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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2021

Tolles Cover, tolles Buch

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Eigentlich sollte May die Nachfolgerin von König Oras werden, doch im Sterben gibt er die Macht an Luan weiter, einem Unbekannten mit zweifelhafter Vergangenheit. Dieser Luan ist gerissen, lässt sich die ...

Eigentlich sollte May die Nachfolgerin von König Oras werden, doch im Sterben gibt er die Macht an Luan weiter, einem Unbekannten mit zweifelhafter Vergangenheit. Dieser Luan ist gerissen, lässt sich die neue Macht nicht abluchsen und lässt sich genauso wenig in die Karten gucken, denn er verfolgt ganz eigene Ziele. May muss nun mit ihrer Enttäuschung fertig werden. Der neue König muss unter ihrer Anleitung lernen, mit der Macht und den neuen Fähigkeiten umzugehen. Die Zeit drängt, denn der schwebenden Stadt Elydor (wunderschön sichtbar auf dem Cover) droht der Untergang. May und Luan müssen Abenteuer bestehen, Rätsel lösen und einander trotz anfänglicher Skepsis Vertrauen lernen. 
Endlich mal wieder eine Fantasie-Welt, die den Namen verdient. Anschaulich werden ihre Besonderheiten geschildert. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Leider kommt dabei die Charakterisierung der Hauptpersonen etwas zu kurz, was aber durch die spannende Handlung wieder wettgemacht wird. Stückchenweise wird das Rätsel um Elydor gelüftet. Unglaublich, was Luan und May aufdecken.
Ja, dieses Hörbuch konnte mich mitreißen. Das liegt aber auch mit an der wunderbaren Sprecherin Yeşim Meisheit. Sie liest hervorragend mit einer sehr, sehr angenehmen Stimme.
Mir hat das Buch gefallen und ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.


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Veröffentlicht am 13.11.2021

Südtirol in den 60er Jahren

Commissario Tasso auf dünnem Eis
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Commissario Aurelio Tasso ist gar nicht glücklich mit der Praktikantin, die man ihm aufs Auge gedrückt hat. Zwar sucht er dringend einen Assistenten, aber er dachte dabei eher an einen ausgebildeten männlichen ...

Commissario Aurelio Tasso ist gar nicht glücklich mit der Praktikantin, die man ihm aufs Auge gedrückt hat. Zwar sucht er dringend einen Assistenten, aber er dachte dabei eher an einen ausgebildeten männlichen Polizisten. Eine angehende Studentin, zudem mit Verbindungen nach ganz oben, kann nur ein Störfaktor sein. Bei seinen Ermittlungen bei einem rätselhaften Mord in einem Luxushotel erweist sich diese Mara Oberhöller aber als ein Glückstreffer, nicht nur durch ihr fabelhaftes Allgemeinwissen, sondern auch durch blitzgescheite Gedankengänge. Zusammen ergeben sie ein gutes Team. Mal schauen, ob es in Zukunft eine Fortsetzung mit den beiden geben wird.
Südtirolkrimis haben ihr eigenes Flair von schöner Landschaft, deftigem Essen, guten Wein und knurrigen Bauern. Die Bauern kommen hier in diesem Buch nicht zum Zuge, die anderen Komponenten schon. 
Mich hat vor allem die historische Sichtweise interessiert, denn die Handlung spielt im Jahr 1962. Leider merkt man davon nur sehr wenig, höchstens, dass die Abneigung der deutschsprachigen Tiroler gegenüber den Italienern aus dem Süden noch deutlich ausgeprägter ist als heutzutage.
Mit Tasso und Oberhöller treten zwei sehr unterschiedliche Charaktere auf den Plan. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr spannend und dynamisch. Sie bietet durchaus Potenzial für eine ganze Serie von Tasso-Krimis. Wie ein roter Faden zieht sich dabei Tassos Abneigung gegen das Tiroler Klima, die Berge und die einheimische Küche durch. Er vermisst seine römische Heimat sehr.
Der Plot selbst ist clever konstruiert, auch wenn man als Leser damit nicht überfordert wird. Bestechend schön ist natürlich der landschaftliche Hintergrund.
Für mich ist dieser Krimi eine runde Sache, die ich gerne weiter empfehle.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Ein Polizist in Südafrika

Todsünde
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Wie immer hält mich Deon Meyer von der ersten Seite an gefangen. Seine Hauptfigur, der Polizist Bennie Griessel, ist eigentlich ein kaputter Typ. Mit seiner Alkoholsucht hat er seine Ehe ruiniert, der ...

Wie immer hält mich Deon Meyer von der ersten Seite an gefangen. Seine Hauptfigur, der Polizist Bennie Griessel, ist eigentlich ein kaputter Typ. Mit seiner Alkoholsucht hat er seine Ehe ruiniert, der Sohn hat sich von ihm abgewandt. Nach einem Rückfall ist Bennie nun erneut monatelang abstinent, doch er und sein bester Freund und Kollege Cupido werden degradiert und nach Stellenbosch zwangsversetzt. Sowohl finanziell als auch psychisch ist das für Bennie sehr belastend, der Gedanke an Alkohol tritt wieder stärker in den Vordergrund. 
Zum Glück werden Bennie und Cupido auf zwei wichtige Fälle angesetzt, bei denen sie erneut beweisen können, wie perfekt sie zusammen arbeiten.
Es ist schön, von Folge zu Folge mitzuerleben, wie sich Bennie, aber genauso Cupido und weitere Personen aus dem engeren Kollegen- und Bekanntenkreis weiterentwickeln. Man erhält Einblick in deren Privatleben, doch genauso wird die Korruption in den Reihen der Polizei angeprangert. Da der Autor selbst in Südafrika lebt, sind die Beschreibungen von Handlungsort und Lebensweise authentisch. Immer wieder überrascht er mit komplexen Plots. Es gibt grundsätzlich mehrere Handlungsstränge, die er an den spannendsten Stellen wechselt. Bis jetzt war jede Griessel-Folge für mich ein Garant für Hochspannung und so kann ich auch "Todsünde" wieder jedem Thrillerfan empfehlen.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Anleitung zu einem erfüllten Leben

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Postbote, drei Monate bis zur Rente, geliebte Katze plötzlich verstorben, einsames Weihnachtsfest.
Das ist die Ausgangssituation, ab der ein Leser Anteil nehmen kann am Leben von Albert Entwistle. Er droht ...

Postbote, drei Monate bis zur Rente, geliebte Katze plötzlich verstorben, einsames Weihnachtsfest.
Das ist die Ausgangssituation, ab der ein Leser Anteil nehmen kann am Leben von Albert Entwistle. Er droht in eine tiefe Depression zu versinken, vor allem, wenn er sein vergangenes Leben Revue passieren lässt. Seine Eltern haben ihn nie richtig geliebt. Trotzdem hat er seine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt. Albert hat keine sozialen Kontakte, keine familiären Verbindungen. Genauso will er es haben, denn er trägt ein Geheimnis mit sich, für das er sich zu Tode schämt: Keiner darf erfahren, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. Als junger Mann musste er sich auf Druck von außen von seiner großen Liebe trennen. Es war ein traumatisches Erlebnis, das ihn für immer prägte und einsam gemacht hat. Jetzt am Tiefpunkt seines Lebens rafft er sich auf. Er verstellt sich nicht länger und erfährt von allen Seiten Zuspruch. 
Wirklich, die Handlung ist tatsächlich so kitschig rosa, wie diese minimalistische Zusammenfassung andeutet. Man leidet mit Albert, ist wütend über seine egoistischen Eltern und fiebert mit, ob seine Nachforschungen erfolgreich sein werden. Und freut sich mit ihm über jede Person, die seinen neuen Freundeskreis erweitert. Man sieht einen verklemmten, unscheinbaren Mann voller Schuldgefühle innerhalb von drei Monaten aufblühen; einen Mann, der positiv einen neuen Lebensabschnitt beginnt.
Manchmal braucht man so ein emotionales Buch, das nur positive Signale sendet. Vielleicht gibt das auch anderen Menschen den Mut, etwas an ihrem Leben zu verändern, egal in welchem Alter, anstatt verpassten Gelegenheiten hinterher zu trauern.
Absolute Leseempfehlung!
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Spannende Frauenpower

Der rote Raum
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Das Ermittlerteam um Ingrid Nyström hat sich verändert, wie Neueinsteiger wie ich in dieser 9. Folge der Reihe erfahre. Eine gleichermaßen exzellente wie impulsive Polizistin, Stina Forss, hat sich versetzen ...

Das Ermittlerteam um Ingrid Nyström hat sich verändert, wie Neueinsteiger wie ich in dieser 9. Folge der Reihe erfahre. Eine gleichermaßen exzellente wie impulsive Polizistin, Stina Forss, hat sich versetzen lassen. Sie ist durch eine üppige junge Blondine ersetzt worden, um die sich die beiden Männer der Abteilung fast schon lachhaft bemühen. 
Es gibt einen schaurigen Mordfall, bei dem ein alleinstehender junger Mann mit aufgeschlitztem Torso und fehlendem Herzen aufgefunden wird.
Fast zeitgleich hat Stina oben am Polarkreis einen ähnlich gelagerten Fall. Hier fehlt dem Opfer eine Leber und es ist die klassische rätselhafte Situation: Die Leiche befindet sich in einem von innen geschlossenen Raum. Wie konnte der Mörder entkommen? 
Spannend verbinden die Autoren die beiden Morde, wechseln an der aufregendsten Stelle gekonnt hin und her. Beide Kommissarinnen haben ihre Stärken und Schwächen, was sie sehr sympathisch macht. Aber auch die anderen Kollegen werden einprägsam charakterisiert. Besonders schön ist der Hahnenkampf, den die beiden älteren Kommissare um die Gunst der jungen Mitarbeiterin veranstalten.
Während mir der eine Handlungsstrang richtig gut gefallen hat, enttäuscht mich der andere umso mehr, weil die Auflösung an den Haaren herbei gezogen ist. 
Ach ja, eigentlich gibt es noch den dritten Handlungsstrang von zwei jungen Männern, die durch Europa reisen. Ganz zum Schluss fügt er sich ins große Ganze ein, doch mich haben diese Einschübe eher im Lesefluss gestört.
Obwohl ich einige Kritikpunkte an dem Krimi habe, kann er mich mit seinem hohen Spannungspotenzial überzeugen. Volle Leseempfehlung!
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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