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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Um Längen besser als der erste Teil der Trilogie ...

Abingdon Hall - Stürmische Zeiten
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Dieser zweite Teil der Trilogie um Abingdon Hall lag schon eine ganze Weile auf meinem SUB und starrte mich immer wieder vorwurfsvoll an. Schließlich hatte es gewirkt, nun war er fällig. Etwas vorsichtig ...

Dieser zweite Teil der Trilogie um Abingdon Hall lag schon eine ganze Weile auf meinem SUB und starrte mich immer wieder vorwurfsvoll an. Schließlich hatte es gewirkt, nun war er fällig. Etwas vorsichtig wagte ich mich an diese Lektüre, fand ich den ersten Teil doch recht schwer zu lesen. Umso positiver überrascht war ich deshalb von diesem Buch. Es gelang mir ohne Probleme an der ersten Geschichte anzuknüpfen und mir gefiel die Schreibweise um Längen besser. Die Protagonisten waren fast durch die Bank sympathisch und machten es mir mit ihrer jungen, frischen Art leicht, der Storyline zu folgen. Doch auch die Spuren des vergangenen Krieges waren noch überall sichtbar und die Männer, die die Schlachten überlebt haben, kämpfen mehr oder weniger schlimm mit ihren Folgen. Wie auch schon im ersten Band, fallen die Abschnitte mit den großen und kleinen Liebesgeschichten spärlich aus, dafür wird an der Politik nicht gespart. Alles in allem möchte ich wieder behaupten, dass man merkt, dass der Roman von einem Mann verfasst wurde. Und wieder möchte ich auch diesmal anmerken, dass wahrscheinlich aufgrund des doch recht femininen Covers kein Mann diesen Roman in einer Buchhandlung in die Hand nehmen würde. Schade eigentlich … darüber hätte man mal nachdenken sollen …

Veröffentlicht am 27.04.2019

"The Big Apple" auf spanisch ...

Eine eigene Zukunft
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Die vielen Einwanderer verwandelten die Vereinigten Staaten von Amerika in den großen Schmelztiegel, der er bis zum heutigen Tage geblieben ist, macht es ihnen jedoch der jetzige Präsident im Moment schwerer ...

Die vielen Einwanderer verwandelten die Vereinigten Staaten von Amerika in den großen Schmelztiegel, der er bis zum heutigen Tage geblieben ist, macht es ihnen jedoch der jetzige Präsident im Moment schwerer denn je. Das war zu Zeiten des „El Capitán“, dem Vater der drei wilden Töchter Victoria, Mona und Luz, noch anders. Endlich wollte er sesshaft werden, ein Restaurant eröffnen und seinen Töchtern ein guter Vater und seiner Frau Remedios ein guter Ehemann sein. Doch nichts im Leben ist zweifelsfrei vorhersehbar und so kommt es wie es kommen musste und sein grandioser Plan scheitert, nämlich genau daran, dass ihm das Weiterleben verwehrt wird. Guter Rat ist nun teuer. Sollen die vier Frauen nach Spanien zurückgehen? Doch wo von und zu wem? Hatten sie doch in der Heimat in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ihre Brücken abgebrochen. Schnell stellen sich in den USA Helfer ein, die aber oft nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind … denn, nur Bares ist Wahres. Mutig, wenn auch oft chaotisch, unüberlegt und mit wahnwitzigen Ideen stellen sich die Töchter jedoch dem Leben im fernen Amerika … „Wir bleiben und werden es schaffen!“ haben sie sich als Motto gesetzt …
Schnell hatte ich mich in den Schreibstil der bekannten Autorin Marìa Dueñas eingelesen. Er kommt ohne viel Chichi aus und liest dich dennoch spannend und flüssig. Sehr anschaulich porträtiert die Autorin das Leben in New York in den 30er Jahren, berichtet von den Spannungen unter den ethnischen Gruppen und den vielen Schwierigkeiten, denen man sich als neues Großstadtkind stellen musste. Marìa Dueñas hat mich mit diesem Buch neugierig auf sich gemacht, und ich freue mich auf weitere Lektüre dieser talentierten spanischen Schriftstellerin.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Ein beeindruckendes Stück Literatur neu aufgelegt ...

Carol
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Ein gewagtes Unterfangen in Zeiten der frühen 50er Jahre in den USA, an das Patricia Highsmith sich da ran getraut hat. Wenig verwunderlich ist es daher, dass die damals „up and coming“ Autorin – ihr Debütroman ...

Ein gewagtes Unterfangen in Zeiten der frühen 50er Jahre in den USA, an das Patricia Highsmith sich da ran getraut hat. Wenig verwunderlich ist es daher, dass die damals „up and coming“ Autorin – ihr Debütroman „Zwei Fremde in Zug“ war genau zwei Jahre vorher erschienen – das Buch damals erstmal unter dem Pseudonym Claire Morgan veröffentlichte. Immerhin war Homosexualität seinerzeit noch teilweise strafbar und wurde keinesfalls gesellschaftlich akzeptiert sondern als krankhafte Neigung abgetan. Die Autorin behandelt in ihrem Roman jedoch nicht nur die lesbischen Züge, die die junge Therese dank Carols an sich entdeckt und endlich ausleben kann, sondern auch das schon fast krampfhafte Festhalten an der ewigen Jugend, das Carol an den Tag legt. Im Nachhinein betrachtet, kann diese Mischung eigentlich nur tragisch enden.
Ohne viele Schnörkel verpackt Patricia Highsmith diese Zutaten in eine anrührende Geschichte, die mit jeder Seite süchtiger machte. Einen kleinen Stern Abzug gebe ich für die anfänglichen Schwierigkeiten, die ich hatte, mit der Geschichte warm zu werden. Als ich mich jedoch eingelesen hatte, war ich froh, das Buch im Urlaub begonnen zu haben und somit in einem Rutsch auslesen konnte. Ich bewundere die begabte Autorin für ihren Mut, diesem doch recht autobiografischen Roman Leben eingehaucht zu haben. Sie gehört übrigens zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Krimis voll schwarzem Humor und Sarkasmus spielen in einer eigenen Liga.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Es grünt so grün, wenn Annas Blüten blühen ...

Liebe geht durch den Garten
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Sommer, Sonne, Meer … herrlich! Nein, das war nicht Anna, das war ich im Urlaub, in welchem ich mir dieses schöne Buch gegönnt habe. Es hat sich wunderbar an zwei Nachmittagen „weggelesen“. Ich würde es ...

Sommer, Sonne, Meer … herrlich! Nein, das war nicht Anna, das war ich im Urlaub, in welchem ich mir dieses schöne Buch gegönnt habe. Es hat sich wunderbar an zwei Nachmittagen „weggelesen“. Ich würde es als ein fast perfektes Urlaubsbuch bezeichnen. Wie schon der Klappentext verrät, dreht sich das Buch um die alleinerziehende Kinderbuchillustratorin Anne Baumgarten, die es sich in den Kopf gesetzt hat, dass das Leben mit eigenem Schrebergarten einfach besser ist, besser sein muss! Voller Elan setzt sie ihren Plan in die Tat um, doch irgendwie muss sie vergessen haben, dass manchmal das Leben dazwischen funkt. Was eben noch so rosig – im wahrsten Sinne des Wortes – aussah, entpuppt sich schnell als Dornenhecke, die nur ein Prinz bezwingen kann, oder etwas doch nicht? Anne schafft es, sich innerhalb kürzester Zeit in „Vom Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt“ und wieder zurück zu katapultieren und was eben noch vorhersehbar erscheinen mochte, wird nun doch auf einmal ganz anders.
Wie gesagt, lehnt euch zurück und genießt diese leichte, witzige aber auch ein wenig spannende Lektüre. Von mir bekommt sie vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die leuchtende Sonne kann leider nicht jeden Kummer vertreiben ...

Die leuchtenden Tage am Bosporus
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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte ...

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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte darunter vorgestellt, schade. Dennoch hat es das Buch geschafft, mir die Stimmung kurz nach dem ersten Weltkrieg in Istanbul näher zu bringen. Die Beschreibungen der mutwilligen Tötung tausender Armenier hat mir mal wieder Schauder den Rücken runter gejagt und mich sehr traurig und zugleich wütend gemacht. Dass die Menschen doch immer wieder dazu neigen, vermeintlich Schwächere auszugrenzen um sie anschließen zu vernichten …
Der Roman um die drei Hauptprotagonisten Nur, George und den Jungen schildert sehr unterschiedliche Eindrücke und Empfindungen. Ich konnte durchaus mit ihnen fühlen, besonders als Nur gefühlsmäßig in eine Not gerät, in der ich nicht mit ihr tauschen mochte.
In nur wenigen Tagen darf ich die Stadt Istanbul mit eigenen Augen und Sinnen bewundern. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich meine durch das Buch erworbenen positiven Gefühle gegenüber der Stadt bestätigen werden. Ich freue mich nach dieser Lektüre nun auf jeden Fall doppelt darauf.