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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2017

Wenn Fankult zur Obsession wird ...

Mörderische Obsession
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Nachdem ich die drei Vorgängerbände gehört habe, habe ich diesen Teil mal wieder in Buchform genossen. Ich glaube, das war eine gute Entscheidung, denn es kamen doch viele Namen und viele Parallelstränge ...

Nachdem ich die drei Vorgängerbände gehört habe, habe ich diesen Teil mal wieder in Buchform genossen. Ich glaube, das war eine gute Entscheidung, denn es kamen doch viele Namen und viele Parallelstränge darin vor, so dass man beim Hörbuch leicht den Überblick verloren hätte. Vielleicht war das auch der Grund, warum die Geschichte doch einige Kapitel brauchte, um in Fahrt zu kommen. Dann konnte ich das Buch jedoch nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung steigert sich bis zum Schluss mit jeder Seite und mehr als einmal dachte ich: „Oh nein, bitte nicht!“ wenn Grace mal wieder in eine Situation rein manövriert hatte, die aussichtslos erschien. Wie immer gefällt mir ja auch die Geschichte um die Charaktere selbst sehr gut. Nach diesem achten Teil, scheinen sie ja fast zur Familie zu gehören. Hier möchte ich noch nicht zu viel verraten … Aber mein lieber Mr. Peter James, dieses Buch mit einem solch hammermäßigen Cliffhanger zu beenden, das geht eigentlich gar nicht! Während der Fall natürlich abgeschlossen ist, lässt der Autor uns im Privatleben ganz schön hängen. Wie gut, dass der Nachfolgeband für mich schon in Griffweite liegt …

Veröffentlicht am 04.11.2017

Xavier Kieffer ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ...

Gefährliche Empfehlungen
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Auch dieser fünfte Teil der kulinarischen Krimireihe um den ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer ist dem sympathischen Autor Tom Hillenbrand mal wieder hervorragend gelungen. Xavier schafft es natürlich ...

Auch dieser fünfte Teil der kulinarischen Krimireihe um den ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer ist dem sympathischen Autor Tom Hillenbrand mal wieder hervorragend gelungen. Xavier schafft es natürlich mal wieder spielend, sich mitten in einem gefährlichen Kriminalfall wiederzufinden. Doch auch die Kochkunst kommt nicht zu kurz. Während es ihm diesmal fast nicht vergönnt ist selbst Hand anzulegen, präsentieren sich im wieder zahllose Gelegenheiten der guten Küche zu frönen. Immer wenn ich eines dieser Bücher zuklappe, verspüre ich in mir das Bedürfnis, schnellstmöglich nach Luxemburg zu reisen und mich auch kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Die Auflösung des Kriminalfalls war mir diesmal leider fast ein bisschen zu spektakulär, um nicht zu sagen, gar ein wenig konstruiert. Klasse fand ich dagegen den Epilog. Der arme Esteban ... ich kann es mir lebhaft vorstellen ;)
Lieber Tom, lass uns nicht zu lange auf den nächsten Teil der Reihe warte ... mir knurrt schon jetzt der Magen!

Veröffentlicht am 27.10.2017

"To be or not to be ... "

Das verborgene Spiel
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Dieser Roman ist sozusagen von hinten aufgezäumt und beginnt jeden der vier Abschnitte mit einem Prolog, um dann erklärend die Geschichte der Vergangenheit zu erzählen. Die Geschichte zog mich als Leser ...

Dieser Roman ist sozusagen von hinten aufgezäumt und beginnt jeden der vier Abschnitte mit einem Prolog, um dann erklärend die Geschichte der Vergangenheit zu erzählen. Die Geschichte zog mich als Leser sofort mit einem Sog an. Diese besonderen Jugendlichen, die mit voller Hingabe und Überzeugung Shakespeare rauf und runter spielen, ja, die ihn nicht nur spielen, sondern auch leben, hatte mich ganz verzaubert. Es kommt jedoch wie es kommen musste. Die Stimmung wird immer angespannter, Richard droht den Zusammenhalt der sieben Kommilitonen mit aller Macht sprengen zu wollen. Und dann geschieht das Unglück. Dem aufmerksamen Leser wird jedoch nicht entgangen sein, dass weit mehr dahintersteckt als Eifersucht. Feine Bande werden untereinander geknüpft, junge Liebe gepaart mit Alkoholexzessen ausprobiert. Eine explosive Mischung aus der am Schluss eigentlich keine Gewinner hervorgehen.
Ich muss zugeben, dass es mir zwischendurch fast ein bisschen viel Shakespeare war, ich erwischte mich dabei einige Passagen zu überfliegen. Das absolut beeindruckende Ende hat mich jedoch am Schluss mehr als versöhnt. Ein wirklich ganz besonderes Buch mit viel Tiefgang.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Versunken in den eisigen Fluten des Meeres ...

Fluch über Rungholt
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Nicht viele Autoren schaffen es, den Leser Sturm und Kälte spüren zu lassen. Wenige schaffen es, die Sinnesorgane des Lesers zu kitzeln. Franziska Steinhauer ist jedoch genau das meisterhaft gelungen. ...

Nicht viele Autoren schaffen es, den Leser Sturm und Kälte spüren zu lassen. Wenige schaffen es, die Sinnesorgane des Lesers zu kitzeln. Franziska Steinhauer ist jedoch genau das meisterhaft gelungen. Ich fühlte mich im wahrsten Sinne des Wortes zurück in die Vergangenheit versetzt und dem Zeitreisenden erstaunlich nah. Ob sie sich so abgespielt haben, die letzten Tage von Rungholt? Damals waren die Menschen noch vom Aberglauben geprägt und glaubten z. B. dass Katzen ein großes Unglück über die Menschen bringen würden. Damals, in der Zeit lange vor dem elektrischen Licht, als es draußen stockfinster war, wenn die Sonne unterging und es an trüben Tagen im hohen Norden sogar nie richtig hell wurde. So ist es kein Wunder, dass den Menschen in Rungholt angst und bange wurde als die Mordserie begann. Man vermutete böse Kräfte an der Macht und machte sich auf die Jagd auf den Schuldigen …
Während ich normalerweise kein großer Fan von eingebauten fantastischen Elementen bin, hat sich Shahid doch gut in die Geschichte eingefügt. Der Schreibstil ist flüssig und macht das Buch trotz seiner düsteren Art zum Lesevergnügen. Die Autorin führt uns direkt bin zur verheerenden Sturmflut und dem anschließenden Untergang des Ortes, es muss einfach unvorstellbar gewesen sein! Am Ende des Buchs belohnte Frau Steinhauer mich noch mit einigen geschichtlichen Erklärungen zu Rungholt, das fand ich klasse. Ich bin da immer sehr neugierig, wenn ein Roman tatsächlich auf einem wahren Hintergrund basiert.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Immer auf der Suche nach ein bisschen Glück ...

Durch alle Zeiten
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Puh, was für ein Leben. Das war wirklich harter Tobak! Wir erfahren vom Leben einer Frau namens Elisabeth, das bestimmt kein Einzelschicksal ist. Dennoch muss ich hier anmerken, dass sie aber auch wirklich ...

Puh, was für ein Leben. Das war wirklich harter Tobak! Wir erfahren vom Leben einer Frau namens Elisabeth, das bestimmt kein Einzelschicksal ist. Dennoch muss ich hier anmerken, dass sie aber auch wirklich bei jedem Schicksalsschlag ganz laut „Hier!“ gerufen zu haben scheint. Eigentlich fing doch alles ganz gut an. Ihr wird die Chance gegeben aus dem Trott des Nachkriegsösterreichs auszubrechen, in dem ihre Eltern und Geschwister gefangen sind. Sie ist ein ausgesprochen hübsches Mädchen, doch durch ihr recht abgeschiedenes Leben in der kargen Bergwelt fehlt es ihr leider so total an Weitsicht und Erfahrung. Auf ihrer ewigen Suche nach dem scheinbar perfekten Glück tappt sie – um es mal ganz milde auszudrücken – von einem Fettnäpfchen in das nächste. Blauäugig stürzt sie sich in Affären um am Schluss einen sehr hohen Preis für ihren Quest bezahlen zu müssen. Manchmal wollte ich ihr zurufen „Hör auf, mach nicht wieder alles kaputt!“ doch sie konnte mich ja nicht hören und so kämpfte sie weiter verzweifelt um ihre Erfüllung.
Die Autorin schmeißt den Leser mit der intensiven Beschreibung zur Geburt von Elisabeths dritten Kindes sofort ins kalte Wasser und löste in mir Kopfkino vom Feinsten aus. Sie erzählt ihre Geschichte in dem sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt und mir so ein recht anschauliches Bild über Elisabeths Leben präsentiert. Manchmal wunderte ich mich allerdings, dass sich die Geschichte in den 50er/60er Jahre abspielte. Eine Zeit, in der die Leute bereits in den Urlaub fuhren, sich wieder was leisten konnten und eigentlich doch recht zuversichtlich und voller Schwung in die Zukunft blickten. War zu diesen Zeiten das Leben in den österreichischen Alpen wirklich noch so rückständig? Gut gefallen hat mir auch der kurze Einblick in das Leben von Elisabeths später Freundin, die in ihrem Leben trotz Geld und Glamour auch nicht glücklicher ist.
Einer meiner Lieblingssätze im Buch stammt aus deren Mund: „Wenn Du geliebt wirst, denkst Du, Liebe sei leicht zu finden. Das stimmt aber nicht, Liebe ist selten.“