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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2022

Starker zweiter Teil ... hat mir gut gefallen!

Berlin Friedrichstraße: Tränenpalast
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Kein wirklich neues Thema für mich und dennoch hat es die Autorin Ulrike Schweikert mal wieder geschafft, mich mit Geschichte – besonders die des Zweiten Weltkriegs und der später folgenden Teilung Deutschlands ...

Kein wirklich neues Thema für mich und dennoch hat es die Autorin Ulrike Schweikert mal wieder geschafft, mich mit Geschichte – besonders die des Zweiten Weltkriegs und der später folgenden Teilung Deutschlands - zu beeindrucken. Absolut großartig vorgetragen von Sabine Arnhold begleite ich Robert, Tochter Lilli und deren Zwillinge sowie viele andere bekannte Charaktere aus dem ersten Teil der Reihe durch eine nicht einfache Zeit. Einfach nur schrecklich ist es zu beobachten, wie die neue Regierung des Ostens immer neue Unsicherheiten in die Bevölkerung streut, bis man sich bald in der eigenen Familie nicht mehr sicher fühlen kann und jeder jeden bespitzelt. Während die Deutsche Demokratische Republik in Michael einen glühenden Verteidiger der neuen Staatsform gefunden hat, denken die Geschwister Anna und Carla bald einen Schritt weiter und versuchen das scheinbar Unmögliche möglich zu machen …

Nachdem mir die Familiengeschichte mit ihren Einzelschicksalen, wie schon im ersten Teil, wieder sehr gut gefallen hat, gebe ich zu, dass ich für das Drumherum inzwischen fast schon ein wenig zu gut über die Geschichte Deutschlands Bescheid weiß. Viel Neues habe ich in der Hinsicht nicht dazu gelernt, dennoch hat mich das Hörbuch sehr gut unterhalten und mal wieder ein wenig wachgerüttelt. Ich vergebe hier gerne 4,5 von 5 möglichen Sternen und eine Hörempfehlung für den Tränenpalast. Es empfiehlt sich jedoch, Band eins vorher gehört zu haben um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Eine grausame Vergangenheit wird aufgedeckt ...

Mordsand
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Wieder einmal hervorragend gelesen von Michael Mendl habe ich auch diesen vierten Teil der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in vollen Zügen genossen. Wer Action in jeder zweiten Zeile erwartet, ...

Wieder einmal hervorragend gelesen von Michael Mendl habe ich auch diesen vierten Teil der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in vollen Zügen genossen. Wer Action in jeder zweiten Zeile erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Doch wer sich an akribischer Polizeiarbeit mit viel Lokalkolorit und persönlichen Schicksalen erfreuen kann, kommt hier garantiert auf seine Kosten. Es ist nicht einfach diesmal für die Kriminalpolizei Itzehoe, die in kurzer Folge, zwei Morde aufzuklären hat in Fällen, deren Gemeinsamkeiten noch völlig offen sind. Doch inzwischen kennt man die beiden Ermittler gut genug aus vergangenen Fällen um zu wissen, dass sie auch diesmal erst aufgeben werden, wenn die Fälle gelöst sind. Diesmal führt sie die Ermittlungsreise in die deutsch-deutsche Vergangenheit und seine Erziehungsheime in der damaligen DDR. Entsetzt über die erschütternden Umstände beißen sie sich fest und decken Schicht um Schicht auf, bis die tragische Wahrheit ans Licht tritt …

Von mir gibt es auch für diesen Teil der Reihe wieder die volle Punktzahl und eine absolute Lese- bwz. Hörempfehlung an alle, die sich nicht nur für die jeweiligen Kriminalfälle, sondern auch für das ganz persönliche Schicksal der Ermittler interessieren.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Vier Frauen, ein Strand und jede Menge Wellen ...

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub
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Ist es Zufall, ist es Karma, dass vier absolut unterschiedliche Frauen am Strand von Shelly Bay aufeinandertreffen und sich ihre Leben mit einander verweben, als hätte es nie anders sein sollen? Marie, ...

Ist es Zufall, ist es Karma, dass vier absolut unterschiedliche Frauen am Strand von Shelly Bay aufeinandertreffen und sich ihre Leben mit einander verweben, als hätte es nie anders sein sollen? Marie, die älteste Frau des Quartetts, schwimmt schon ihr ganzes Leben und kann sich einen Tag, der nicht mit einer Runde durch den Ozean beginnt, gar nicht vorstellen. Theresa, die gute Seele der Vier, erkämpft sich mit ihrer täglichen Runde ein Stück Freiheit. Die junge Leanne, die zwar in ihrem Beruf aufgehen kann, sich aber privat in ihr eigenes kleines Schneckenhaus zurückzieht, gewinnt schließlich immer mehr Selbstwertgefühl. Doch wird es der Engländerin Elaine gelingen, nicht nur ihr Alkoholproblem, sondern auch ihr Heimweh zu überwinden?


Klingt kitschig? Dachte ich auch, zuerst, und hätte das Buch wahrscheinlich nicht in die Hand genommen, wäre es nicht als Siegertitel in unserer Gemeinsam Lesen Runde hervorgegangen. Schnell war ich drin in der Geschichte und konnte mich mit allen vier Frauen identifizieren. Was ich zuerst als „jetzt kann aber auch mal wieder was passieren“ bemängelte, stellte sich in seinem ruhigen aber eindringlichen Schreibstil schnell als Segen raus. Ich habe mitgelitten bei den Problemen der Vier, konnte mich aber ebenso freuen, wenn einer von ihnen mal wieder was Schönes widerfuhr. Der „Shelly Bay Ladies Schwimm Club“ ist so ein richtiges Frauenbuch, dem auch eher kritische Leserinnen wie ich selbst durchaus etwas abgewinnen können. Für dieses „Eintauchen und Wohlfühlen“ Motto vergebe ich mit fünf Sternen tatsächlich die volle Punktzahl. Ab und zu muss man sich auch mal fallenlassen dürfen!

Veröffentlicht am 24.10.2022

Ich könnte immer weiterlesen über das Leben der Familie Sonnstein ...

Elsas Glück
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Ganz bewusst habe ich mir dieses Buch für einen Aufenthalt in Wien aufgespart und wurde nicht enttäuscht. Gemeinsam mit Elsa, Moritz, Otto, Mona, Lotte und vielen anderen Darstellern durfte ich diesmal ...

Ganz bewusst habe ich mir dieses Buch für einen Aufenthalt in Wien aufgespart und wurde nicht enttäuscht. Gemeinsam mit Elsa, Moritz, Otto, Mona, Lotte und vielen anderen Darstellern durfte ich diesmal das Wien der späten 1920er Jahre erkunden. Elsa, einer jungen und strebsamen Frau aus reichem Hause, wird mehr als einmal schmerzlich bewusst, dass das Leben nicht für alle Menschen gleich gerecht ist. So hat sie es sich als Aufgabe gesetzt Kindern, denen das Leben weniger fair mitspielt, zu helfen. Doch sie stößt nicht immer auf Gegenliebe. Ihre weniger privilegierten Freunde reagieren mit gemischten Gefühlen und zweifeln ihre Möglichkeit zu helfen wie auch ihr Verständnis für die Kinder an. Doch Elsa kämpft beharrlich weiter und kann am Ende einen, wenn auch kleinen Sieg für sich verzeichnen …

Ich glaube, mein Wienaufenthalt wie auch mein Besuch im Sigmund-Freud-Museum haben mir die Lektüre der bekannten österreichischen Autorin Beate Maly mehr als versüßt. Es hat riesig Spaß gemacht, mit Elsa, ihren Freunden und ihrer Familie durch ein Wien vor knapp hundert Jahren zu spazieren, das auch heute noch immer aktuell ist. Das im Klappentext angekündigte Geheimnis kommt erst spät im Buch zum Vorschein und hat mich jetzt weniger beeindruckt als angekündigt. Viel mehr interessiert haben mich die Erziehungsmethoden der Kinder und wie fortschrittlich doch auch schon damals manch Verantwortliche agierten. Dieser Band, wie auch schon der Vorgänger, scheint in sich abgeschlossen, lässt aber noch viel Raum für einen möglichen Nachfolger, den ich mir von Herzen wünschen würde. Ich mag den Schreibstil Beate Malys sehr und vergebe hier gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Man darf die alten Klassiker nicht unterschätzen ... diesen empfehle ich !!

Vor Rehen wird gewarnt
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„… und deren Bann man sich bis zur letzten Seite nicht entziehen kann.“ Mit diesen Worten beschreibt der Klappentext dir Hauptfigur Ann Ambros, die von Männern gerne auch Angelina, die Engelsgleiche genannt ...

„… und deren Bann man sich bis zur letzten Seite nicht entziehen kann.“ Mit diesen Worten beschreibt der Klappentext dir Hauptfigur Ann Ambros, die von Männern gerne auch Angelina, die Engelsgleiche genannt wird. Was für eine Ironie, denn mit Engeln hat sie genauso viel gemein wie die warme Sommerbrise mit einem schneidenden Eissturm. Seit sie ihr kleines Köpfchen zum Denken einsetzt schafft sie es, sich geschickt die Rosinen aus dem Leben zu picken, das für sie bestimmt ist. Auf heimtückische Weise spielt sie sich in den Vordergrund, lässt von den Eltern, der Schwester bis zu Nachbarn, Freunden und anderen Anverwandten nicht nur alle nach ihrer Pfeife tanzen, sondern gibt ihnen auch noch das Gefühl, dass sie ihnen damit etwas Gutes tut und sie ihr dankbar sein sollten. Doch man sollte sie nicht unterschätzen, denn Menschen in ihrem Dunstkreis, derer sie überdrüssig geworden, ist verschwinden oder sterben sogar. Auch ihre Ziehtochter Joy kann sich Anns Klauen nicht entziehen, bis eine große Tragödie passiert … oder etwa doch nicht?

Mir ging es beim Lesen tatsächlich so, dass ich das Buch gar nicht zur Seite legen wollte und immer wieder aufs Neue überrascht war, was für Grausamkeiten sich die Protagonistin ausgedacht hatte und wen sie damit alles ins Verderben stürzte. Mehr als einmal wollte ich ihr persönlich das Handwerk legen oder Betroffene vorwarnen, doch mir waren die Hände gebunden. Ich konnte nichts tun als die Geschichte atemlos zu verfolgen, was wegen der äußerst kleinen Schrift meines beinahe siebzig Jahre alten Exemplars fast ein wenig mühsam aber nicht minder unterhaltsam war. Ich vergebe für diesen Klassiker die volle Punktzahl. Mit Vicki Baum habe ich mich gerne in Vergangenheit zurückversetzen lassen. „Vor Rehen wird gewarnt“ wird bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin bleiben.