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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2019

Tja, was wäre, wenn es so gewesen wäre?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Schon, wenn man den Klappentext liest, laufen einem Schauer den Rücken hinunter. Die junge Programmiererin Helene nimmt uns mit auf die Reise zurück ins Jahr 1942, zu Zeiten des Nazi Regimes und des Zweiten ...

Schon, wenn man den Klappentext liest, laufen einem Schauer den Rücken hinunter. Die junge Programmiererin Helene nimmt uns mit auf die Reise zurück ins Jahr 1942, zu Zeiten des Nazi Regimes und des Zweiten Weltkriegs. Soweit alles bekannt. Was aber in diesem „was wäre wenn“ Szenario erschreckend anders ist, ist die Tatsache, dass die Überwachung bedingt durch Zukunftstechnologien eine Form annimmt, die nicht mehr zu toppen ist. Hier sind banale Hausdurchsuchungen überflüssig, denn der Staat kontrolliert die Bevölkerung anhand ihres Strom- und Lebensmittelverbrauchs, der akribisch aufführt, wie viele Menschen wo wohnen. Helene selbst hat dieses Programm geschrieben, das ihr und ihrem Freund nun zum Verhängnis zu werden scheint …
Auf spannende Weise, wenn auch an manchen Stellen ein wenig langatmig, zeigt uns der bekannte Autor Andreas Eschbach: „Schlimmer geht’s immer“! Wir können die Zeit natürlich Gott sei Dank nicht wirklich zurückdrehen und diese totale Überwachung im Dritten Reich zum Leben erwecken. Aber man stellt sich als Hörer doch unweigerlich die Frage, wie es damit in der Gegenwart bestellt ist. Und wie wird es wirklich für uns, wenn das Bargeld abgeschafft wird wie in der fiktiven Geschichte um das NSA? Können wir den „Fortschritt“ überhaupt noch aufhalten auf dem Weg zu gläsernen Menschen? NSA … ein typischer Eschbach. Mir hat er gut gefallen und ich spreche gerne eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Kommissar Dühnfort ... immer wieder ein Genuss ...

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Nachdem ich vor diesem Buch den Spin-Off der Reihe mit Dühnforts Frau Gina gelesen hatte, war ich natürlich mehr als gespannt, wie es mit den Beiden weitergehen wird. Meine Neugier wurde belohnt. Inge ...

Nachdem ich vor diesem Buch den Spin-Off der Reihe mit Dühnforts Frau Gina gelesen hatte, war ich natürlich mehr als gespannt, wie es mit den Beiden weitergehen wird. Meine Neugier wurde belohnt. Inge Löhnig ließ mich recht intensiv teilhaben an den privaten Problemen und Sorgen, die ihnen Ginas Schwangerschaft präsentiert. Ich muss sagen, ich habe regelrecht Anteil genommen, schön gemacht. Beide Kommissare kommen sehr menschlich rüber. Aber auch der Kriminalfall kam nicht zu kurz. Aufgrund der geringen Spurenlage ist er schwer zu knacken und auch hier schafft es die Autorin wieder, mich nah an den Ermittlungsarbeiten und -ansätzen dran sein zu lassen. Bis fast vor Schluss rätselte ich noch so manche Spur erwies sich als falsch.
Mir hat die Mischung dieses Krimis ebenso wie seine sprachliche Umsetzung wieder gut gefallen und mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert.

Veröffentlicht am 11.06.2019

I love you more than I can say ...

Mehr als tausend Worte
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Jedes Buch ist ein wenig anders und auf seine Art schön, auch wenn es das gleiche Thema behandelt. Genau das durfte ich auch mit dem neuen Roman von der sehr sympathischen Autorin Lilli Beck entdecken. ...

Jedes Buch ist ein wenig anders und auf seine Art schön, auch wenn es das gleiche Thema behandelt. Genau das durfte ich auch mit dem neuen Roman von der sehr sympathischen Autorin Lilli Beck entdecken. Die Zutaten hierfür beinhalten unter anderem eine braunregierte Zeit, eine jüdische Familie und viel unnötigen Hass in der „arischen“ Gesellschaft, geschürt durch ein paar wahnsinnige Nazischergen. Doch erst die richtige Mischung macht eine Geschichte lesenswert und interessant. Frau Beck schickt ihre Protagonistin zu ihrer eigenen Sicherheit nach England. Mit viel Glück hat sie gerade noch einen Platz im Kindertransport ergattert, auch wenn ihr der Abschied mehr als schwerfällt. Während in der Heimat Deutschland die Bomben nur so vom Himmel regnen, ist Aliza in England davor gefeit. Völlig unvorbereitet schwappt ihr aber auch hier eine Welle des Hasses entgegen, mit dem sie erst einmal fertig werden muss. Deutsch zu sein bedeutet auf der britischen Insel für viele den Feind vor der Nase zu haben. Fern von zu Hause und immer mit der Ungewissheit, dass ihre zurückgebliebene Familie und ihre große Liebe Fabian im Krieg den Tod finden.
Die Seiten blätterten sich für mich beim Lesen schnell fast wie von selbst um, so sehr war ich in den Roman vertieft. Die Autorin hat für mich Bilder im Kopf erschaffen, die mich fast live dabei sein ließen und mich das Buch genießen ließen. Hier kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich schon auf weitere spannende Lektüre von Lilli Beck. Psst … sie hat nämlich schon verraten, dass sie da was in der Mache hat …

Veröffentlicht am 31.05.2019

Den Sieg fest im Blick ...

Triumph des Himmels
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Eigentlich interessiere ich mich ja gar nicht wirklich für Autos oder Rallyes oder das ganze Drumherum, dennoch hat mich dieser Roman gepackt. Die Autorin Andrea Schacht, die eigentlich eher für ihre historischen ...

Eigentlich interessiere ich mich ja gar nicht wirklich für Autos oder Rallyes oder das ganze Drumherum, dennoch hat mich dieser Roman gepackt. Die Autorin Andrea Schacht, die eigentlich eher für ihre historischen Romane des Mittelalters oder sogar noch früher bekannt geworden ist, wagt sich diesmal in die neuere Zeit, nämlich die „Roaring Twenties“ des letzten Jahrhunderts. Nachdem man sich mit den vielen Personen vertraut gemacht hat, für die es hinten übrigens ein Glossar gibt, ist man auch schon mittendrin in den Vorbereitungen für einen spannenden Roadtrip. Es fällt nicht schwer, sich hundert Jahre zurück zu versetzen in die Zeit, als es noch keine Autobahnen oder geteerte Land- und Bundesstraßen gab, die das Reisen in heutiger Zeit – so der inzwischen doch sehr dichte Verkehr es erlaubt – so viel einfacher macht. Auf der Strecke bleibt heutzutage natürlich der Kitzel, den das Reisen damals bestimmte, war es nicht sogar oft schon eine Herausforderung, rechtzeitig Benzin erwerben zu können. Um all diese Aufregungen der eigentlichen Rallye lässt die Autorin aber natürlich auch Intrigen und Geheimnisse mit einfließen. Nicht jeder Teilnehmer ist dem anderen gut gesonnen und gleichberechtigte Chancen sehen anders aus … Mich konnte der Roman überzeugen und ich klopfe mir nach gelesener Geschichte gerne den Straßenstaub aus den Kleidern …

Veröffentlicht am 23.05.2019

Ob arm, ob reich ... das Leben steckt voller Geheimnisse ...

Im Hause Longbourn
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Auf dieses Buch hatte ich mich richtig gefreut und mir sogar vorher „Stolz und Vorurteil“ in einer kleinen Zusammenfassung nochmal durchgelesen. Ich muss gestehen, ohne hätte ich manchmal ein wenig auf ...

Auf dieses Buch hatte ich mich richtig gefreut und mir sogar vorher „Stolz und Vorurteil“ in einer kleinen Zusammenfassung nochmal durchgelesen. Ich muss gestehen, ohne hätte ich manchmal ein wenig auf dem Schlauch gestanden. Schön war, dass das erneute Durchlesen auch zur Folge hatte, dass ich mich wieder in die Art Sprache einlesen konnte, in der Jane Austen damals ihre Bücher schrieb. Ein wenig ähnlich ist auch der Schreibstil von Jo Baker. Ein nicht ganz ungefährliches Experiment, denn beim Durchlesen einiger Rezensionen musste ich leider feststellen, dass einige Leser das als langweilig empfanden. Für mich hat es gut gepasst zu der Zeit und zu der Stimmung, die damals unter den Oberen und den Unteren geherrscht haben muss. Ich bin begeistert, welche spannende Geheimnisse die Autorin sich für ihre Charaktere ausgedacht hat. Geheimnisse, die sie mit Sorgfalt mit der Originalgeschichte verwoben hat. Auch der wunderschöne Umschlag des Hardcovers passt mit seiner abgebildeten Dame und dem schüchtern in der Ecke stehenden Dienstmädchen hervorragend zum Roman. Es bedarf einer gewissen Einlesezeit, doch wenn man eingetaucht ist, mag man nicht mehr an die Oberfläche kommen, bis das Buch zu Ende gelesen ist.