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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2022

Cläre

Töchter der Speicherstadt – Der Geschmack von Freiheit
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Auch ohne Vorkenntnisse bin ich im zweiten Band rund um die Hamburger Kaffeedynastie Behmer & Söhne gut zurechtgekommen. 
Hier geht es vornehmlich um die mittlerweile erwachsen gewordene Tochter Cläre, ...

Auch ohne Vorkenntnisse bin ich im zweiten Band rund um die Hamburger Kaffeedynastie Behmer & Söhne gut zurechtgekommen. 
Hier geht es vornehmlich um die mittlerweile erwachsen gewordene Tochter Cläre, die eigentlich lieber ein Wirtschaftsstudium beginnen statt in die Familienfirma eintreten möchte. Doch im Jahr 1929 sind Frauen noch viele Wege verbaut. 
Als es nicht anders geht, springt sie dann doch tatkräftig ein. Sie muss viel aushalten. Die Kriegsjahre sind für alle nicht leicht und gerade Kaffee als Luxusgut hat es in Notzeiten schwer.
Die Menschen in diesem Buch kommen sehr lebendig herüber. Gerade der Gegensatz zu Cläres missgünstiger Cousine Emma, die strenggläubig dem Nazikult anhängt, macht für mich viel von der Spannung aus.
Historisch ist dieser Roman gut recherchiert. Und weil der Schluss so genial ist, freut man sich schon auf den letzten Band dieser Trilogie.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Wo ist der Koch geblieben

13° – Tödlicher Sommer
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Nachdem ich schon mit Hanne H. Kvandal die dunkelste Zeit auf Spitzbergen verlebt habe, so lerne ich jetzt die Landschaft in gleißendem Sonnenlicht und milden Temperaturen kennen.
Schön ist es, wieder ...

Nachdem ich schon mit Hanne H. Kvandal die dunkelste Zeit auf Spitzbergen verlebt habe, so lerne ich jetzt die Landschaft in gleißendem Sonnenlicht und milden Temperaturen kennen.
Schön ist es, wieder auf bekannte Gesichter zu treffen.
Diesmal wird der pensionierte norwegische Polizist Trond Lie gebeten, sich um den Fall eines verschwundenen asiatischen Kochs zu kümmern. Während seiner Nachforschungen wird auch noch der kleine Enkel Bjarne entführt. Eine schlimme Situation für Trond, der dennoch wie gewohnt souverän seine Aufgabe meistert.
Ganz nebenher erfährt der Leser einiges über diesen speziellen Ort Longyearbyen, seine Geschichte und vor allem seine politische Sondersituation. Diesmal spielt die verlassene Grubenstadt Pyramiden eine größere Rolle. Sehr bildhaft werden die Örtlichkeiten dort geschildert.
Es ist nach wie vor dieses besondere Setting, dass mich an den beiden Spitzbergen-Krimis so fasziniert hat. Leider fiel die Handlung diesmal gemächlicher aus als in dem "Winterkrimi". Der Schluss ist etwas oberflächlich geraten. Gerne hätte ich mehr über die Rolle von Fridas Vater erfahren, aber insgesamt bleibe ich ein Kvandal-Fan.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Tödliche Jagd

Stürmisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 8)
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Auch ohne Kenntnis der sieben Vorgängerbände kann man "Stürmisches Lavandou" problemlos lesen.
Der Pathologe Dr. Leon Ritter, gebürtiger Deutscher, ist mittlerweile fast ein Einheimischer in Le Lavandou. ...

Auch ohne Kenntnis der sieben Vorgängerbände kann man "Stürmisches Lavandou" problemlos lesen.
Der Pathologe Dr. Leon Ritter, gebürtiger Deutscher, ist mittlerweile fast ein Einheimischer in Le Lavandou. Er liebt die stellvertretende Polizeichefin, deren Tochter ist für ihn wie ein eigenes Kind.
In dem Küstenort sollen Surfmeisterschaften stattfinden. Alle Leute sind in freudiger Erwartung, als ein Serienmörder es auf Liebespärchen abgesehen hat. 
Die Leichen landen auf Leons Obduktionstisch. Wieder setzt er seinen kriminalistischen Spürsinn weit über das Medizinische hinaus ein, was dem Polizeichef so gar nicht passt. All die möglichen Verdachtsfälle, die zu einem schnellen Fahndungserfolg geführt hätten, werden durch Ritter schnell entkräftet.
Dies ist mal wieder ein richtig spannender französischer Krimi, der eine komplexe Handlung bietet und sich nicht seitenweise mit einheimischen Speisekarten und Rezepten beschäftigt. Trotzdem kommt das Provence-Flair nicht zu kurz. Außerdem sind die handelnden Personen sehr eigenständige Charaktere, sodass man sich alles gut vorstellen kann.
Ich kann diesen schönen Urlaubskrimi weiterempfehlen, auch wenn ich gerne noch etwas mehr über den Hintergrund des Mörders erfahren hätte.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Lebenslauf eines Kollaborateurs

Der Aufgang
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Der Autor Stefan Hertmans erwirbt schon zu Studentenzeiten in Gent günstig ein altes, heruntergekommenes Haus. Wie sich herausstellt, ist es das Elternhaus seines Geschichtsprofessors. Dessen Vater Willem ...

Der Autor Stefan Hertmans erwirbt schon zu Studentenzeiten in Gent günstig ein altes, heruntergekommenes Haus. Wie sich herausstellt, ist es das Elternhaus seines Geschichtsprofessors. Dessen Vater Willem Verhulst hat im zweiten Weltkrieg Karriere als Kollaborateur gemacht. Er stellte Listen von Juden, Kommunisten und anderen politisch unerwünschten Personen zusammen, die daraufhin in die Konzentrationslager deportiert wurden. 
Stefan Hertmans hat akribisch alle noch vorhandenen Unterlagen zu Willem Verlusts Person durchgearbeitet und zu diesem Buch verarbeitet. Es ist ein sehr persönlicher Streifzug durch die Geschichte entstanden, die geschickt reale Fakten mit dekorativer Fiktion vermengt. Der elegante, fesselnde Schreibstil verführt zum Weiterlesen, auch wenn der Inhalt zwischendurch doch etwas trocken wird. Die einzelnen Personen aus Willems Leben treten sehr plastisch hervor. Vor allem seine zweite Ehefrau Mien, Mutter seiner drei Kinder, strenggläubige Protestantin, zeigt sich hier als charakterstarker Mittelpunkt der Familie. Sie tut alles für ihren Willem, auch wenn er nicht treu sein kann und vor allem, wenn sie seine politischen Ansichten verabscheut.
Das Buch liest sich interessant. Doch richtig begeistern werden sich wahrscheinlich nur Leser, die einen Bezug zur Materie haben.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Französischer Wohlfühlkrimi

Kalte Blüten
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Endlich gibt es eine neue Folge mit der sympathischen Kommissarin Marie Mercier. Mittlerweile hat sie sich gut eingelebt auf dem alten Hof zusammen mit ihrer rüstigen alten Tante. Ihr Liebesleben mit Michel ...

Endlich gibt es eine neue Folge mit der sympathischen Kommissarin Marie Mercier. Mittlerweile hat sie sich gut eingelebt auf dem alten Hof zusammen mit ihrer rüstigen alten Tante. Ihr Liebesleben mit Michel ist perfekt und beruflich läuft es ebenfalls gut. Da wird zufällig auf einem etwas außerhalb gelegenen Bauernhofs ein Skelett ausgegraben. Die Bewohnerinnen sind alle etwas sehr speziell und geben nur unwillig Informationen preis. 
In diesem Krimi gefallen mir vor allem die Nebenpersonen sehr gut. Allen voran George mit seinem zahmen Trüffelschwein Augustine, aber auch die klatschsüchtige Nachbarin Rose.
Natürlich bietet das wunderschöne Périgord eine perfekte Kulisse, die durch ausgiebig beschriebene lokale Gaumenfreuden abgerundet wird. 
Ich finde, dass sich die Autorin Julie Dubois mit diesem zweiten Roman steigern konnte. Er ist spannender geworden, aber gleichzeitig freut man sich auf das Wiedersehen mit den Personen aus dem ersten Band. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung.

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