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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2017

Nicht ganz überzeugend

Hexensaat
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INHALT:
Felix ist ein begnadeter Theatermacher und in der Szene ein Star. Seine Inszenierungen sind herausfordernd, aufregend, legendär. Nun will er Shakespeares „Der Sturm“ auf die Bühne bringen. Das ...

INHALT:
Felix ist ein begnadeter Theatermacher und in der Szene ein Star. Seine Inszenierungen sind herausfordernd, aufregend, legendär. Nun will er Shakespeares „Der Sturm“ auf die Bühne bringen. Das soll ihn noch berühmter machen – und ihm helfen, eine private Tragödie zu vergessen. Doch nach einer eiskalten Intrige seiner engsten Mitarbeiter zieht sich Felix zurück, verliert sich in Erinnerungen und sinnt auf Rache. Die Gelegenheit kommt zwölf Jahre später, als ein Zufall die Verräter in seine Nähe bringt.
MEINUNG:
Dies ist bereits das dritte Buch, welches ich nun aus dem Hogarth Shakespeare Projekt gelesen habe. In diesem geht es um Shakespeares „Der Sturm“. Man muss das Stück nicht kennen, aber es sehr hilfreich, wenn man weiß worum es geht und auch die Personen kennt. Eine Zusammenfassung des Stücks befindet sich hinten. Das finde es etwas unglücklich, denn man sollte da ruhig vorher lesen, um zumindest einen groben Überblick zu haben.
Atwood Interpretation ist in meinen Augen anders als z.B. Die störrische Braut oder Der weite Raum der Zeit, denn hier spielt das Stück eine zentrale Rolle, welches Felix als Regisseur in einer Theatergruppe im Gefängnis auf die Bühne bringen will, nachdem ihm diese Möglichkeit durch eine Intrige genommen worden ist. Atwood bettet damit die Handlung des Sturms nur zum Teil in eine neue Geschichte. Es ist ein bisschen wie Der Sturm in Der Sturm, denn die äußere Handlung um Felix und d, der viele Parallelen von Prospero aus dem Stück aufweist, und der Personenkreis ähneln sehr den Shakespeareschen Stück, aber auch der Inhalt beschäftigt in Form der Inszenierung mit dem Stück. In meinen Augen ein ziemlicher Clou, aber leider nicht so ganz ausgereift.
Das erste Drittel wird relativ schnell erzählt. 12 Jahren vergehen nach Felixs Rauswurf und er leckt weitab seines alten Lebens seine Wunden und trauert um den Verlust seiner Tochter, Miranda, benannt nach der Miranda, der Tochter von Prospero. Es ist während des gesamten Romans sehr deutlich spürbar, dass er sie nicht loslassen kann. Genauso wenig wie von dem Groll den er gegen seinen Rauswurf hegt. Felix sinnt auf Rache und diese Möglichkeit kommt mit der Stelle als Lehrer für Theater in besagten Gefängnis.
Durch einen Zufall ergibt sich für Felix im Rahmen seiner Tätigkeit im Gefängnis eine Möglichkeit Rache zu nehmen. Dazu soll diesmal Der Sturm inszeniert werden. Felix beginnt das Stück mit seiner Gruppe aufzuarbeiten und zu inszenieren. Dieser Teil hat mir gut gefallen, denn hier wird sich intensiv mit Personen und der Handlung auseinander gesetzt und geben tiefe Einblicke. Atwood baut auch immer wieder einige Textstellen ein und lässt den Akteuren aber auch Freiraum für neue, moderne Interpretationen. Es liest sich fast wie ein Interpretationsleitfaden in Romanform.
Die von Felix geplante Rache nimmt nur einen kleinen Teil und recht schnell vorüber. Aus dem Grund gibt es auch keine große Wendungen und Spannungsmomente. Ich fand Felix‘ inszenierte Rache allerdings relativ absurd und habe mich gewundert, dass er damit auch noch durchkommt. Dieser Punkt liegt definitiv nicht im Fokus des Geschehens, ist aber gleichzeitig der Dreh- und Angelpunkt, um Felix‘ verstehen zu können. Das Ende ließ mich zufrieden zurück.

FAZIT:
Mir ist abschließend nicht so ganz klar, was Margaret Atwood mit diesem Roman für einen Weg einschlagen. Es ist definitiv eine Hommage an Shakespeares Stück Der Sturm und setzt sich damit auch ausführlich auseinander. Nur hätte ich mir hier mehr Rahmenhandlung gewünscht. Vielleicht wären ein paar mehr Seiten gut gewesen. Vieles erschien mir zeitlich sehr gerafft. Trotzdem ein Lese-Tipp für Fans von Shakespeare oder solche, die seine Stück abseits der sehr bekannten kennenlernen wollen.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Leider etwas enttäuschend

Am dunklen Fluss
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INHALT:
Ruby Cardel war zwölf, als ihre Schwester Jamie nahe der elterlichen Farm in den Tod stürzte. Ein traumatisches Erlebnis, von dem sie sich nie vollständig erholte und das ihre Erinnerung an das ...

INHALT:
Ruby Cardel war zwölf, als ihre Schwester Jamie nahe der elterlichen Farm in den Tod stürzte. Ein traumatisches Erlebnis, von dem sie sich nie vollständig erholte und das ihre Erinnerung an das ganze folgende Jahr auslöschte. Dennoch scheint es, dass sie nun endlich ihr Glück an der Seite eines erfolgreichen Autors gefunden hat, mit dem sie in einem kleinen australischen Küstenort lebt. Doch als sie zum ersten Mal seit Kindertagen wieder nach Lyrebird Hill zurückkehrt, drängen plötzlich lang verschüttete Bilder in ihr Bewusstsein. Stück für Stück setzt Ruby die Puzzleteile der Ereignisse um Jamies Tod zusammen. Und die Wahrheit, die nun ans Licht kommt, birgt ein tödliches Geheimnis …

MEINUNG:
Das Buch war schon für 2016 angekündigt worden und ich habe mich sehr darauf gefreut, da mir der Debüt-Roman von Anna Romer, Das Rosenholzzimmer, sehr gut gefallen hat. Eigentlich entsprechend die Geschichten nicht meinem klassischen Beuteschema, aber Anna Romer hat mich überzeugt. Am dunklen Fluss hat mich leider aber schnell ernüchtert.

Zunächst musste ich schnell feststellen, dass das Konzept der beiden Romane sehr ähnlich ist. Es gibt zwei junge Frauen in der Gegenwart und in der Vergangenheit, ein Anwesen in der Wildnis von Australien und ein paar dunkle Geheimnisse. Grundsätzlich ist es genau das, was an ihrem Debüt-Roman mochte, aber ich bin kein Freund davon, wenn diese Elemente einfach ausgetauscht werden durch andere Namen.

Der Unterschied zwischen den beiden Romanen ist allerdings, dass Vergangenheit und Gegenwart nicht wirklich miteinander verbunden waren, auch wenn Ruby und Brenna miteinander verbunden sind, nicht nur über das Anwesen Lyrebird Hill. Natürlich gibt es Geheimnisse in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Leider werden die aber erst ganz zum Schluss aufgeklärt. Das führt mich leider gleich zum zweiten Kritikpunkt. Mir fehlte es auf den knapp 500 Seiten einfach an Spannung. Bis zur Hälfte des Romans passiert nicht sonderlich viel, was der Aufklärungen der Geheimnisse dient, sondern man liest die Geschichte zweier besagter Frauen.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Trotz fehlender Spannung kam ich gut voran. Anna Romers gelingt es wunderbar die Umgebung Australiens zu beschreiben, sodass man sich direkt mitten in der Landschaft befindet und diese auch mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Das hat mir wieder gut gefallen. Es gelingt ihr auch gut die Vergangenheit glaubwürdig und authentisch darzustellen. Brenna ist eine tapfere, starke, junge Frau, die ich wirklich sehr mochte und deren Geschichte ich auch interessanter fand als die von Ruby. Ruby tat mir vor allem leid, dass sie noch immer noch sehr unter dem Tod der Schwester zu leiden hat, an den sie sich aber leider nicht erinnert. Die Aufklärung des Todes von Rubys Schwester Jamie und Brennas Geschichte sind völlig voneinander losgelöst, was mich irgendwie irritiert hat. In der Regel fließen die Schicksale aus der Vergangenheit und Gegenwart irgendwann zusammen in solchen Romanen. Das ist hier nicht der Fall.

Ruby versucht sich an den wirkliche Geschehnisse von Jamies Tod zu erinnern und Brennas Geschichte läuft so nebenbei. Im Verlauf des Romans stößt Ruby auf Brennas Geschichte, aber das wird eher beiläufig abgehandelt, was ich sehr schade fand. Als ganz zum Schluss die Bombe platzt, was mit Jamie wirklich geschehen ist, war ich dennoch überrascht, denn ich hatte keine Ahnung. Leider versöhnte es mich aber dennoch nicht mit dem Roman. Natürlich gibt es auch wieder eine kleine Liebesgeschichte, die mir allerdings nicht gefallen hat, weil sie so gewollt gewirkt hat und sich auch relativ schnell entwickelt hat. Hätte man meiner Meinung nach auch weg lassen können.

FAZIT:
Trotz toller Atmosphäre im australischen Outback war ich leider wirklich enttäuscht von dem Roman, da er mich vom Aufbau her sehr an Das Rosenholzzimmer erinnert hat und mir leider auch die Spannung gefehlt hat. Für einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, fehlte es mir hier auch an einer originellen Verknüpfung.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Schwiegermütter und Schwiegertöchter

Das Gift der Seele
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INHALT:
Laura hat alles: Erfolg als Fernsehproduzentin, einen reichen Ehemann und einen perfekten Sohn, Daniel. Doch dann lernt Daniel die junge Maklerin Cherry kennen. Cherry ist von Daniels Familie ...

INHALT:
Laura hat alles: Erfolg als Fernsehproduzentin, einen reichen Ehemann und einen perfekten Sohn, Daniel. Doch dann lernt Daniel die junge Maklerin Cherry kennen. Cherry ist von Daniels Familie fasziniert und will all das haben, was Laura hat. Diese gibt sich Mühe, Cherry zu mögen. Schon bald empfindet sie die junge Frau jedoch als Eindringling und hat das Gefühl, Cherry manipuliere sie, manipuliere ihre ganze Familie. Schließlich hat Laura nur noch ein Ziel: Sie will, dass Cherry aus ihrem Leben verschwindet – koste es, was es wolle. Aber Cherry lässt sich nicht so einfach vertreiben...

MEINUNG:
Das Buch lässt sehr leicht und flüssig lesen und wird abwechselnd aus der Sicht von Laura und Cherry in der dritten Person erzählt, wobei die Erzählsicht auch einfach mal so mitten im Kapitel wechselt, was ich ein bisschen irritierend fand. Laura hat aber meiner Meinung nach den größeren Anteil. So richtig Spannung kam leider auch nicht auf. Ungefähr auf der Hälfte habe ich mich gefragt, wo uns die Autorin noch hinführen will, aber dann hat sie recht cleveren Clou eingebaut. Es gab auch keine großen Wendungen oder Überraschungen, sondern nur die nahende Katastrophe, die der Prolog schon angedeutet hat. Ich bin mir auch unsicher, ob das Buch als Psychothriller richtig deklariert ist, denn die ganzen Psychospielchen gibt es erst so im letzten Drittel.

Laura hat definitiv ein nicht gesundes Verhalten zu ihrem Sohn, auch wenn die Autorin dafür eine schlüssige Begründung liefert, was Lauras Verhalten nachvollziehbar macht, aber trotzdem nicht weniger nachvollziehbar. Wie jede Mutter hat sie ihre Probleme mit dem Loslassen, wenn der Sohn das Haus endgültig verlässt, obwohl Daniel sowieso nur noch in den Ferien Zuhause war. Die Ansprüche, die sie auf Daniel erhebt, waren in meinen Augen ziemlich hochgegriffen. Sie wirkte ziemlich einsam und Daniel scheint ihr einziger Halt zu sein. Cherry spürt, dass Laura sehr an ihrem Sohn klammert und sie schwer damit zurecht kommt plötzlich nur noch die Nummer 2 in seinem Leben zu sein.

Mir hat gut gefallen, dass die Autorin keine Charaktere in schwarz-weiß entworfen hat und sowohl Laura als auch Cherry gleichermaßen gut und schlecht waren, obwohl ich Cherry deutlich berechnender und unsympathischer fand. Ich habe ihr die „gute“ Seite weitaus weniger abgenommen als Laura, für welche ich eher Mitleid empfand. Laura schien auch ein Gewissen zu haben. Ihre Taten schienen eher einer puren Verzweiflung entsprungen zu sein. Ich fand auch schlimme, wie sehr sich Cherry für ihre Mutter geschämt hat, obwohl diese alles für Cherry getan hat und auch ein gutes Herz gehabt hat. Leider hat sie das nicht an Cherry weitervererbt. Cherry war regelrecht gehässig.

Der Krieg, den sich die beiden liefern, ist eigentlich völlig absurd und ufert sehr schnell aus. Beide greifen zunächst nur zu kleinen Lügen, aber später nimmt es Ausmaße an, die auch andere mitreinziehen und für beide den Lust ihrer Existenz bedeuten. Sie scheinen sich auch nicht über die Konsequenzen bewusst zu sein, denn bei Daniel stehen sie beide nicht gut dar als die Lügen alle ans Tageslicht kommen und erreichen damit eher das Gegenteil von dem, was sie wollten.
Daniel fand ich ziemlich farb- und charakterlos. Auch wenn er der Grund für das ganze Drama der beiden Frauen ist, bleibt er für mich eine Nebenfigur. Er ist nett, zu nett vielleicht, aber mehr kann auch nicht zu ihm sagen.

FAZIT:
Der Titel trifft den Nagel schon recht gut auf den Kopf. Das Buch ist recht gut ausgearbeitete Charakterstudie, die mit den dunklen Seiten unserer Seele spielt. Leider fehlten mir so ein wenig die Spannung und die unvorgesehenen Überraschungen. Mich konnte das Buch nicht vollends mitreißen, aber ich habe mich auch nicht gelangweilt.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Fragwürdige Botschaften, die hier vermittelt werden

Vergessene Kinder
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INHALT:
Pias Entschluss steht fest: In der Nacht vor ihrem 18. Geburtstag wird sie ihrem besten Freund Momo folgen und sich umbringen. Man kann ja doch nur die Farbe der Scheiße ändern, in der man sitzt.
Doch ...

INHALT:
Pias Entschluss steht fest: In der Nacht vor ihrem 18. Geburtstag wird sie ihrem besten Freund Momo folgen und sich umbringen. Man kann ja doch nur die Farbe der Scheiße ändern, in der man sitzt.
Doch dann lernt sie Tom kennen, der so ganz anders ist als alle anderen, die sich bloß an Oberflächlichkeit festklammern; und sie fangen an zu reden – über das Leben, übers Sterben, über ihre verloren gegangenen Träume. Und zum ersten Mal überhaupt hat Pia das Gefühl, sich nicht verstellen zu müssen, einfach sie selbst sein zu können. Aber wer ist sie überhaupt? Hat sie sich nicht schon lange verloren hinter ihrer undurchdringlichen Fassade?

GESTALTUNG:
Die Gestaltung ist der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Es hat mich ein wenig an die Aufmachung die Wenn du vergisst Reihe von Heidrun Wagner erinnert. Das Büchlein hat nicht nur ein relativ untypisches Format, sondern hat auch verschiedene Schriftarten. Pias Teil ist z.B. in Handschrift abgedruckt. Zum Teil ist es manchmal nicht so gut lesbar, aber es wirkt authentisch und bestärkt den Eindruck, dass es sich um ihre Tagebucheinträge handelt. Außerdem sind noch diverse Symbole, Bilder und Zeichnungen abgedruckt, die sich mir nicht immer gänzlich erschlossen haben, aber ein stimmiges Gesamtbild abgeben.

MEINUNG:
Ich muss sagen, dass ich von Luna Darko noch nie etwas gehört habe und das obwohl ich durchaus regelmäßig YouTube-Videos konsumiere. Mir ist das Buch wegen seiner Gestaltung ins Auge gefallen. Nachdem ich es gelesen habe, bin ich etwas zwiegespalten, was ich davon halten soll.

Betrachtet man den Klappentext, dann handelt es sich hier um ein ziemlich ernstes Thema, nämlich dem Willen seinem Leben ein Ende zu setzen, in dem Fall Pia. Zu Beginn bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich die Geschichte aus Pias Sicht lesen werde, aber Pia lässt den Leser an ihren Gedanken in Form von Tagebucheinträgen teilhaben und die eigentliche Story wird aus der Sicht von Tom erzählt als personeller Erzähler. Pias Gedanken sind sehr düster, zum Teil habe ich die Tagebucheinträge nur quergelesen, denn sie tragen auch zur Geschichte nicht wirklich bei. Man spürt deutlich, dass sie der Tod ihres besten Freundes Momo sehr mitnimmt und dass sie ihren Platz im Leben (noch) nicht gefunden hat. Luna Darko präsentiert hier eine ganze Palette an typischen Gefühlen, die man so im Teenagerleben so hat. Ich habe mich hier zum Teil selbst
wiederentdeckt, auch wenn ich dem Alter bereits lange entwachsen bin, aber trotzdem ist Pias Gefühlswelt noch ein ganzes Stück krasser und ich würde das auch nicht als normal bezeichnen. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass sie sich umbringen will.

Pia erträgt ihre innere Leere und Zerrissenheit nur mit dem dauerhaften/ täglichen Konsum von Drogen. Es erweckt den Anschein, dass das völlig normal ist, wenn man sein Leben nicht mehr erträgt. Mich stört dieser völlig selbstverständliche Umgang mit Drogen hier sehr, denn Luna Darko setzt sich damit nicht wirklich auseinander und so können vor allem bei jüngeren Lesern falsche Vorstellungen geweckt werden, was ich höchst gefährlich finde. Auch mit dem Thema Selbstmord wird sich hier nicht wirklich auseinander gesetzt. Tom mag wie ihr Retter in der Not erscheinen, aber auch er konsumiert zusammen mit seinem Bruder regelmäßig Drogen. Sowohl er als auch sein Bruder haben auch keinen wirklichen Plan im Leben. Einfach mal so die Schule zu schmeißen, scheint auch völlig in Ordnung zu sein, wenn man damit nichts anfangen kann bzw. der Meinung ist, es auch nicht zu brauchen. Als Tom an einer Stelle sagte, dass Pia perfekt sei, war ich wirklich erschrocken. Tom, der ja bereits deutlich älter ist Pia sollte doch erkennen, dass Pia ernsthafte Probleme hat. Die er wohl nicht wirklich erkennt, da er in meinen Augen auch eine ziemlich verquere Sicht auf das Leben hat.

FAZIT:
Mir war nicht so ganz klar, was die Geschichte eigentlich für ein Ziel hatte bzw. welche Botschaft sie vermitteln wollte. Die Botschaften, die es mir vermittelt hat, halte ich für äußerst fragwürdig und für jüngere Leser auch wirklich gefährlich. Es gibt hier viele ernsthafte Probleme, wie Drogenkonsum und –abhängigkeit und Suizid mit denen nicht richtig umgegangen wird. Die Gestaltung hat mir dennoch gut gefallen.

Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Leider nicht toll, wie erwartet

Mein Herz und deine Krone
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INHALT:
Eigentlich wollte Rebecca Porter, genannt Bex, sich in Oxford ganz auf die Uni konzentrieren. Doch als sie in das gleiche exklusive Wohnheim wie Prinz Nicholas, zukünftiger König von England, einquartiert ...

INHALT:
Eigentlich wollte Rebecca Porter, genannt Bex, sich in Oxford ganz auf die Uni konzentrieren. Doch als sie in das gleiche exklusive Wohnheim wie Prinz Nicholas, zukünftiger König von England, einquartiert wird, kommt alles anders. Trotz seiner allgegenwärtigen Bodyguards und überbesorgter Freunde kommen Bex und Nicholas sich näher – und Bex wird in eine Welt geworfen, die ihr völlig fremd ist, sowohl die guten Seiten (tolle Urlaube, Dinner im Palast) als auch die schlechten (Klatschpresse, nervige Familie). Und am Abend vor der Hochzeit des Jahrhunderts muss Bex sich fragen, ob sie für ihre große Liebe Nicholas wirklich ihr ganzes Leben aufgeben kann...

MEINUNG:
Ich habe mich auf dieses Buch sehr gefreut, denn ich liebe royale Geschichten und auf Facebook habe ich die Gala-Seite abonniert. Nachdem mir die Royal-Serie von Geneva Lee so überhaupt nicht gefallen hatte, habe ich mir von diesem Buch viel erhofft. Meine Hoffnungen wurden zum Teil erfüllt.
Das Cover ist zwar rosa, aber trotzdem sehr edel gehalten, so dass es mir gleich ins Auge gesprungen ist. Auch wenn ich denke, dass rosa vielleicht nicht die richtige Farbe für eine royale Geschichte ist, aber silber- und goldfarbene Cover gibt es ja auch schon zu Hauf in diesem Genre.

Die ganze Idee der Geschichte ist nicht neu, aber das sehe ich nicht als besonders problematisch ein, denn man sollte schon wissen worauf man sich hier einlässt. Der Prolog hat es geschafft, dass ich auf jeden Fall richtig Lust hatte, aber leider verflüchtige sich dieser positive Eindruck schnell. Ich hatte dann doch Mühe in die Geschichte reinzukommen. Es paar Seiten weniger hätten dem Roman auch nicht geschadet, denn vieles wiederholt sich einfach auch und schafft damit unnötige Längen.

Bex mochte ich anfangs sehr gerne, besonders auf Grund ihrer lockeren, unkomplizierten Art. Im Verlauf der Geschichte wurde sie mir allerdings etwas unsympathischer und ich konnte nicht alles nachvollziehen, was sie so gemacht hat. Nicholas mochte ich sehr gerne, da er sich trotz seiner Berühmtheit doch versucht hat zurückzunehmen. Dennoch fand ich, dass er sein Studium nicht wirklich ernst genommen hat. Leider konnte ich mit den Nebencharakteren, der Clique von Bex und Nicholas, überhaupt nicht anfreunden. Das war mir zu oberflächlich. Es geht fast nur um Party und Alkohol.

Mir fehlte auch die Entwicklung der Charaktere. Das Buch umfasst immerhin einen Zeitraum von acht Jahren und da würde ich schon erwarten, dass man sich weiterentwickelt.

FAZIT:
Das Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und teils liebenswürdige Hauptcharaktere, aber ein paar hundert Seiten weniger hätten dem Roman und vor allem der Spannung gut getan.