Profilbild von faanie

faanie

Lesejury Star
offline

faanie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit faanie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannender Roman zwischen Faktion und Fiktion

HELIX - Sie werden uns ersetzen
0

Supermais, Wunderkinder, Todesviren – was klingt, als wäre es direkt einem Horrorfilm entsprungen, ist in Wahrheit Thema von Marc Elsbergs neuem Werk „Helix“. Ein spannender Roman, der gekonnt Fakten und ...

Supermais, Wunderkinder, Todesviren – was klingt, als wäre es direkt einem Horrorfilm entsprungen, ist in Wahrheit Thema von Marc Elsbergs neuem Werk „Helix“. Ein spannender Roman, der gekonnt Fakten und Fiktion mischt und auch ein wenig Angst vor der Zukunft macht. Was erwartet uns in 10, 20, 50 Jahren? Zu was sind Regierungen und Firmen heutzutage schon im Stande?
Der wissenschaftliche Aspekt des Buches machte mir als Laien einige Probleme, Marc Elsberg versteht es aber, die Dinge recht verständlich zu beschreiben. Und Gott sei Dank gibt es Suchmaschinen. Ganz ohne wäre ich nicht ausgekommen.
Wer also Lust hat auf ein vielleicht nicht ganz so abwegiges Zukunftsszenario, dem lege ich „Helix“ definitiv ans Herz, da es zum Nachdenken anregt, und dabei gleichzeitig schockiert und fesselt. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, jedoch nicht so gefesselt wie seinerzeit „Blackout“.Dies mag an der Thematik gelegen haben, die ich persönlich sehr schwierig finde.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht so überzeugend, der Fall wirkt konstruiert

D.I. Helen Grace: Letzter Schmerz
0

Nachdem ich Feuer und Flamme (hihi) vom Vorgängerband war, trete ich nun mit noch größeren Erwartungen an „Letzter Schmerz“ heran, als ich es ohnehin schon getan hätte.

Der Klappentext verrät nicht, wer ...

Nachdem ich Feuer und Flamme (hihi) vom Vorgängerband war, trete ich nun mit noch größeren Erwartungen an „Letzter Schmerz“ heran, als ich es ohnehin schon getan hätte.

Der Klappentext verrät nicht, wer in dem Club tot aufgefunden wurde, ich habe allerdings eine Vermutung. Ich denke, Helen Grace wird ihr Geheimnis offenbaren müssen, sonst fliegt es ihr irgendwann mal um die Ohren. Man darf also gespannt sein.

Oben bereits erwähnter Mord führt zu Ermittlungen im BDSM-Milieu. Dazu passt der deutsche Titel „Letzter Schmerz“ irgendwie sehr gut. Grace und ihr Team müssen dabei weitestgehend auf Mithilfe aus der Bevölkerung verzichten, wollen doch viele in die Szene Integrierten ihre Neigungen geheim halten. Einerseits verständlich, da man nicht sein Innerstes nach außen kehren möchte. Andererseits: wäre die Reaktion in der Bevölkerung wirklich Unverständnis? Es scheint so, da Hetzjagden auf die Verdächtigen beginnen. Aber vor allem muss wohl eine eventuell vorhandene Familie leiden.. BDSM ist zwar meiner Meinung nach eine sexuelle Vorliebe und muss keinerlei Auswirkungen auf den Charakter, die Lebenseinstellung oder die Kompetenz eines Einzelnen haben. Doch sogar Helen Grace verschließt teilweise die Augen und verkennt die Mordgründe vorerst.

Die Ereignisse überschlagen sich. Es wird ein zweiter Mann aus der SM-Szene tot aufgefunden, Helen kennt auch diesen. Ist sie etwa das Bindeglied zwischen den Morden?

Auch dieser fünfte Band der Reihe zeichnet sich wieder durch kurze Kapitel aus. Ich mag das ja, kommt dadurch mehr Tempo in die Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig, man kann lesen ohne viel nachdenken zu müssen. Die Idee, die Handlungen in der SM-Szene spielen zu lassen, ist mittlerweile nicht mehr neu, bietet sich aber aufgrund Helens Entspannungsventil an. Die Umsetzung finde ich allerdings nicht so gelungen. Der Täter und seine Beweggründe sind zwar naheliegend, aber für mich wenig verständlich. Ok, ein Mörder handelt nicht rational, aber es wirkte für mich einfach zu konstruiert und ich kam nicht so rein in die Geschichte.

Wer dieses Buch gerne lesen möchte, würde ich empfehlen vorher einen anderen Teil der Reihe zu lesen, sonst ist vielleicht die Lust auf diese schon gleich wieder vorbei. Da das Buch trotz allem spannend geschrieben ist, gibt’s noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Netter Provencekrimi mit Mops, dessen Plot jedoch zu konstruiert wirkt

Blutrote Provence
0

Blutrote Provence von Pierre Lagrange ist der zweite Fall für Albin Leclerc und seinen Mops Tyson.

Nach dem fulminanten Auftakt der Reihe mit Tod in der Provence waren meine Erwartungen hoch – und wurden ...

Blutrote Provence von Pierre Lagrange ist der zweite Fall für Albin Leclerc und seinen Mops Tyson.

Nach dem fulminanten Auftakt der Reihe mit Tod in der Provence waren meine Erwartungen hoch – und wurden leider nicht gänzlich erfüllt.

Lagrange Schreibstil ist unverändert flüssig und schön zu lesen, Albin Leclerc immer noch gewitzt, voller Ironie und Sarkasmus – ein Rentner zum gern haben. Auch die Provence ist dieselbe, einzig der Plot hat mich nicht überzeugt. Er wirkt konstruiert, als ob man unbedingt einen Bezug zu einem französischen Kulturgut herstellen wollte. Die Geschichte mag durchaus realistisch sein, es gibt genug Fanatiker. Trotzdem fühlte ich mich beim Lesen etwas unwohl ob der Motive des Mörders. Einfach zu unglaubwürdig.
Tiefgang ist bei den Figuren auch nicht wirklich vorhanden, was aber nicht stört, da es nun mal Bücher gibt, die ohne viel Hintergrundinfos auskommen und fast ausschließlich im Hier und Jetzt spielen.


Ich finde vor allem den fragwürdigen Plot schade, werde aber der Reihe treu bleiben – allein schon wegen Albin Leclerc, der mich oft zum Lachen brachte. Vielleicht ist im dritten Band dann auch die Geschichte mehr die meinige.

Ich empfehle diesen Krimi allen, die etwas über die schöne Provence lesen und mit einem smarten älteren Herren auf Spurensuche gehen wollen, der nicht immer den korrekten Weg einschlägt - und die dabei über einen meiner Meinung nach wenig glaubwürdigen Plot hinwegschauen können.

3 Sterne für einen leider schwachen zweiten Teil.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Story ist nicht neu, einzelne Elemente machen die Geschichte bedingt lesenswert

Feuer und Feder
0

Feuer und Feder ist der erste Teil einer zweiteiligen Buchreihe, die sich im englischen Original Sword and Verse nennt. Da die Autorin anfangs plante, nur ein Buch zu schreiben, ist die Geschichte des ...

Feuer und Feder ist der erste Teil einer zweiteiligen Buchreihe, die sich im englischen Original Sword and Verse nennt. Da die Autorin anfangs plante, nur ein Buch zu schreiben, ist die Geschichte des ersten Teils in sich abgeschlossen und ohne Cliffhanger. Man kann dieses Buch also lesen, ohne lange auf eine Fortsetzung warten zu müssen. Teil 2 ist dann wohl die Geschichte aus Teil 1, aber aus der Perspektive eines anderen Charakters.

Der Klappentext umschreibt die Situation Raisas eigentlich ganz gut. Hin- und Hergerissen zwischen ihrer Liebe zum Kronprinzen Mati und ihrer Verantwortung gegenüber ihrem Volk, versucht Raisa eine Brücke zu schlagen und niemanden zu enttäuschen. Leider gelingt ihr das nur leidlich, macht sie aber als Hauptcharakter sympathisch, da sie dadurch nicht unfehlbar wirkt. Raisa ist eigentlich auch die einzige, die wir besser kennenlernen, die anderen Charaktere bleiben blass und wir wissen eigentlich so gut wie nichts über sie. Das fehlt mir etwas, macht das doch eigentlich auch ein Buch aus.

Kathy Macmillans Schreibstil ist flüssig und bodenständig, der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos. Die Story an sich ist dann okay, das Potential wurde meiner Meinung nach nicht wirklich ausgeschöpft. Die immer wieder in Büchern auftretende Zerissenheit zwischen der verbotenen Liebe und den Verpflichtungen dem eigenen Volk gegenüber ist keineswegs neu und zeigt eigentlich, wohin die Reise gehen wird. Das finde ich sehr schade. Einzig Raisas geheimnisvolles Herzgedicht, ihre Herkunft und die Involvierung der Götter machen das Buch zu etwas besonderem.

3 Sterne für eine alte Story, die allein durch einzelne Elemente bedingt lesenswert wird. Ob ich die gleiche Geschichte aus der Perspektive eines anderen Charakters lesen möchte, kommt darauf an, wen sich die Autorin als Erzähler herauspickt.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Im Zwiespalt

Rosalie und der Duft der Provence
0

Rosalie und der Duft der Provence ist ein Krimi, der mich etwas zwiegespalten zurück lässt.
Einerseits ist die Idee gut und die Geschichte durchaus spannend. Die Beschreibungen der Düfte, der Natur und ...

Rosalie und der Duft der Provence ist ein Krimi, der mich etwas zwiegespalten zurück lässt.
Einerseits ist die Idee gut und die Geschichte durchaus spannend. Die Beschreibungen der Düfte, der Natur und sonstigen Gegebenheiten sind wirklich großartig und ziehen mich mitten rein in die Provence.
Auf der anderen Seite ist der Schreibstil, der mich leider oft an einen Grundschulaufsatz erinnerte: Kurze und abgehackte Sätze hintereinander gereiht. Vielleicht möchte die Autorin damit Tempo vermitteln oder eine Situation besonders hervorheben. Ich fand es nicht so gelungen und es störte mich irgendwie.
Des Weiteren ist mir Rosalie nicht wirklich sympathisch, sie kommt etwas arrogant rüber, wie sie kritisch mustert, kalt, ruppig oder schnippisch antwortet. Laut Klappentext ist sie temperamentvoll - vielleicht bin ich auch einfach nur zu empfindlich gewesen beim Lesen.
Für Vincent hingegen konnte ich mich sofort erwärmen und finde vor allem seine Agoraphobie interessant. Diese ist für mich als Außenstehende auch sehr anschaulich beschrieben: seine Gedankengänge, sein Verhalten.
Als weiteren Pluspunkt sehe ich das toll gestaltete Cover, welches mich zum Kauf anregte.


Vor allem wegen Vincent werde ich auch den zweiten Teil lesen, und weil ich die Landschaftsbeschreibungen sehr gelungen fand.


3 Sterne für einen Roman, dem definitiv das "Kriminal-" davor fehlt - was aber wohl beim zweiten Band nachgeholt wird, welcher im März 2018 erscheinen wird.