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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2022

Spannende Ost-West Geschichte ...

Das zweite Geheimnis
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Mit diesem zweiten Band deutsch-deutscher Geschichte geht es spannend weiter im Leben der Ria Nachtmann. Eigentlich sollte es ruhiger um sie werden, nachdem sie sich entschlossen hatte, ihr Leben als Spionin ...

Mit diesem zweiten Band deutsch-deutscher Geschichte geht es spannend weiter im Leben der Ria Nachtmann. Eigentlich sollte es ruhiger um sie werden, nachdem sie sich entschlossen hatte, ihr Leben als Spionin an den Nagel zu hängen. Als jedoch ihr Schwager Henning einen Fluchtversuch unternimmt, gerät auch Ria wieder ins Fadenkreuz der Stasi. Und diesmal wird es persönlich, sehr persönlich sogar. Als ihre eigene Tochter zum Spielball der „Mächte“ wird, fängt Rita an zu kämpfen …

Wie schon im ersten Teil der Trilogie schafft es der Autor Titus Müller den Spannungsbogen hochzuhalten, indem er dem Hörer eine Mischung aus Fakt und Fiktion präsentiert. Hier werden die Guillaume Affäre und die Weltfestspiele der Jugend und Studenten diskutiert aber auch die persönliche Geschichte der Hauptprotagonistin kommt nicht zu kurz. Immer wieder gingen mir beim Hören die Gedanken nicht aus dem Sinn, dass ich mit Ria nicht hätte tauschen wollen.

Für die packende Story vergebe ich vier von fünf Sternen und freue mich nun ganz besonders auf den dritten und letzten Teil, der im Mai 2023 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 12.08.2022

Ein schöner Abschluss einer "süßen" Trilogie ...

Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals
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Mit „Zeit des Schicksals“ bringt die mir inzwischen persönlich bekannte Autorin Maria Nikolai ihre Trilogie rund um die Schokoladenvilla zum Ende. Inzwischen sind wir zeitlich in den 30ern Jahren angekommen ...

Mit „Zeit des Schicksals“ bringt die mir inzwischen persönlich bekannte Autorin Maria Nikolai ihre Trilogie rund um die Schokoladenvilla zum Ende. Inzwischen sind wir zeitlich in den 30ern Jahren angekommen und wieder steht die Familie Rothmann, diesmal hauptsächlich vertreten von der Tochter Viktoria und Mutter Judith, im Mittelpunkt. Wie ich als Leserin natürlich längst weiß, sind die Zeiten im Begriff sich zu ändern, das geht auch den Rothmanns und ihrem Schokoladenimperium nicht spurlos vorbei. Hilfe scheint in Form eines amerikanischen Investors zu nahen, doch können die Frauen ihm trauen?

Wieder einmal setzt die Sprecherin Beate Himmelstoß das Hörbuch gekonnt in Szene und so komme ich auch diesmal in den Genuss vielen „süßer“ Stunden Hörgenuss. Mir hat gefallen, dass das Buch, obwohl es genau in die schrecklich braune Zeit fällt, ihren Fokus stets auf die Familie und ihren Betrieb legt und nur am Rande den Naziterror zum Thema macht. Es hat wieder mal wieder Spaß gemacht in die Welt der Rothmanns einzutauchen und die Geschichte gemeinsam zu einem gelungenen Abschluss zu bringen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und freue mich schon auf die nächste Reise mit Maria Nikolai. Diesmal soll es an den Bodensee gehen … ich bin gespannt!

Veröffentlicht am 12.08.2022

Hallig bedeutet Salzland, da gibt es keine Deiche ...

Die Farbe des Nordwinds
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So richtig zu Hause war Ellen dank ihrer „wanderlustigen“ Mutter nie irgendwo und so fällt es ihr zunächst schwer nach einer gescheiterten Beziehung gekoppelt mit dem Verlust ihres Jobs einen Neustart ...

So richtig zu Hause war Ellen dank ihrer „wanderlustigen“ Mutter nie irgendwo und so fällt es ihr zunächst schwer nach einer gescheiterten Beziehung gekoppelt mit dem Verlust ihres Jobs einen Neustart zu wagen. Doch dann traut sie sich an einen Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, der ihr zugleich Ruhe aber auch ein Gefühl des Nachhausekommens vermitteln soll. Angekommen auf der Hallig versucht sie dort anzuknüpfen, wo sie vor Jahren gezwungen war, aufzuhören. Doch ihre einstige "Schwester" Liske macht es ihr nicht gerade leicht …

Auch zweihundert Jahre zuvor haderten die Menschen mit dem Leben auf der Hallig. „Halliglüd“ sind eigenbrötlerisch und stur und so tut sich der studierte Arjen schwer als er sich Gehör verschaffen zu versucht. Er will die Hallig und das Leben darauf retten, doch keiner hört ihm zu bis zu jenem ereignisschweren Tag, als es fast zu spät ist …

Mir gefiel der Schreibstil, das schnörkellose, das ohne Kitsch auskommt, denn dafür ist kein Platz auf einer Hallig. Doch gleichzeitig merkte ich, dass mich das Buch, je länger ich darin las, fast selbst ein wenig deprimiert machte. Kennt ihr das? Auf der einen Seite könnt ihr kaum aufhören zu lesen und auf der anderen Seite seid ihr froh, wenn die letzte Seite gelesen ist? Alles in allem jedoch hat es mir gut gefallen, denn Klara Jahn, auch bekannt unter ihrem richtigen Namen Julia Kröhn, schafft es ganz wunderbar und authentisch die Stimmung rüberzubringen, die auf einer Hallig herrschen muss. Ich bin mal wieder neugierig geworden auf einen eigenen Besuch auf einem dieser eigenwilligen Fleckchen Erde. Vielleicht werde ich mir diesen Traum ja eines Tages mal erfüllen. Von mir gibt es vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung, denn bei mir hat definitiv die Sogwirkung überwogen …

Veröffentlicht am 12.08.2022

Zwischen Gut und Böse gibt es auch eine Grauzone ...

Nahrs letzter Tanz
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Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit ...

Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit begleitet man Nahr durch ein turbulentes Leben, das ihr nicht immer leicht gemacht wurde. Obwohl sie erst Mitte dreißig ist, liest sich ihr Rückblick als hätte sie bereits hundert Leben durchlebt. Immer wieder will sie an ihre Heimat glauben, liebt ihre palästinensischen Mitbürger und doch wird sie ständig wieder zur Flucht gezwungen, die sie mehr als einmal fast das Leben kostet.

Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, wie viele autobiografische Anteile in dem Buch stecken, denn Susan Albulhawa wuchs wie Nahr als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Man kann die Autorin verstehen, dass sie ihre Protagonistin hassen lässt, aber manchmal wurde mir das ein bisschen zu viel. Diese abgrundtiefe Abscheu verpasste mir Bilder im Kopf, die mich fast am Einschlafen hinderten. Für mich kommt dieses Buch nicht an „Während die Welt schlief“ ran, das mich vor Jahren tief berührte. Dennoch ist es wohl wichtig, über den nicht enden wollenden schwelenden Kampf Palästinas zu schreiben. Mir war der Roman einseitig, zu schwarz-weiß gemalt weshalb ich ein Sternchen abziehe.

Veröffentlicht am 23.06.2022

Wenn Frauen nach den Sternen greifen ...

Was der Morgen verspricht
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Vor über hundert Jahren hatte man es als Frau – ob aus reichem Hause oder eher der unteren Klasse zugehörig – wahrlich nicht leicht. Das müssen auch Hannah und Alma auf schmerzhafte Weise erfahren. Während ...

Vor über hundert Jahren hatte man es als Frau – ob aus reichem Hause oder eher der unteren Klasse zugehörig – wahrlich nicht leicht. Das müssen auch Hannah und Alma auf schmerzhafte Weise erfahren. Während Hannah, das „reiche“ Mädchen, nicht studieren darf, wie sie es sich wünscht, quält sich Alma, wie vor ihr schon viele andere Dienstmädchen, mit dem Sohn der Familie Sternberg. Hannah hat sich schon seit sie Lesen kann mit der Medizin beschäftigt, was ihr Großvater, der seine eigene Arztpraxis unterhält, nachhaltig unterstützt. Nachdem sie erfahren hat, dass ein Studium für sie außerhalb Berlins durchaus möglich ist, ist sie nicht mehr zu halten. Doch ihre Eltern haben den passenden Ehemann schon für sie ausgesucht. Auch Alma hat sich ihr Leben anders vorgestellt, bevor sie mit Schmach und Schande aus dem Haus der Familie Sternberg geschickt wird …

Mit dem Auftakt der Sternberg Familiensaga schafft es die Autorin Kristina Herzog auf charmante Weise ihre Leser in die Vergangenheit vor über hundert Jahren zurück zu versetzten. Sie erlaubt uns einen Blick hinter die Fassaden der wohlhabenden Familien zu werfen, die damals noch strengen Verhaltensregeln unterworfen waren. Die Bildung der Mädchen wurde eingegrenzt auf Haus und Heim, denn schließlich galt es eine „gute Partie“ zu machen. Wissenshungrige Mädchen wie Hannah waren nicht gerne gesehen und schränkten ihren Wert auf dem Heiratsmarkt ein. Kristina vermittelt dem Leser ein Gefühl der Zugehörigkeit, welches einen beim Lesen mit fiebern lässt und Lust auf mehr macht. Was ich ein wenig vermisste, war ein detaillierter Blick auf Politik und Weltgeschehen. Auch waren mir die letzten Kapitel ein wenig zu gerafft, hier hätte ich mir mehr Detail gewünscht. Dennoch vergebe ich absolut verdiente vier von fünf Sternen verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Da Teil Zwei ja quasi schon in den Startlöchern steht, freue mich sehr, dass es bald weitergehen wird mit Hannah, Alma, Daniel, den Kindern etc. … bin schon sehr gespannt.