in die Einzelbände 12.1 und 12.2) der monatlich als E-Book erscheinenden Sciene-Fiction-Serie Heliosphere 2265 versammelt. Dabei handelt es sich ...

In diesem Hardcover sind die Bände 11 und 12 (aufgeteilt in die Einzelbände 12.1 und 12.2) der monatlich als E-Book erscheinenden Sciene-Fiction-Serie Heliosphere 2265 versammelt. Dabei handelt es sich um den Abschluss des Fraktal-Zyklus, der aber zugleich den Übergang in einen neuen Zyklus einleitet.

Die Handlung schließt nahtlos an den Band 10 der Serie an. Da es hier aber keine kurze Zusammenfassung der ersten Bände gibt, sollte man die Vorgängerbände schon kennen, um problemlos in die Handlung einsteigen zu können. Ist diese kleine Anfangshürde dann aber erst einmal übersprungen, zieht einen die Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann und man erhält den gewohnten Mix aus Weltraumabenteuern mit der HYPERION unter Jayden Cross, der sich mit seiner Crew inzwischen komplett den Rebellen unter Santana Pendergast angeschlossen hat und den Intrigen und politischen Ränkelspielen im Sol-System, in deren Mittelpunkt der frühere Admiral und heutige Präsident Sjöberg steht, der die Macht an sich gerissen hat, das Sol-Sytem dabei nach und nach in eine Diktatur umwandelt und einen strikten und langgehegten Plan verfolgt, um seine Stellung zu verteidigen und zu festigen.
Insbesondere wird hier nun der große Jahrhundert-Plan enthüllt und man erfährt, wer oder was hinter der Verräterin Sarah McCall steckt.

Die Handlung ist gut aufgebaut und weiß regelmäßig durch interessante und unerwartete Wendungen zu überraschen. So bekommen scheinbare Nebensächlichkeiten im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder doch noch eine eine neue und größere Bedeutung. Und so bleibt es beim Grundsatz: "Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint." Und so muss man sich im Rahmen der dramatischen Ereignisse auch von dem einen oder anderen Charakter verabschieden.

Wer an spannender Science-Fiction, großen Geheimnissen und politischen Intrigen Gefallen findet, wird hier bestens unterhalten. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie es im Helix-Zyklus mit der HYPERION und ihrer Besatzung weitergeht.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Spannender Thriller um eine mysteriöse Selbstmordserie in Lissabon

Die Tränen der Engel
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Die Autorin Sabine Klewe legt mit dem vierten Band um die Düsseldorfer Kommissare Lydia Louis und Chris Salomon einen gelungenen Thriller vor, den man auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden ...

Die Autorin Sabine Klewe legt mit dem vierten Band um die Düsseldorfer Kommissare Lydia Louis und Chris Salomon einen gelungenen Thriller vor, den man auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen kann.

Auf einem Zeitungsfoto von einem jungen Mädchen, das den Sprung von einer Brücke auf wundersame Art und Weise überlebt hat, glaubt Chris Salomon seine vor Jahren spurlos verschwundene Tochter Anna wiederzuerkennen. Zusammen mit seiner Kollegin Lydia Louis begibt er sich auf den Weg nach Lissabon. Ist das Mädchen wirklich seine Tochter und besteht eine Verbindung zu weiteren mysteriösen Selbstmorden junger Mädchen, die die Stadt erschüttern ?

Geschickt verbindet die Autorin hier das persönliche Schicksal seiner Kommissare mit einem spannenden und rätselhaften Kriminalfall. Die clever aufgebaute Geschichte, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, überzeugt vor allem durch seine vielschichtigen und glaubwürdigen Hauptcharaktere, mit denen man gerne mitleidet und mitfiebert. Auch die Stadt Lissabon wird immer wieder geschickt in Szene gesetzt und verleiht der Geschichte so eine besondere Note. Das eine oder andere Klischee zuviel bei den Nebencharakteren kann den insgesamt überzeugenden Gesamteindruck kaum trüben.

Mein erstes Buch mit den beiden Ermittlern wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Gelungener Auftakt einer Reihe über den 100-jährigen Krieg

Legenden des Krieges: Das blutige Schwert
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Der englische Autor David Gilman legt hier den insgesamt gelungenen und vielversprechenden Auftakt einer 4-teiligen Serie über den 100-jährigen Krieg vor, der mich trotz leichter Schwächen gut unterhalten ...

Der englische Autor David Gilman legt hier den insgesamt gelungenen und vielversprechenden Auftakt einer 4-teiligen Serie über den 100-jährigen Krieg vor, der mich trotz leichter Schwächen gut unterhalten und zudem davon überzeugen konnte, auch die weiteren Bände zu lesen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Steinmetz Thomas Blackstone, der sich im Jahre 1346 zusammen mit seinem taubstummen Bruder Richard gezwungenermaßen den Truppen des englischen Königs Edward anschließt, als Richard beschuldigt wird, eine junge Frau ermordet zu haben. Auf dem Feldzug durch den Normandie lernen Thomas und sein Bruder die Grauen des Krieges kennen und müssen schon bald erbittert und rücksichtslos um ihr Überleben kämpfen.

Dem Autoren gelingt es mit seinem packenden Schreibstil, den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino mächtig ankurbeln, und seinem fundierten Wissen zu den geschichtlichen Hintergründen die brutale und unbarmherzige Zeit des Mittelalters vor dem geistigen Auge seiner Leser entstehen zu lassen. Mit einem hohen Erzähltempo, einer gut konstruierten Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet, und einem nahezu durchgängigen Spannungsbogen, der nur im letzten Abschnitt stellenweise ein wenig durchhängt, lässt er seine Leser am Leben und Leiden des Thomas Blackstone teilhaben.

Die zahlreichen Protagonisten des Buches sind zwar insgesamt gut und glaubwürdig charakterisiert, allerdings wird die Hauptfigur dabei streckenweise fast schon zu einer Art Superheld hochstilisiert. Dies nimmt dem Aufstieg des einfachen Steinmetztes zum Bogenschützen und später dann zum Ritter ein Stück weit seine Glaubwürdigkeit. In der Figur und seinen zahlreichen Schicksalsschlägen steckt noch einiges mehr an Potential, das in diesem Band (noch ?) nicht vollständig genutzt wird.

Trotz dieses leichten Kritikpunktes überwiegen aber die positiven Eindrücke des Buches bei weitem. Wer an historischen Romanen im allgemeinen und an Geschichten aus dem Mittelalter im speziellen Gefallen findet, wird hier bestens unterhalten.