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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

Leider recht spannungsarm

Ins Dunkel
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INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron ...


INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...

MEINUNG:
Ich habe von Jane Harper dieses Jahr bereits ihren ersten Roman Hitze bzw. The Dry gelesen und war davon sehr angetan. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nun der zweite Teil Ins Dunkel erschienen ist. Es ist quasi Aaaron Falks zweite Fall, der aber mit dem ersten überhaupt nichts zu tun hat. Es gibt hier ein paar Andeutungen zum ersten Band, aber keine Spoiler. Man kann Hitze also getrost auch danach noch lesen. Ich finde man wird eher neugierig auf den ersten Teil, weil vieles dort erklärt wird.

Australien ist ein ungewöhnlicher bzw. in Thrillern nicht so weit verbreiteter Spielort. Diesmal entführt uns die Autorin in den australischen Busch. Fünf Frauen werden als teambildende Maßnahme auf eine Wanderung geschickt, die sie ohne Smartphone bewältigen müssen, dabei kehrt Alica Russel nicht mit den anderen zurück. Falk und seine Kollegin Carmen sind der Firma wegen Steuerbetrug auf der Spur und Alice war eine wichtige Informantin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Vergangenheit, beginnend mit dem Start der Wanderung, und der Gegenwart, beginnend mit der Rückkehr der Frauen und den Ermittlungen, erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Falk und Carmen, die versuchen herauszufinden, wo Alice ist und in der Vergangenheit die fünf Frauen, von denen mir keine wirklich sympathisch war. Besonders Alice fand ich sehr schwierig. Sie wirkte sehr kalt und berechnend. Man spürte auch von Anfang an, dass zwischen ihnen so viele Konflikte lauern, die unausgesprochen immer mitschwingen. Nach und nach bekommt man allerdings einen Eindruck, was so die Probleme sind. Keine von ihnen hat auch wirklich Lust auf diese Wanderung, aber leider hat das Unternehmensleitung die Gruppe zusammen gestellt im Vorfeld.

Die Erzählweise von Jane Harper ist sehr intensiv und sehr atmosphärisch, wie es auch schon bei Hitze der Fall war. Was mir allerdings fehlte war die Spannung. Fünf Frauen alleine in der Wildnis sorgt natürlich für einen gewissen Nervenkitzel, aber ich ziehe die Spannung meistens eher aus dem zu lösenden Fall. Es hat sich leider erst ganz spät herauskristallisiert, was passiert ist. Es wird vieles auch nur zwischen den Zeilen geschrieben und man muss sich seinen Teil denken. Mir das für die Einsortierung als Thriller leider ein bisschen zu wenig. Das Buch wird aber auch durch Aaron Falk getragen, den ich schon im ersten Band sehr mochte. Ich mag die stille Melancholie, die ihn umgibt. Ich hatte den Eindruck, dass sich das in diesem Teil ein bisschen gelöst hat, denn auch die Beziehung zu seinem Vater wird hier ein bisschen aufgearbeitet.

FAZIT:
Ins Dunkel ist ein atmosphärischer dichter Roman, der mich bzgl. der Spannungskurve aber leider etwas enttäuscht hat. Für einen Thriller war das für nicht ausreichend, ansonsten eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit dem sympathischen Ermittler Aaron Falk. Band 3 werde ich trotzdem auf jeden Fall lesen. ?

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Mehr erwartet

Das Haus der Mädchen
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INHALT:
Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber ...

INHALT:
Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.
Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder.
Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...

MEINUNG:
Das Haus der Mädchen ist mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich habe auf Grund der vielen positiven Meinungen sehr auf das Buch gefreut. Ich bin grundsätzlich immer auf der Suche nach neuen deutschen Autoren im Bereich der Thriller und Krimis.
Das Buch hat nicht viele Kapitel, aber dafür sind diese sehr lang. Innerhalb der Kapitel wechseln immer wieder die Perspektiven, was durch Nummern gekennzeichnet ist.

Es gibt vier Hauptperspektiven: Die von Leni, die von Freddi, die des Kommissars Jens Kerner und die des Opfers. Das erste Kapitel war wirklich sehr spannend und hat mich auf eine richtig vielversprechende Geschichte hoffen lassen, aber leider ging es dann nur noch bergab.

Das zweite Kapitel war eine absolute Durststrecke und hielt sich irgendwie mit Nichtigkeiten auf. Leni und Freddy waren auch keine Charaktere, die ich gerne verfolgt habe. Sowohl die Ausarbeitung von beiden als auch deren Handlungen empfand ich als relativ flach und zum Teil auch klischeebehaftet. Der Kommissar gefiel mir schon besser. Manchmal klang es so als gäbe da noch eine Vorgeschichte, die ihm dem Namen „Dirty Harry“ eingebracht hat. Seine Kollegin Rebecca hat das Ganze auch noch etwas aufgelockert, obwohl man merkte, dass von ihrer Seite da auch mehr Gefühle sind und sie sich von ihm gerne mit Mozartkugeln bestechen lässt.

Über die Charaktere könnte man hinwegsehen, wenn die Handlung gut wäre. Es gibt eine richtig gute Wendung, die die Spannungskurve, dann doch noch mehr angetrieben hat. Ab da an habe ich mir das Schlimmste ausgemalt, aber das kam nicht wirklich. Ich habe hier mit deutlich mehr perfiden Grausamkeiten gerechnet nach dem ersten Kapitel, aber das Buch blieb im Vergleich zu anderen Thrillern relativ harmlos. Ich konnte dann ahnen, wer hinter dem allen steckt, auch wenn hier eine falsche Fährte ausgelegt worden ist. Es gab nicht so viel Personen, die in Frage gekommen wären.

FAZIT:
Leider kein Thriller, der mich restlos überzeugt hat. Die Vergleiche zu angelsächsischen Autoren kann ich hier leider nicht sehen. Meiner Meinung nach hätte man hier aus dem Potential mehr machen können.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Umsetzung hätte besser sein können

Dunkelkinder
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INHALT:
Ein Hochbunker in Hamburg, ein junger Mann, der mit einem Nachtsichtgerät auf dem Dach des Bunkers höchst Ungewöhnliches beobachtet, eine kantige Kommissarin, die sich mit einem alten Fall beschäftigen ...

INHALT:
Ein Hochbunker in Hamburg, ein junger Mann, der mit einem Nachtsichtgerät auf dem Dach des Bunkers höchst Ungewöhnliches beobachtet, eine kantige Kommissarin, die sich mit einem alten Fall beschäftigen muss und dabei nicht nur im Raakmoor bei Hamburg die Leichen zweier Männer entdeckt, sondern auch ins Kreuzfeuer der Drogen-Mafia gerät.

Bald zwei Jahre ist es her, dass auf einer Lichtung im Raakmoor im Norden Hamburgs die Leiche eines vietnamesischen Jungen entdeckt wurde. Bis heute konnte das Kind nicht identifiziert werden, es ist ein »Geist«, ein "Geisterkind", illegal und ohne Angehörige in Deutschland, nirgendwo gemeldet, von niemandem vermisst. Doch nun werden an derselben Stelle zwei Männerleichen gefunden. Die junge Kommissarin Mia Paulsen setzt alles daran, beide Verbrechen aufzuklären. Die Kommissarin ahnt nicht, dass sie in ein Hornissennest sticht und weitere Kinder in Gefahr bringt, als sie einer Spur zu einem alten, nur scheinbar verlassenen Hochbunker mitten in Hamburg folgt.

MEINUNG:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, weil es zum einen in Hamburg spielt, wo ich lebe und es aber auch Berührungspunkte zu Berlin gibt, wo ich ursprünglich herkomme. Vietnamesen und die vietnamesische Kultur gehören einfach zu Berlin. Dennoch habe ich mir da noch nie so richtig Gedanken gemacht, was da hinter den Kulissen ablaufen und welche Einflüsse das hat.

Mia Paulsen fällt für mich in die Kategorie des typischen Ermittlertypens: Ein Fall hat sie so sehr mitgenommen, dass sie in psychologischer Behandlung ist. Aus diesem Grund hat sie sich von Berlin zurück in ihre Heimatstadt Hamburg versetzen lassen. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten. An ihrer neuen Arbeitsstelle ist ihr Ex-Freund, Jens Bordasch, mit dem es auch einige fragwürdige Ereignisse in der Vergangenheit gab, ihr neuer Chef. Die Spannungen zwischen den beiden beeinflussen auch die berufliche Beziehung, obwohl sehr viele Jahre vergangen sind. Jens Bordasch verhält sich in meinen Augen absolut unprofessionell gegen über Mia. Mir fiel es schwer, dass manchmal ernst zu nehmen.

Mia wird mit der Bearbeitung von ungeklärten Altfällen, sog. Cold Cases, förmlich abgespeist, da Bordasch sie noch nicht für aktuelle Fälle einsetzen kann auf Grund ihrer Behandlung bei einem Psychologen. So beginnt Mia auf eigene Faust zu ermitteln und versucht eine mögliche Verbindung zu dem Altfall und den aktuellen Morden herzustellen. Auch hier empfand ich es irgendwie unglaubwürdig, dass sie alleine unterwegs ist und sich auch in Gefahr begibt. Heißt es nicht immer bei Ermittlung: Niemals alleine? Stellenweise ging mir Mia auch etwas zu naiv vor und vertraute den falschen Leuten, aber man kann ihr auf jeden Fall nicht nachsagen, dass sie nicht engagiert ist.

Das Buch ist aus relativ vielen Perspektiven geschrieben, deren Verbindungen man schnell erfasst. Das Problem an den vielen Sichten ist, dass auch die Täter dabei sind und man vor Mia weiß, was passiert und wer Opfer und wer Täter ist. Dadurch fehlten mir auch die überraschenden Effekte und leider auch die Spannung, weil für mich der Fall sehr schnell klar war. Der Anfang zog sich auch ein bisschen durch die das Einbringen der vielen Perspektiven. Da das Buch nicht besonders dick ist, wirkte sich das zum Nachteil aus.

FAZIT:
Dunkelkinder ist von der Thematik sehr interessant und es kommen Aspekte ans Licht, die so in der Realität bestimmt genauso stattfinden könnten. Nach der Beendigung des Buches war ich ernüchtert, aber nicht überrascht auf Grund der Erkenntnisse, die ich dann hatte. Leider ist der Aufbau des Buchs nicht klug gewählt, da es mir hier an Überraschung und zum Teil auch Spannung gefehlt hat.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Seht, was ich getan habe
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INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Band 1 noch nicht kennt!):
»Vater ist tot!« Zutiefst verstört starrt Lizzie Borden ihren Vater an, der blutüberströmt auf dem Sofa liegt. Auch ihre Stiefmutter wird tot ...

INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Band 1 noch nicht kennt!):
»Vater ist tot!« Zutiefst verstört starrt Lizzie Borden ihren Vater an, der blutüberströmt auf dem Sofa liegt. Auch ihre Stiefmutter wird tot aufgefunden – ebenfalls hingerichtet mit einer Axt. Eindeutige Spuren sind an jenem schicksalhaften Morgen des 4. August 1892 kaum auszumachen, dafür häufen sich die Fragen. Denn während die Nachbarn in Fall River, Massachusetts, nicht begreifen, wie einer so angesehenen Familie etwas derart Grausames zustoßen kann, erzählen diejenigen, die den Bordens wirklich nahestehen, eine ganz andere Geschichte: von einem jähzornigen Vater, einer boshaften Stiefmutter und zwei vereinsamten Schwestern. Schnell erklärt die Polizei Lizzie zur Hauptverdächtigen, deren Erinnerung jedoch lückenhaft ist. Wo war sie zum Zeitpunkt der Morde? Saß sie wie so oft unter den Birnbäumen und träumte vor sich hin? Oder ist sie doch verantwortlich für diesen Albtraum?

MEINUNG:
Die auf wahren Begebenheiten beruhenden Ereignisse um Lizzie Bordon war mir bisher noch nicht bekannt. Aus diesem Grund habe ich mich vor dem Beginn des Lesens erstmal kurz damit beschäftigt und erfahren, dass sie fast schon eine kleine Berühmtheit, denn auch viele Künstler haben ihre Person als Inspiration genutzt.

Die Geschichte wird aus vier Sichten erzählt: Lizzie selbst, ihre ältere Schwester Emma, das Hausmädchen Bridget und einem mysteriöse Benjamin. Man merkt hier ziemlich schnell, dass in dieser Familie vieles nicht gestimmt hat. Dysfunktional ist hier sicher das richtige Wort. Manche Konflikte werden offen, auch mit Gewalt ausgetragen und andere finden unterschwellig statt. Es gibt vor allem Probleme zwischen Lizzie und ihrem Vater, zwischen Lizzie und ihre Stiefmutter, aber auch zwischen Lizzie und Emma. Hier zeigt Lizzie einige äußerst hässliche Seiten an sich. So verhindert sie z.B. dass ihre Schwester mit einem Mann, der sie liebt das elterliche Haus verlässt. Der Altersunterschied zwischen beiden Schwestern ist mit 10 Jahren sehr groß. Nachdem die gemeinsame Mutter nach Lizzies Geburt stirbt, bleibt vieles an Emma hängen, auch die kleine Schwester.

Zum Zeitpunkt der Tat ist Lizzie allerdings schon 32, kommt aber deutlich jünger rüber. Lizzie war für mich keine Sympathieträgerin. Bridget, das irische Hausmädchen, wird von allen Familienmitgliedern ziemlich schlecht behandelt und dennoch klammert man sich an sie, weil sie der einzige Puffer zwischen ihnen zu sein scheint. Lizzie macht sich auch gerne lustig über sie. Bridget hat in Amerika das große Glück gesucht und möchte nun nur noch wieder zurück nach Hause. Das spürt man beim Lesen ganz deutlich. Bridget tat mir wirklich leid.

Mit dem mysteriösen Benjamin bringt die Autorin noch eine fiktive Person ins Spiel, die der Geschichte nochmal eine andere Richtung gibt. Denn ich finde es problematisch, dass die Geschichte durch ihren realen Bezug eigentlich relativ vorgegeben ist. Natürlich fragt man sich, wer nun die beiden Eltern getötet hat, denn Lizzie wurde freigesprochen. Das lässt ein bisschen Raum für Spekulationen. Die Autorin hat das hier versucht, aber ich fand es nicht wirklich gelungen. Das Buch war zu Ende und ich war jetzt nicht wirklich schlauer als vorher.

FAZIT:
Es war interessant einmal die Geschichte der berühmten Lizzie Bordon kennenzulernen, aber als fiktive Geschichte ließ es mich ziemlich ratlos zurück, auch wenn die Autorin hier nochmal eine andere Perspektive mit hineingebracht hat. Ich denke, es ist auch nicht einfach eine solche Thematik möglichst realitätsnah und im Bereich des Denkbaren umzusetzen.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Geschichte super, Protagonistin schrecklich

Der letzte Gast
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INHALT:
München. Ein Tag wie jeder andere. Die Dogwalkerin Mia bringt Coco, den Pudel ihrer schwer kranken Kundin Berna, zurück. Die alte Dame erwartet sie bereits an der Tür, sie wirkt benommen und fahrig, ...


INHALT:
München. Ein Tag wie jeder andere. Die Dogwalkerin Mia bringt Coco, den Pudel ihrer schwer kranken Kundin Berna, zurück. Die alte Dame erwartet sie bereits an der Tür, sie wirkt benommen und fahrig, behauptet, ihr Neffe sei zu Besuch, und schickt Mia mit der Bitte fort, in zwei Stunden noch einmal wiederzukommen. Später reagiert sie jedoch nicht auf ihr Klingeln. Alarmiert dringt Mia in das Haus ein und findet dort Spuren einer heftigen Auseinandersetzung. Sie entdeckt Berna, die erdrosselt in ihrem Bett liegt. Von diesem Moment an ist sie für die Polizei eine wichtige Zeugin – und für den Täter eine ernst zu nehmende Gefahr.

MEINUNG:
Ich habe lange nichts von Sabine Kornbichler gelesen. Vor langer Zeit habe ich mal Steine und Rosen von der Autorin gelesen. Da das es schon sehr lange her ist, war es mal wieder Zeit für einen Roman von ihr. Mit ihren Krimis habe ich auch schon lange geliebäugelt.

Das Buch startet in meinen Augen sehr stark. Ich war sofort in der Handlung. Die relativ kurzen Kapitel sorgen auch für den Aufbau des Spannungsbogens. Ich mochte auch, dass Mia Dogwalkerin ist und somit die Tiere eine größere Rolle spielen. Für mich als Tierliebhaberin genau richtig. Meine Euphorie brach dann aber leider Stück für Stück ab. Das lag vor allem an Protagonistin Mia. Es gibt zwar einen polizeilichen Ermittler, aber der kommt nur ab und an vor. Ansonsten ermittelt Mia auf eigene Faust, was ich äußerst fragwürdig fand, denn sie geht ganz und gar nicht professionell an. Sie geht an vieles äußerst naiv, gutgläubig und unvorsichtig heran, z.B. meldet sie wirklich wichtig Details nicht der Polizei, weil sie denkt diese glaubt ihr nicht.

Doch am meisten hat mich gestört, dass sie eine bestimmte Person anfangs verdächtigt hat und felsenfest der Meinung war, dass diese sie überfallen, angeschossen etc. hat, obwohl sie dafür überhaupt keine Beweise hatte. Als dann eine andere Person verdächtigt wird, dann ändert Mia ihre Meinung auch ganz schnell mal. Ich schätze ehrlich gesagt gute, professionelle Polizeiarbeit, aber Mia ist davon weit entfernt gewesen und verpasste mir damit einen richtigen Dämpfer.

Ein weiterer Fakt war die Familie von Berna, die versucht Mia am laufenden Band zu bearbeiten ihre polizeiliche Aussage zu ändern. Ich kann mir ganz schwer vorstellen, dass das etwas geändert hätte. Kein Ermittler würde sich doch durch solche subjektiven Aussagen beeinflussen lassen. Die Familie geht sogar so weit, dass sie durch einen Trick mit dem Tatverdächtigen zusammenbringt, damit sie von ihm überzeugt werden kann, dass er es nicht war als ob es wie gesagt in ihrer Hand liegt den Täter zu benennen und die polizeiliche Ermittlung hier völlig außen vor ist. Ich empfand das alles leider als sehr unrealistisch. So ab dem letzten Drittel ist mir die Lust an der Geschichte ein wenig vergangen. Was den Schluss angeht: Es ist der Täter, von dem man es am wenigstens glaubt.

FAZIT:
Es wäre ein fantastisches Buch geworden, wenn statt Mia ein richtiger Ermittler den Fall übernommen hätte. Mia war für mich als „Hobby-Ermittlerin“ leider überhaupt nicht tragbar. Das raubt der Geschichte leider seine Glaubwürdigkeit und dem Spaß am Lesen. Schade! Trotzdem behalte ich die Autorin im Auge.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.