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Veröffentlicht am 28.10.2020

Ehekrise auf hoher See

Unter uns das Meer
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Familie Partlow leben ein unauffälliges Vorstadtleben in Connecticut. Papa Michael arbeitet als Versicherungskaufmann, Mama Juliet schreibt hier und da ihre Dissertation aber hauptsächlich kümmert sie ...

Familie Partlow leben ein unauffälliges Vorstadtleben in Connecticut. Papa Michael arbeitet als Versicherungskaufmann, Mama Juliet schreibt hier und da ihre Dissertation aber hauptsächlich kümmert sie sich um die beiden Kinder, Sybil (7) George (2), und um den Haushalt. Für eine Außenstehende führen die perfekten Familienleben, doch der Schein täuscht. Deren Ehe kriselt, Juliet leidet seit der Geburt ihrer Kinder unter Depressionen und Michael entfremdet sich von Tag zu Tag von seiner eigenen Familie. Getrieben von unglückliche Ehe, von Hoffnungslosigkeit und Frust schlägt Michael einen einjährigen Segeltörn vor. Nach langem Zögern gibt Juliet seinem Drängen nach, doch keine ahnt es, dieses Abenteuer das Leben die ganze Familie für immer verändern wird...

Wegen der Klappentext und der sehr interessanten Leseprobe habe ich mich riesig auf das Buch gefreut aber leider wurde ich enttäuscht. Erzählt wird die Geschichte im Wechsel und in der Ich-Perspektive aus der von Sicht Juliet und in Form von Logbucheinträgen aus der Sicht von Michael. Am Anfang fand ich dieser Aufbau sehr interessant doch je ich weiter gelesen habe, desto mehr hat mich das ermüdet. Besonders Juliets Sicht braucht jeder menge Konzentration, denn sie reist mit ihren Gedanken zwischen mehreren Etappen Vergangenheit und Gegenwart. Michaels Sicht dagegen war mitreißend. Die Charaktere (außer die Kinder) fand ich furchtbar! Jeder denkt an sich, alle sind im Jammermodus und strahlt nur negatives aus. Besonders Juliet mit ihrer Opferrolle hat mich total genervt. Ich konnte nicht an sie nahetreten und ihre Gefühle nicht nachvollziehen. Wenn ich ehrlich bin, ich habe das Buch nur wegen Sybil zu Ende gelesen. Was mich aber noch mehr als die Charaktere gestört und meinem Lesefluss gebremst hat, sind die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede. Man gewöhnt sich zwar daran aber vom Anfang bis zum Ende war ich immer wieder irritiert.

Es geht hier um Depressionen, Wunsch nach Freiheit, Familienleben und Traumata und es war leider überhaupt nicht mein Buch. Die Stimmung ist Depressiv, bedrückend und hat mich beim Lesen in den Meeresboden hineingezogen. Von 2,5 Sterne gerundet auf 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Klatsch und Tratsch aus den 80ern

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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1979, New York City

Der berühmte Talkshowmaster Buddy Winter erleidet ein Nervenzusammenbruch vor laufenden Kameras und verschwindet er für eine weile aus der Bildfläche. Als sein 23-jähriger Sohn Anton ...

1979, New York City

Der berühmte Talkshowmaster Buddy Winter erleidet ein Nervenzusammenbruch vor laufenden Kameras und verschwindet er für eine weile aus der Bildfläche. Als sein 23-jähriger Sohn Anton nach einer Malaria Infektion aus seinem Freiwilligenjahr in Afrika zurückkam, wollen der Vater-Sohn Duo in Showbusiness neu starten. Mithilfe durch der Auftritt von gutem Freund und Nachbar John Lennon soll es die neue Talkshow wieder ein Hit werden. Doch es ist einfach gesagt als getan...

Seitdem ich das Buch zum ersten mal gesehen hab, hat mich die Thematik sofort in seinen Bann gezogen. Hallo, wer kennt der weltberühmte Mitgründer, Songwriter, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband The Beatles nicht? Nur, wenn ich ehrlich bin, was der Autor hier ermitteln wollte oder versuchte hat mir kein Sinn ergeben. Der Schreibstil ist toll, man kann das Buch ohne Verständnisprobleme und flüssig lesen aber das wärs denn auch. Schon nach einigen Seiten war ich ahnungslos und musste ich immer wieder beim Internet Hilfe suchen. Denn es gibt hier viele Prominenten Namen, die ich nicht kannte. Elvis Presley, Mohammed Ali oder die Kennedys kennt ja jeder aber wer beim Olympischen Winterspiele gespielt und gewonnen hat, weiß kaum jemand, denke ich. Ich bin der Meinung, wegen diese Namen ist die eigentliche Vater-Sohn-Geschichte daneben geblieben. Einige Dialoge waren schön zum Lesen allerdings dreiviertel des Buches ziemlich detailreich und spannungsarm geschrieben. Nachdem detaillierte Beschreibungen kam das Ende für meinen Geschmack sehr abrupt, so der Autor hatte keine Lust mehr gehabt.

Das Buch ist wie ein Klatschmagazin aus dem Jahr 1979/80 (vor meiner Zeit). Ich denke, wer in dem Jahre eine Junge-Erwachsene war, würde sie sich hier wohler fühlen als ich.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Nett, mehr aber auch nicht.

Nur noch ein bisschen Glück
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Auf einem schlag verliert die Stockholmerin Stella ihren Job, ihre Wohnung und findet sie heraus, dass ihr Verlobte sie betrogen hat. Mit ausgeheulten Augen flüchtet sie nach südschwedischen Städtchen ...

Auf einem schlag verliert die Stockholmerin Stella ihren Job, ihre Wohnung und findet sie heraus, dass ihr Verlobte sie betrogen hat. Mit ausgeheulten Augen flüchtet sie nach südschwedischen Städtchen Laholm und zieht im kleinen roten Holzhaus, das sie von ihren Großeltern geerbt hat. Dort möchte sie kurz innehalten, sich neu sortieren und sich auf ihren großen Traum, in New York ein Designstudium, vorbereiten. Doch als sie einem sexy Biobauern, schmollenden Teenies und einer verrückten Ziege kennenlernte, gewöhnt sie sich schneller an das Landleben, als ihr lieb ist.

Ich hatte hier Grund des Klappentextes eine wunderschöne Liebesgeschichte mit interessanten Charaktere erwartet aber leider wurde ich enttäuscht. Die Story ist voll mit Kitsch und Klischees, die Figuren sind total oberflächlich und obendrauf kommt ein Erzählstil, der sehr langatmig ist.
Schon von Anfang an war ich mit Stella und Thor unzufrieden. Obwohl die beiden Ende zwanzig bzw. Mitte dreißig sind, benehmen sie sich wie die Kindergartenkinder und deren Gefühle, die Einziehungskraft „angeblich“ von dem ersten Augenkontakt entstanden hat, fand ich wegen der Alter von beiden unlogisch.

Die Autorin hat hier einige schwierige Themen wie Trauerbearbeitung, Homosexualität, Rassismus, Verlust, Eltern/Teillosigkeit... und noch mehr ausgesucht und ich sage nur: Es ist „To Much“. Was sie hier erzählen oder besser gesagt mitteilen versuchte, ist wie eine Patchwork-Decke. Kunterbunt zusammen gefügt aber im Wirklichkeit passen die farblich nicht miteinander. Manchmal weniger ist doch mehr!

Das Buch war leider überhaupt nicht für mich. Viele die nicht zusammenpassende Themen, oberflächliche Charaktere, stellenweise sehr vulgäre Schreibstil, viele Sexszenen die gefühllos wirken und eine Liebesgeschichte ohne Tiefgang.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Nette Geschichte

Zehn Wünsche für Alfréd
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Der neunjährige Alfréd lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter, die ihm nie zuhört, dafür aber viel zu viel trinkt, in ein kleines bretonisches Dorf zusammen. Zum Glück hat er seinen Opa, mit dem er nicht ...

Der neunjährige Alfréd lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter, die ihm nie zuhört, dafür aber viel zu viel trinkt, in ein kleines bretonisches Dorf zusammen. Zum Glück hat er seinen Opa, mit dem er nicht nur seinen Vornamen und seine Vorliebe für Desserts teilt, sondern auch all seine Geheimnisse und Sorgen. Der alte Alfred kümmert sich auf seine Art und Weise um den Jungen und bemüht sich mit eher fragwürdigen Weisheiten ihn den Sinn des Lebens beizubringen. Der kleiner Alfréd versteht zwar nicht immer, was sein Opa mit diesem „Sprüche“ meint, aber er schreibt die Lebensweisheiten in seinem Notizbuch nieder. Und genau in diesem abgenutztem Notizbuch führt er auch eine Liste mit zehn Wünschen, die er sich vor seinem zehnten Geburtstag erfüllen möchte. Leider sind seine Wünsche nicht leicht zu erfüllen, doch zusammen mit seinem Opa und dessen „Kumpanen“, einer Gruppe von alten Freunden, mit denen er sich regelmäßig im Stammbistro auf einem Schnaps trifft, kann Alfréd die Punkte auf seiner Liste abarbeiten. Nur bei Wunsch Nr. 10 braucht er die Hilfe seines Opas nicht, sogar darf der alte Alfred nicht mal von den Wusch erfahren. Doch was er nicht ahnt: Auch sein Opa hat ein Geheimnis...

Ich bin selbst in der nähe von meinen Großeltern groß geworden, das heißt nicht, dass ich alles auf dem goldendenen Tablett bekommen habe, dafür waren die zu streng, aber mal ein Schokoriegel da und mal ein Keks hier, habe ich tatsächlich bekommen daher ich kenne die Glücksgefühle von den Kindern, die bei Großeltern aufwachsen. Leider haben mich genau diese Gefühle von beiden Alfreds nicht erreicht. Ich habe mir eine gefühlsvolle, lustige Opa-Enkel Geschichte erwünscht aber die sind bei mir eher wie „Opa von nebenan und Nachbarkind“ gewirkt. Ob es an dem Schreibstil, an den vielen französischen Begriffen oder an die, für meinen Geschmack, etwas urigen Charakteren lag, kann ich nicht so richtig beurteilen.

Obwohl die Geschichte mich nicht begeistern konnte, war es trotzdem ganz Nett zu lesen. Ich glaube, wer ein bisschen Französisch kann und eine Vorliebe für Frankreich hat, wird sich hier wohler fühlen als ich.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Leichtes Sommerbuch, ohne Tiefgang

Coco, Sophie und die Sache mit Paris
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Die alleinerziehende Literaturagentin Sophie und Redakteurin Coco sind seit Unizeiten beste Freundinnen und normalerweise teilen die beiden jeden Kleinigkeiten miteinander. Nur, dass Coco sich ausgerechnet ...

Die alleinerziehende Literaturagentin Sophie und Redakteurin Coco sind seit Unizeiten beste Freundinnen und normalerweise teilen die beiden jeden Kleinigkeiten miteinander. Nur, dass Coco sich ausgerechnet Bruder ihres Exmannes verliebt hat, behält sie für sich. Sie möchte erst mal von ihrem Redaktion-Alltag flehen, Nik in Paris besuchen und herausfinden, ob die Sache mit ihm ernst ist. Auch Sophie hat viel zu tun in ihrem Alltag. Sie schlägt sich mit den Autoren herum und mit einer pubertierende Tochter ist das Leben gerade auch nicht so einfach. Sophie freut sich über eine Auszeit alleine in die Rhön. Doch im letzten Moment macht der Vater von ihrer Tochter, die die Ferien bei ihm verbringen sollte, einen Rückzieher. Nun, beschließen die drei mit Sophies laubfroschgrüner Rostlaube von Auto nach Paris zu fahren. Im Gepäck Sophies Klangschale und Cocos Geheimnis...

Vorweg möchte ich eins erwähnen: Wer hier Grund der Titel und der Klappentext eine romantische Paris Geschichte erwartet, liegt leider falsch! Die Reise geht es nach wunderschöne, malerische Elsass, wo die alle allen kennen und gegenseitig helfen aber der französische Charme kommt hier ganz und gar nicht wenig herüber.

Die selbst als Lektorin bzw. Redakteurin arbeitende Autorenduo haben eine schöne, leichte Sommerbuch erschaffen, welche ich gern gelesen habe. Deren Schreibstil ist locker und humorvoll und das Buch hat die richtige Länge für einen kleinen Trip nach/in Elsass. Allerdings ich bin mit dem gesamten Charaktere überhaupt nicht warm geworden. Die waren für mich leider zu oberflächlich und konnte ich nicht ein einziges mal deren Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen. Die ganze schnattern, plappern oder besser gesagt die Redebedürfnisse von den beiden Protagonistin war leider nicht meins und durch die Perspektive wechseln, musste ich ab und zu die gleichen Vorfälle doppelt lesen, was mich ab bestimmte Seite total gelangweilt hat. Und wenn dass dieses Doppelfach erzählte Handlungen um Teeneger mäßige verhalten von den Mittdreißigerinnen geht, wird man total genervt.

Wer ein kurzweiliger Sommerroman mit etwas Humor und ohne Tiefgang Lesen möchte, ist hier richtig.

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