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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2021

Bewegend aber auch wiederholt erzählt

Erinnerungen aus Glas
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Samuel, Klaas Josie und Eliese begegnen sich nach einer unbeschwerten Kindheit in Amsterdam im Jahr 1942 wieder. In den Niederlanden schreitet die Deportierung der Juden voran und Eliese ist beauftragt, ...

Samuel, Klaas Josie und Eliese begegnen sich nach einer unbeschwerten Kindheit in Amsterdam im Jahr 1942 wieder. In den Niederlanden schreitet die Deportierung der Juden voran und Eliese ist beauftragt, obwohl deutsche Jüdin jedoch wohlhabender Eltern, für den Weitertransport von Familien und deren Kinder in die Konzentrationslager zu sorgen. Als sie ihre alte Freundin Josie wieder trifft, versucht diese ihr bei der Rettung der Kinder vor den Nazis mitzuhelfen. Die Trennung von den Eltern ist für diese Kinder unabdingbar und eventuell zu überleben und die beschriebenen Szenen brechen einem das Herz. Ihr Bruder Samuel ist indessen in den Widerstand tätig.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Hierdurch finden wir uns mehr als siebzig Jahre später im Buch mit Ave Drake wieder, die als Botschafterin agiert und ihre Aufgabe besteht darin, wohltätige Organisationen für die Familienstiftung auszuwählen. Sie reist nach Uganda und findet sich dort mit ihrer Lebensgeschichte konfrontiert.
Der Autorin gelingt es die Unbarmherzigkeit der damaligen Zeit in Szene zu setzen, obwohl mir die zwei Zeitebenen, in der die Geschichte sich abspielt nicht so sehr gefallen haben, ich habe mich schwergetan, mit dem Buch mitzuhalten. Die Autorin wagt sich an schwierigen Themen voran, die aber auch mehrmals in der Literatur vorgenommen worden sind, somit sind die Ansprüche eher hoch. Die Charaktere sind zwar ausdrucksstark und lebendig beschrieben und die Handlung glaubwürdig, irgendwie wurde ich aber das Gefühl nicht los, dass alles etwas zu gekonnt in Szene gesetzt wurde und zum hundertsten Mal erzählt. Vielleicht ein gutes Buch für diejenigen, die noch von der Geschichte des zweiten Weltkrieges eher wenig gelesen haben.

Veröffentlicht am 21.10.2020

Kluftinger in einem Cold Case

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Kluftingers elfter Fall schließt an den Vorgänger an, was vorher nie der Fall war, den die Krimis waren in sich abgeschlossen. Man sollte also diesmal die notwendigen Vorkenntnisse haben, bevor man mit ...

Kluftingers elfter Fall schließt an den Vorgänger an, was vorher nie der Fall war, den die Krimis waren in sich abgeschlossen. Man sollte also diesmal die notwendigen Vorkenntnisse haben, bevor man mit dem Lesen beginnt. Kluftinger will den Mord an der Lehrerin Karin Kruse vor 35 Jahren aufklären, für den er den falschen Täter verhaftet hat. Darüber hinaus aber spielt auch das Privatleben des Allgäuer Kommissars eine wichtige Rolle in der Geschichte. Weitere berufliche Herausforderungen vor allem nach dem Tod von Eugen Strobel sich an die Nachfolgerin zu gewöhnen, beeinflussen seine im Übrigen scharfsinnige Polizeiarbeit.
Der Schreibstil des Autorenduos liest sich wie immer flüssig, locker angenehm und sehr unterhaltsam. Auch wenn man nach so vielen Kluftinger Fällen vielleicht mit ein wenig weniger Enthusiasmus an die Sache rangeht, besitzt die Geschichte sicherlich einen kompakten Plot, der mit viele witzigen Kommentaren von Seiten Kluftingers und seinem Team das Ganze nochmal aufpeppen.
Insgesamt eventuell nicht der beste, aber dennoch ein sehr guter Kluftinger aus der Reihe. Mir wird er fehlen, sollte er in den Ruhestand gehen!

Veröffentlicht am 18.09.2020

Düsterer kompakter Krimi

Das Gewissen der Toten
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Obwohl das schon der dritte Teil der spanenden Reihe mit DI Jackman und DS Evans ist und in sich abgeschlossen, habe ich mir die ersten beiden Hörbücher auf meiner Hörbuchflat angehört, damit ich ein Vorwissen ...

Obwohl das schon der dritte Teil der spanenden Reihe mit DI Jackman und DS Evans ist und in sich abgeschlossen, habe ich mir die ersten beiden Hörbücher auf meiner Hörbuchflat angehört, damit ich ein Vorwissen über den Stil der Kommissare bekomme. Und ich glaube das hat dann das weitere Hören angenehmer gemacht. Alle drei Teile haben mir gut gefallen, aber hier werde ich mich auf den dritten Teil beschränken.
Der Polizist Carter McLean überlebt als einziger von 5 Freunden während eines einem Junggesellenabschieds einen Flugzeugabsturz. Anderthalb Jahre später kehrt er in den Dienst zurück doch seine Schuldgefühle plagen in nach wie vor. Er wird auf einen Stalker Fall eingesetzt wobei Jackman und Evans bei einem Vermisstenfall ermittelt, in dem es sich um die Frau seines besten Freundes handelt. Ohne grünes Licht zu bekommen, beginnt er mit den Ermittlungen und will unbedingt Teil des Team werden, was die beiden Kommissaren mit gemischten Gefühlen verfolgen.
Der Plot ist durchaus spannend und komplex erzählt, die Charaktere mit Tiefe und die Fälle mitreissend. Einzig die vielen Personennamen brachten mich manchmal bei Hören durcheinander, vor allem beim Hörbuch passt man manchmal nicht so detailiert auf Namen auf. Sicherlich werde ich mir auch die Folgebände anhören, nicht zuletzt wegen des Vorlesern, Uve Teschner der zu meinen Lieblingssprechern gehört.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Geister der Vergangenheit

Die verstummte Frau
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"Die verstummte Frau" ist schon der 8. Band der Georgia-Reihe von Karin Slaughter. Man muss aber nicht vorweg alle Fälle gelesen haben, Vorkenntnisse wünschenswert aber nicht notwendig. Schwere Vergewaltigungen, ...

"Die verstummte Frau" ist schon der 8. Band der Georgia-Reihe von Karin Slaughter. Man muss aber nicht vorweg alle Fälle gelesen haben, Vorkenntnisse wünschenswert aber nicht notwendig. Schwere Vergewaltigungen, die zum Mord führen, haben in der Vergangenheit einen Mann hinter Gittern gebracht. Doch der beteuert seine Unschuld.
Als sich die Taten mit dem selben Täterprofil wiederholen, ahnen Sara Linton und Will Trent, dass der Schuldige von damals vielleicht noch frei herumläuft. Als Sara bewusst wird, dass der alte Fall nicht richtig aufgeklärt wurde und das womöglich ihr verstorbener Ex Mann Jefrey nicht ganze Arbeit geleistet hat, ist das für die Ermittlerin ein Schlag. Ihre persönlichen Beziehungen sind in dem Buch auch nicht problemlos, der Heiratsantrag von Will geht erfolglos unter.
Karin Slaughter beschreibt die Taten wie immer blutig und brutal, die Bücher der Autorin sind nichts für schwache Nerven. Der Spannungsbogen hiel sich manchmal ein wenig in Grenzen aber am Ende nahm das Ganze dann noch mal Fahrt. Insgesamt vielleicht nicht der stärkste Fall von der Reihe, aber dennoch solide und qualitativ.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Vom Teenager zum Erwachsenen

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Nach der sagenhaften Tetralogie der neapolitanischen Saga Meine geniale Freundin ist dies das nächste Buch von Elena Ferrante, das ich in Händen nehme. Die Beschreibung von Neapel und der verschiedenen ...

Nach der sagenhaften Tetralogie der neapolitanischen Saga Meine geniale Freundin ist dies das nächste Buch von Elena Ferrante, das ich in Händen nehme. Die Beschreibung von Neapel und der verschiedenen Orte der Stadt fand ich weider mal faszinierend, obwohl ich das ja schon von den ersten Bücher relativ gut kannte. Im Roman begleitet wir Giovanna von ihrem Teenageralter ins Erwachsenwerden, was ein nicht immer einfacher Abschnitt des Lebens ist. Die Entwicklung des Mädchens in der Pubertät wird von der Autorin sehr bildhaft beschrieben. Giovanna ist von den Erwachsenen und ihrer Lügen zutiefst gekränkt, sei es die Mutter, der Vater oder die Tante. Langsam gewinnt sie Abstand und nabelt sich von der Familie ab, wird selbständiger und verliert ihre Naivität.
Meiner Meinung nach ist dieser Roman eher ein schwächerer der Autorin, vielleicht weil mir so einiges als Wiederholung vorkam. So manche Beschreibungen konnten mich auch nicht fesseln, das Thema hat mich im Endeffekt nicht so sehr interessiert wie ich dachte. Insgesamt verlose ich 3 1/2 Sterne für den Roma, und runde ihn auf vier ab.