Profilbild von erisch

erisch

Lesejury Star
offline

erisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit erisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2022

Spannender Roman, mit Potential für eine Fortsetzung

Sisi - Kaiserin wider Willen
0

Eigentlich wäre ihr ältere Schwester Helene dafür ausgewählt gewesen, ihren Cousin Kaiser Franz Joseph zu ehelichen. Doch Helene konnte sich dies gar nicht vorstellen und Sisi fühlte sich von Anfang an ...

Eigentlich wäre ihr ältere Schwester Helene dafür ausgewählt gewesen, ihren Cousin Kaiser Franz Joseph zu ehelichen. Doch Helene konnte sich dies gar nicht vorstellen und Sisi fühlte sich von Anfang an zu ihm hingezogen. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit, denn auch Franz Joseph schenkte Sisi mehr Aufmerksamkeit als ihrer Schwester. Als 16-jährige junge Frau kommt sie nach Wien in die Gemächer der Habsburger. Das Leben am Hof ist für Sisi nicht einfach. Immer wieder muss sie gegen ihre Schwiegermutter Sophie kämpfen, welche genaue Pläne hat wie das Leben am Hof zu laufen hat. Widerspruch ist da zwecklos und Sisi fühlt sich immer mehr alleine gelassen. Es ist einfach unmöglich, dass sie sich durchsetzen kann, auch ihr Mann ist ihr dabei keine Hilfe. Wie kann Sisi sich selbst bleiben, um sich nicht gänzlich dem Hofprotokoll zu beugen?

‘Sisi – Kaiserin wider Willen’ ist eine spannende Romanbiografie, die den Leser bereits auf den ersten Seiten nicht mehr loslässt. Das Leben von Sisi und die verschiedenen Schauplätze werden sehr spannend beschrieben und lädt den Leser ein, in die damalige Zeit abzutauchen. Durch die Zeit- und Ortsangaben zu Beginn der Kapitel ist immer klar wann und wo sich die beschriebenen Szenen abspielen.

Sisi als Hauptprotagonistin lädt den Leser zum mitfühlen ein. In ihrer Haut hätte ich nicht immer stecken wollen. Sie ist eine starke Frau, welche aber auch mal Schwächen zeigen kann, was sie sehr menschlich macht. Das ‘normale’ Leben ist ihr wichtig und sie hat grosse Mühe sich mit dem Hofprotokoll anzufreunden. In sie kann man sich als Leser sehr gut hineinversetzen. Ganz anders kommt Tante Sophie rüber. Zuerst als nette Frau, welche sich um ihren Sohn sorgt, je mehr man jedoch in die Geschichte abtaucht umso unsympathischer wird sie. Sie versucht immer irgendwelche Intrigen gegen Sisi zu spannen und verfolgt nur ihre eigenen Interessen. Franz Joseph ist ihr gehörig, da er seit seiner Kindheit nichts anderes kennt. Dieser Charakter kann einem irgendwie leidtun, jedoch hätte er auch die Macht etwas zu ändern.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es definitiv nur weiterempfehlen. Ein sehr gelungenes Buch von Allison Pataki. Mit dem offenen Ende ist die Lust nach einer Fortsetzung geweckt, ich lasse mich überraschen ob die Geschichte weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2021

Fesselnd und unglaublich spannend

Das Institut
0

Plötzlich erwacht Luke in einem Zimmer das aussieht wie sein Schlafzimmer, doch es fehlt das Fenster. Er scheint nicht zu Hause zu sein und hat aber auch keine Ahnung, wo er sich gerade befindet. Er wurde ...

Plötzlich erwacht Luke in einem Zimmer das aussieht wie sein Schlafzimmer, doch es fehlt das Fenster. Er scheint nicht zu Hause zu sein und hat aber auch keine Ahnung, wo er sich gerade befindet. Er wurde von Zuhause gekidnappt und in das Institut gebracht. Als er sein vermeintliches Schlafzimmer verlässt, trifft er auf Kalisha, die ebenfalls ins Institut gebracht wurde. Durch sie erfährt er, wo er sich gerade befindet und wird den anderen Kindern vorgestellt. Im Institut werden an den Kindern verschiedene Tests durchgeführt, wie auch verschiedene Spritzen gegeben. Doch für Luke wie auch die anderen Kindern ist nicht klar, für was das Ganze sein soll. Denn nachdem man einige Tage oder Wochen im so genannten Vorbau verbringt, wird man in den Hinterbau gebracht. Sämtliche Kinder besitzen außergewöhnliche Talente, die einen können Gedanken lesen andere wiederum können Gegenstände verschieben. Diese außergewöhnlichen Talente sind der Grund, wieso sie in dieses Institut, eine streng geheime und gut bewachte Einrichtung, gebracht wurden. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit einfach so aus diesem Institut auszubrechen, um sich diesen Tests und Versuchen zu entziehen. Doch die Haushälterin Maureen scheint ein Herz für die Kinder zu haben und versucht ihnen zu helfen. Doch ist sie wirklich so vertrauenswürdig oder bespitzelt sie die Kinder? Schaffen es Luke und die anderen Kinder sich den Fängen dieser Leute zu entziehen und eine ganz normale Kindheit zu leben?

Gleich ab der ersten Seite war ich an das Buch gefesselt. Die Geschichte beginnt mit Tim einem Polizisten, der sich seinen Weg suchen muss. Er strandet in einem kleinen Vorort und nimmt einen Job als Nachtwächter an. Nach ein paar Kapiteln lernt man Luke und seine Familie kennen und es geht danach mit seiner Geschichte weiter. Ab diesem Zeitpunkt war für mich nicht ganz klar, welche Rolle Tim in dieser ganzen Geschichte spielt. Doch nach der Hälfte des Buches ergeben diese beiden Puzzleteile ein Ganzes.

Luke als Hauptprotagonist der Geschichte wächst dem Leser gleich zu Beginn ans Herz. Ein Junge mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und einer besonderen Begabung, der seinen Weg gehen will. Ganz egal welche Steine ihm in den Weg gelegt werden, er verfolgt sein Ziel. Als er dann gekidnappt wird, leidet man als Leser mit ihm mit. Man ist gespannt ob seine außergewöhnlichen Fähigkeiten ihm helfen werden, sich den Fängern des Instituts zu entziehen. Auch mit den anderen Kindern leidet man als Leser mit, denn was ihnen angetan wird ist einfach nur schrecklich. Der in Du Pray lebende Tim kommt gleich zu Beginn sehr sympathisch rüber. Er hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, das hält ihn jedoch nicht davon ab auch den anderen zu helfen. Als Leser hofft man inständig dass die Betreiber des Institutes zur Rechenschaft gezogen werden, denn all diese Personen kommen sehr unsympathisch und brutal rüber. Einzig die Haushälterin Maureen scheint ein Herz für die Kinder zu haben, doch als Leser traut man ihr nicht so ganz über den Weg. Den es ist lange nicht klar, was sie genau für ein Ziel verfolgt.

Ein fesselndes Buch das den Leser gleich ab der ersten Seite begeistert und nicht mehr loslässt. Eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Auf der Spur nach dem Familiengeheimnis – spannende Familiengeschichte

Die Magnolienfrauen
0

Felicia oder Fee wie sie genannt wird, wird von der Vergangenheit eingeholt. Der Mörder ihrer besten Freundin Eva will sie treffen. Ihr Leben gerät dadurch komplett ins Wanken. Kurz vor ihrem Tod offenbart ...

Felicia oder Fee wie sie genannt wird, wird von der Vergangenheit eingeholt. Der Mörder ihrer besten Freundin Eva will sie treffen. Ihr Leben gerät dadurch komplett ins Wanken. Kurz vor ihrem Tod offenbart Fee’s Grossmutter ihr ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Fee erbt den Anteil am Haus in Brissago und versucht den letzten Wunsch ihrer Grossmutter Violetta zu erfüllen. Ihr Verlobter Christian ist ihr in der ganzen Situation keine grosse Hilfe. Seine politische Karriere und sein Ansehen ist ihm viel wichtiger als sich mit den Gefühlen seiner Verlobten auseinanderzusetzen. Fee beschliesst in die ‘Magnolienvilla’ nach Brissago zu reisen und da den Verkauf des Hausanteils abzuwickeln. Dabei will sie auch Abstand zu der Situation mit ihrem Verlobten und dem tragischen Vorfall mit Eva gewinnen. Doch in Brissago wartet Pippa, die Halbschwester ihrer Grossmutter, auf sie und ist gar nicht begeistert. Doch Fee ist immer darum bemüht die eisige Stimmung zwischen ihr und Pippa irgendwie zum Leben zu erwecken. Im Tessin öffnen sich für Fee immer weitere Familiengeheimnisse und sie stellt eigene Nachforschungen an. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass sie ihre Urgrossmutter Alice findet. Doch die grosse Frage ist, ob diese überhaupt noch lebt und sie ihr die Botschaft ihrer Grossmutter überbringen kann. Grosse Unterstützung erhält sie vom Nachbar Nando. Gelingt es den beiden das Familiengeheimnis der Ferrazinis zu lüften?

‘Die Magnolienfrauen’ ermöglichen dem Leser ein einmaliges Erlebnis in einen wunderschönen Ort abzutauchen. Durch die Erzählungen scheint man direkt im Geschehen zu sein und kann sich die Situationen sehr gut bildlich vorstellen. Mich hat das Buch gleich ab der ersten Seite gefesselt und bis am Schluss nicht mehr losgelassen. Besonders spannend war, dass die Geschichte aus zwei verschiedenen Zeitepochen beschrieben wurde. Fee’s Geschichte und ihre Nachforschungen in der Gegenwart wurden immer wieder durch Schilderungen aus Sicht von Alice ergänzt. Beides zusammen gab dann einen roten Faden in der Geschichte und war pro Kapitel gut aufeinander abgestimmt.

Fee, wie auch alle anderen ‘Magnolienfrauen’ sind sehr starke Frauen, welche für Gerechtigkeit einstehen und sich auch nicht so schnell einschüchtern lassen. Während ihrer Recherche erfährt Fee sehr viel über den 2. Weltkrieg im Tessin. Sie erfährt wie ihre Familie dazumal gelebt hat, wie unterschiedliche Ansichten die Familie gespalten haben und was die Schmuggler mit ihrer Familie zu tun hatten. Ganz zu Beginn konnte ich mit Pippa nicht viel anfangen. Sehr stur und trotzig kommt sie rüber. Je mehr man jedoch über die Familiengeschichte erfährt, desto nachvollziehbarer ist ihr Verhalten.

Ein fesselndes Buch für gemütliche Lesestunden, das jedem Liebhaber von historischen Familiengeschichten sehr zu empfehlen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2021

Packender Krimi

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
0


Auf einer erzwungenen Kanutour entdeckt eine Frau per Zufall unter Wasser ein Auto mit zwei Leichen. Bei den Leichen handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die beide zuerst nicht identifiziert werden ...


Auf einer erzwungenen Kanutour entdeckt eine Frau per Zufall unter Wasser ein Auto mit zwei Leichen. Bei den Leichen handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die beide zuerst nicht identifiziert werden können. Schnell ist klar, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall handelt, sondern ein Mord war. Doch das Ermittlerteam rund um Jan Husk tut sich schwer ein mögliches Motiv zu finden und den Tathergang zu rekonstruieren. Der tote Mann wird als hochrangiger Beamter identifiziert und es ist höchste Geheimhaltung über die Ermittlungen gewünscht. Wer die tote Frau ist, bleibt lange unklar und scheint für die Ermittlungen auch nicht sehr relevant zu sein. Jan Husk fühlt sich in der Rolle des Ermittlungsleiters nicht besonders wohl, vor allem da er sich durch seinen Chef Kim Sleizer unter Druck gesetzt fühlt. Und der scheint auch irgendwie ein komisches Spiel zu spielen. Dunja Hougard, die von Kim Sleizer aus dem Polizeidienst gedrängt wurde, scheint immer mehr Beweise für die Machenschaften von Kim Sleizer zu haben und möchte ihn in die Ecke drängen. Doch das ist nicht so ganz einfach, den auch er hat seine Waffen um sie auszuschalten. Ein spannendes Katz und Maus-Spiel zwischen den beiden. Und dann ist da noch Fabian Risk, der erst kürzlich seinen Sohn verloren hat, der auch eine offene Rechnung mit Sleizer hat. Irgendwie scheinen alle Fäden der Ermittlungen und Machenschaften bei Sleizer zusammenzukommen. Nur eine Vermutung, ein purer Zufall oder doch die erschreckende Wahrheit?

‘Meeressarg’ hat mich gleich von der ersten Seite an gepackt und gegen Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen. Es werden viele verschiedene Handlungsstränge beschrieben, die zu Beginn etwas verwirren, jedoch am Schluss durchaus Sinn ergeben.

Jan hat als Ermittler keine einfachen Stand. Er muss gegen viele Widerstände ankämpfen und er fühlt sich überhaupt nicht wohl in seiner neuen Rolle. Als Leser kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen und diese Unsicherheit spüren. Und sich dann auch noch verfolgt fühlen, löst nochmals einen grösseren Stress aus. Aber auch Dunja hat es nicht leicht. Sie lebt ständig in der Gefahr, aufzufliegen oder nach der Suchmeldung verhaftet zu werden. Sie bedient sich wahrlich nicht immer den zulässigen Methoden, sie verfolgt jedoch ein konkretes Ziel wo dies auch notwendig ist. Mit Sleizer konnte ich mich von Beginn weg nicht anfreunden. Ein überheblicher Typ mit einem enormen Selbstbewusstsein, das niemand zerstören kann. Auch kommt er sehr speziell rüber, irgendwas scheint er zu verbergen, den wieso weiss er sehr schnell immer genau wo er suchen muss?

Obwohl ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe, bin ich sehr gut in die Geschichte reingekommen. Ich hatte nie das Gefühl irgendwelche Informationen zu vermissen, die für das Verständnis wichtig gewesen wären.

Ein packender Krimi, der sehr zu empfehlen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

spannender und fesselnder Roman über die Ullstein-Frauen

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
0

Immer wieder entflieht Rosalie Gräfenberg Paris und kehrt zurück in ihre Heimat Berlin. Die Journalistin verfasst zwischendurch Reiseberichte für den Ullstein-Verlag. Auf einem Bankett lernt sie den Generaldirektor ...

Immer wieder entflieht Rosalie Gräfenberg Paris und kehrt zurück in ihre Heimat Berlin. Die Journalistin verfasst zwischendurch Reiseberichte für den Ullstein-Verlag. Auf einem Bankett lernt sie den Generaldirektor Franz Ullstein kennen. Die beiden verstehen sich gleich auf Anhieb und es dauert nicht lange, bis der verwitwete Franz ihr einen Heiratsantrag macht. Nach einer Bedenkzeit entscheidet sich Rosalie für die Ehe. Die Familie Ullstein sieht es aber nicht gerne, dass Franz nochmals heiratet und dann noch so eine junge Frau. Sie versuchen die beiden mit allen vorhandenen Mitteln auseinanderzubringen. Doch Rosalie ist eine sehr selbstbewusste Frau und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. In ihrer Freundin Vicky Baum findet sie eine Unterstützerin und die beiden lassen sich von der dominierenden Männerwelt nicht einschüchtern. Beide leben ein freies Leben und möchten ihre Freiheit um keinen Preis aufgeben. Auch Lili, das Tippfräulein von Vicky, möchte ihren eigenen Traum verfolgen. Der kreative Kopf im Vorzimmer schreibt ein eigenes Buch und muss allen Mut zusammen nehmen, um dieses Vicky vorzustellen. Drei Frauen, mit ihrem Drang nach Freiheit und eine dominierende Männerwelt. Kann das gut gehen?

‘Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher’ fesselt den Leser bereits auf der ersten Seite und die Geschichte rund um die drei Frauen und den Ullstein-Verlag lassen einem nicht mehr los. Es ist schwierig zu beurteilen, was wirklich Realität und was Fiktion ist. Auf den ersten Blick ist alles Realität, wenn man dann aber weiter überlegt, vermutet man bereits das es Passagen gibt, die nicht der Realität entsprechen. Ich finde es gut, dass im Schlusswort näher darauf eingegangen wird und der Leser auf diese Thematik aufmerksam gemacht wird.

Die drei Frauen Rosalie, Vicky und Lili sind drei starke Frauen, wobei jede ihre Meinung vertritt. Diese drei Protagonisten waren mir bereit am Anfang sehr sympathisch. Rosalie, welche möglichst ihre Freiheit geniessen und ihre Träume verwirklichen möchte, Vicky die ebenfalls von der Freiheit besessen ist und sich von niemanden was diktieren lässt. Und dann ist da noch Lili, die vermeintlich kleine und scheue Schreibkraft. Auch sie hat ihre Vorstellungen vom Leben und möchte diese auch verwirklichen. Diese drei Frauen sind eine bunte Mischung, die perfekt zusammen passt.

Für mich ein sehr gelungener Roman, den ich verschlungen habe und jedem weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere