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Veröffentlicht am 09.01.2023

Solider Auftakt einer gigantischen Comic-Serie. Interessante Charaktere, wichtige Botschaft, Story ausbaufähig.

Die Giganten 1: Erin
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Inhalt:

Erin hat bei einem tragischen Autounfall ihre Eltern verloren. Onkel, Tante und Cousin sind nun an ihrer Seite, um dem Mädchen mit dem grünen Daumen eine neue Heimat zu geben.

Im Wald begegnet ...

Inhalt:

Erin hat bei einem tragischen Autounfall ihre Eltern verloren. Onkel, Tante und Cousin sind nun an ihrer Seite, um dem Mädchen mit dem grünen Daumen eine neue Heimat zu geben.

Im Wald begegnet Erin bei einem Streifzug einem Giganten: mit Naturgeist Yrso fühlt sie sich auf eine magische Art verbunden.

Doch Yrso ist in großer Gefahr ...


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Mein Eindruck:

"Die Giganten - 1 - Erin" ist der Auftakt einer sechsbändigen Comic-Reihe.

Dies sollte vor dem Lesen auf jeden Fall bekannt sein, denn der erste Band endet mit einem Cliffhanger und dem Hinweis "Fortsetzung folgt".

Um die Geschichte abzuschließen und alle Geheimnisse zu lüften, muss man vermutlich alle sechs Bände lesen.

Zu Beginn werden alle sechs Giganten gezeigt, wobei fünf nur als Schatten zu sehen sind. Lediglich Pflanzenriese Yrso ist in voller Pracht zu bewundern und es gibt zudem einen kurzen Steckbrief.

Die Neugierde ist definitiv geweckt.

Beeindruckend sind die tollen und ausdrucksstarken Zeichnungen - überwiegend in den Naturtönen Grün und Braun gehalten - und ganz besonders die Symbiose von Erin und Yrso wird wundervoll dargestellt. Der Naturgeist wirkt zunächst furchteinflößend, aber Erin ist aufgeschlossen und mutig.

Auch wenn das tragische Schicksal des Mädchens selbst traurig ist, überwiegt im Verlauf das Positive, d. h. ihre Liebe zur Natur und den Wunsch, in rücksichtsvoll und Einklang mit ihr zu leben.

Diesbezüglich stecken kleine wertvolle und berührende Botschaften in diesem Abenteuer.

Da zunächst Lesende mit Hintergrundinformationen gefüttert werden müssen, ist die Story selbst ziemlich knapp gehalten. Am Ende wird man zudem mit vielen Fragezeichen zurückgelassen.

Vermutlich wird in jedem weiteren Band ein Kind auf seinen Giganten treffen, bis am Ende alle gemeinsam sich dem Bösen stellen und die dunklen Machenschaften der mysteriösen Crossland Corporation verhindern.


Fortsetzungen:

Abschließend wird auf das folgende Abenteuer von Siegfried mit kurzer Inhaltsangabe und Blick auf den Giganten verwiesen. Dieses erscheint voraussichtlich am 27. März 2023.

"Die Giganten 3: Bora und Leap" folgt dann laut Verlag am 27. Juni 2023.


Fazit:

Ein solider Auftakt einer gigantischen Comic-Serie.

Interessante Charaktere, wichtige Botschaft, bildgewaltige Szenen, aber Cliffhanger zum Ende und auch die Story ist etwas zu knapp gehalten.

...

Rezensiertes Buch: "Die Giganten - 1 - Erin" aus dem Jahr 2023

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2023

Spannendes Sachbuch zu einem aktuellen und komplexen Thema. Altersgerecht und auf Augenhöhe erklärt. Mit zahlreichen Fotos/Illustrationen.

Checker Tobi - Der große Demokratie-Check: Wahlen, Parlamente, Kinderrechte – Das check ich für euch!
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Inhalt:

Checker Tobi und Roboter-Assistentin Roberta im großen Demokratie-Check:

- Was ist Demokratie? 

- Was bedeutet Gewaltenteilung? Welchen Nutzen hat sie?

- Was ist das Grundgesetz? Welche Rechte ...

Inhalt:

Checker Tobi und Roboter-Assistentin Roberta im großen Demokratie-Check:

- Was ist Demokratie? 

- Was bedeutet Gewaltenteilung? Welchen Nutzen hat sie?

- Was ist das Grundgesetz? Welche Rechte haben Kinder?

Mit vielen weiteren Checker-Fragen, Fotos und Mitmach-Aktionen.


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre 



Illustrationen/Fotos:

Der Vorsatz des Buches schmückt das aus der Kinder-Wissenssendung bekannte Wohnzimmer des Checkers, so dass man sich gleich wie Zuhause fühlt.

Zahlreiche Fotografien und Illustrationen begleiten und unterstützen die Sachtexte. Farbenfroh und detailliert veranschaulichen und ergänzen sie das Gelesene.


Mein Eindruck:

Die gleichnamige Wissenssendung für Kinder wird schon seit längerem mit großem Interesse verfolgt. In jeder Folge beantwortet Checker Tobi zu einem bestimmten Thema drei Checker-Fragen und vermittelt so altersgerecht und gleichzeitig unterhaltsam Sachwissen.

Auch die Buchreihe (wir haben bereits mehrere Bände gelesen) konnte auf Anhieb überzeugen. 

Die Gliederung ist übersichtlich, gut strukturiert und die Unterteilung in kurze Kapitel ermöglicht es auch jungen Lesenden, Stück für Stück die Wissenstexte selbst zu erkunden. 

Zentrale Aussagen sind fett und farbig gedruckt. In zusätzlichen Infokästen erläutert Roboter-Assistentin Roberta in leicht verständlichen Worten Fremdwörter und weitergehende Fragen. 

Die Checker-Fragen (wie in der Fernsehsendung auf gelben Post-its und mit anschließendem Stempel "Frage gecheckt!") wechseln sich ab mit den Mitmach-Checks. Eine spielerische Verschnaufpause bei all den Informationen

Nach einer kurzen Einleitung und Begrüßung durch Checker Tobi und seiner Roboter-Assistentin Roberta kann's direkt losgehen. Zunächst finden sich Sachtexte mit Grundlagen, z. B. Sinn und Nutzen von Regeln in einer Gemeinschaft.

Weiter geht es mit anschaulichen Erläuterungen, wie Demokratie in Deutschland funktioniert, welche Parteien es gibt und wie eine Wahl abläuft.

So werden auch komplexere Themenbereich angeschnitten und altersgerecht erklärt.

Zwischen jedem Block findet sich eine Mitmachseite. Hier werden die vorherigen Themen aufgegriffen durch Rätselfragen, Wortgitter uvm. In den anderen Bänden, haben diese jedoch besser gefallen, da sie eher praxisbezogen waren, z. B. beim Umwelt-Check Umsetzung von Ideen und Anregungen zum Naturschutz.

Der Abschnitt rund um die Kinderrechte hat am besten gefallen, weil die Zielgruppe sich hier viel leichter reinversetzen kann. Auch Demokratie anhand von Schule zu erklären, hat dem eher trockenen Thema etwas mehr Lebendigkeit verpasst.

Checker Tobi begegnet seiner jungen Zielgruppe auf Augenhöhe, spricht sie direkt an und führt so altersentsprechend durch eine Vielzahl von Informationen.

 Wir geben dem Demokratie-Check 4 von 5 Sterne und freuen uns schon jetzt auf die weiteren Sachbücher mit Checker Tobi!


Fazit:

Ein mit reichlich Wissen gefülltes Sachbuch: gut strukturiert, lehrreich, informativ und trotzdem spannend und unterhaltsam.

Ergänzt werden die Wissenstexte durch zahlreiche Illustrationen/Fotografien sowie weiterführende/erläuternde Infokästen.


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Rezensiertes Buch: "Checker Tobi - Der große Demokratie-Check: Wahlen, Parlamente, Kinderrechte: Das check ich für euch!" aus dem Jahr 2022

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2022

Unterhaltsame Mischung aus lustigen und spannenden Abenteuern mit dem Fokus auf Dagobert Duck. 

Enthologien Spezial 04
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Inhalt:

Wie der Titel bereits verrät, dreht sich in diesem Sammelband "Enthologien Spezial Nr. 4" alles um den reichsten Erpel der Welt:

- "Onkel und hoch drei",

- "Der wahre Pioniergeist",

- "Aufstand ...

Inhalt:

Wie der Titel bereits verrät, dreht sich in diesem Sammelband "Enthologien Spezial Nr. 4" alles um den reichsten Erpel der Welt:

- "Onkel und hoch drei",

- "Der wahre Pioniergeist",

- "Aufstand der Taler "

- "Das trickreiche zweite ich"

und elf weitere Abenteuer.


Mein Eindruck:

Auf über 500 Seiten versammeln sich insgesamt fünfzehn Abenteuer.

Das Buchformat gleicht einem Ziegelstein. Qualitativ ist dieser Band hochwertig gebunden und gestaltet.

Was Sammler interessiert: es gibt keine Einleitung oder Extras. Auch fehlt eine Übersicht betreffend Erstveröffentlichung usw.

Urheber von Story und Zeichnung sowie in den meisten Fällen auch das Erscheinungsjahr findet man auf der ersten Seite jeder Geschichte links unten.

"Wie ist mein Leben doch eintönig geworden! Keine Abenteuer mehr... keine Heraus- forderungen..."

(Onkel Dagobert, vgl. S. 302)

Der geizige, aber liebenswerte Kauz erzählt Geschichten und gewährt dabei Einblicke in seine Vergangenheit: mal entdeckt er (gemeinsam mit Louisiana Jones) einen Geheimeingangs zur Grabkammer des Pharaos, ein anderes Mal weckt ein abgenutztes 10-Kreuzer-Stück Kindheitserinnerungen an die ersten Goldsuche als Grünschnabel ...

Beim Titel "Vom Schuhputzer zum Fantastilliardär" hatte ich auf viele weitere Anekdoten und Rückblicke gehofft. Die Geschichten spielen jedoch überwiegend in der Gegenwart. Immer im Fokus stehen die beeindruckende Gerissenheit und der clevere Geschäftssinn von Dagobert Duck.

Man sagt doch immer, dass man sich nicht durch drei teilen kann ... Onkel Dagobert kann das. Eine verrückte Idee, um Steuern zu sparen. Dieser Erpel ist nicht unverdient die reichste Ente der Welt. Damit das auch so bleibt, investiert er viel Energie und beschreitet - auf den ersten Blick - verrückte Wege.

Fans dürfen sich freuen auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten (Daniel Düsentrieb, Gustav Gans uva.), Gastauftritte (Ferdinand der Stier) und Auseinandersetzungen mit Widersachern (Gundel Gaukelei, die Panzerknacker).

Die entscheidende Frage: Wird Klaas Klever bei seinem Höhenflug abstürzen und am Ende doch wieder aus Wut und Frustration seinen Hut verspeisen?

Die Story-Auswahl ist abwechslungsreich und bietet Lesenden einen bunter Mix aus allen Jahrzehnten sowohl betreffend die Charaktere (Onkel Dagobert nebst Duck Clan im engeren sowie weiteren Sinne) wie auch bezüglich Autoren und Zeichner (überwiegend italienische, d. h. Carl Barks, Don Rosa & Co. sucht man vergeblich).

4 von 5 Sterne für diese unterhaltsame und spannende Comic-Mischung.


Fazit:

Ein Lesevergnügen für Comicfans jeden Alters!

Der Sammelband punktet mit einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Mix betreffend Story, Akteure und Zeichner.


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Rezensiertes Buch: "Vom Schuhputzer zum Fantastilliardär" aus dem Jahr 2022

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Ein phantasievolles Abenteuer mit einigen Schwächen über Selbstfindung und Hoffnung.

Ich und der Weihnachtsmann
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Inhalt:

Waisenkind und ehemaliges Kaminkehrermädchen Amelia wohnt inzwischen beim Weihnachtsmann und seinen fleißigen Helfern in Wichtelgrund.

Als Mensch hat sie es mit all dem magischen Wesen nicht ...

Inhalt:

Waisenkind und ehemaliges Kaminkehrermädchen Amelia wohnt inzwischen beim Weihnachtsmann und seinen fleißigen Helfern in Wichtelgrund.

Als Mensch hat sie es mit all dem magischen Wesen nicht immer leicht und mehr als einmal schlägt ihr Missgunst entgegen.

Amelia beschließt, den Nordpol zu verlassen und wieder bei den Menschen zu leben.

Doch heimtückische Osterhasen spinnen eine finstere Intrige: das Wichtelreich soll weichen und Weihnachten zurückgestuft werden.

Weihnachten ist erneut in größter Gefahr!

Das kann Amelia nicht zulassen. Sie muss dem Weihnachtsmann helfen ...


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Illustrationen:

Detaillierte Bleistiftzeichnung unterstreichen das Gelesene und geben den phantasievollen Figuren ein Gesicht. 

Einige Illustrationen sind doppelseitig und fangen das wimmlige Gewusel der Wichtel bei den Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest ganz hervorragend ein.


Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Teil und für das Waisenkind Amelia das zweite Abenteuer. Es empfiehlt sich, die Reihenfolge einzuhalten bzw. zumindest den zweiten Teil gelesen zu haben.

Auch gibt es ein Wiedersehen mit liebevoll gestalteten Nebenfiguren: Wahrheitselfe Pixie, den Wichteln Kleine Nusch und Väterchen Toppo uva.

Die Geschichte wird mit viel Humor und Charme erzählt. Ganz besonders die Liebe zum Wort wird immer wieder deutlich:

"Schlamassel. Hmmm. Schon besser. Schlamassel ist ein schönes Wort. Aber nicht so schön wie Katastrophe. Oder Desaster. Oder unmöglich. Das ist ein Wichtelschimpfwort. Ich benutze es schrecklich gern, vor allem, wenn ich mit Wichteln rede. Unmöglich. Unmöglich. Das bringt sie immer auf die Fichte."

(Fliegende Flunker-Elf, vgl. S. 79)

Sehr unterhaltsam sind die ungewöhnlichen Zeitangaben der Wichtel. Sie reichen von "im Frühtau" bis hin zu "allerhöchste Zeit".

Die arme Amelia hat es nicht leicht, denn den Wichteln mit ihren magischen Fähigkeiten geht die Arbeit in Wichtelgrund viel leichter von der Hand.

Lernen, Schlitten fliegen und Spielzeug herstellen ... alles endet bei ihr in einer Katastrophe.

Zudem kämpft das Mädchen neben Selbstzweifeln auch mit üblen Verleumdungen und Anfeindungen.

"Eigentlich sollte unmöglich gar kein schlimmes Wort sein. Manche Dinge sind einfach unmöglich. Für normale Menschen ist Spickeltanzen unmöglich. Und Angewandte Drumwickerei. Und an manchen Montagmorgen ist sogar Lebensfreude unmöglich."

"Lebensfreude ist nie unmöglich", sagte der Weihnachtsmann

(vgl. S. 52)

Leider ist nicht ganz klar, wohin die Reise der Geschichte gehen soll. 

Der Aufstand der Osterhasen - im Klappentext wird suggeriert, dass dies Hauptthema ist - kommt viel zu kurz und ist schneller vorbei, als gedacht.

Von den drei Weihnachtsbüchern ist dieser dritte Band der schwächste: einige Längen und weniger spannend, zudem nicht so weihnachtlich.


Fazit:

Ein magisches Weihnachtsabenteuer, welches in puncto Spannung mit den beiden vorherigen leider nicht mithalten kann. 

Detaillierte, teilweise doppelseitige Bleistiftzeichnungen ergänzen die Geschichte.


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Rezensiertes Buch: "Der Weihnachtsmann und ich" aus dem Jahr 2018

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Ein magisches Abenteuer über Zuversicht und Hoffnung. Teilweise sehr düster und gleichzeitig herzerwärmend.

Das Mädchen, das Weihnachten rettete
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Inhalt:

Das 9-jährige Waisenkind Amelia Wishart bestreitet ihren kümmerlichen Lebensunterhalt als Kaminkehrermädchen auf den Dächern von London.

Voller Hoffnung, glaubt es daran, dass der Weihnachtsmann ...

Inhalt:

Das 9-jährige Waisenkind Amelia Wishart bestreitet ihren kümmerlichen Lebensunterhalt als Kaminkehrermädchen auf den Dächern von London.

Voller Hoffnung, glaubt es daran, dass der Weihnachtsmann ihren Wunsch erfüllen und ihr helfen wird.

Doch der hat gerade andere Sorgen und alle Hände voll zu tun: 

Trolle treiben ihr Unwesen im Wichtelreich, Rentiere fallen plötzlich vom Himmel ... Wenn der Weihnachtszauber noch schwächer wird, ist das ganze Weihnachtsfest in Gefahr!

Ob Amelia dem Weihnachtsmann helfen kann?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Einband- und Covergestaltung/Illustrationen:

Der Schutzumschlag ist mit goldglitzernden Elementen verziert und vom Cover schaut mutig (und ein wenig skeptisch) das neunjährige Kaminkehrermädchen. Für Weihnachtsstimmung sorgt der kleine Elf, der verschmitzt hinter Amelia steht. 

Im Innern unterstreichen detaillierte Bleistiftzeichnungen die Handlung und geben den Figuren ein Gesicht. 

Wie auch die Geschichte selbst wirken die Illustrationen zunächst traurig und düster, wärmen jedoch auf den zweiten Blick das Herz. Die kleinen Wichtel, wie sie durch die Werkstatt wuseln, sind einfach goldig anzuschauen.


Mein Eindruck:

Die Geschichte spielt in den 1840ern und wird nach einer kurzen Einführung über die Macht der Hoffnung mit viel Humor und Charme erzählt. 

"Ohne Hoffnung gibt es keine Wunder." 

(vgl. S. 7) 

Das Hoffnungsbarometer zeigt dem Weihnachtsmann an, wie stark Hoffnung und Wünsche nach Wundern bei den Kindern auf der Erde ausgeprägt sind. Keine Hoffnung, kein Weihnachtszauber. Was für ein Dilemma!

Wie für englische Kinderbücher typisch, ist die Ausgangssituation der 9-jährigen Amelia alles andere als rosig:

der Vater ist schon vor Jahren gestorben, die Mutter schwer krank und mit einem Fuß bereits im Grab, das kleine Mädchen verdient nur ein paar Penny für Medizin und Lebensmittel.

An ihrer Seite ist der schwarze Kater Käptn Ruß, der sie zu Beginn gleich in Schwierigkeiten bringt. 

Besonders unter die Haut geht die Sterbeszene, denn Amelias Wunsch bleibt überfüllt und die Mutter erliegt nach langem Leiden ihrer Krankheit.

"Das Leben ist wie ein Schornstein - manchmal musst du dich durchs Dunkel mühen, um ans Licht zu gelangen." 

(Jane Wishart, Amelias Mutter, vgl. S. 59)

Mr Creeper, Inhaber des Arbeitshauses, schikaniert seine Angestellten, lässt sie unter unmenschlichen Bedingungen schuften und seine Grausamkeit kennt keine Grenzen.

Ausgerechnet er soll sich dem Waisenkind annehmen. Der tapferen Amelia misslingt die Flucht und im Arbeitshaus kämpft sie nun um das letzte Fünkchen Hoffnung.

"Ihr einziges Ziel war, gar nichts mehr zu fühlen. Was hatte es für einen Sinn, Gefühle zu haben, wenn das einzige Gefühl, das ihr noch möglich war, Kummer war." (vgl. S. 236)

Von Wut erfüllt durch die ununterbrochenen Enttäuschungen ist Amelia eine authentische und vielschichtige Figur. Beim Lesen hat man mehr als einmal einen Kloß im Hals.

Den Weihnachtsmann (Nikolas) kennt man vielleicht bereits aus dem ersten Buch dieser Reihe: "Ein Junge namens Weihnacht". Auch gibt es ein Wiedersehen mit liebevoll gestalteten Nebenfiguren: Wahrheitselfe Pixie, den Wichteln Kleine Nusch und Väterchen Toppo, Rentier Blitz und vielen anderen. Zuckersüß ist das kleine Mäuschen Maarta (Urururururenkelin von Nikolas' Mäuserich Miika). Es hatte definitiv einen größeren Auftritt verdient.

Obendrauf kommen prominente Gastauftritte von Charles Dickens und Queen Victoria höchstpersönlich.

Als Kind musste auch Nikolas viele Rückschläge ertragen und fühlt mit dem Kaminkehrermädchen umsomehr.

Für Spannung sorgen parallele Handlungsstränge, die immer im Wechsel verdeutlichen, dass der Weihnachtsmann Amelias Hilfe benötigt und umgekehrt. Zusätzlich begleitet man Wichtelfrau Nusch (wobei diese Ausflüge den Lesefluss eher unterbrechen). Am Ende kreuzen sich die Wege und leiten das ersehnte Happy End ein.

An das erste Abenteuer (wie Nikolas zum Weihnachtsmann wurde) kommen Amalias Erlebnisse nicht ganz ran. Dennoch ist es eine außergewöhnliche und herzzerreißende Geschichte über die Macht und den Zauber der Hoffnung.


Fazit:

Ein magisches Märchen, welches auch düstere Seiten zeigt und so die glücklichen Momente noch mehr erstrahlen lässt.

Eine außergewöhnliche Erzählung, die Hoffnung schenkt und für Weihnachtszauber sorgt.

Detaillierte und atmosphärische Bleistiftzeichnungen ergänzen die Geschichte.


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Rezensiertes Buch: "Das Mädchen, das Weihnachten rettete" aus dem Jahr 2017

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