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Veröffentlicht am 11.11.2021

Märchenhaft und etwas düster

Herzenmacher
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Leo gelangt eines Tages in eine Parallelwelt, die der unseren sehr ähnlich ist. Dort erfährt er, dass er eigentlich selbst von dort stammt und ein besonderes Talent besitzt: Er ist ein Herzenmacher.

Man ...

Leo gelangt eines Tages in eine Parallelwelt, die der unseren sehr ähnlich ist. Dort erfährt er, dass er eigentlich selbst von dort stammt und ein besonderes Talent besitzt: Er ist ein Herzenmacher.

Man merkt bei diesem Buch sofort, dass man diesmal ein Jugendbuch des Autors in den Händen hält. Der Protagonist Leo ist schon älter und man ist direkt von einer geheimnisvollen und leicht düsteren Stimmung umgeben. Als Leo ein Gespräch in der Spielzeugwerkstatt seiner Mutter belauscht, folgt er einem unbekannten Mann und gerät in eine andere Welt, die wie ein Spiegelbild der seinen zu sein scheint. Allerdings ist es dort wesentlich gefährlicher und es gibt keine moderne Technik.

Leo kommt bei dem Spielzeugmacher Fernand unter, bei dem seine Mutter ihr Handwerk gelernt haben soll. Hier erfährt er so einiges über seine Herkunft und von der Rebellion gegen die Winterhexe. Diese verweilt schon zu lange in ihrem Amt und überzieht das Land mit ihrer Kälte.

Die Stimmung im Buch ist wie schon erwähnt oft recht düster, aber man fühlt sich auch manchmal wie in einem Märchen. Die Hexe selber scheint einem entsprungen zu sein, ist sie doch wunderschön und erinnert an die klassische Schneekönigin. Ihre Diener hingegen bringen die Dunkelheit mit sich. Da wären einmal die Krähen, welche einst Menschen waren, und die Todeshändler. Diese holen sich Lebenszeit von den Menschen und geben ihnen dafür Geld oder Geschenke.

Das Talent des Herzenmachens ist in dieser Welt etwas ganz besonderes, denn so werden einfache Blechfiguren lebendig und erfüllen die ihnen bestimmten Aufgaben. Und genau dieses Talent ist für die Rebellen besonders wichtig, warum, dass verrate ich jetzt natürlich nicht.

Das Buch fängt ganz gemächlich an. Leos anfängliche Zeit auf der anderen Seite bringt uns Lesern erst einmal die Welt näher und lässt uns auch die Hexe kennenlernen. Danach nimmt die Geschichte rasch an Fahrt auf und man ist so gebannt von der Handlung, dass man mit dem Lesen nicht mehr aufhören mag. Leo muss hier richtig über sich hinaus wachsen und er setzt sich für seine Sache mit all seinem Herzblut ein. Er selbst und all die Charaktere, die ihn auf seine Reise begleiten, wachsen einem schnell ans Herz und man bangt somit oft um ihr Leben.

Dieses Buch ist auf jeden Fall wieder ein Meisterwerk des Autors und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Von Wunschträumern und Traumdieben

Henriette und der Traumdieb
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Henriette kann sich jeden Morgen ganz genau daran erinnern, was sie in der Nacht geträumt hat. Doch eines Morgens ist da plötzlich nichts, nicht einmal eine winzige Ahnung von einem Traum. Als es auch ...

Henriette kann sich jeden Morgen ganz genau daran erinnern, was sie in der Nacht geträumt hat. Doch eines Morgens ist da plötzlich nichts, nicht einmal eine winzige Ahnung von einem Traum. Als es auch am nächsten Morgen wieder keine Erinnerung gibt, ist sich Henriette sicher, dass ihr jemand ihre Träume stiehlt.

Dieses besondere Buch entführt seinen Leser tief in die Welt der Träume. Denn Henriette ist eine Wunschträumerin und kann wach durch ihre Träume gehen und auf diese Einfluss nehmen. Bei ihrem Problem erhält sie Hilfe von dem Buchhändler Herrn Anobium und ihrem Bruder Nick, der eigentlich gar nicht an all diesen Quatsch glaubt, aber eines Nachts in seinen Träumen durch eine besondere Tür in Henriettes Traum gerät und live miterlebt, wie der Dieb ihren Traum stiehlt. Von nun an steht er ihr jede Nacht zur Seite und es entsteht ein wagemutiger Plan, wie man den Traumdieb aufhalten könnte.

Akram hat hier eine wunderbare Welt der Träume geschaffen, die nicht nur die guten Träume, sondern auch die schlechteren enthält. Einige Traumcharaktere helfen Henriette bei ihrem gefährlichen Abenteuer, denn es geht hier auch ins dunkle Reich der Albträume. Gerade diesen sogenannten Nachtschattenwald fand ich besonders faszinierend. Dieser ist ein Ort mit eigenen Regeln und gefährlichen Bewohnern. Doch auch das Traumkabinett ist ein wahrlich faszinierender Ort. Hier wird eigentlich bildhaft dargestellt, wie unser Verstand oder unsere Psyche Erinnerungen verarbeitet und archiviert. Dabei wirkt hier immer alles so realistisch und man kann sich irgendwie gut vorstellen, dass es im eigenen Kopf genauso abläuft.

Nick und Henriette machen im Laufe der Geschichte eine starke Entwicklung durch und lassen ihre unschuldige Kindheit hinter sich, denn das Abenteuer verlangt viel Mut und Waghalsigkeit. Außerdem schweißt es die Zwillinge enger zusammen. Im Lauf der Geschichte stellt man ganz langsam seine eigenen Vermutungen an und ist dann doch sehr erstaunt, wie alles zusammenhängt. Denn nicht immer ist der offensichtliche Feind die wirkliche Bedrohung.

Am Ende wird auch gut vermittelt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt und Rache nicht immer die Lösung ist. Denn auch Vergebung und Verständnis für gewisse Handlungen können zum Sieg führen.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Willkommen im fantastischen Universum der Wortwächer

Wortwächter
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Tom soll seine Ferien bei seinem langweiligen Onkel David verbringen, in dessem Haus es weder W-Lan noch einen Fernseher gibt. Doch langweilig wird die Zeit dort nicht, denn David wird entführt und Tom ...

Tom soll seine Ferien bei seinem langweiligen Onkel David verbringen, in dessem Haus es weder W-Lan noch einen Fernseher gibt. Doch langweilig wird die Zeit dort nicht, denn David wird entführt und Tom mitten in eine neue Welt hineingeworfen: Die der Wortwächter.

In diesem Werk gibt es zu jedem Menschen eine Lebensseite, die seine Geschichte niederschreibt. Nur wenige wissen davon und noch weniger können diese Seiten lesen oder gar auf ihr schreiben und die Realität verändern. Die Wortwächter sind eine Organisation, die die Lebensseiten sammelt und behütet, denn die Schreiber wollten diese Seiten in der Vergangenheit dazu nutzen, die Welt zu verändern. Tom stellt fest, dass er selbst ein Leser ist und seine Seite lesen kann. Mit ihrer Hilfe versucht er, seinen Onkel zu retten, hinter dessen Entführung tatsächlich die Schreiber stecken. Unterstützung erhält Tom auch von Josephine, deren Vater ebenfalls entführt wurde, und Will, einem steinernem Bibliothekar. Um die Entführten zu retten, gilt es, die goldene Feder zu finden. Doch diese wurde einst in vier Teile zerteilt und überall auf der Welt versteckt. So beginnt ein spannendes Abenteuer quer über die Kontinente.

Die Welt der Wortwächter hat mich total fasziniert. Die steinernen Bibliothekare sind die Abbilder berühmter Schriftsteller, die Familien entstammen deren Linien und Toms Lebensseite hat ihren ganz eigenen Charakter. Ihre Botschaften bringen einen oft zum Lachen und lockern spannende Szenen etwas auf. Langweilig wird es in diesem Buch nie, denn das Trio muss oft in Bewegung bleiben und sich immer wieder mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen. Dabei muss jeder Aufenthaltsort der Federteile errätselt werden und man kann dabei prima mit raten. Nebenbei werden einem auch die berühmtesten Schriftsteller und bekannte Orte nähergebracht.

Das Buchcover passt hier besonders gut zum Inhalt und man kann hier schon erahnen, wohin die Reise gehen wird.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Ein lebendiges Haus voller lebendiger Geschichten

Lias und der Herr der Wellen
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Lias zieht mit seinen Eltern in das alte Haus seiner Großtante und ist davon wenig begeistert. Doch das Haus scheint lebendig zu sein und ehe er sich’s versieht, steckt Lias in einem großen Abenteuer. ...

Lias zieht mit seinen Eltern in das alte Haus seiner Großtante und ist davon wenig begeistert. Doch das Haus scheint lebendig zu sein und ehe er sich’s versieht, steckt Lias in einem großen Abenteuer. Denn in diesem Haus werden Geschichten lebendig und seine Großtante scheint entführt worden zu sein.

Ich liebe Akrams Bücher und ich liebe Geschichten, die in Buchwelten spielen. Dabei handelt es sich um die Buchwelten, welche Lias‘ Großtante erschaffen hat. Ich glaube, mir war noch nie ein Haus sympathisch, aber das in diesem Buch hat einen besonderen Charakter. Das Abenteuer lässt hier nicht lange auf sich warten und Lias wird vom Haus recht schnell auf ein Piratenschiff verfrachtet, welches dem Herrn der Wellen gehört. Gemeinsam mit ihm will er das Rätsel um seine verschwundene Tante lösen und geht seltsamen Vorkommnissen in der Buchwelt auf die Spur. Dabei erhält er auch Hilfe von weiteren Figuren, die alle auf ihre Art einzigartig sind.

Der Schreibstil ist hier wieder wie gewohnt verzaubernd und ich hatte alles perfekt vor Augen. Die Geschichte ist schön spannend und wartet mit überraschenden Wendungen auf. Mit dem Übeltäter am Ende hatte ich so gar nicht gerechnet und der „Endkampf“ wird hier ganz toll gelöst.

Die Idee mit dem Haus, durch dessen Türen man in die Geschichten gelangen kann, fand ich wunderbar neuartig und so ganz anders, als wenn Charaktere direkt in ein Buch fallen. Die verschiedenen Buchwelten waren ganz besonders und ich finde es immer faszinierend, wenn ein Autor für eine Geschichte weitere Geschichten erschaffen muss, die dann in der Geschichte spielen.

Alles in einem ein spannendes Abenteuer, dass ich gerne weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Diese Reihe entwickelt sich zu einem wahren Highlight

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
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Im zweiten Band dieser fantastischen Reihe entdeckt Sophie ein seltenes Alicorn, zu dem sie eine besondere Verbindung hat. Mit Alden begibt sie sich auf eine gefährliche Mission, deren Durchführung allerdings ...

Im zweiten Band dieser fantastischen Reihe entdeckt Sophie ein seltenes Alicorn, zu dem sie eine besondere Verbindung hat. Mit Alden begibt sie sich auf eine gefährliche Mission, deren Durchführung allerdings schwere Folgen nach sich zieht und Sophie feststellen muss, das mit ihr plötzlich etwas ganz und gar nicht mehr in Ordnung zu sein scheint.
Der Beginn des Buches besitzt eine ziemlich emotionale Tiefe, denn man wird direkt mit Jolies Todestag und Sophies Trauma durch die Entführung konfrontiert. Die Autorin geht wirklich einfühlsam mit dem Thema um und schafft es perfekt, es umzusetzen. Man kann sich daher auch sehr gut in die Charaktere hineinversetzen.
Aber auch neue Hinweise der Organisation Black Swan erwarten uns Leser hier, auch wenn sie sich nicht allzu informativ geben. Genau wie Sophie hat man den Kopf voller Fragen und grübelt über jedes Fitzelchen an Information nach. Die komplette Wahrheit über Sophies Existenz werden wir wohl nach und nach mit jedem Band erfahren.
Die Geschichte liest sich generell wieder schön flüssig und bleibt durchweg spannend. Die Stimmung im Buch bleibt aber nicht nur traurig, sondern es gibt so einige amüsante Momente, die einen beim Lesen wieder aufmuntern. Das Alicorn und Keefe sorgen auf jeden Fall für genügend Lichtblicke.
Ich hatte das Buch schnell durch, denn es fällt mir bei dieser Reihe wirklich schwer, mit dem Lesen aufzuhören. Die Kapitel enden aber auch meistens so gemein, dass man das nächst halt unbedingt auch noch lesen muss. Der altbekannte Teufelskreis halt.
Wer den ersten Band schon mochte, kann hier wieder beherzt zugreifen. Ich selbst bin schon unheimlich auf Band drei gespannt.

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