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Veröffentlicht am 18.01.2024

Zu recht gehypt

Fourth Wing – Flammengeküsst
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MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht ...

MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht auch vielen anderen so wie mir, die auch wissen wollten, was es mit dem Buch auf sich hat. Fourth Wing ist der erste Band einer Fantasy-Reihe, deren zweiter Band auch bereits erschienen ist.
Die findet am fiktiven Basgiath War College statt, welches vier Flügel der Ausbildung und Profession hat (daher auch der Titel). Protagonistin Violet Sorrengail, die jüngste von drei Geschwistern und Tochter der Generälin, soll eigentlich Schriftgelehrte, wie verstorbener Vater werden, aber die Mutter verlangt, dass sie nach dem Tod der Bruders den Drachenreitern beitritt. Der Alltag am College hinterlässt ein bisschen Harry-Potter-Vibes. Violet ist eigentlich komplett ungeeignet für diese Karriere, denn sie erfüllt eigentlich die körperlichen Vorraussetzungen dafür nicht. Dennoch schafft sie es. Es hat mir gut gefallen, dass sie hier eine gewisse Anti-Heldin ist und sich hier wirklich durchkämpfen muss. Hat mich ein bisschen an Tris von Divergent erinnert. Auch was die Brutalität angeht. In dieser Geschichte muss man ein bisschen was aushalten, denn der Konkurrenzdruck ist sehr groß und man schreckt auch nicht davor zurück die Konkurrenten zu töten. Violet lebt stets gefährlich, vor allem auf Grund ihrer Herkunft. Die Brutalität hat mich hier auch an Saba Tahirs Elia & Laia erinnert. Trotzdem kommen auch Liebe und Freundschaft nicht zu kurz. Es entspinnt natürlich eine Liebesgeschichte zwischen Violet und dem Geschwaderführer und Sohn eines Rebellen, Xaden. Allerdings baut sich das langsam auf, auch wenn sich beide nacheinander verzehren und die Autorin dann im letzten Drittel nicht an spicy Szenen spart. Besonders gut hat mir der Part mit den Drachen gefallen, denn eine Reiter kann nur ein Reiter werden, wenn er bzw. sie von einem Drachen gebunden wird. Der Aufbau der Beziehung zwischen Drache und Reiter war sehr amüsant und liebevoll, wie sich die Bindung dann verstärkt.

FAZIT:
Fourth Wing hat von viele Elemente von vielen sehr guten Fantasybüchern und Dystopien, die in den letzten Jahren erschienen sind und ist in sich doch eine ganze eigene Geschichte, die ich gerne und zügig gelesen habe. Die Autorin erweist hier sehr viel Einfallsreichtum. Bei Gelegenheit werde ich sicher mal zu dem fast 1000-seitigen 2. Band greifen. ;)

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Suchtpotenzial

Punk 57
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MEINUNG:
Punk 57 von Penelope Douglas ist ein typisches BookTok Buch, welches ich schon länger auf meinem digitalen SuB hatte und mir war jetzt um die Weihnachtszeit einfach mal nach leichter Unterhaltung ...

MEINUNG:
Punk 57 von Penelope Douglas ist ein typisches BookTok Buch, welches ich schon länger auf meinem digitalen SuB hatte und mir war jetzt um die Weihnachtszeit einfach mal nach leichter Unterhaltung mit Liebe und Spice. Beides bekommt man hier!
Die Geschichte ist etwas merkwürdig konstruiert, aber es war immerhin mal etwas neues. Misha und Ryen pflegen seit Jahren eine Brieffreundschaft, die auf Grund eines Schulprojektes mal arrangiert worden ist. Doch nach 7 Jahren wird plötzlich alles anders. Die beiden wohnen eigentlich in der Nähe, aber man ist sie noch nie begegnet. Sie waren die perfekten Freunden, bis sie sich eines Tages begegnen und zumindest Mishar weiß, wer Ryen ist. Misha erkennt in Ryen nicht das Mädchen aus seinen Briefen wieder. Zwischen beiden entspinnt eine große Hassliebe als Misha dann an Ryens Schule kommt. Ryen weiß allerdings von nichts. Es gibt einige Dinge, die in die Buch etwas unglaubwürdige und auch wirklich überspitzt sind, aber darüber muss man hinwegsehen. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, weil mich die Beziehung der beiden einfach komplett in ihren Bann geschlagen hat. Penelope Douglas schafft es ähnlich wie meine allerliebste L.J. Shen einen leidenschaftlich in diese Beziehung mitzunehmen, was realistisch betrachtet allerdings vielleicht nicht immer die aller gesündestes Beziehung ist, denn oft grenzt das Verhalten der Protagonisten an Besessenheit und Toxic. Dennoch mag ich diese große Leidenschaft und Liebe und den Spice, den man hier bekommt. Die Geschichte beschäftigt sich auch mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung und was es mit einem macht, z.B. dass man nach außen ein kompletter anderer Mensch ist und wie Ryen zum Arschloch wird, nur um dazu zu gehören. Das Opfer wird schnell selbst zum Täter. Ryen macht es einem nicht unbedingt leicht sie anfangs zu mögen, aber mit der Zeit kann man sie besser verstehen und sie verändert sich, da Misha ihr natürlich den Spiegel vorhält. Wieder mal habe ich mir gedacht, wie schrecklich die Schulzeit sein kann und heutzutage kommen auch noch die sozialen und digitalen Medien dazu, die alles nur noch schlimmer machen. 

FAZIT:
Punk 57 ist für mich ein zurecht gehyptes Buch, welches ich innerhalb von 3 Tagen durch gesuchtet habe. Man bekommt hier eine leidenschaftliche, spicy Liebesgeschichte, die sich aber mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung an Schulen beschäftigt. Ich werden auf jeden Fall weitere Bücher von Penelope Douglas lesen!

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Ganz typischer Stine Pilgaard

Lieder aller Lebenslagen
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MEINUNG:
Von Stine Pilgaard habe ich schon Meter pro Sekunde und Meine Mutter sagt gelesen. Ersteres hat sich mir nicht so richtig erschlossen, aber zweiteres mochte ich wieder. Die Autorin hat einfach ...

MEINUNG:
Von Stine Pilgaard habe ich schon Meter pro Sekunde und Meine Mutter sagt gelesen. Ersteres hat sich mir nicht so richtig erschlossen, aber zweiteres mochte ich wieder. Die Autorin hat einfach einen unverkennbaren Erzählton.
Die namenlose Ich-Erzählerin wohnt in einer Wohngemeinschaft mit ihrer Lebensgefährtin. Sie schreibt Horoskope, die auch zwischen den Kapiteln abgedruckt werden, was ich sehr mochte. Ihre MitbewohnerInnen erzählen ihr gerne Geschichten, die sie dann zu Liedern umdichtet. Die Wohngemeinschaft ist ein bunter Haufen verschiedenster Charaktere, beim ich erst mal durchsehen musste. Allerdings ist es auch nicht so wichtig sich alle Namen und Beziehungen zu merken. Wie so häufig in Stine Pilgaards Romanen gibt es keinen wirklichen roten Faden, keine erkennbare Handlung, sondern eher um Alltagsbeobachtungen. Eigentlich bin ich eine absolut handlungsgetriebene Leserin, aber bei der Autorin weiß ich inzwischenzeit, worauf ich mich einlasse. 
Der Schreibstil der Autorin war wieder unverkennbar lebensklug und poetisch. An der Stelle muss auch der Übersetzer Hannes Langendörfer erwähnt werden, der es schafft, genauso wie Hinrich Schmidt-Henkel, den unverkennbaren Erzählton der Autorin zu bewahren. Ich fühle mich davon immer einhüllt, wie in eine warme Decke, auch wenn ich auf der anderen Seite schwer wieder geben kann, was eigentlich in dem Buch passiert. Gerade aber diese unaufgeregte Fokussierung auf das Alltägliches und auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, machen die Romane zu wunderbaren Büchern zwischendurch, vor allem wenn man vorher vielleicht "härtere Kost" gelesen hat.

FAZIT:
Lieder aller Lebenslagen ist ein ganz typisches Buch von Stine Pilgaard. Eine wirklich Handlung gibt es hier nicht, aber es ist eine Fokussierung auf das Alltäglich und gleichzeitig ein Wohlfühlbuch.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Vielversprechender Auftakt

Was wir verschweigen
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MEINUNG:
Artuu Tuominen ist ein weiterer skandinavischer, genauer gesagt finnischer Autor, denn ich natürlich gerne kennenlernen wollte. Ich finde finnische Autoren zunehmend vielversprechend. Was wir ...

MEINUNG:
Artuu Tuominen ist ein weiterer skandinavischer, genauer gesagt finnischer Autor, denn ich natürlich gerne kennenlernen wollte. Ich finde finnische Autoren zunehmend vielversprechend. Was wir verschweigen ist der erste Band der River-Delta-Reihe. Es sind bereits zwei weitere Bände erschienen.
An einem stürmischen Herbsttag wird in Pori, Finnland nach einem Saufgelage in einer Gartenhütte die Leiche eines Mannes gefunden. Auch der Täter ist schnell gefunden. Es kein anderer als der ehemalige beste Freund vom Interims-Leiter der Mordkommission Jari Paloviita - Antti Mielonen. Die beiden hatten einen sehr enge Beziehung zueinander und hatten sich einst bedingungsloses Vertrauen versprochen. Er verdankt ihm außerdem sein Leben. Der Fall stellt Jari auf eine Zerreisprobe. 
Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Ich muss sagen, dass ich generell immer den Part in der Gegenwart lieber mag und so ging es mir auch bei diesem Buch. Vor allem weil es Teile aus der Kindheit von Jari Paloviita, dem Opfer und dem Täter waren. Dieser Teil ist natürlich wichtig, um erstmal das Verhältnis der drei zu verstehen und natürlich auch um das Motiv. Diese Teile waren allerdings auch ziemlich heftig vor allem in der zweiten Hälfte des Buches, denn einige der Jungen hatten keine gute Kindheit und es wird hier in aller Deutlichkeit beschrieben. Diese Passagen haben mich schon mitgenommen. Ansonsten finde ich, haben wir hier spannende ermittelnde Personen, wie Jari Paloviita selbst. Er wird natürlich von seiner Vergangenheit komplett eingeholt und aus Loyalität macht er ein paar unüberlegte Dinge, wo ich mir beim Lesen dachte, dass er das jetzt nicht wirklich macht. Vor allem steht unter Druck Karriere zu machen, um sein Leben mit seiner Frau und den Töchtern zu finanzieren. Dann gibt es noch Linda, die ein starkes Alkoholproblem hat und ebenfalls auch Probleme Zuhause hat und dann ist da noch Hendrik Oksman, der viele Neurosen hat, aber gleichzeitig er sehr guter und aufmerksamer Polizist ist. Ich mochte alle drei sehr gern. Der Spannungsbogen war konstant und das Ende ein wenig überraschend. 

FAZIT:
Was wir verschweigen ist der erste Band der River Delta Reihe und ich war hier sehr begeistert, bis auf einige Passagen aus der Vergangenheit. Mir gefiel, dass der Täter dieses Mal eigentlich schon bekannt ist, aber es hier um etwas Persönliches zwischen Ermittler und Täter gibt. Ich bin gespannt auf die weiteren Teile.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Speziell, aber Durchhalten lohnt sich

Blutbuch
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MEINUNG:
Blutbuch ist das Gewinnbuch vom Deutschen Buchpreis 2022 und ein sehr besonderes Buch, so jedenfalls meine Erwartungshaltung. Ich habe das Buch schon lange auf meiner "to-read-Liste" und nun war ...

MEINUNG:
Blutbuch ist das Gewinnbuch vom Deutschen Buchpreis 2022 und ein sehr besonderes Buch, so jedenfalls meine Erwartungshaltung. Ich habe das Buch schon lange auf meiner "to-read-Liste" und nun war es endlich soweit.
Nach meiner Interpretation ist das große Thema des Romans die Suche nach der eigenen Geschichte und der eigenen Identität und auch Traumabewältigung. Es erweckt auch den Anschein als wäre der Text sehr autofiktional, denn er weißt viele Parallelen zu der Biographie von Kim de L'Horizon auf. Ganz besonders steht die Geschichte der Großmutter im Vordergrund, die hier verarbeitet und erarbeitet wird. Stilistisch bekommt man mit Blutbuch, was meiner Meinung nach eigentlich eher "Blutbuche" heißen müsste, wirklich etwas außergewöhnliches geliefert. Ich habe selten ein Buch gelesen, was stilistisch so stark in den einzelnen Buchabschnitten wechselt. Der Anfang ist hohe literarische Kunst, denn Text ist voller Metaphern und es ist zum Teil anstrengend zu lesen, aber ich war auf der anderen Seite auch wieder beeindruckt, wie man sowas als Debüt (!) schreiben kann. Es hat sich gelohnt dran zu bleiben, denn die Sprache wechselt in zweiten und dritten Teil des Romans und wird zugänglicher. Es sollte dringend darauf hingewiesen werden, dass es hier sehr derbe und brutale Textstellen hinsichtlich des Sexualverhaltens der Hauptperson gibt. Hier wäre sicher eine Triggerwarnung angebracht. Ich habe nicht so ein Problem mit solchen Stellen, aber habe mich auch gefragt, warum dass in aller Deutlichkeit notwendig ist. Ich denke aber, dass es einfach Ausdruck von so vielem in der Person Kim im Roman ist - Flucht vor eigenen Gefühlen, sich spüren wollen oder auch nicht etc. 

FAZIT:
Blutbuch ist sehr besonderes Buch, welches ich in der Art noch nicht gelesen habe. Es stilistisch gleichermaßen besonders als auch sehr anspruchsvoll. Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Ich habe auch ein paar Wochen gebraucht und habe immer wieder pausiert, aber das Durchhalten hat sich gelohnt.

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