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Veröffentlicht am 05.07.2017

Spannend bis zu letzten Seite

Das Mädchen aus Brooklyn
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INHALT:
Raphaël ist überglücklich, in wenigen Wochen wird er seine große Liebe Anna heiraten. Aber wieso weigert sie sich beharrlich, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen? Während eines romantischen ...

INHALT:
Raphaël ist überglücklich, in wenigen Wochen wird er seine große Liebe Anna heiraten. Aber wieso weigert sie sich beharrlich, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen? Während eines romantischen Wochenendes an der Côte d’Azur bringt Raphaël sie dazu, ihr Schweigen zu brechen. Was Anna dann offenbart, übersteigt alle seine Befürchtungen. Sie zeigt ihm das Foto dreier Leichen und gesteht: »Das habe ich getan.« Raphaël ist schockiert. Wer ist die Frau, in die er sich verliebt hat? Doch ehe Anna sich ihm erklären kann, verschwindet sie spurlos. Raphaël bittet seinen Freund Marc, einen ehemaligen Polizisten, um Hilfe. Gemeinsam setzen sie alles daran, seine Verlobte wiederzufinden – der Beginn einer dramatischen, atemlosen Suche nach der Wahrheit, die sie bis in die dunklen Straßen von Harlem und Brooklyn führt.

MEINUNG:
Bisher habe ich nur ein Buch von Guillaume Musso gelesen und das war Sieben Jahre später vor ein paar Jahren. Leider war nicht sonderlich begeistert und habe den Autor, aus Angst vor einer erneuten Enttäuschung erstmal gemieden, aber dennoch im Auge behalten. Ich bin ja an sich auch kein besonderer Liebhaber von Romanen, die in Frankreich und vor allem Paris spielen. Das Mädchen aus Brooklyn aber ist u.a., wie der Titel bereits verrät in New York angesiedelt, wo selbst bereits gewesen bin und es geht um die Aufklärung einer Identität einer Person, die man glaubt zu kennen. Zwei Faktoren, die in mir den starken Wunsch hervorgerufen haben, das Buch zu lesen und was soll ich sagen: Es war grandios.
Zunächst befinden wir uns Frankreich, da Raphaël Franzose ist. Später führt uns Musso nach New York. Sowohl in Frankreich als auch in New York gibt es verschiedene Schauplätze: Musso beschreibt diese so detailreich, dass man die Orte vor seinem geistigen Auge heraufbeschwören kann bzw. den Wunsch hegt an diesem Ort zu sein.

Der Roman ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und wechselt auch zwischen den Kapiteln. Raphaël ist aber immer erkennbar, denn er erzählt aus der Ich-Perspektive. Es gibt eine Handvoll Kapitel, die ebenfalls aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, aber bei denen ist klar, dass es sich nicht um Raphaël handelt. Der Roman teilt sich nochmals in verschiedene Teile und innerhalb der Teile hat Musso die Kapitel für meinen Geschmack sehr gut und außergewöhnlich strukturiert und hebt sich damit einfach auch von der Masse ab.
Was mich ganz besonders begeistert hat, dass das Buch einen sehr früh und sehr schnell für sich einnimmt. Kein großes Geplänkel am Anfang, sondern man ist sofort mitten im Geschehen. Das Buch entwickelt eine enorme Sogwirkung, sodass ich es in zwei Tagen ausgelesen hatte. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches so konstant das Spannungslevel auf immerhin knapp 500 Seiten bis zum Schluss hält. Wie eine Zwiebel kommt Schale für Schale die Wahrheit ans Licht. Immer wenn ich glaubte alles zu wissen, dann gab es einen neuen Hinweis. Musso schweift auch nicht einmal ab und unterfüttert das Buch mit unnötigen Längen, damit die Spannung erhalten bleibt.
Auch die Charaktere fand ich gut ausgearbeitet. Man erfährt genug von ihnen, um ein Gefühl für sie zu bekommen und ihr Handeln zu verstehen, aber im weiteren Verlauf nimmt das Privatleben, mal abgesehen von Anna, von Raphaël und Marc keinen großen Raum ein.

Natürlich ist das Ganze keine völlig neue Story. So oder so ähnlich gibt es bereits einige Geschichte, aber Musso hat diese einfach so gekonnt verpackt, dass ich hier einfach keinen einzigen negativen Punkt finden kann.

FAZIT:
Es war auch seit Langem mal wieder ein Buch, welches mich restlos begeistert hat und bei dem kaum erwarten konnte, dass der Arbeitstag vorbei ist und ich endlich weiterlesen kann. Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen tollen Roman!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Wieder super!

The Score – Mitten ins Herz
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INHALT:
Allie Hayes steckt in einer Krise. Sie hat keinen Plan für die Zukunft und außerdem ein gebrochenes Herz. Zügelloser Sex ist sicher nicht die Lösung ihrer Probleme, aber dem unglaublichen Hockeystar ...

INHALT:
Allie Hayes steckt in einer Krise. Sie hat keinen Plan für die Zukunft und außerdem ein gebrochenes Herz. Zügelloser Sex ist sicher nicht die Lösung ihrer Probleme, aber dem unglaublichen Hockeystar Dean Di Laurentis kann sie – zumindest in dieser Nacht – nicht widerstehen. Dean dagegen bekommt immer, was er will. Deshalb kann er es auch nicht fassen, dass Allie nach ihrer gemeinsamen Nacht nichts mehr von ihm wissen will. Dean findet, Allie muss um jeden Preis erobert werden. Aber weiß er wirklich, worauf er sich da einlässt?
MEINUNG:
Da mir bereits Band 1 und 2 so gut gefallen haben, konnte ich es kaum erwarten den dritten Teil zu lesen. Mal wieder nimmt uns Elle Kennedy mit an den Campus des Briar Colleges. Diesmal stehen Dean, den man schon aus ersten beiden Bänden kennt, und Allie im Mittelpunkt. Auch Allie kennt man schon, denn sie ist die beste Freundin von Hannah, Freundin von Garrett. So richtig konnte ich mich aber nicht an sie erinnern, da The Deal schon etwas weiter zurück liegt.
Wie gewohnt wird die Geschichte sowohl aus der Sicht von Dean als auch von Allie erzählt. Der Wechsel findet immer bei Bedarf statt, d.h. es gibt auch mal zwei aufeinander folgende Kapitel aus derselben Sicht. Dadurch wirkt er sehr ungezwungen und verleiht dem Roman die Leichtigkeit, die ich an Elle Kennedys Romane so liebe, ohne dabei oberflächlich zu sein.
Auch hier habe ich wieder das Gefühl, dass Dean und Allie ganz normale Menschen mit ganz normalen Problemen sind und nicht Personen von einem anderen Stern. Ich bewundere, dass Elle Kennedy immer wieder neue Charaktere schafft, bei denen ich aber nie denke, dass sie schon mal in ähnlicher Weise vorkamen. Sowohl Dean als auch Allie sind wieder zwei Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und wissen was sie wollen (oder auch nicht wollen). Beide schenken sich mal wieder nichts und ich habe das anfängliche Katz-Maus-Spiel sehr genossen. Auch wenn Allie irgendwann schwach wird bei Deans Werben um sie, hatte ich nicht den Eindruck, dass sie sich ihm wie eine willenlose Puppe ergeben hat, platt gemacht von seinem Charme.
In diesem Teil geht es relativ schnell sehr heiß her, mehr als in den beiden anderen Bänden. Diese Szenen wirken aber nie platt und zu einnehmend. Es bleibt immer noch genug Raum für eine nachvollziehbare Entwicklung zwischen den beiden und auch den kleinen und großen Sorgen und Nöten aus dem Leben der beiden.
DIE REIHE

Band 1: The Deal: Reine Verhandlungssache
Band 2: The Mistake: Niemand ist perfekt
Band 3: The Score: Mitten ins Herz
Band 4: The Goal: Jetzt oder nie (01. Dezember 2017)
Man muss die Teile der Reihe nicht zwingend in der Reihenfolge lesen, denn die Geschichten sind in sich abgeschlossen. Dennoch bleiben kleinere Spoiler auf vorherige Teile nicht aus. Ich würde daher empfehlen die Reihenfolge zu beachten.

FAZIT:
Ganz wenige Autorinnen schaffen es für mich im New Adult Bereich, sich von der Masse abzuheben. Elle Kennedy gehört definitiv dazu und ist für mich die Königin in diesem Bereich. Auch mit The Score hat sie mich wieder voll und ganz überzeugt. Ich kann Band 4 kaum erwarten, da in diesem Teil schon ein kleiner Cliffhanger für letzten Teil der Reihe geliefert wurde.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Hollywood, Sommer und June

June
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INHALT:
Es ist der Sommer, der für die Kleinstadt St. Jude in Ohio immer unvergessen bleiben wird: Hollywood kommt in die Stadt. Es sind aufregende Tage: das geschäftige Werkeln der Filmarbeiter unter ...

INHALT:
Es ist der Sommer, der für die Kleinstadt St. Jude in Ohio immer unvergessen bleiben wird: Hollywood kommt in die Stadt. Es sind aufregende Tage: das geschäftige Werkeln der Filmarbeiter unter der heißen Sonne, die hinreißenden Kostüme der Schauspieler, die Chance auf eine Statistenrolle, die bei allen Stadtbewohnern ein Kribbeln auslöst. Nur June lässt der Rummel kalt; die junge Frau ist ganz und gar mit ihrer anstehenden Hochzeit beschäftigt. Bis sie Jack Montgomery, dem großen Filmstar, begegnet und er all ihre Pläne auf den Kopf stellt. Doch noch bevor sie ihre Liebe leben können, wird die Idylle erschüttert und June muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihre Gefühle für Jack oder ihre Loyalität.

MEINUNG:
Der Roman wird auf zwei Zeitebene erzählt. Die Gegenwart spielt 2015 und dreht sich rund um Cassie, June Erbin. Die Vergangenheit ist 1955 angesiedelt und dreht sich rund um June und Jack, wobei die Erzählerin dieser Teile Lindie, Junes beste Freundin, ist. Ehrlich gesagt habe ich gar keinen Roman auf Zeitebenen erwartet, weil das aus dem Klappentext nicht ersichtlich ist, aber umso mehr habe ich mich gefreut. Die Abschnitte sind auch sehr angenehm von der Länge her, sodass man nie lange in einer Zeit verweilt. Oft enden sie mit einem verheißungsvollen kleinen Cliffhanger, der einen schon voller Vorfreude auf den weiteren Verlauf der Handlung zurücklässt.

Die Autorin entführt uns nach St. Jude, einer fiktiven Kleinstadt in Ohio. Im Mittelpunkt steht auch das Anwesen „Two Oaks“, welches Junes Familie gehört. Two Oaks ist ein riesiges Anwesen, welches automatisch Gefühl von Südstaaten-Flair hervorgerufen hat, auch wenn Ohio zum Mittleren Westen der USA gehört. Man bekommt außerdem ein Eindruck, wie damals Filme gedreht wurden und wieviel Personal dafür notwendig war.

Bemerkenswert an dem Roman ist, dass man June eigentlich nur indirekt kennenlernt. Denn in der Gegenwart ist sie leider schon verstorben und in der Vergangenheit ist ihre Freundin Lindie die vorrangig erzählende Person. Trotzdem kann man sich ein sehr gutes Bild von June, die eine sehr stolze, eigenwillige Person mit festen Prinzipien und auch Geheimnissen war.
Die Liebesgeschichte zwischen Jacke und June war deutlich weniger spektakulärer als ich sie mir zunächst ausgemalt habe. Das eigentliche spannende und gleichzeitige auch tragische an der Geschichte der beiden, sind eigentlich die Personen um sie herum, die ihre eigenen Ziele auf dem Rücken der beiden austragen. So kommt es nach und nach zu einigen Intrigen und Geschehnissen, die Zukunft der beiden unwiderruflich und für immer verändert hat.

Die Geschichte zeichnet sich nicht durch eine überbordende Spannung aus, sondern sie lebt von dem Charme der Zeit und seinen teils sehr eigenwilligen Charakteren, die ich unweigerlich ins Herz geschlossen habe. Die Seiten flogen danke des flüssigen Schreibstils nur so dahin. Trotzdem habe ich den Aufbau der Geschichte nicht als flach oder einfach empfunden, denn bei dem Geflecht an Personen und ihren Beziehungen zueinander war Aufmerksamkeit geboten.

FAZIT:
June ist ein toller Sommerroman in der Welt von Hollywood und für alle, die Romane auf Zeitebenen mögen. Für mich ein Highlight, welches ich sehr gerne gelesen haben.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Rückkehr ins Auggie-Universum

Wunder – Julian, Christopher und Charlotte erzählen
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INHALT:
Der Welterfolg „Wunder“ erzählt von Auggie, dem Außenseiter mit dem entstellten Gesicht. Nun kommen Julian, Christopher und Charlotte zu Wort. Julian, der Mobber: Eigentlich hat er keinen Grund, ...

INHALT:
Der Welterfolg „Wunder“ erzählt von Auggie, dem Außenseiter mit dem entstellten Gesicht. Nun kommen Julian, Christopher und Charlotte zu Wort. Julian, der Mobber: Eigentlich hat er keinen Grund, so gemein zu sein. Doch durch Auggies Ankunft kehren seine überwunden geglaubten Albträume zurück. Christopher, der beste Freund: Nach seinem Umzug vermisst er Auggie, ist zugleich aber auch froh, Abstand zu haben. Und Charlotte, die empathische Willkommensfreundin: Weil sie sich für Gerechtigkeit einsetzt, soll sie sich um Auggie kümmern – und beginnt zum ersten Mal an sich zu zweifeln. Dieses berührende Kinderbuch erzählt von echter Freundschaft und davon, wie die Begegnung mit Auggie jeden verändert.

MEINUNG:
Wunder habe ich vorletztes Jahr gelesen und war schlichtweg begeistert. Für eines mich ist es eines meiner Lebenslesehighlights (was für ein Wort). Bei Wunder – Julian, Christopher und Charlotte erzählen handelt es sich um drei ergänzende Geschichte, mit denen ich schon lange auf Englisch geliebäugelt hatte bis sie nun endlich auch auf Deutsch erschienen sind.
Vorweg möchte ich sagen, dass es von Vorteil ist, wenn man Wunder vorher gelesen hat. Es ist nicht auszuschließen, dass man sich sonst spoilert. Denn die drei Geschichten haben einige Parallelen zu Auggies Geschichte und streifen immer wieder Ereignisse, die mit Auggie in Zusammenhang stehen. Dennoch steht Auggie hier aber nicht im Mittelpunkt, sondern eben Julia, Christopher und Charlotte. Dreie Personen, die Raquel J. Palacio in Wunder keine eigene Stimme eingeräumt hat.

Das Buch umfasst, wie bereits gesagt, die Geschichten von Julian, Christopher und Charlotte. Julian ist für viele, die Wunder gelesen haben zum Synonym für ein echtes A******** geworden und das auch zu Recht. Doch in dieser Geschichte bekommen wir auch eine andere Seite von Julian zusehen. Ein Junge, der endlich lernt was Reue bedeutet. Ein kleines bisschen versöhnt es mich mit Julian, der Auggie zum Teil so übel mitgespielt hat.

Christopher ist Julian erster Freund, der aber nicht auf Julians Schule geht und mit seinen eigenen Sorgen zu kämpfen hat. Von Christopher lernen wir, dass die Freundschaft mit Auggie nicht immer leicht ist, auch wenn mir das in der Seele wehgetan hat. Trotzdem kann sich Christopher auf Auggie auch in der Ferne verlassen.

Charlotte wird von Mr. Pullman aufgefordert sich mit Auggie anzufreunden, aber auch in ihrer Geschichte spielt diese Tatsache nur eine kleine Rolle. Dennoch wird damit auseinander gesetzt. Charlotte ist quasi wie die Schweiz und bleibt in vielen Konfliktsituationen neutral. In ihrer Geschichte geht es vielmehr um ihre Freundschaften und das Tanzen, dass sie so liebt.
Am besten gefällt mir an Palacios Erzählart, dass sie ehrlich ist und ein authentisches Bild von uns Menschen vermittelt. Sie vermittelt mir, dass wir alle Menschen sind, egal wie wir aussehen etc. Wir machen Fehler immer und immer wieder. Wir können daraus lernen. Ich finde es toll, dass Palacio aus den Menschen keine Heiligen macht, auch wenn man Fehler eingesehen hat.

Wunder und auch diese ergänzenden Geschichten werden in den Bereich Kinderbücher einsortiert, was auch passend ist, aber dieses Buch können und sollten auch Erwachsene lesen. Man hat etwas verpasst, wenn man Auggies Universum nicht kennengelernt hat.

FAZIT:
Es war so wunderbar wieder in die Welt von Auggie zurückzukehren. Ich habe jede Seite genossen und würde auch jedes weitere Buch aus dem Auggie-Universum und auch von der Autorin sofort lesen. Für Fans von Auggie ist das Buch ein Muss! Keine Ahnung wie Raquel J. Palacio es schafft, aber obwohl sie keine rosarote Welt darstellt, hinterlassen ihre Geschichten bei mir immer ein ausgesprochenes Wohlbefinden.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Top Polit-Thriller

Stadt der Intrigen
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INHALT:
Washington, D.C. – Stadt der Macht, Stadt der Intrigen. In der von Männern beherrschten Nachrichtenwelt hat es Virginia Knightly als Fernsehjournalistin bis fast nach ganz oben geschafft. Sie ist ...

INHALT:
Washington, D.C. – Stadt der Macht, Stadt der Intrigen. In der von Männern beherrschten Nachrichtenwelt hat es Virginia Knightly als Fernsehjournalistin bis fast nach ganz oben geschafft. Sie ist talentiert, ehrgeizig, und sie hat eine Gabe: Wenn sie ein Bild einmal vor Augen hatte, vergisst sie es nie wieder. Als ihr das Foto einer verschwundenen Frau auf den Schreibtisch gelegt wird, weiß sie, dass sie diese schon einmal gesehen hat. Nur wo? Virginia beginnt zu recherchieren. Noch ahnt sie nicht, dass sie sich in Machtspiele verwickelt, die bis in die höchsten Ränge reichen – und die auch ihr Leben bedrohen.
MEINUNG:
Man steigt ohne große Umschweife in die Geschichte ein. Es ist gleich klar, dass es um die Suche nach der verschwundenen Frau geht. Aus irgendeiner intuitiven Eingebung her lässt diese Tatsache Virginia Knightly nicht los und sie beginnt dem nachzugehen.
Der Schreibstil von Christina Kovac hat ein gutes Niveau. Er lässt sich sehr flüssig lesen, ist aber nicht trivial. Man merkt, dass Christina Kovac selbst vom Fach ist. Man merkt nicht, dass es ein Debüt Roman ist. Die Frau kann erzählen und schreiben. Eine Tatsache, die man dem Roman anmerkt und die ich sehr zu schätzen weiß. Die ganze Handlung verläuft sehr flüssig und ist konstant spannend mit vielen Wendungen. Ich konnte keinerlei Längen feststellen.
Ich mochte vor allem Virginia, die eine absolut toughe Frau und professionelle Journalisten ist. Man erfährt auch ein wenig über ihr Privatleben, aber es nimmt keinen großen Teil und überschattet auch nicht die eigentlich Handlung, was mich häufig in Krimis und Thriller stört. Die Autorin wählt genau die richtige Dosis, damit ein gutes Verständnis für Virginia bekommt. Virginias Job verlangt ihr einiges ab und mag sie sicher auch an der ein oder andere Stelle hart erscheinen lassen, aber es gibt immer wieder Momente, in denen man merkt, dass auch sie Gefühle hat und schwach ist.
Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte. Auch diese war für mich genau richtig und hat dem ganzen noch eine gewisse Spannung verliehen (auch wenn das Ganze eher zum Scheitern verurteilt war), die mir auch sehr gut gefallen hat. Häufig finde ich solche Liebesgeschichte in Thriller deplatziert, aber hier war das nicht der Fall.
Auch die anderen Charaktere hat Kovac sehr gut ausgearbeitet. Mir gefielen auch die Konfliktsituationen, die sie immer wieder heraufbeschwört. Sie spielt auch mit dem Leser und lockt immer wieder auf andere Fährten und am Ende ist doch alles anders. Mir gefiel der politische Einschlag und der Einblick ist das journalistische Arbeiten, dass einem wirklich was abverlangt. Die Presse kommt ja häufig nicht gut weg, aber dank des Romans habe ich auch mal einen Eindruck davon gewonnen, dass es auch wichtige Arbeit ist und nicht überall schwarze Schafe sind, sondern das Information quasi dreifach abgesichert werden bevor man sie veröffentlicht. Auch der Kontakt und die Beziehung zu Informanten waren sehr interessant.
FAZIT:
Für mich ein Thriller-Highlight! Eine komplette runde Geschichte mit Spannung, Wendungen und Einblick hinter die Türen der Politik und des Journalismus in Washington. Ich würde sehr mich freuen, wenn es weitere Romane mit Virginia Knightly als Protagonistin gibt.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.