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Veröffentlicht am 16.10.2023

Wohl eher "Flame & Arrow" Teil 3 - mit La Catrina als Nebenfigur

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Von außen weiß man es gar nicht, aber im Vorwort wird erklärt, dass "Flowers & Bones" im gleichen Universum spielt wie "Clans of London" und "Flame & Arrow", und dass die Ereignisse der anderen Bücher ...

Von außen weiß man es gar nicht, aber im Vorwort wird erklärt, dass "Flowers & Bones" im gleichen Universum spielt wie "Clans of London" und "Flame & Arrow", und dass die Ereignisse der anderen Bücher Auswirkungen auf die neue Geschichte haben. Allerdings ist da von Easter Eggs die Rede und dass man die Dilogien unabhängig voneinander lesen könnte. Das ist meiner Meinung schon eine Untertreibung, denn es kommen so viele Charaktere aus den anderen Büchern vor, dass es außer Valentina und ihrer Familie nicht einmal neue Charaktere gibt. Freunde, Love Interests, Antagonisten - alles Protagonisten und andere Charaktere aus den anderen Dilogien.

Die Handlung ist auch dementsprechend eng mit der Handlung der anderen Bücher verknüpft und schließt an das Ende von "Flame & Arrow" an. Hexen und Drachen sind die magischen Wesen, deren Probleme hier im Fokus sind, Valentina ist schon eher eine Randfigur in ihrer eigenen Geschichte. Klappentext und äußere Gestaltung versprechen eine Geschichte über La Catrina und mexikanische Kultur, aber das geht hier definitiv unter. Ich weiß aber auch nicht, ob ich viel zu der Handlung sagen kann, ohne zu viel vom Ende von "Flame & Arrow" zu verraten und ich würde auch nicht empfehlen, die Bücher unabhängig voneinander zu lesen, weil die Reihen wirklich stark aufeinander aufbauen. Auch wenn hier alle wichtigen Ereignisse und Beziehungen ausführlich erklärt werden, würde man ohne Vorwissen vermutlich nicht gut mitkommen.

Valentinas Geschichte besteht aus den Sorgen um ihre langsam erwachenden Kräfte, die sie verbergen möchte, und ihrer Liebesgeschichte mit Hexe Lili, die sich etwas schnell entwickelt und mich auch nicht packen konnte. Außerdem hat noch Valentinas Bruder Emiliano eine eigene Perspektive und er ist schon ziemlich anstrengend. Seine Träume von einer Fußballkarriere wurden plötzlich zerstört und seitdem ist er voller Wut und Frustration. Er gerät dabei ein wenig auf die schiefe Bahn, merkt das aber auch. Rational sind weder seine Gefühle noch seine Taten, da er gleichzeitig merkt, dass er im Unrecht ist, daher nervt er schon ziemlich.

Neben der Tatsache, dass die erwartete Geschichte nur eine kleine Randhandlung ist, fand ich die Story auch einfach nicht besonders gut. Es zieht sich alles ziemlich in die Länge, weil so viel erklärt wird, der Inhalt vom Klappentext kommt sehr spät im Buch, alles ist sehr vorhersehbar und die Charaktere handeln manchmal auch überhaupt nicht logisch. Manche Probleme wirken einfach zu konstruiert und generell wirken die Charaktere etwas einfältig.

Fazit
Ich fand es schade, dass das Buch mehr eine Fortsetzung einer anderen Dilogie ist, statt die neue Geschichte zu erzählen, die man erwartet. Insgesamt fand ich sowohl die Handlung als auch die Charaktere nicht besonders gelungen, vom unzutreffenden Marketing von "Flowers & Bones" ganz zu schweigen.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Einfach keine Verbindung zu den Protagonisten und ihrer Liebesgeschichte

Selbst in dunkelster Nacht
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Liora kann sofort fühlen, dass ihr neuer Nachbar und Arbeitskollege Kieran sehr verschlossen ist und da kann sie nicht locker lassen und möchte ihn besser kennenlernen und herausfinden, was ihn belastet.

Kieran ...

Liora kann sofort fühlen, dass ihr neuer Nachbar und Arbeitskollege Kieran sehr verschlossen ist und da kann sie nicht locker lassen und möchte ihn besser kennenlernen und herausfinden, was ihn belastet.

Kieran hat große Schuldgefühle und bestraft sich selbst, indem er sich von seinen Freunden distanziert, die er nicht mit sich runterziehen möchte. Liora trauert noch um den Verlust ihrer besten Freundin und ist sehr unsicher, wenn es um ihren Körper geht, aber eigentlich ist sie eine sehr positive Person, die auch etwas aufdringlich ist, wenn es darum geht, ihre Fröhlichkeit mit Kieran zu teilen.

Die beiden verbindet ihre Liebe zu Blumen, mit denen sie arbeiten und sie fühlen sich zueinander hingezogen, weil ihre Persönlichkeiten so gegensätzlich sind und sie sich bei einander verstanden und geborgen fühlen, aber ich habe eigentlich kaum die Chemie zwischen ihnen fühlen können.

Ich habe schon viele ähnliche Geschichten gelesen, besonders im New Adult Bereich, und meistens kann mich so eine Handlung nicht wirklich überzeugen. Aber hier wurde ich auch einfach nicht warm mit den Protagonisten, sodass es dann gar nichts mehr gab, das mich interessiert hätte.

Der Schreibstil war auch nicht mein Fall, er ist schon eher oberflächlich, was bei einem Debütroman auch nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Ich habe mich den Charakteren aber einfach nicht wohlfühlen können. Ihre traurige Vergangenheit, ihre neu beginnende Liebesgeschichte und wie sie den Problemen in ihrem Leben begegnen - es hat mich einfach nicht interessiert. Insgesamt fand ich das Buch daher einfach langweilig.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Keine Spannung, kein Ziel und keine Verbindung zu den Charakteren

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn ...

Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn sie ihre Heimat verlassen, werden sie von diesem Fluch verfolgt. Doch die Magierin Liliath ist aus ihrem Schlaf erwacht und will ihre geheimen Pläne endlich umsetzen.

Dafür braucht sie die Hilfe der hoffnungslosen "Verweigernden", wie das ehemalige Volk von Ystara genannt wird, da sie ohne die Hilfe von Engelsmagie leben müssen, und außerdem von vier Auserwählten: Musketierin Agnez, Heiler Simeon, Symbolmacherin Dorotea und Schreiber Henri.

Die vier jungen Auserwählten fühlen bei ihrer ersten Begegnung sofort eine unerklärliche Verbindung, ich jedoch konnte zu keinem der Charaktere eine Verbindung spüren. Man lernt schon einiges über ihre Leben, aber als ihr gemeinsames Abenteuer beginnt, vermischen sie sich schon zu einer Masse, denn sie sind fast immer gemeinsam unterwegs, bei kleinen Meinungsverschiedenheiten können sie sich schnell einigen und sie ziehen auch immer an einem Strang.

Und im Hintergrund zieht Liliath die Fäden, da sie die unscheinbaren Verweigernden nutzen kann, die hoffen, dass Liliath sie von ihrem Fluch befreien kann. Es ist nicht klar, was vor so vielen Jahren genau geschehen ist und auch Liliaths Pläne kann man nicht leicht durchschauen. Obwohl Liliath alles irgendwie lenkt, fühlt sich die Handlung sehr orientierungslos an, sodass kaum Spannung aufkommt.

Die Geschichte spielt in einem Nachbarland von Ystara, das sehr französisch wirkt, was man an ein paar Begriffen merkt und auch an den vielen Namen, die zu einem großen Teil mit D beginnen, was bei der großen Anzahl der Nebencharaktere auch nicht hilft. Hier sind auch sehr viele Frauen in Machtpositionen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle. Etwas enttäuschend fand ich auch die Magie der Engel, denn es waren so viele verschiedene Engel beteiligt, sodass alles möglich ist und ihre Macht sich auch nicht mehr besonders anfühlt.

Fazit
Insgesamt gab es leider kaum etwas an dieser Geschichte, das mir gut gefallen hätte. Die Charaktere fand ich sehr oberflächlich und ihr zielloses Abenteuer fand ich auch nicht spannend.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Irrelevante Nebenhandlungen und anstrengende Charaktere

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Besonders spannend fand ich die Geschichte leider nicht, die Sage ist ja schon sehr bekannt und der Klappentext fasst den größten Teil auch gut zusammen. Interessant wären hier aber die eigene Interpretation ...

Besonders spannend fand ich die Geschichte leider nicht, die Sage ist ja schon sehr bekannt und der Klappentext fasst den größten Teil auch gut zusammen. Interessant wären hier aber die eigene Interpretation und auch ganz besonders die Gefühle der Charaktere, und da war ich eher enttäuscht.

Titel und Inhaltsbeschreibung stellen Medusa in den Mittelpunkt der Geschichte, aber die zahlreichen Nebencharaktere bekommen genauso viel Aufmerksamkeit, sodass Medusa selbst eher kurz kommt. Die Figuren werden ziemlich deutlich in Opfer und Täter aufgeteilt; selbstsüchtige Götter wie Zeus, Poseidon und Athene haben gar keinen Bezug zum Leben der Sterblichen, es geht ihnen nur um Macht und ihren Stolz. Die Sterblichen sind nur kleine, machtlose und unbedeutende Spielfiguren, die irgendwie mit den unberechenbaren Launen der Götter leben müssen.

Medusa wird als Baby ihren göttlichen Gorgonenschwestern überlassen, die aus Zuneigung zu ihr lernen müssen, wie man sich um jemanden sorgt. Ich fand es schön, wie die drei voneinander lernen und sich weiterentwickeln. Die Liebe zu ihrer Schwester macht Euryale und Stheno menschlicher, obwohl ihnen solche Empfindungen früher fremd waren.

Besonders schlimm ist Perseus, der den Kopf einer Gorgone braucht, um seiner Mutter zu helfen. Auch wenn die Götter schreckliche Taten vollbringen, so wie Vergewaltigungen und Flüche, ist Perseus schon ein besonderer Antagonist, weil er ja auch wie ein Mensch aufgewachsen ist. Er wirkt durchgehend erbärmlich und es soll klar sein, wie ungerecht seine Jagd ist, da er ein überheblicher Versager ist, der alleine nichts zustande bringt und auch nicht den geringsten Ruhm verdient. Medusa hingegen hat hier nie etwas getan, das ihren Tod auch nur im geringsten rechtfertigen würde. Ich kann sagen: Die Botschaft ist laut und deutlich angekommen.

Ich fand, dass man bei manchen Charakteren nicht so weit hätte ausholen müssen. Die Geschichten von Andromeda und Athene beginnen noch vor ihrer Geburt oder Entstehung, so wird das Buch immer länger, aber ich hatte das Gefühl, diese Ausführungen wären irrelevant. Medusas Leben hingegen fand ich vielversprechend, da hätte ich gerne mehr von gesehen. Der Schreibstil soll auch den Gefühlen der Charaktere entsprechen und schwankt zwischen tiefsinnig und oberflächlich, wobei letzteres leider häufiger vorkommt.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Wie ein Märchen, aber auf eine schlechte Art und Weise

Über die dunkelste See
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Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen ...

Die naive, optimistische Stella gegen Damians harte Schale und seinen sehr, sehr weichen, liebevollen Kern. Beide hatten eine schwierige Kindheit, Stella hat ihre Mutter verloren und musste sich mit grausamen Stiefmüttern herumschlagen, auch wenn sie zumindest ihren Stiefvater Kevin sowie ihre Grams hatte, die ihr mit Rat und ihrem Glauben ans Übernatürliche zur Seite steht. Nun hinterließ Kevins Tod eine Lücke in ihrem Herzen, aber Kevin hat schon arrangiert, dass sein leiblicher Sohn Stellas Ehemann werden soll.

Zu Beginn ist Damian sehr distanziert, denn er wurde in seinem Leben schon oft enttäuscht und ist auch sehr verärgert über Kevins Testament und dass sein Vater sich nie die Mühe gemacht hat, ihn kennenzulernen. Erst nach Kevins Tod wird er indirekt Teil seines Lebens und es fühlt sich für ihn an, als wäre er eine Schachfigur in einem seltsamen Spiel. Auch von Stella und ihrer sensiblen Seite ist er zunächst nicht begeistert, aber dann schließt er sie doch sofort ins Herz und versucht die ganze Zeit, sie zu beschützen, weil sie selbst nicht besonders gut darin ist. Ich fand ihre Beziehung zunächst noch ganz in Ordnung, aber Damian wurde mir zu schnell weich und an einer Stelle hatte ich das Gefühl, sie hätten einen riesigen Schritt gemacht, den ich verpasst hätte, und das hat sich wirklich nicht natürlich angefühlt.

Ich fand den Plan, dass die beiden heiraten sollten, schon von Anfang an nur wenig überzeugend, habe aber gehofft, dass die Autorin trotzdem eine schöne Geschichte daraus machen kann, aber da wurde ich eher enttäuscht. Alle Charaktere waren sehr übertrieben gezeichnet; die Protagonisten haben ihre Verlustängste und Komplexe, sind aber voll endloser Liebe. Die bösen Stiefmütter sowie auch Stellas egoistischer Freund sind einfach nur widerlich, während eigentlich alle anderen durch und durch gut sind. Dabei sind ihre Handlungen oft so klischeehaft, dass ich sie einfach nur komisch fand. Mit ihren Spitznamen spielen die Protagonisten auf Märchen an und das Buch hat schon oft das Schwarz-Weiß-Denken einfacherer Geschichten.

Ich konnte mich noch gut an die Protagonisten aus "Gegen den bittersten Sturm" erinnern, die ich in ihrer Geschichte mochte, hier fand ich sie noch etwas kitschiger und auch aufdringlich, weil sie ständig davon sprechen, dass die Situation ja wie in einem Liebesfilm ist und Damian und Stella zusammen sein sollten, obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt kaum kennen und quasi gezwungen wurden, zu heiraten. Grams und Stellas Gerede vom Übernatürlichen fand ich etwas überflüssig und ein klein wenig albern. Auch wenn ich gerne Fantasy lese, mag ich so etwas in Liebesromanen nicht besonders.

Fazit
Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an "Über die dunkelste See", aber ich fand die Charaktere, ihre Liebesgeschichte und auch Handlung und Schreibstil eher enttäuschend.

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