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Veröffentlicht am 25.10.2018

Sehr guter Auftakt zu einer Reihe, die mich jetzt schon völlig begeistert

Chicagoland Vampires - Frisch gebissen
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Buchinfo
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine ...

Buchinfo
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin. Doch als sie ihren "Retter" zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt. (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Direkt zu Beginn befindet man sich bei Merit, die von ihrer Wandlung zu einem Vampir berichtet. Sie erzählt wie sie zu einem Vampir gemacht wurde und welche Schwierigkeiten das für sie, ihre Familie und ihre Mitbewohnerin mit sich bringt. Erst später im Buch erfährt man mehr über sie selbst und das Leben, dass sie führte bevor sie ein Vampir geworden ist.

Wo soll ich nur anfangen zu berichten?
Ich denke "Ich bin absolut verliebt in dieses Buch" trifft es da ganz gut

Ich war sehr schnell ziemlich begeistert von Merit, der starken, selbstbewussten und taffen Frau, die erst lernen muss sich in ihr neues Schicksal zu fügen und ihrem alten Leben Lebewohl zu sagen.
Auch ihre Mitbewohnerin und engste Vertraute, Mallory, hatte sofort einen Stein bei mir im Brett. Ich mag die Art wie sie mit Merit umgeht und vor allen Dingen auch wie die Beiden miteinander umgehen.

"Nur damit du's weißt, deine Augen sind silbern. Ich setze >notgeil< auf die Liste der Gründe, die das auslösen."
(Seite 63)

Prinzipiell fand ich alle Charaktere in dem Buch wirklich gut. Natürlich gibt es da auch wieder ein paar Ausnahmen, aber ich würde zu viel verraten wenn ich sage um wen es geht und warum

Anhand des Klappentextes dachte ich, dass dies wieder eine der typischen Liebesgeschichten wird, in der sich die beiden Hauptpersonen Merit und Ethan ineinander verlieben und den ein oder anderen Sex haben werden - weit gefehlt. Sex und Liebe sind in diesem Buch durchaus vertreten, aber nicht so, wie ich es zu Beginn dachte.

"Entweder du wirst gefickt, oder du wirst gefickt, richtig?"
(Seite 75)

Ethan ist alles andere als ein Traummann. Natürlich sieht er umwerfend aus, hat Stil und Klasse, ist muskulös...aber aufgrund seines Alters und seiner Sicht auf die Welt und die Frauen doch sehr eingestaubt und so gar nicht nach Merits Geschmack (was ich absolut nachvollziehen kann). Diese Tatsache macht viele Situationen zwischen den Beiden mal witzig und mal auch irgendwie traurig. Es gibt einige Stellen, an denen deutlich klar wird, dass beide etwas füreinander empfinden, aber sie kommen einfach nicht zusammen. Sie sind zu unterschiedlich und einfach nicht bereit füreinander. Endlich mal keine Liebe auf den ersten Blick und "Big love forever and ever" ^^

"Was auch immer die politischen Konsequenzen sein mögen, ich habe es dir schon mal gesagt - ich will dich."
(Seite 396)

Mit der schlimmste Moment für Merit (und auch mich) ist gekommen, als Ethan sie aus politischen Gründen an einen Verehrer "verhökert". Morgan. Seineszeichens natürlich ebenfalls Vampir, allerdings aus einem anderen Haus (es gibt insgesamt drei, kann man sich in etwa vorstellen wie Vereine - klingt etwas kompliziert, ist aber recht einfach zu verstehen wenn man das Buch liest). Seit ihrer ersten Begegnung miteinander ist Morgan unglaublich scharf auf Merit - und auch sie ist ihm nicht gänzlich abgeneigt...wenn da nicht die Gefühle für Ethan wären.
Durch ein kleines "Missgeschick" seitens Merit und Ethans Bereitschaft sie aus politischen Gründen an den "Feind" zu verkaufen schafft Morgan es, offiziell um sie werben zu dürfen. Das ist Merit zwar gar nicht so recht, aber irgendwie scheint es ihr auch nicht wirklich unangenehm zu sein. Möglicherweise wird Morgan auch einfach nur eine Ablenkung von Ethan für sie werden - mehr erfährt man schainbar erst in Band 2.
Ich persönlich mag Morgan. Ich mochte ihn von Anfang an und kann nicht wirklich verstehen warum Merit sich so dagegen sträubt ihn in ihr Leben zu lassen. Jedenfalls sorgt dieser Handel, der für Merit den absoluten Verrat durch Ethan darstellt dafür, dass sie ihn noch mehr hasst, als sie es eh schon tut. Das bietet eine Menge Stoff für den nächsten Band, den ich kaum noch erwarten kann (ist bereits bestellt).

Die Vampire haben sich "geoutet", so dass die Menschen über ihre Existenz bescheid wissen. Das sorgt natürlich ebenfalls für eine Menge Ärger, ermöglicht es der Geschichte aber sehr nah an der realen Welt zu existieren.

Das Buch liest sich sehr flüssig und kann mit einigen gut gesetzten Sprüchen sehr gut punkten.

Endlich habe ich eine Reihe gefunden, die nicht sofort die ewige, große Liebe zwischen den Hauptpersonen beschreibt und damit nach einem Band fertig ist. Man erlebt alle beschriebenen Personen scheinbar auch in den nächsten Bänden, was ich persönlich mehr als positiv empfinde.

Fazit
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne mehr als ein Buch über die Protagonisten lesen möchte und nicht auf dieses typische Klischee der Vampir-Liebesromane abfährt.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Bitte bringt mich nach Kinevane...ich geh auch freiwillig ;-)

Nacht des Begehrens
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Buchinfo
Auf den Spuren ihrer verstorbenen Eltern reist die junge Halbvampirin Emmaline durch Europa. In Paris begegnet ihr der gut aussehende, wenn auch reichlich ungehobelte Lachlain MacRieve, der Anführer ...

Buchinfo
Auf den Spuren ihrer verstorbenen Eltern reist die junge Halbvampirin Emmaline durch Europa. In Paris begegnet ihr der gut aussehende, wenn auch reichlich ungehobelte Lachlain MacRieve, der Anführer des schottischen Klans der Lykae. Nach hunderten Jahren der Einsamkeit ist Lachlain fest davon überzeugt, dass Emmaline seine Seelengefährtin ist, obwohl er Vampire eigentlich zutiefst verabscheut. Er entführt sie auf seine Burg in Schottland, um sie zu seiner Geliebten zu machen. Emmaline fühlt sich von Lachlains ungezähmter Leidenschaft abgestoßen und verfällt doch mehr und mehr seiner dunklen Verführungskunst. (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Zu Beginn befindet man sich in einem knapp vierseitigen Prolog, der einen in die Leiden des Lachlain mitnimmt und den Grund für seine gelungene Flucht darstellt - Emmaline. Seine Gefährtin. Ohne zu wissen wer sie ist, erkennt er an ihrem Geruch, dass es "die Seine" ist.

Neben dieser Liebe werden noch einige andere Probleme und Geschichten angesprochen.
Ein weiteres Hindernis für diese beiden ist die Tatsache, dass er ein Werwolf ist und Emma halb Vampir und halb Walküre darstellt. Diese drei Mhytenwesen befinden sich mehr oder weniger im ewigen Krieg gegeneinander, was die ganze Sache für die Beiden noch eine Nummer schwerer macht. Außerdem gibt es noch verschmähte Verehrerinnen, bösartige Tanten (die es eigentlich nur gut meinen), Emmas Drang nach Freiheit und die Geschichte um ihre Eltern, die das Gesamtpaket abrunden.

Als ich mit dem Lesen anfing, hatte ich starke Zweifel, dass ich das Buch durchhalten konnte oder wollte, wenn sich am Schreibstil nichts ändern würde.

"Bisweilen legt sich das Feuer, das ihm die Haut von den Knochen frisst. Es ist sein Feuer. Im geheimsten Winkel seines Verstandes, der immer nich zu rationalem Denken fähig ist, ist er fest davon überzeugt. Es ist sein Feuer, weil er es über Jahrhunderte hinweg mit seinem zerrütteten Körper und seinem vermoderten Geist genährt hat."
(Auszug aus dem Prolog, Seite 7)

Zugegeben, es ist keine schwere Kost und durchaus verständlich, aber ich hatte mich auf eine leichte Lektüre eingestellt und hatte nicht mit so etwas gestelztem gerechnet. Wie sich rausstellte, liegt das einfach nur an Lachlain. Der gute Mann ist nämlich um die 1200 Jahre alt und war 150 Jahre in Gefangenschaft - in diesem Feuer. Bereits im ersten Kapitel ändert sich der Schreibstil schlagartig und es wird deutlich "bequemer" dieses Buch zu lesen.

Wie kann es anders sein, die Hauptstory ist selbstverständlich die Liebesgeschichte um Lachlain und Emmaline. Diese beiden haben am Anfang sehr starke Schwierigkeiten miteinander, was nicht nur am Altersunterschied liegt (er so um die 1200 und sie erst "knackige" 70 Jahre alt) , sondern auch einfach daran, dass Lachlain nicht mit dieser Welt klar kommt, in die er sich aus seiner Gefangenschaft befreit hat. Er sah nie zuvor ein Auto, versteht nichts von Technik und ist es nicht gewohnt, dass eine Frau emanzipiert und selbstbewusst durchs Leben geht.

"Küss mich so, als ob du an deinem Leben hängst."
Das tat sie. Nicht weil sie unbedingt leben wollte, sondern wiel sie davon überzeugt war, dass er dafür sorgen würde, dass ihr Tod langsam und qualvoll sein würde.
(Seite 25)

Ich finde es eine sehr gelungene Geschichte, gespickt mit Liebe, Sex (oh man - bis es endlich mal dazu kommt) und einigen schönen und weniger schönen Dingen.
Sehr schön ist auch zu sehen, wie der zu Beginn sehr ungehobelte Lachlain im Laufe der Zeit immer "sanfter" wird und auf Emma und ihre Bedürfnisse eingeht - wobei ich den ruppigen Lachlain ja schon sehr interessant gefunden habe

Emmaline ging mir zwischenzeitlich etwas auf den Keks. An manchen Stellen wäre ich gerne ins Buch gesprungen, hätte sie geschüttelt und ihr gesagt, dass sie sich mal nicht so anstellen solle. Wäre sie nicht Lachlains Gefährtin gewesen, welche ihm vom Schicksal (oder einem der Götter) zugeteilt wurde, hätte er diese ganzen Spirenzchen und Zickereien ganz sicher nicht mitgemacht!

Emma war stinksauer. Gerade als sie beschlossen hatte, dass dieser Lykae vielleicht doch in Ordnung wäre, dass er endlich zu begreifen gelernt hätte, mit seinen Anfällen von geistiger Umnachtung umzugehen, verwandelte er sich wieder in den großen bösen Wolf.
(Seite 123)

Ich wäre direkt im ersten Kapitel schon freiwillig mit Lachlain nach Kinevane gegangen und hätte da mit ihm gelebt - uns hätten nicht so viele Seiten daran gehindert
Nachdem ich Taber aus "Tabers Versuchung" der Breeds-Reihe von Lora Leigh für meine absolute Buch-Liebe hielt, muss ich meine Entscheidung nach diesem Buch definitiv revidieren...Lachlain ist es

Fazit
Empfehlenswert ist dieses Buch für jeden, der gerne eine schöne Liebesgeschichte möchte, die nicht von Beginn an rosig ist, sondern wo beide Parteien hart für kämpfen und sehr stark dran arbeiten müssen.
Außerdem gibt es vieles über die Gestalten der Mhytenwelten zu erfahren und noch viele Geschichten am Rande, die durchgestanden werden müssen.

Ich persönlich liebe dieses Buch, liebe diese gesamte Geschichte, habe Emma lieben gelernt und liebte Lachlain von der ersten Sekunde an ;-D

Veröffentlicht am 25.10.2018

Karli wartet auf dich...Gelungener 2. Teil

Die Puppenmacherin
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Keiner tötet wie er. Er wird nicht ruhen, bis er sie hat. Damit er endlich seinen Frieden findet

Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines neuen Mordfalles gerufen wird, ...

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Keiner tötet wie er. Er wird nicht ruhen, bis er sie hat. Damit er endlich seinen Frieden findet

Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines neuen Mordfalles gerufen wird, ist er zutiefst erschüttert von dem Anblick, der sich ihm bietet: Der Täter hatte eine junge Frau in den Keller gelockt und sie dort auf ungeahnte Weise ermordet – ihr Körper ist erstarrt in einem monströsen Sarkophag aus getrocknetem Schaum. Bei seiner Recherche stößt Trojan auf einen älteren Fall, der verblüffende Parallelen aufweist: Damals konnte die Puppenmacherin Josephin Maurer in letzter Sekunde aus einem Keller befreit werden, der Angreifer hatte bereits Spuren seiner makabren Handschrift auf ihrem Körper hinterlassen. Doch der als Täter identifizierte Karl Junker gilt inzwischen als tot – kann es sein, dass jemand ihn kopiert? Oder ist er doch noch am Leben, besessen davon, sein grausames Werk fortzusetzen? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Alles war finster um sie herum. Sie wollte die Augen öffnen, aber es gelang ihr nicht. Da klebte etwas an ihren Brauen und auf den Wangenknochen, da presste sich etwas auf ihre Lider, wie ein festes Band.

Meine Meinung
Zu Beginn befindet man sich wieder in einem Prolog und mit diesem mitten in der Geschichte. Man lernt den Täter und eines seiner Opfer kennen. Später im Buch klärt sich auf um wen es sich dabei handelt.
Bereits hier erfährt man, dass der Täter seine Opfer mit Bauschaum "bearbeitet". Nils Trojan begibt sich auf eine spannend Reise nach dem Täter, in seine eigene Psyche und in seine Vergangenheit.

Ich war ja bereits nach dem ersten Teil absoluter Fan von Max Bentow und seinem Kommissar Nils Trojan. Auch hier im zweiten Band wurde ich nicht enttäuscht!

Der Autor lässt meinen persönlichen Ekel-Faktor in diesem Band ziemlich weit ansteigen. Das liegt nicht daran, dass irgendetwas blutig oder bestialisch ist, sondern daran, dass ich selbst auch schon mit Bauschaum gearbeitet habe und weiß, wie sich dieses Material verhält. Dieser Ekel zieht sich diesbezüglich fast durch das komplette Buch und steigt noch weiter an.

Der Beginn des ersten Kapitels war für mich persönlich etwas verwirrend - was sicherlich so geplant war. Dazu möchte ich nicht zu viel verraten, damit ihr mir nicht böse seid falls ihr das Buch selbst noch nicht gelesen habt

Auf Seite 24 musste ich stark schmunzeln.
Erneut wurde das Tokio Hotel-Poster angesprochen, dass im Zimmer von Trojans Tochter hängt. Das kennen wir schon aus dem ersten Teil und ich fand es gut, dass es auch hier wieder angesprochen wurde. Aber dabei handelte es sich einfach um eine persönliche "Freude"

Er schaute zu dem Tokio-Hotel-Poster über dem Bett, ein Relikt aus Emilys frühester Teeniezeit, sie mochte die Band mit ihren fünfzehn Jahren längst nicht mehr. "Kinderkram", sagte sie lachend, wenn sie bei ihm übernachtete, aber er brachte es einfach nicht übers Herz, das Poster abzunehmen.
(Seite 24)

In diesem Band erfährt man sehr viel aus Trojans Privatleben. Sowohl aus der weiten Vergangenheit, als er selbst noch ein kleiner Junge war, als auch über seine Panikattacken und was seine Ex-Frau und Tochter betrifft. Das war alles nicht unspannend und auch das Treffen mit seinem Vater war durchaus interessant, aber ich persönlich hatte mir erhofft in diesem Teil etwas mehr über Nils und Jana lesen zu können - wurde aber enttäuscht. Den Beiden wurde so gut wie kein Raum gegeben und es wirkte stellenweise als wenn Herrn Bentow zwischendrin eingefallen wäre, dass Jana ja auch noch irgendwo auftauchen müsste. Das tut dem Buch an sich absolut kein Abbruch - Jana und Nils ist einfach so eine Sache, die mir persönlich extrem am Herzen liegt

"Aber dann kam es zu diesem Vorfall zwischen uns -."
"Nicht doch, Jana, ich sehe das ganz gelassen."
"Gelassen? Also hör mal, du bist mein Patient."
"Na und?"
"Das sind Grenzverletzungen."
"Mir egal."
"So kommen wir nicht weiter."
"Sind wir nicht längst weitergekommen, Jana?"
(Seite 285)

Das "Hauptopfer" geht mir persönlich ziemlich auf den Keks. Ich verstehe absolut, dass sie es schlimm getroffen hat und sie Sachen erlebt hat, die man sich weder vorstellen noch wünschen mag - aber ich wurde einfach nicht warm mit ihr.

Dass man etwas mehr über die Arbeit und das Vorgehen einer Psychologin (Jana Michels - my love ^^) erfährt habe ich hier als sehr positiv empfunden.

Auch diesen Teil hatte ich recht schnell gelesen und konnte das Buch auf den letzten 70 Seiten überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war gewohnt gut und stellenweise sehr rasant (fand ich im ersten Teil schon super), was das Buch wirklich voran getrieben hat.

Viele der Charaktere kannte man schon aus dem ersten Teil (Nils und seine Kollegen, Jana Michels, Nils Tochter, Doro) und einige neue kamen im Zuge der Ermittlung hinzu. Aber auch hier hat es Max Bentow wieder geschafft genau das richtige Maß zwischen zu wenigen und zu vielen zu finden - nämlich: genau richtig!

"Sieht mir ganz nach Bauschaum aus."
"Bauschaum?"
"Montageschaum, basiert auf Polyurethan, daher auch PU-Schaum genannt. [...] Der Täter oder die Täterin muss sie gefesselt haben und es ihr dann in Mund und Nasenlöcher gesprüht haben. Das Zeug wird ziemlich schnell hart. Sie ist daran qualvoll erstickt."
(Seite 48)

Mein persönlicher Negativpunkt im ersten Teil waren die viel zu genauen Straßenbeschreibungen Berlins. Auch hier im zweiten Teil blieb man nicht davor verschont, aber für mein Empfinden waren es weniger und nicht so häufig.

Die Tatorte und die Opfer wurden auch hier wieder ziemlich genau beschrieben. Allerdings verlief alles deutlich "unblutiger" aber nicht weniger bestialisch. Wer selbst einmal mit Bauschaum gearbeitet hat, kann sich sehr bildlich vorstellen wie die Opfer aussehen und auch welche Qualen sie erlitten haben mussten.

Wie bereits im ersten Teil wurde man bei diesem Fall auch lange nicht schlau draus, wer der Täter war - was ich als Pluspunkt empfinde!

Dieser Teil ist für mich persönlich absolut gelungen, auch wenn ich die Geschichte um Jana und Nils schmerzlich vermisst habe.
Ich hoffe einfach auf die noch kommenden zwei Teile

Fazit
Wie auch den ersten Teil empfehle ich dieses Buch jedem, der gerne einen spannenden Thriller liest.
Allerdings muss ich sagen, dass es sich empfiehlt zuvor "Der Federmann" zu lesen. "Die Puppenmacherin" ist zwar ein für sich abgeschlossener Fall, aber die ganzen Zwischenmenschlichkeiten und Privatangelegenheiten können nur schwer verstanden werden, wenn man nicht weiß was sich im ersten Teil zugetragen hat.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Unglaublich spannendes Buch mit viel Blut und einem Mörder, den niemand erwartet hätte!

Der Federmann
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Buchinfo
Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ...

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Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: Wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele. (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Mal wieder war es geschehen, ich stand am Wühltisch und fingerte mir ein Buch raus, bei dem mir das Cover ins Auge stach. Und da ich absolut ein Händchen für soetwas habe, war es der Teil einer Reihe.
Aber natürlich auch hier mal wieder NICHT der erste Teil, sondern Band 2 (Die Puppenmacherin).
Ich las in das Buch hinein und dachte 'Da muss es doch einen ersten Teil gegeben haben'...also sah ich nach und tatsächlich - es gab ihn.
Also was tat ich? Richtig - Ich bracht Band 2 ab und besorgte mir den ersten Teil "Der Federmann".

Zu Beginn nimmt der Autor den Leser direkt mit in einen Prolog, in dem der Täter kurz davor ist seinen vermutlich ersten Mord in die Tat umzusetzen.
Im ersten Kapitel lernt man den Ermittler Nils Trojan kennen und befindet sich direkt in einer seiner Panikattacken. Außerdem erfährt man einiges über ihn selbst und sein Privatleben.

Es gibt noch so viel mehr was ich sagen wollen würde - aber dafür müsste ich zu viel verraten und genau das will ich ja nicht

Der Schreibstil von Max Bentow ist sehr gut. Es liest sich flüssig und leicht und man kommt schnell voran - was man bei diesem Buch auch unbedingt will!

In diesem Buch steigt die Spannung kontinuierlich an und jedes Mal wenn man denkt 'Das ist der Täter' kommt es ganz anders. Genau das macht in meinen Augen einen wirklich guten Thriller aus.

Es gibt nicht nur wilde, spannende Passagen. Auf einigen Seiten kehrt auch etwas Ruhe ein und man erfährt die ein oder andere Sache über einen der Hauptcharaktere. Auch hier ist es genau richtig. Es sind nicht zu wenige Personen um es langweilig werden zu lassen, aber auch nicht zu viele, als dass man den Überblick verlieren könnte. Noch dazu sind eigentlich alle Personen auf ihre Weise sympathisch - außer der Mörder natürlich

Ein weiterer Pluspunkt ist in meinen Augen, dass man zwar mitten in den Ermittlungsarbeiten dabei ist, aber es nicht zu viel wird. Man wird nicht erdrückt von spannungsraubender Arbeit oder deutscher Bürokratie.

Nils Trojan setzt sich oftmals über irgendwelche Regeln hinweg und macht einfach sein Ding. Ein kleiner Rebell. Absolut sympathisch!

Mein persönlicher Negativpunkt ist die zu detailgenaue Beschreibung von Straßen. Immer wieder beschreibt Max Bentow ganz genau durch welche Straßen Nils Trojan fährt (vorangig mit seinem Fahrrad) und wo er landet wenn er nun hier nach links abbiegt und welche Straße es wird, wenn er danach rechts abbiegt. Das mag ganz toll sein für Menschen, die sich unglaublich gut in Berlin auskennen, da sie dann quasi "mitfahren" können. Für jemanden wie mich, der von Berlin so gar keine Ahnung hat, ist es aber durchaus nervig. So kam es, dass ich die Passagen mit gefühlten 100 Starßennamen einfach nur überflogen habe.

Die Tatorte werden ziemlich genau und detailiert beschrieben. Das hilft um sich ein gutes Bild davon machen zu können - ist aber nichts für Menschen mit schwachen Nerven und solchen, die bei einem Blutfleck bereits ohnmächtig werden

Einmal angefangen wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen. Semesterferien sei Dank musste ich das auch nicht und hatte es wirklich schnell durch. Jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil, den ich ja schon eine ganze Weile hier liegen habe

Mit dem tatsächlichen Mörder habe ich nicht gerechnet. Absolut nicht. In meinen Augen kann auch niemand der dieses Buch gelesen hat behaupten "Das wusste ich von Anfang an"...das wäre eine schamlose Lüge

Für mich persönlich war es ein durch und durch gutes Buch und ich bin wirklich froh, dass es sich um eine Reihe mit (momentan) vier Büchern handelt. Ich will mehr. Mehr von Max Bentow, mehr von Nils Trojan und auch mehr von Jana Michels.

Fazit
Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem, der gerne spannende Thriller liest und kein Problem mit stellenweise wirklich ekligen Beschreibungen hat. Der Mörder ist psychisch krank, was sich eben auch in seinen Taten wiederspiegelt.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Unglaublich lohnenswerter Wühltischkauf!

Bis ich bei dir bin
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Was würdest Du tun, wenn sich eine Welt auftut, in der all deine Fehler vergessen sind?

Der achtzehnjährige Camden Pike trauert um seine große Liebe Viv. Seit sie bei einem Autounfall ums Leben ...

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Was würdest Du tun, wenn sich eine Welt auftut, in der all deine Fehler vergessen sind?

Der achtzehnjährige Camden Pike trauert um seine große Liebe Viv. Seit sie bei einem Autounfall ums Leben kam, für den er sich zudem selbst die Schuld gibt, würde er alles dafür tun, Viv noch ein einziges Mal sehen zu können. Immer wieder besucht er die Unfallstelle und kann zuerst nicht glauben, was er dort eines Tages sieht: Ein Mädchen erscheint wie aus dem Nichts, und sie zeigt ihm den Weg in eine parallele Welt – eine Welt, in der Viv noch lebt … (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Im Vorfeld hatte ich mir ein paar Bewertungen zu dem Buch durchgelesen und hatte ein wenig Angst, dass ich mir da was Unnötiges ins Haus geholt habe. Die Bewertungen und Meinung reichten von "Es ist ok" bis über "Absoluter Müll"...es war alles dabei - nur kein "So ein wundervolles Buch".

Ich stand mit einigen Thrillern und Psychothrillern in der Hand am Wühltisch und dachte 'Franzy...irgendwie brauchst du einen Ausgleich zu all der Gewalt und dem Chaos'...also wühlte ich weiter.
Ich gab sicherlich ein sehr merkwürdiges Bild für alle um mich rum ab, die mich in dem Moment gesehen haben, als ich dieses Buch in den Händen hielt. Ruckartig hielt ich inne und starrte auf das Buch, während ich mich langsam wieder gerade aufrichtete. Den Stapel mit den Thrillern legte ich ab und hielt dieses Buch wie einen kleinen Schatz in meinen Händen. Ich drehte es und wusste noch bevor ich den Klappentext laß, dass ich es definitiv mitnehmen würde.
Meine Beute nach Hause gebracht lag es allerdings eine kurze Weile auf meinem SuB - jedoch schlich ich jeden Tag drum rum. Ich hatte noch so viel Angefangenes von dem ich mindestens eins beenden wollte bevor ich das nächste Buch beginnen würde.
Und dann war es soweit! Ich hatte das Buch an drei Abenden regelrecht verschlungen.

Wie ihr schon festgestellt habt, wird dies eine durch und durch positive Rezension

Direkt zu Beginn wird man mitgenommen in die Trauer von Camden Pike, der zwei Monate zuvor seine Freundin verloren hat. Und man merkt direkt wie einsam dieser junge Mann ist.
Zum Teil hat er sich diesen Zustand selbst zuzuschreiben indem er sich von allen Freunden und Bekannten abgewendet hat und zum Teil muss er diesen Zustand einfach hinnehmen (Eltern geschieden, Vater ausgezogen, Mutter arbeitet viel).

Man sagt es gäbe vier Phasen der Trauer.
- Nichtwahrhabenwollen
- aufbrechende Emotionen
- suchen, finden, sich trennen
- neuer Selbst- und Weltbezug

Über die erste Phase scheint Cam schon hinaus zu sein. Wir steigen also mitten in der zweiten Phase mit ihm ein.
Er ist unglaublich wütend. Gibt sich selbst die Schuld an dem Tod seiner Freundin Viv und fragt sich immer wieder "Warum nicht ich?".
Die Autorin beschreibt sehr schön die Gefühle diesen jungen Mannes und was er durchlebt. Wie sein täglicher Gang in die Highschool zum Spießrutenlauf wird und wie er mehr oder weniger vor sich hinvegetiert ohne den Spaß und die Freude am Leben wieder zu finden - was nach zwei Monaten auch absolut verständlich ist.

Aufgrund des Klappentextes denke ich, dass ich nicht zu viel verrate wenn ich sage, dass wir auch die dritte Phase mit Cam durchleben.
Von diesem mysteriösen Mädchen bekommt er (ungeplant) einen Weg gezeigt, wie er in die besage Parallelwelt hineinkommt um Viv wieder zu treffen.
Er sucht sie und er findet sie. Ob sie sich trennen, wie in der Phase beschrieben, oder auch überhaupt wieder zueinander kommen, verrate ich nicht

Auch Phase vier dürfen wir mit Cam zusammen erleben, so viel sei gesagt. Mit neu gewonnenen Erkenntnissen kann er sich seine Welt auch wieder neu betrachten und schafft es, sich wie Baron Münchhausen am eigenen Schopfe aus der Trauer zu ziehen und sein Leben wieder zu leben.

Zu Beginn hatte ich leichte Probleme mit dem Schreibstil und wusste nicht, ob ich das Buch überhaupt durchstehen würde. Aber nach ein paar Seiten hatte ich mich reingefunden und es laß sich sehr flüssig.
Drei Abende im Bett und das Buch war verschlungen - ich hätte auch noch 500 weitere Seiten gelesen wenn es sie gegeben hätte.

Eingestellt hatte ich mich auf eine leicht kitschige Liebesgeschichte mit einem Happy End - wie das bei solchen Büchern eben üblich ist.
Doch so war es nicht (was nicht heißt, dass es vielleicht kein Happy End gab...lest es selbst und ihr wisst es ).
Doch auch wenn sich die Geschichte nicht als das rausstellte was ich dachte, wurde ich keinesfalls enttäuscht. Es ist eine wunderschöne Geschichte über Trauer, Freundschaft, Liebe und der Weg zurück ins Leben.

Es handelt sich bei diesem Buch um eines, dass ich sicherlich irgendwann noch einmal lesen werde und was mir vermutlich nie mehr gänzlich aus dem Kopf gehen wird.

Und ich gestehe - ich habe weinen müssen

Fazit
Wer eine gruselige Geistergeschichte erwartet ist hier vollkommen falsch. Auch eine schnulzige Liebesschmonzette gib es hier nicht.
Du willst eine schöne kleine, ruhige Geschichte über die Suche zurück ins Leben und zu sich selbst, die dich lehrt einen selbstkritischen Blick auf alles zu werfen, was doch so perfekt erschien? Herzlichen Glückwunsch! DAS ist genau dein Buch.