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Veröffentlicht am 25.04.2024

Faszinierend beim Lesen miterleben zu können, wie sich die Puzzlesteine zu einem Ganzen fügen ...

Das verlorene Kleid
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Mit „Das verlorene Kleid“ werde ich diesen Monat schon zum zweiten Mal nach Paris und in die Welt der Mode entführt, was eigentlich eher ungewöhnlich für mich ist. Aber auch zum zweiten Mal bin ich wirklich ...

Mit „Das verlorene Kleid“ werde ich diesen Monat schon zum zweiten Mal nach Paris und in die Welt der Mode entführt, was eigentlich eher ungewöhnlich für mich ist. Aber auch zum zweiten Mal bin ich wirklich glücklich darüber, denn dieses Buch ist etwas ganz Besonderes. In zwei Erzählstränge aufgeteilt, lerne ich in der Gegenwart Lucille und ihre kleine Familie bestehend aus ihr, ihrer Mutter Genévieve und ihrer betagten Großmutter Sylvie, kennen. Letztere hat für Lucille, zu der sie eine innige Beziehung hegt, einen Auftrag der besonderen Art. Sie soll nach Paris reisen, um dort ein ganz spezielles Kleid aufzustöbern, das Sylvie einst in der Stadt der Liebe trug. Im zweiten Erzählstrang, der in die frühen fünfziger Jahre zurückreicht, treffe ich Alice, die jung verheiratet ihre Rolle an der Seite ihres Mannes Albert, der als englischer Botschafter in Paris eingesetzt ist, einnimmt. Schnell wird klar, dass Albert Alice gegenüber nicht mit Geld wohl aber mit seinen Gefühlen geizt. Er sieht in ihr die hübsche Frau an seinem Arm, die funktioniert, von Liebe ist keine Spur geblieben. Alice fühlt sich im Stich gelassen und betrogen und als Antoine in ihr Leben tritt, scheint es um sie geschehen …

Fasziniert lese ich mich von Kapitel zu Kapitel und tauche immer tiefer ein in die Geschichte der Frauen. Ich bewundere die schönen Kleider von Christian Dior und nehme Anteil an dem Schicksal ihrer Trägerin. Gleichzeitig genieße ich die „Jagd“ durch das heutige Paris auf der Suche nach dem verlorenen Kleid. Der eingängliche Schreibstil scheint mit jedem Kapitel spannender zu werden und am Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Erst auf den letzten wenigen Seiten fiel mir der Zusammenhang wie Schuppen von den Augen und das Ende der Geschichte ließ mich das Buch mehr als befriedigt zuklappen. Ich vergebe hier mit fünf Sternen sehr gerne die volle Punktzahl und spreche eine Empfehlung aus, die von Herzen kommt!

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Es hätte klappten können ...

Die Windsor-Akte
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Dieser Monat scheint mein „royaler“ Monat zu sein. Nachdem ich gerade das wunderbare Buch „Wallis & Edward“ der Autorin Wendy Holden beendet hatte – was sich übrigens wunderbar als Vorgeschichte eignet ...

Dieser Monat scheint mein „royaler“ Monat zu sein. Nachdem ich gerade das wunderbare Buch „Wallis & Edward“ der Autorin Wendy Holden beendet hatte – was sich übrigens wunderbar als Vorgeschichte eignet – nahm ich mir den Agentenkrimi „Die Windsor Akte“ vor, in dem es genau um dieses ungewöhnliche Paar geht. Nicht nur, dass die Beiden vor Jahren beinahe das Königshaus Windsor zu Fall gebracht hätten, nun steht der abgedankte König Edward auch noch im Verdacht, sein Land der Geburt an die Nazis verraten zu wollen. Doch da haben sie die Rechnung ohne den britischen Geheimdienst gemacht, der nicht lange fackelt und zur Aufklärung den jungen Studenten Ajax Doggerton – wenn auch nicht auf die ganz feine englische Art – unter ihren Vertrag stellt. Eine spannende und an manchen Stellen amüsante Jagd durch Europa beginnt und bald weiß keiner mehr so recht, wer schuldig und wer unschuldig ist und wer um Himmels Willen nun eigentlich auf wessen Seite steht …

Wie schon erwähnt, steckte ich Dank meiner Vorlektüre mitten drin im britischen Adelsgeschehen, und so konnte ich mich voller Genuss auf diese ungewöhnliche Treibjagd einlassen. Rasant und mit stets hochgehaltenem Spannungsbogen führte mich Dirk Husemann durch einen interessanten Abschnitt der Geschichte, der durchaus auf wahren Tatsachen beruht. Ich vergebe für „Die Windsor Akte“ sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und gestehe, mich bestens unterhalten zu haben. Ein Quäntchen Wissen über die tatsächlichen Ereignisse und Zusammenhänge ist hier durchaus von Vorteil um die Geschichte besser zu verstehen, hierzu empfehle ich einen kleinen Vorabausflug durchs Internet und spreche für das (Hör)buch meine absolute Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

The winner takes it all ...

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals
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In diesem zweiten Teil der Senfblütensaga treffen wir wieder auf Emma, Carl, Luise, Antoine, Emil und natürlich all die vielen anderen bekannten Gesichter aus dem ersten Teil der Saga. Emma hat es trotz ...

In diesem zweiten Teil der Senfblütensaga treffen wir wieder auf Emma, Carl, Luise, Antoine, Emil und natürlich all die vielen anderen bekannten Gesichter aus dem ersten Teil der Saga. Emma hat es trotz vieler Hindernisse geschafft, ihr Studium abzuschließen und ist bereit für die Arbeitswelt da draußen, besonders natürlich in Carls Senffabrik, die er sehr erfolgreich betreibt. Doch der erste Weltkrieg macht ihnen schnell einen Schnitt durch die Rechnung und so sind nicht nur die Karriere, sondern auch die Hochzeit erstmal auf Eis gelegt. Das Leben in Metz unter deutscher Besatzung ist kein Zuckerschlecken, fordert so manches Opfer und hinterlässt jede Menge Kollateralschäden …

Wie schon für Band eins, habe ich mich auch diesmal wieder für die wunderbar eingelesene Hörbuchfassung entschieden. Drei Sprecher teilen sich die Aufgabe der Interpretation des Romans und besonders Vanida Karun tut dies mit einer unglaublichen Hingabe. Überhaupt ist das Hörbuch so unwahrscheinlich lebendig, dass ich mir einbildete das Klappern der Töpfe in der Villa, das Stampfen der Maschinen in der Fabrik und das Donnerhallen der Kanonen rund um Metz hören zu können. Durch die ausgiebige Recherchearbeit – nähere Ausführungen dazu im Nachwort – die Clara Langenbach betrieben hat, wirkt das Buch sehr authentisch und lebensnah. Neben den historischen Ereignissen musste ich aber auch immer wieder mit dem Kopf schütteln über den scheinbaren Unwillen der Protagonisten miteinander zu kommunizieren. Lediglich Wilhelmine Seidel scheint das Konzept verstanden zu haben und glättet zwischendurch immer mal wieder die Wogen. Jeder der Charaktere hat sein Päckchen zu tragen und so fieberte ich ständig mit, wem seines zuerst zu schwer werden würde. Dieses Hörbuch war für mich an keiner Stelle langatmig und bekommt die absolut verdiente Bestnote mit fünf Sternen. Ich freue mich riesig, dass Teil drei schon auf mich wartet und werden diesen nahtlos anhängen. Ich spreche eine absolute Empfehlung für die Senfblütensaga und somit natürlich die Autorin Clara Langenbach aus!

Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine Liebesgeschichte der besonderen Art ...

Wallis und Edward. Eine Liebe, stärker als die Krone
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Die Geschichte an sich ist mir hinlänglich bekannt … so dachte ich zumindest. Die zweimal geschiedene Wallis Simpson schnappt sich den britischen Thronfolger und bringt damit das britische Königsreich ...

Die Geschichte an sich ist mir hinlänglich bekannt … so dachte ich zumindest. Die zweimal geschiedene Wallis Simpson schnappt sich den britischen Thronfolger und bringt damit das britische Königsreich gefährlich ins Wanken. Ganz genau so muss es gewesen sein. Und dabei wusste ich gar nicht, dass diese Geschichte so viel tiefsinniger ist. Was wusste ich eigentlich über die Beiden oder glaubte es zumindest zu wissen? Auf der einen Seite haben wir Wallis, deren Leben weiß Gott bis in die späten Zwanziger und frühen Dreißigerjahre kein Zuckerschlecken war. Aufgewachsen war sie bei einer exzentrischen Mutter, die nicht nur ihre Männer, sondern auch ihre Wohnplätze munter wechselte, wie es ihr in den Kram zu passen schien. Überredet durch ebendiese, heiratet Wallis schließlich ihren ersten Mann „Win“, einen schneidigen Marineoffizier, der ihr nicht nur seelisch, sondern auch körperlich übel mitspielt. Als sie schließlich den etwas spießigen Ernest kennenlernt, sehnt sie sich nach Geborgenheit, wird jedoch das Gefühl nicht los, etwas in ihrem Leben zu verpassen. „Du würdest gerne reich sein …“ stellt dieser nach einer Weile fest und gibt alles, um ihr ein angenehmes Leben zu bieten. Doch Wallis scheint wie besessen von dem Gedanken dazu zu gehören zu den Menschen der High Society und klammert sich an jeden noch so kleinen Strohhalm. Als es ihr schließlich gelingt, die Mauer zu durchbrechen, wähnt sie sich im siebten Himmel … parallel zu diesem Erzählstrang begeben wir uns ins Jahr 1972. Wallis‘ geliebter Mann Edward ist tot und sie betritt für seine Beisetzung zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder britischen Boden und sieht sich der königlichen Familie gegenüber. Wie soll sie das überstehen?
Was für eine clevere Idee der Autorin, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verknüpfen und daraus eine runde Geschichte entstehen zu lassen, die mich an das Buch fesselte. Immer wieder habe ich zwischendurch das Internet bemüht, um Fakten zu festigen und mein Wissen zu erweitern aber eigentlich war das gar nicht nötig, denn Wendy Holden hat mich mit genau der richtigen Menge an Fakten und Fiktion versorgt, dass es mir schwerfiel, zwischendurch mal eine Pause einzulegen. Wallis hat sich ihre Entscheidung, den damaligen König zu heiraten beileibe nicht leicht gemacht, schlussendlich hatte sie aber keine andere Chance. Ich bewundere diese tapfere, clevere Frau und sehe sie nun in einem ganz anderen Licht, das sicher ein wenig ehrlicher ist, als uns die Regenbogenpresse glauben lassen möchte. Von mir gibt es glitzernde fünf royale Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung an all diejenigen unter euch, die sich für das Leben am Hof und hinter seinen Kulissen interessieren. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 04.04.2024

„Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde.“ Victor Hugo

Kalt lächelt die See
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Die Kombination aus Guernsey und Krimi ließ mich zu diesem Buch greifen und was soll ich sagen, gleich die ersten Seiten ließen mich wieder eintauchen in das Leben auf dieser wunderbaren Insel, die hoffentlich ...

Die Kombination aus Guernsey und Krimi ließ mich zu diesem Buch greifen und was soll ich sagen, gleich die ersten Seiten ließen mich wieder eintauchen in das Leben auf dieser wunderbaren Insel, die hoffentlich noch lange ein kleiner Geheimtipp bleiben wird. Während ich bei meinem Urlaub dort natürlich meinen Mann an meiner Seite hatte, begleite ich diesmal Kate Langlois, eine Polizistin, die mit ihrem Team das Verschwinden eines Ehepaares aufzuklären hat. Doch es ist nicht nur irgendein Ehepaar. Nein, die Beiden waren vor zwei Jahren bereits in den Schlagzeilen, denn da verschwand ihre kleine Tochter spurlos. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Schon auf den ersten Seiten erkannte ich die Liebe zu Guernsey, die die Autorin verspüren muss. Sie nimmt ihre LeserInnen an die Hand und läuft mit ihnen durch die steilen Gassen der Altstadt von St. Peter Port, schickt sie an den Hafen, wo sie die vielen Boote bei Ebbe und Flut bewundern können und zeigt ihnen verborgene kleine Buchten, die ein Fremder nie entdeckt hätte. Ganz nebenbei hat sie sich natürlich auch noch eine spannende und verwobene Kriminalgeschichte ausgedacht, die es in sich hat. Die Story eignet sich wunderbar zum Miträtseln und zwischendurch mal wieder bei Fish and Chips oder einem leckeren Eis innezuhalten. Die Charaktere in „Kalt lächelt die See“ sind wunderbar gezeichnet. Die Stimmung im Team wird genauso gut rübergebracht wie die Melancholie des französischen Archäologen Nicolas Arture. Mit Kate, ihrem Team und besonders auch ihrer lebhaften Familie möchte ich gerne weitere Stunden verbringen und freue mich bereits heute auf den zweiten Teil. Aber erstmal vergebe ich für diesen Serienauftakt natürlich „insulanische“ fünf von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung, an alle, die die die Insel Guernsey bereits kennen oder hiermit kennenlernen möchten.

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