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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2018

Gone but not forgotten ...

Die Frauen am Fluss
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Nach "Das verborgene Lied", das mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist "Die Frauen am Fluss" mein zweiter Roman der britischen Autorin Katherine Webb. Fast dachte ich, dass es auch mein letztes bleiben ...

Nach "Das verborgene Lied", das mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist "Die Frauen am Fluss" mein zweiter Roman der britischen Autorin Katherine Webb. Fast dachte ich, dass es auch mein letztes bleiben würde, denn durch den doch recht langatmigen Start, trug ich mich bereits mit Abbruchgedanken. Aber mein Durchhaltevermögen wurde belohnt und die Geschichte um die drei Protagonistinnen Irene, Pudding und stumme Clemmie entwickelte eine wahre Sogwirkung. Das Buch wird zum reinsten historischen Kriminalroman, denn Pudding lässt nicht locker, als ihr Bruder für den Mord an Irenes Mann verhaftet wird und ihm der Galgen droht. Immer tiefer graben sich Irene und das Stallmädchen des Gutshauses in die Vergangenheit ein. Vermutungen werden in den Raum gestellt, Verdachtsmomente erhärten sich und führen schließlich zu einem Finale, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.

Der Schreibstil dieser spannenden Geschichte ist leider ein wenig schwerfällig, weshalb ich recht lange brauchte um mich einzulesen und deshalb leider auch einen Stern abziehen muss. Alles in allem aber haben mich die atmosphärischen Beschreibungen von Land und Leuten in einer längst vergangenen Zeit im Dorf Slaughterfort - was für ein Name - beeindruckt.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Wenn der Berg ruft ...

Himmelsspitz
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Ich kann verstehen, dass mancher Leser dieses Buch abgebrochen hat, man musste sich da wirklich erst reinfuchsen. Nachdem ich dann aber drin war, habe ich es in einem Rutsch ausgelesen, es hat mich wirklich ...

Ich kann verstehen, dass mancher Leser dieses Buch abgebrochen hat, man musste sich da wirklich erst reinfuchsen. Nachdem ich dann aber drin war, habe ich es in einem Rutsch ausgelesen, es hat mich wirklich fasziniert. Es liest sich fast ein bisschen mystisch und ich hatte beim Lesen immer den Film mit der Geierwally vor Augen, genauso, liebe Leser, müsst ihr euch die Geschichte vorstellen.
„Da die Felsenwand fast lotrecht gerade war, an der das Nest hing, und kein menschlicher Fuß sie betreten konnte, wurde Wally ein Strick um den Leib gebunden. Vier Männer, zuvörderst ihr Vater, hielten ihn zwar, aber den Zu¬schauern war es doch grausig zu sehen, wie das beherzte Kind, nur mit ei¬nem Messer bewaffnet, bis an den Rand des Plateaus vortrat und sich nun mit ei¬nem raschen Sprung in die Tiefe hinabließ."
Das ist ein Auszug aus besagter Geierwally doch der Text könnte auch original aus Himmelsspitz stammen. Himmelsspitz entführt den Leser in die Bergwelt der 40er, 50er und 60er Jahre. In jedem Abschnitt findet sich passend dazu auch ein Ekelpaket von einem Mann. So leiden Isabel und Lea unter dem schwierigen Horst während Menschen in den 40er und 50er Jahren unter dem Großbauern Urban zu leiden hatten. Doch wie gehören diese Zeitphasen zusammen und was haben sie mit der kleinen Lea zu tun, die immer wieder den Himmelsspitz auf Malpapier verewigt und nachts schlafwandelt? Sie fühlt sich schnell hingezogen zu den Dorfbewohnern und geht in verschiedenen Häusern ein und aus. Wird sie am Ende von ihren Albträumen erlöst werden? Und was hat es mit dem kleinen Jungen auf sich, der gefangen in seinem Erdloch sitzt? Wer einen Heimatkrimi sucht, der mal etwas abseits vom gewöhnlichen Pfad wandelt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich schaue mich jetzt mal nach ihrem nächsten Krimi um.

Veröffentlicht am 14.08.2018

War es wirklich die gute alte Zeit?

Was wir zu hoffen wagten
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Ich bin der Meinung, dass der Klappentext dem Buch nicht ganz gerecht wird. Hier geht es um viel mehr als nur die genannten drei Geschwister. Mit viel Scharfsinn zeichnet die Autorin ein Bild der Jahre ...

Ich bin der Meinung, dass der Klappentext dem Buch nicht ganz gerecht wird. Hier geht es um viel mehr als nur die genannten drei Geschwister. Mit viel Scharfsinn zeichnet die Autorin ein Bild der Jahre 1912 bis 1919 in Berlin und Flandern. Mit schonungsloser Offenheit lässt sie den Leser teilhaben an den Grauen des ersten Weltkriegs, der aus unschuldigen Jungen im besten Fall verstörte und verletzte Männer machte. Der immer weiter einhieb auf alles, was sich ihm in den Weg stellte. Und ganz nebenbei bekommt man fantastische Einblicke in die Welt des Theaters und Films, die spannender nicht sein könnten. Mich hat beeindruckt, welche Visionen die Filmemacher schon damals hatten, Steven Spielberg hätte seine Freude gehabt. Auch der damalige Kampf der Frauen, sich einen Platz in der Männerwelt zu ergattern, wird anhand der nicht möglichen juristischen Karriere von Felice wunderbar dargestellt. Die Charaktere im Buch haben alle ihre Ecken und Kanten und nicht jeder kommt gleich sympathisch rüber. Das tut aber der Lesefreude keinen Abbruch – im Gegenteil, es regt zum Nachdenken an. Michaela Saalfeld hat mit ihrem Roman ein Geschichtsbuch und zugleich eine Liebesgeschichte vom Feinsten geschaffen. Ich habe es flüstern hören, dass es mit einem zweiten Teil weitergehen soll, da freue ich mich heute schon drauf!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.08.2018

Wirklich spannend bis zum Schluss ...

Das Dorf der Lügen
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Der Grundgedanke dieses Krimis wird ja bereits im Klappentext beschrieben. Das ist wirklich dumm gelaufen für die hübsche kleine Viktoria Engel, die gleich bei ihrem ersten Einsatz einen tödlichen Schuss ...

Der Grundgedanke dieses Krimis wird ja bereits im Klappentext beschrieben. Das ist wirklich dumm gelaufen für die hübsche kleine Viktoria Engel, die gleich bei ihrem ersten Einsatz einen tödlichen Schuss abgibt. Recht geschickt überzeugt sie dann jedoch ihren Partner und Liebhaber, den Tatort zu präparieren. Kann solch eine Inszenierung vor den Augen der Spurenermittler bestehen?
Bis zum Schluss stand ich vor einem Rätsel, wer der Täter oder die Täterin sein könnte, die oder der nach dem Tod des jungen Rouven Kramer lustig mordend durch den Ort zieht. Immer wieder entdecken die Ermittler auch tote Kaninchen, die auf einen Zusammenhang schließen lassen. Die falschen Fährten, die die Autorin hier wählt, sind wirklich gut gelegt. Was mir nicht so gut gefallen hat ist, dass sie mit jedem Abschnitt den Sichtwinkel änderte. Mal sprach Renke Nordmann, dann wieder seine Kollegen oder die nette Nola van Heerden. Selbst Nebencharakteren wurde eine eigene Stimme verliehen, das fand ich manchmal etwas verwirrend und es störte den roten Faden, der sich ansonsten beharrlich durch die Geschichte zieht.
Auf jeden Fall möchte ich die Reihe weiterlesen ... werden sich Renke und Nola denn nun näher kommen oder nicht?

Veröffentlicht am 02.08.2018

Der Albtraum aller Eltern wird wahr ...

Blauer Montag
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Ich habe ein Weilchen gebraucht bis mir klar wurde, wie die Fälle möglicherweise zusammenhängen könnten. Zudem muss man ja auch erst mit den bisher unbekannten Protagonisten warm werden. Frieda machte ...

Ich habe ein Weilchen gebraucht bis mir klar wurde, wie die Fälle möglicherweise zusammenhängen könnten. Zudem muss man ja auch erst mit den bisher unbekannten Protagonisten warm werden. Frieda machte es mir leicht. Sie war mir auf ihre ganz eigene Art gleich sympathisch. Sie ist ein wenig reserviert aber ich denke, das bringt der Job mit sich. Als Psychotherapeutin hört man sicher viele haarsträubende Dinge, die man für sich selbst schlucken und verarbeiten muss. Wer wäre da nicht ein wenig vorsichtig im eigenen Leben. Chief Inspector Karlsson brauchte ein wenig länger dazu mein „Herz zu erobern“. Zusammen mit Karlsson, der sie überredet als Beraterin an der Aufklärung der Fälle mitzuwirken, tastet Frieda sich langsam an die Fälle der verschwundenen Kinder – heute und damals – ran. Was sie aufzudecken beginnt, lässt einem Schauer den Rücken runter laufen …
Der Auftakt einer neuen Serie ist immer spannend, finde ich. Diese hat in meinen Augen bestanden und ich werde mich wohl durch die Wochentage hören oder lesen, bis ich beim Sonntag angekommen bin. Freue mich schon darauf.