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Veröffentlicht am 14.11.2019

Wenn eine kurze Nacht doch so lang wird.

Genau richtig
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Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin ...

Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin und ehemalige Geliebte mitgeteilt hat. Und lässt sein Leben Revue passieren, denn er möchte mit sich ins Reine kommen und schreibt alles nieder, was ihn beschäftigt.

Die Geschichte von „Genau richtig“ klang für mich sehr interessant und nachdenklich, durchaus philosophisch. Dementsprechend war ich auf die nähere Ausführung neugierig.

Gelesen wurde die gesamte Buchvorlage hier von Thomas Loibl gelesen, der eine angenehme, ruhige, aber dennoch eingängige Stimme hat. Entsprechend bedacht liest er dies auch, für mich hat die Stimme hier durchaus zur Geschichte gepasst, ich habe alles akustisch gut verstanden, hatte keine Probleme.

Die Geschichte ist inhaltlich definitiv kein leichter Stoff, denn man merkt dabei, wie sehr Albert die Diagnose bewegt. Wie er sein gesamtes Leben aufführt, wie er seine Frau kennengelernt hat, etc. Was mir ein bisschen schwer gefallen ist, war die Familiensituation. Diese ging für mich nicht deutlich hervor, wer hier nun wie dazu gehört. Das hätte ich mir vielleicht ein bisschen deutlicher gewünscht fürs Verständnis, damit man besser mitkommt.

Seine grundsätzlichen Überlegungen sind durchaus philosophischer Natur, er grübelt und überlegt, wie es nun weiter geht, schottet sich aber grundsätzlich von seiner Familie ab. Näher möchte ich hier nichts zur Geschichte erläutern, um nicht zuviel zu verraten.

Es war für mich ein Ausflug in eine eher schwere Literatur, wenngleich ich diese angenehm vorgelesen bekam, dank dem Hörbuch. Die Gedankengänge sind durchaus nachvollziehbar, es ist aber eben keine einfache, gar schnelle Unterhaltungskost, sondern durchaus eine Geschichte zum Innehalten, die selbst zum Nachdenken anregt. Die Lesung selbst umfasst knapp 2 Stunden 50 Minuten, so dass man hier durchaus Zeit mit den Gedanken von Albert verbringt, diese nicht nur kurz abgehandelt werden.

Für mich war die Geschichte interessant und durchaus mit interessanten Gedanken bzw. Ansätzen verbunden, lässt mich aber nicht in Jubel ausbrechen – um das mal so auszudrücken. Wer sich gerne und viel mit Philosophie beschäftigt, für den ist es sicher eine gute Art und Weise, dies erneut zu tun. Für mich war es in Ordnung, erneut würde ich die Geschichte aber nicht nochmal hören, einmal tut es auch. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Weil ein Toter eben maximal in Bauchlage an der Wasseroberfläche treibt…

Schwimmen Tote immer oben?
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Michael Tsokos, Deutschlands wohl bekanntester Rechtsmediziner, räumt mit diesem Buch auf, was die verschiedensten Klischees hinsichtlich der Rechtsmedizin anbelangt. Denn nicht alle im Fernsehkrimi dargestellten ...

Michael Tsokos, Deutschlands wohl bekanntester Rechtsmediziner, räumt mit diesem Buch auf, was die verschiedensten Klischees hinsichtlich der Rechtsmedizin anbelangt. Denn nicht alle im Fernsehkrimi dargestellten Szenen sind auch genau so möglich, wie sie darin aufwendig dargestellt werden.

Auf dieses Buch hab ich mich schon irgendwie gefreut, denn das Thema Rechtsmedizin finde ich doch persönlich unheimlich spannend. So habe ich schon viele Bücher von Michael Tsokos, aber eben auch anderen Fachleuten auf diesem Gebiet, gelesen.

Vom Schreibstil her ist das Buch gut verständlich, die enthaltenen Fremdwörter oder Fachbegriffe werden eigentlich auch direkt immer erläutert. Der Satzbau bringt keine wirklichen Schwierigkeiten mit sich, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Im Vergleich zu „Dem Tod auf der Spur“ oder „Der Totenleser“ ist dieses Buch aber weniger unterhaltsam und mehr aufklärend.

Michael Tsokos erklärt in diesem Buch die verschiedensten Unterschiede und erläutert, welche Irrtümer hier teilweise verbreitet werden. Sicher ist dies auch den vielen Fernsehkrimis und Ermittlungsserien geschuldet, wobei ich hier immer wieder das Gefühl hatte, dass er davon sehr genervt ist und deshalb dieses Buch geschrieben hat. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Vorgängerbuch „Sind Tote immer leichenblass?“ zwar besitze, es aber bis dato noch nicht gelesen habe. Gerade habe ich darauf auch leider gar keine so große Lust mehr…

Das Buch ist durchaus lesenswert, da hier mit so manchem Vorurteil aufgeräumt wird (Länge der Klinge direkt bestimmbar bei einer Stichverletzung oder Schnittwunde), so dass einem dabei schon klar wird, welche Märchen man in manchem Film, mancher Darstellung erzählt bekommen hat. Teilweise hat er sich dafür aber auch Beispiele ausgesucht, die jetzt eher nicht näher beleuchtet werden hätten müssen, wie ich finde. Generell hatte ich beim Lesen leider eher das Gefühl, dass Michael Tsokos genervt von den unterschiedlichsten Fernsehkrimis und –serien ist, dass er allein deshalb dieses Buch geschrieben hat. (Wobei er auch die ein oder andere Serie gelobt hat.)

Sehr schön gemacht sind die verschiedensten Zeichnungen im Buch, die von Christoph J. Kellner gemacht wurden. Diese kleinen Illustrationen fand ich immer wieder ganz nett und lustig anzuschauen, wobei man hier auch das Gefühl hatte, dass ein bisschen Selbstdarstellung von Herrn Tsokos dabei ist. (Vielleicht empfinde ich das auch nur so.)

Für mich war der Lesegenuss etwas getrübt, da für mich hier mit einigen Dingen aufgeräumt wurde, die mir bereits bekannt waren. (Vielleicht liegt das daran, dass ich mich wirklich intensiv mit der Materie beschäftigt habe, weil es mich eben einfach interessiert. Ich möchte dabei auf keinen Fall überheblich klingen!) Das Buch liest sich durchaus flüssig und zügig, so dass es für mich eine schnelle Lektüre war, hinsichtlich der ich aber bei einer Empfehlung unentschlossen bin. Vielleicht ist diese unerhaltsame und auf jeden Fall informative Lektüre für diejenigen, die mit dem Gebiet der Rechtsmedizin bislang wenig zu tun hatten, auch interessanter als für mich. Von mir gibt es insofern leider nur 3 von 5 Sternen, eine „Aufwertung“ bringen die Illustrationen mit sich.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Wenn man in Erzählungen abtauchen darf...

Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte
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Die Geschichte dieses (Hör)buchs ist die wohl persönlichste Geschichte von Rafik Schami. So berichtet er unter anderem von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab. Er berichtet, ...

Die Geschichte dieses (Hör)buchs ist die wohl persönlichste Geschichte von Rafik Schami. So berichtet er unter anderem von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab. Er berichtet, wie ihm damals Geschichten erzählt wurden und wie ihn das so geprägt hat.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Rafik Schami bislang kein Buch gelesen habe und mehr oder weniger zufällig durch ein Hörbuch der Bücherei darauf gestoßen bin. Seine Art zu erzählen ist doch einfach einmal anders als die, die ich bislang so kannte. Entsprechend gespannt war ich auch auf "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" - auch, weil der Titel schon sehr kurios ist.

Gesprochen bzw. gelesen wird dieses Hörbuch von Rafik Schami selbst. Er lebt in Deutschland, man hört ihm sprachlich aber an, dass deutsch nicht seine Muttersprache ist, was aber auch völlig in Ordnung ist. Vielleicht hört man so dann manchmal noch ein bisschen genauer zu. Er hat eine angenehme Stimme, eine melodische Stimme und er legt in seine gesprochenen Worte auch immer angenehme Betonungen hinein.

Der Geschichte zu lauschen war für mich interessant, ist er doch in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen als der, in dem ich groß wurde. Natürlich auch in einige Jahre früher, entsprechend merkt man, welche Unterschiede man hat, was aber völlig in Ordnung ist. Man taucht mit ihm ab in einer eigenen, seiner Welt in Damaskus. So kann man im gut eine Stunde und 45 Minuten lauschen und wird dabei wirklich gut unterhalten. Man bekommt tolle Einblicke und merkt, warum er dann auch Erzähler werden wollte.

Grundsätzlich war diese Erzählung mal etwas völlig anderes als die Hörbücher, die ich sonst so höre. Mit der Zeit habe ich mir aber fast ein wenig schwer getan, Rafik Schami hier zu lauschen. Man muss ihm teilweise schon sehr genau zuhören, um ihn gut zu verstehen, das macht es dann schon fast ein wenig anstrengend. Inhaltlich ist es eben eine Erzählung, für die man offen sein sollte, wenngleich sie manchmal auch sehr amüsant, doch auch aber recht phantasievoll ist. Für mich war das spannend anzuhören, durchaus auch lustig, manchmal aber auch ein bisschen plump, vor allem wenn es um gewisse körperliche "Entgleisungen" olfaktorischer Natur geht. Es war mal ein Hörbuch der anderen Art, für das man einfach auch offen sein muss. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich allerdings unentschlossen.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Kindersehnsuchtsfrauen.

Wenn ich noch eine glückliche Mami sehe, muss ich kotzen
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Anna Schatz wäre vor allem eines unheimlich gerne: Mutter. Seit über zehn Jahren versucht sie schwanger zu werden, war es kurzzeitig und erlitt Fehlgeburten. In diesem Buch redet sie offen und ehrlich ...

Anna Schatz wäre vor allem eines unheimlich gerne: Mutter. Seit über zehn Jahren versucht sie schwanger zu werden, war es kurzzeitig und erlitt Fehlgeburten. In diesem Buch redet sie offen und ehrlich darüber, wie es ist mit einem unerfüllten Kinderwunsch – und wie sehr sie sich ein Kind wünscht, aber auch Nachsicht von anderen bei Nachfragen nach dem (ausbleibenden) Nachwuchs.

Beim Lesen bin ich nicht auf Themen oder Genres festgelegt, ich lese quasi was mir zwischen die Finger kommt. Dennoch war ich inhaltlich sehr auf dieses Buch gespannt, da es ein schwieriges Thema ist, das auch gefühlt generell wenig angesprochen wird, über das man nur hinter hervorgehaltener Hand spricht. Das sollte meiner Meinung nach unbedingt geändert werden, von daher war ich auch sehr über die Meinung bzw. Erfahrung(en) der Autorin entsprechend gespannt.

Teilweise habe ich schon gelesen, dass manche den Buchtitel sehr heftig finden. Ich sehe das so, dass ich die Autorin da verstehen kann, denn sie wünscht es sich ja sehr, Mutter zu sein. Und mit jeder glücklichen Mami wieder selbst dran erinnert zu werden, das tut sicher weh. Von daher finde ich den Titel zwar provozierend, aber gut gewählt.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es lässt sich gut lesen, ist verständlich und ein Buch, das man trotz des Inhalts zügig lesen kann. Natürlich kommen im Buch auch nachdenkliche Sätze vor, über die man vielleicht zweimal liest und auch nachdenkt, aber grundsätzlich war es bei mir eine eher schnelle Lektüre. Inhaltlich kommt es größtenteils ohne großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe auf, lediglich sakrosankt (unantastbar) hatte ich wirklich noch nie bewusst gehört. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass es bei manchem Inhalt auch manchmal absehbar ist, wann das Thema beendet ist.

Im Buch schildert Anna Schatz, wie ihr Leben bislang teilweise verlief, allerdings erzählt sie dies nicht chronologisch und auch nicht alles direkt nacheinander, sondern „unterbricht“ immer wieder mit anderen Kapiteln zum Thema – beispielsweise, dass ein Hund kein Ersatz ist fürs Kind, gibt einen Einblick in Online-Formen zum Thema, denkt über Alternativen zum eigenen Kind nach. Vielleicht habe ich mir mehr eine konkrete Schilderung ihres bis dato verlaufenden Wegs zum Wunschkind erwartet. Eine Schilderung von Arztterminen, Hoffen und Bangen, etc. Das Buch ist in dieser Hinsicht definitiv anders. Denn Anna Schatz teilt immer wieder ihre Erfahrungen mit, aber auch ihre ganz persönliche Meinung. Die Erfahrungen sind teils Nachfragen von weiter entfernten (kinderlosen!) Verwandten, die dann auch fast schon unverschämt sind. (Wobei: sind das solche sehr persönlichen Fragen nicht generell, unverschämt? Geht andere Menschen die Familienplanung nicht generell eh nichts an, außer man macht diese zum Thema?) Die Meinung von Anna Schatz ist klar, sie fühlt sich damit verständlicherweise auf den Schlips getreten, ihr tut es weh, wenn sie wieder glückliche Mamis sieht, vor allem natürlich in Problembezirken, wenn sie dort beim Arzt ist. (Bei dem direkt mal vor Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft gewarnt werden muss, was wo anders überhaupt nicht das Thema ist.)

Manchmal war ihre Meinung für mich auch ein bißchen widersprüchlich. Einerseits ist der Hund kein Ersatz fürs Kind, andererseits ist er das aber dann ja definitiv doch wieder. Aber sagen sollte man das halt besser nicht. Hm. Sowas lässt mich ratlos zurück. Auch ihre manchmal eher unklaren Aussagen bezüglich ihrer Diagnose im Teenageralter, dass sie keine Kinder bekommen könne (Aussage, die auch die Mutter schon bekam), oder die Ablehnung der künstlichen Befruchtung. Ich wünsche wirklich von Herzen jedem ein Kind, der es sich wirklich wünscht und bin der Meinung, dass man hier heutzutage auch medizinisch durchaus „nachhelfen“ darf. (Viele Umwelteinflüsse haben an der Fruchtbarkeit „herumgeschraubt“, von daher darf man hier auch selbst „nachhelfen“. -> Meine Meinung.)

Das Buch versucht teilweise, die Kinderwunschthematik auch manchmal humorvoll zu nehmen, so gibt es hier gelegentlich auch amüsante Anekdoten. Dennoch trifft der Begriff der „Kindersehnsuchtsfrauen“ das Buch meiner Ansicht nach als Beschreibung im gesamten ganz gut.

Das Buch lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Bei vielen Situationen war ich beim Lesen wirklich zustimmend dabei, kann den Schmerz der Autorin auch wirklich verstehen, auch ihre Wut und Trauer, dass es bei ihr nicht klappt mit dem Schwanger werden. Sie versucht auch die Dinge immer wieder positiv zu sehen, ihre Lebenszeit dennoch gut zu verbringen, was schön zu lesen ist, aber nicht immer ganz überzeugend rüberkommt. Manchmal fand ich Aussagen ein bisschen konträr, einerseits war die Meinung so, dann aber doch wieder anders, das war dann nicht ganz überzeugend für mich. Entsprechend bin ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Ich möchte mit Erinnerungen sterben, nicht mit Träumen.

Der Wind nimmt uns mit
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Maya ist Reisebloggerin und hat mit Anfang 30 schon fast die ganze Welt gesehen. Doch an einen Ort möchte sie nicht, nach La Gomera, denn dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Als sie dann aber überraschendweise ...

Maya ist Reisebloggerin und hat mit Anfang 30 schon fast die ganze Welt gesehen. Doch an einen Ort möchte sie nicht, nach La Gomera, denn dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Als sie dann aber überraschendweise schwanger ist und sich der One-Night-Stand genau dort aufhält, muss sie auf die Insel um sich mit ihm zu besprechen. Ungern möchte sie dabei auf Karoline treffen, die hatte ihr nämlich nie wirklich von ihrer Herkunft erzählt, so dass Maya nur zufällig erfahren hat, dass sie adoptiert wurde.

Von „Der Wind nimmt uns mit“ hatte ich schon einiges gehört, das Buch hat wohl vielen gefallen. Entsprechend war es für mich spannend zu hören, wie das Hörbuch so umgesetzt wurde – und wie mir die Geschichte gefällt.

Gesprochen wurde dieses Hörbuch von Elena Wilms, die mir von der Sprechweise her nicht so ganz gut gefallen hat. Es gibt einfach Sprecherinnen, die haben mir eine Spur besser gefallen haben, ich kann gar nicht genau sagen, an was es nun genau lag. Interessant fand ich, dass die Bougainvillea auch „deutsch“ ausgesprochen wird, ich kenne die Aussprache eher anders (eher aus dem südeuropäischen Sprachraum). Aber gut, mich hat es dann eher etwas belustigt.

Die Geschichte rund um die Reisebloggerin Maya ist recht turbulent, sie selbst ist eher ruhelos, hat fast gar keinen Spaß mehr an ihrem „Job“ als Reisebloggerin. Auch ist sie grundsätzlich schlecht auf ihre Adoptivmutter Karoline zu sprechen, was in gewisser Weise auch verständlich ist. Den ständigen Gedanken (bzw. die Aussage), ihre Schwangerschaft abbrechen zu wollen, fand ich einfach schlimm, natürlich ist es in manchen Situationen schwierig, aber doch nie aussichtslos. (Ich habe aber vielleicht auch eine ganz andere Sicht der Dinge, das mag auch sein.)

Manchmal fand ich es ein bisschen schwierig, wie die Orte und Personen so wechseln, auch weil die Erzählweise so abwechselnd ist. Man erfährt etwas über Maya, dann etwas über Karoline, allerdings in der Vergangenheit. Das ist erzählerisch interessant und lässt gute Einblicke zu, von den Personen her war es aber auch ein bisschen turbulent. Für mich war das Hörbuch dann irgendwie eher schwierig statt ein Hörgenuss, leider. Dennoch muss ich sagen, dass nicht jede vermeintliche Vorahnung so richtig war – sowas finde ich ja auch immer wieder gut.

Die grundsätzliche Botschaft der Geschichte ist wirklich gut – und diese kommt auch genau so beim Hörer an, würde ich sagen. Für mich war es aber leider manchmal eine Spur zu viel Umstand, zu viele Personen. Im Grund aber eben eine interessante Geschichte der anderen Art, die dazu anregt, sich Gedanken über Herkunft zu machen – und ob eine Blutsverwandtschaft so wichtig ist, oder ob die Liebe nicht vielmehr zählt. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen – hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.