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Veröffentlicht am 08.01.2023

Schwierige "Unterhaltungsliteratur"

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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MEINUNG:

Ich wollte schon lange etwas von Mhairi McFarlane lesen und war zum Jahresende auf der Suche nach etwas Leichtem für zwischendurch und da kam mir Fang jetzt bloß nicht an zu lieben gerade recht.

Harriet ...

MEINUNG:

Ich wollte schon lange etwas von Mhairi McFarlane lesen und war zum Jahresende auf der Suche nach etwas Leichtem für zwischendurch und da kam mir Fang jetzt bloß nicht an zu lieben gerade recht.

Harriet Hatley ist seine gefragte Hochzeitsfotografin und lebt und arbeitet in Leeds. Sie selbst hat mit Romantik und allem drum herum nicht viel am Hut. Die Geschichte beginnt damit, dass ihr Freund ihr einen Heiratsantrag macht, den sie dann nicht annimmt. Damit endet die Beziehung sofort mit der Trennung. Da Harriet bei ihrem Freund wohnt, braucht sie ein neue Bleibe und findet ein Zimmer bei Cal. Cal ist sie schon einmal begegnet und es war eine weniger erfreulich Begegnung, aber es gibt kein zurück mehr, denn Cal hat ihr ohne sie zu sehen, dass Zimmer angeboten und Harriet hat Zeitdruck. Die Wohngemeinschaft steht auf wackligen Füßen.

Zunächst fand ich Harriet nicht sonderlich sympathisch. Das hängt damit zusammen, dass die einen Heiratsantrag von Jon zunächst annimmt, um vor seiner Familie nicht blöd dazustehen und zieht ihn dann zurück. Ich habe mich gefragt, wie die beiden vorher miteinander kommuniziert haben. Mir erschiene es eh nur so als wäre sie nur mit ihm als Lückenfüller zusammen und so richtig war sie nicht verliebt, im Gegensatz zu ihm. Er kommt aus sehr gutem Hause und will die Trennung nicht so wirklich wahr haben. Als Harriet dann zu Cal zieht, nimmt das Drama dann noch weiter seinen Lauf. Drama gibt es in diesem Buch sehr viel, denn auch Cal und Harriet sind sich schon einmal begegnet auf einer Hochzeit. Dies war zwar unschön und wirft einige Fragen auf, aber alles in allem läuft die "Beziehung" zwischen den beiden ziemlich gut. Cal scheint Harriet endlich etwas Sicherheit zu geben. Mir hat gefallen, dass die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden nur ganz zart am Rande ist und nicht die ganze Handlung bestimmt. Denn neben Jon gibt es auch noch Scott, mit dem Harriet vor Jon zusammen war und dem sie auf einer Hochzeit wieder begegnet.

Mit Scott hat die Autorin einen Charakter geschaffen, der hochgradig manipulativ und toxisch in seinen Beziehungen ist, so auch mit Harriet. Es ist deutlich zu spüren, dass Harriet das noch keinerlei Weise verarbeitet hat. Darum geht es dann in zweiten Teil des Buches. In meinen Augen hätte Harriet die ganze Beziehung einmal mit therapeutischer Hilfe aufarbeiten müssen. Ich bin kein Freund davon, dass in Büchern vermittelt wird, dass man nur den Richtigen oder die Richtige finden muss und dann ist man geheilt. Mir fehlte hier wirklich die Entwicklung von Harriet, anstatt dessen zieht mit einigen Verbündeten dann eine Rache-Aktion durch, die ich wirklich fragwürdig und unrealistisch fand. Ich habe mich irgendwie in einer Komödie Anfang der 2000er gefühlt und es war mir nicht bewusst, dass man solche Stories noch schreibt. Natürlich ist es Unterhaltungsliteratur, aber gerade bei so einer Art toxischen Beziehung  mit Gaslighting und psychischer Gewalt sollte darauf geachtet werden, was hier für eine Botschaft vermittelt wird, wie man aus dem ganzen rauskommt, wie man vor allem danach damit lebt und wie sich das auf folgenden Beziehungen auswirkt. Dann fand ich ziemlich dünn hier. Vielleicht wäre auch eine Triggerwarnung angebracht gewesen.

FAZIT:

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben sieht von außen relativ harmlos aus und wer andere Bücher, der Autorin kennt, wird hier sicher einen leichten Liebesroman erwarten, aber das ist es nicht. Es geht hier um toxische Beziehungen. Mir fehlte hier die Triggerwarnung und grundsätzlich der verantwortungsvolle Umgang mit diesen Thema. Das fand ich ziemlich flach, genauso wie die Entwicklung der Hauptprotagonistin und deren Umgang mit der solcher Art Beziehungen. 

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Ganz anders als erwartet

Unsre verschwundenen Herzen
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MEINUNG:

Ich habe bisher alle Bücher von Celeste Ng auf gelesen, wobei Kleine Feuer überall mein Favorit war. Man muss immer ein bisschen warten, aber umso mehr war ich gespannt auf das neue Buch der ...

MEINUNG:

Ich habe bisher alle Bücher von Celeste Ng auf gelesen, wobei Kleine Feuer überall mein Favorit war. Man muss immer ein bisschen warten, aber umso mehr war ich gespannt auf das neue Buch der Autorin.

Das Leben ist in Amerika nicht mehr so, wie die BewohnerInnen es gewohnt sind. Das muss auch der 12-jährige Bird spüren, der bei seinem Vater in Harvard lebt. Es den PACT, der sicherstellen soll, dass die "amerikanische Kultur" bewahrt wird. Dies hat zur Folge, dass u.a. asiatisch aussehende Menschen diskriminiert werden. Es geht soweit, dass ihnen die Kinder weg genommen und zur Adoption frei gegeben werden. Birds Mutter ist ebenfalls asiatischer Abstammung und ist vor ein paar Jahren verschwunden.  Als er einen Brief von ihr erhält, macht er sich auf die Suche nach ihr. Er will verstehen, warum sie ihn verlassen hat.  Die Suche führt ihn u.a. in Büchereien und er stellt fest, dass es eine Art Widerstand gegen das Regime gibt.

Ich muss sagen, dass ich hier ziemlich irritiert war, denn ich habe nicht wirklich eine Dystopie erwartet. Ich hab gar kein Problem mit Dystopien. Diese habe ich in der Vergangenheit sehr gern und viel gelesen, doch irgendwie war meine Erwartungshaltung auf Grund der vorherigen Romane von Celeste Ng einfach eine komplett andere. Wenn man sich das Cover anschaut, dann hätte ich das auch niemals erwartet. Cover von Dystopien sehen normalerweise anders aus. Ich tue mich auch schwer hier gänzlich von einem Roman für Erwachsene zu sprechen, denn Bird ist 12 Jahre, daher würde ich das Buch auch im Jugendbuchbereich sehen.

Der erste Teil ist komplett aus Birds Sicht geschrieben. Da seine Mutter asiatischer Abstammung ist, ist auch er Diskrimierungen gewohnt. Man spürt generell, dass die von Celeste Ng beschriebene Welt ziemlich aufgeladen ist - aufgeladen davon einen Fehler zu begehen, der zu großen Konsequenzen führen kann. Es gibt einige Situationen, die sie sehr gut beschreibt, wo jemand sogar der Verkauf von Essen verweigert wird. Sobald man sich hier gegen den PACT stellt, lebt man sehr gefährlich. Die Atmosphäre war sehr bedrückend, da auch Bird dies spüren muss. Sein Vater ist sehr darauf bedacht keinen Fehler zu machen und möglichst unter dem Radar zu agieren. Das hat mich auf jeden Fall schon sehr bewegt. Es erscheint wie eine sehr überspitzte Darstellung mit der Machtergreifung durch Donald Trump, der sein "America First" versucht zu etablieren.

Der zweite ist aus einer anderen Perspektive geschrieben, die ich aber noch nicht verraten möchte. Grundsätzlich zieht sich das Buch im Mittelteil aber ganz schön, obwohl ich natürlich wissen wollte, wo Birds Mutter ist und warum sie verschwunden ist, wobei mir irgendwie immer klar war, dass sie dies tat, um Bird zu schützen. Mich hat die Geschichte dann etwas verloren ab dem Mittelteil. Ich denke auch das liegt wieder an der Erwartungshaltung, dass ich hier mit noch mit einem großen Geheimnis gerechnet habe, wie ich es eben aus den anderen Büchern kannte. Außerdem erschien mir das ganze World-Building in dieser dystopischen Welt zum Teil nicht ganz bis zu Ende gedacht. Vor allem gegen Ende traten schon ein paar Unstimmigkeiten auf. Das Ende an sich fand ich gut, dass ein wenig offen ist, aber auf jeden Hoffnung macht.

FAZIT:

Unsre verschwundenen Herzen ist ein komplett anderes Buch von Celeste Ng, welches ein bisschen mit meinen Erwartungen kollidiert ist. Ich finde es toll, dass die Autorin hier mal etwas anderes gewagt hat, fand es aber leider etwas zäh von der Storyline. Leider gab es auch am Ende ein paar logische Probleme, die ich nicht nachvollziehbar fand. Das Ende macht allerdings Hoffnung auf eine bessere Welt.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Gut, aber ausbaubar

Als das Böse kam
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MEINUNG:

Das Buch habe ich schon in der Vorschau gesehen und war enorm gespannt drauf, da ich gerne Bücher mag, die an einem isolierten Ort, wie hier auf einer Insel spielen. Als das Böse kam ist das ...

MEINUNG:

Das Buch habe ich schon in der Vorschau gesehen und war enorm gespannt drauf, da ich gerne Bücher mag, die an einem isolierten Ort, wie hier auf einer Insel spielen. Als das Böse kam ist das Debüt von Ivar Leon Menger, der sonst auch sehr erfolgreich Hörspiele schreibt.

Juno und ihr kleiner Bruder leben zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater auf einer einsamen Insel in einer Blockhütte mitten auf einem See. Das Leben ist ganz klar strukturiert und es ist ihnen eingeschärft worden, dass sie nur auf der Insel sicher sein können vor den Fremdlingen, aber sie müssen sich jederzeit in Acht nehmen. Die Fremdlinge habe es auf die Familie abgesehen. Um für die Sicherheit der Familie zu sorgen, gibt es fest Rituale und Übungen, wie z.B. das Verstecken in einem Schutzraum.

Die Geschichte hat für mich einen recht klassischen Ablauf. Es ist klar, dass hier irgendwas nicht ganz stimmt. Das merkt auch schnell Juno, die sich mehr und mehr dafür interessiert, was am anderen Ufer ist. Zunächst denkt man auf Grund der Begriffe wie Fremdlinge, Nord- und Südland man sei gar nicht in unserer realen Welt, aber dem ist nicht so bei näherer Betrachtung. Dennoch kennen Juno und ihr Bruder Boy nur diese kleine Welt. Es ist ganz klar, dass ihre Mutter und ihr Vater beide konditioniert und manipuliert haben. Natürlich stellt sich die Frage, warum das alles geschieht. Ich fand sehr erschreckend, wie die beiden Eltern reagieren als Juno ihnen langsam auf die Schliche kommt. Juno ist normales Teenagermädchen, dass rebelliert, Fragen stellt und sich nach einer Welt außerhalb der Insel sehnt. Als dann noch ein junger Fremder auf die Insel kommt, ist es um Juno geschehen. An dieser Stelle habe ich mich gefragt, ob es sich hier eigentlich eher um einen typischen Jugendthriller handelt, allerdings sind einige Szene dafür vielleicht ein bisschen zu brutal. Für mich war trotz allem eher eine Jugendbuch.

Der Beginn der Geschichte hatte mir gefallen, da es so dystopisch gewirkt hatte, aber dann nahm es für mich ein bisschen ab. Ich fand die Erklärungen tw, schlüssig, tw. ziemlich hanebüchend, was passiert ist. Vieles muss man sich denken, da der Autor sie nur indirekt benennt. Mir hat gefallen, dass schlüssig dargestellt hat, dass Juno und ihr Bruder z.B. sowas wie ein Smartphone nicht kennen und es ist lustig, sie dabei zu beobachten, wie das entdecken. Allerdings fand ich den Rettungsplan von besagtem Fremden ziemlich seltsam und auch die kleine Liebesgeschichte zwischen Juno und ihm. Die Eltern von Juno und Boy blieben für mich auch bis zum Schluss nicht wirklich durchschaubar und unnahbar. Es wäre interessant gewesen noch ihre Sicht kennenzulernen, da sie relativ negativ dargestellt werden.

FAZIT:

Als das Böse kam hat für mich stark angefangen und dann leider nachgelassen. Die Konzeption der Geschichte war mir etwas zu undurchdacht. Für mich war außerdem nicht klar, ob es sich hier um ein Jugendbuch handelt oder nicht. Auf der Verlagsseite ist es nicht erkennbar. Ich denke, der Autor hat Potential, aber es ist noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Leider enttäuschend

Morgen kann kommen
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MEINUNG:

Ich war von Es wird Zeit richtig begeistert. In meiner Jugend habe ich auch viele andere von ihren Büchern gelesen, wie Mondscheintarif etc. Die Autorin ist älter geworden und das merkt man auch ...

MEINUNG:

Ich war von Es wird Zeit richtig begeistert. In meiner Jugend habe ich auch viele andere von ihren Büchern gelesen, wie Mondscheintarif etc. Die Autorin ist älter geworden und das merkt man auch den Büchern an. Auf Morgen kann kommen habe ich mich dementsprechend sehr gefreut.

Ruth findet etwas über ihren Ehemann Karl Westphal, einen berühmten Schauspieler heraus und sie flieht zu von München zur ihrer Schwester Gloria nach Hamburg. Beide Schwestern sprechen schon lange nicht mehr miteinander, nach einem schicksalhaften Ereignis. Im Haus ihrer Schwester lernt sich auch noch Rudi kennen, den alle immer nur den Sozi nennen, kennen. Ich finde, der Klappentext greift hier ein bisschen zu viel auf. Sein anstehenden Tod habe ich erst noch erahnen müssen, da ich den Klappentext vorher nicht gelesen habe. Außerdem treffen wir wieder auf Erdal, der in der Nähe von Hamburg eine Kur macht. Dieser wiederum lädt noch seine Cousine deren pubertierende Tochter ein zu Gloria.

Für mich stand eigentlich die Beziehung zwischen Ruth und Gloria im Mittelpunkt. Ich wollte erfahren, warum sich beide entzweit haben und wie sie wieder zueinander finden. Warum sie sich entzweit haben, wird relativ schnell klar. Scheinbar liegt es an Ruths berühmten Mann Karl Westphal, der wirklich ein absolutes Scheusal von Mann, was scheinbar alle außer Ruth gesehen haben. Die Autorin lässt es an Karl kein gutes Haar, was ich teilweise absolut überzogen fand, aber vermutlich muss man dieses Buch eher mit einem Augenzwinkern lesen, denn nicht nur Karl ist sehr stereotypisiert. Natürlich betrügt er sie auch. Das ist auch der Grund, weswegen Ruth zu Gloria flieht. Am Ende kommt auch raus, wer seine Affäre ist und das waren mir ein paar zu viele Zufälle. Zwischen dem ganzen springt Paradiesvogel Erdal, der liebevolle Deutsch-Türke, den man schon aus anderen Büchern kennt. Dieses Mal war es mir mit seinen ganzen Neurosen ein wenig zu anstrengenden und er hat sich für meinen Geschmack zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Zwischen den ganzen Personen, nicht zu vergessen der anstehende Tod des Sozis, verliert sich die Geschichte der beiden Schwestern etwas, was ich schade fand. Ich hätte mir hier mehr Tiefe gewünscht. Gefallen hat mir wieder die Aufmachung mit den schönen Aquarellzeichnungen, passend zu jedem Kapitel.

FAZIT:

Morgen kann kommen hat mich leider enttäuscht zurück gelassen. Die Geschichte um die beiden Schwestern empfand ich als zu wenig ausgestaltet. Mir haben hier die Aussprachen gefehlt, anstatt dessen wurde einfach die Geschichten von anderen Protagonisten erzählt, die wenig zur Entwicklung der Geschichte beigetragen haben. Die Story wirkte daher sehr konstruiert und wollte auf Krampf lustig sein, wo sie es nicht war. Das rettet auch Liebling Erdal nicht, der mich hier leider auch eher genervt hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ganz nett für zwischendurch

Das kleine Chalet in der Schweiz
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MEINUNG:

Auf der Suche nach einem schönen Winter bzw. Weihnachtsbuch, bin ich auf Das kleine Chalet in der Schweiz gestoßen. Es ist das sechste Buch, der Romantic Escapes Reihe von der englischen Autorin ...

MEINUNG:

Auf der Suche nach einem schönen Winter bzw. Weihnachtsbuch, bin ich auf Das kleine Chalet in der Schweiz gestoßen. Es ist das sechste Buch, der Romantic Escapes Reihe von der englischen Autorin Julie Caplin. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Ich glaube, dass man alle Bücher unabhängig voneinander lesen kann.

Die Engländerin Mina Campbell ist begeisterte Hobby-Köchin und probiert ihre Kreationen gerne an ihren Freunden aus. Sie ist Lebensmitteltechnikerin und arbeitet in einer Testküche. An einem ereignisreichen Abend wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. Ein Heiratsantrag geht schief und auch im Job rät man ihr dazu, sich eine Pause zu nehmen. Kurzentschlossen fährt Mina zu ihrer Patentanten Amelie, die dort ein Chalet im Kanton Wallis betreibt. Der Aufenthalt führt dazu, dass sie sich Gedanken machen kann, wie es für sie weiter gehen soll.

Die Handlung verläuft für meinen Geschmack relativ a-typisch und vorhersehbar für solche Art von Filmen. Ein paar Ereignisse führen dazu, dass Mina aus ihrer gewohnten Umgebung, Manchester, flüchtet, u.a. eine Trennung. Auf dem Weg dorthin begegnet ihr ein attraktiver Mann, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt. In der Schweiz angekommen, hinterfragt sie ihr ganzes Leben und findet das Leben dort natürlich absolut fantastisch im Vergleich zu ihrem alten Leben. Das Chalet wird von ihrer Patentante Amelie betrieben, die mir recht sympathisch war. Allerdings stieß mir immer wieder auf, wie sehr sie in das Leben der Gäste einwirkt. Sie scheint jeden zu kennen. Sie wählt sorgsam aus, wer neben wem sitzt beim Essen. Sie lehnt sogar Gäste ab, wenn diese ihr nicht zu passen scheinen. Sie scheint auch immer zu wissen, was für alle das Beste ist, außer für sich selbst natürlich. Es erinnert mich ein bisschen an Das Traumschiff, wo das Personal sich auch immer in das Privatleben der Gäste einmischt und als Lebensberater bereit steht. Manch einem gefällt das, aber ich finde es befremdlich, wenn so in mein Privatleben eingreifen würde. Ich glaube, dass man das Konzept von Amelie mögen muss. Allerdings stört mich, dass das immer und immer wieder erwähnt wird, obwohl die Handlung ruhig ein bisschen turbulenter hätte sein können.

Was mir richtig gut gefallen hat, sind die fantastischen regionalen Rezepte. Die Autorin hat hier eine exzellente Recherchearbeit geleistet und man sollte das Buch nicht mit Hunger lesen. Sie lässt sich ausführlich über Käse und Schokolade aus, wofür die Schweiz bekannt ist. Außerdem beschreibt sie die malerische Winterlandschaft so gut, als wäre man selbst vor Ort. Mir gefiel auch die kleine Karte der Schweiz am Anfang des Buches. Ich liebe solche Karten, mit denen sich noch besser orientieren kann. Nach der Lektüre des Buches hätte ich richtig Lust in die Schweiz zu fahren, auch wenn ich eher Wandern als Ski fahren würde. Julie Caplin beschreibt allerdings zauberhafte Winterlandschaft, die das Buch zur idealen Winterlektüre macht.

FAZIT:

Das kleine Chalet in der Schweiz ist ein nettes Buch für zwischendurch, besonders an kalten Wintertagen. Ich mochte die Beschreibung des Essens, besonders der Schweizer Rezepte. Außerdem ist die Beschreibung der Landschaft echt ein Traum, wenn man nicht in den Winterurlaub kann. Die Handlung und die Charaktere dagegen fand ich ziemlich flach und viele Sätze bzw. Aussagen haben sich auch wiederholt. Da hätte etwas mehr Tiefgang nicht geschadet. 

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