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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2021

Tote Engel

White Sleep - Unschuldig in den Tod
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Dies ist schon der zweite Fall, den DI Bishop und die Profilerin Holly Wakefield gemeinsam lösen können. Es geht ein Mörder um in London. Junge männliche Teenager werden fast nackt in einem Park gefunden. ...

Dies ist schon der zweite Fall, den DI Bishop und die Profilerin Holly Wakefield gemeinsam lösen können. Es geht ein Mörder um in London. Junge männliche Teenager werden fast nackt in einem Park gefunden. In gewohnter Weise kann sich Holly in die Psyche des Mörders hineinversetzen. Ihre Kombinationsgabe ist gleichermaßen verblüffend wie einleuchtend. Ich will nicht zu viel verraten, aber es ist erstaunlich, welche Rückschlüsse sie aus einem Büroarbeitsplatz ziehen kann. Schritt für Schritt kann man so den Ermittlungen folgen, bis sich die Schlinge um den Täter zuzieht. Manchmal sind mir Wakefields innere Monologe dann leider doch etwas zu ausführlich. Das Spannungslevel ist ein stetiges auf und ab, da könnte der Autor noch etwas verbessern.
Die Sprecherin Anja Lehmann ist eine gute Besetzung, der man gerne zuhört.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Rachefeldzug

SCHULD! SEID! IHR!
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Dieser Krimi packt die Handlung von verschiedenen Seiten und Ebenen an.

Zum einen gibt es Kommissar Degenhardt, der sich mit einem neuen ehrgeizigen Vorgesetzten herumschlagen muss, der auch auch noch ...

Dieser Krimi packt die Handlung von verschiedenen Seiten und Ebenen an.

Zum einen gibt es Kommissar Degenhardt, der sich mit einem neuen ehrgeizigen Vorgesetzten herumschlagen muss, der auch auch noch Altlasten aus seiner gescheiterten Ehe mit sich trägt, und dessen Tochter plötzlich bei ihm einzieht und konsequent auf eine sehr schräge Berufsausbildung hinarbeitet.
 
Auf der anderen Seite haben wir hier einen Täter, der seine Opfer zwingt, Strychnin zu schlucken, damit sie einen qualvollen Tod sterben. Er geht sehr planvoll vor, ist technisch spitzenmäßig ausgestattet und weidet sich am Sterben seiner Gegner.

In Rückblicken werden seine Motive erklärt.

Das Zusammenspiel dieser drei Ebenen findet gekonnt statt. Leider wird manches doch etwas zu schnell erzählt und auch den Personen hätte etwas mehr Tiefe nicht geschadet.
So ganz rund ist dieses Buch in meinen Augen nicht, aber ich kann es dennoch als spannende Lektüre empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

brutal ehrlich

Betreff: Falls ich sterbe
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Eines Morgens findet Carolina ihren Lebensgefährten tot im Bett auf. Schonungslos, fast schon brutal ehrlich, erzählt sie von der Zeit ihres Kennenlernens, ihres Zusammenlebens, ihrer Elternphase. Aksels ...

Eines Morgens findet Carolina ihren Lebensgefährten tot im Bett auf. Schonungslos, fast schon brutal ehrlich, erzählt sie von der Zeit ihres Kennenlernens, ihres Zusammenlebens, ihrer Elternphase. Aksels Tod bildet die Zäsur in Carolinas Lebenslauf, doch das Buch erzählt auch noch von ihren ersten Jahren als Witwe.
Die Protagonistin ist mit ihren Vorstellungen und deren Durchsetzung sehr dominant. Aksel Wünsche werden konsequent missachtet. Besonders tragisch empfinde ich, wie sie ihn in die Vaterschaft hinein zwingt. Dabei ist Aksel ein sehr feinfühliger Mensch, der hinter die Dinge schaut, der sich die Konsequenzen seines Handelns bis weit in die Zukunft ausmalen kann. Man muss ihn einfach gern haben. Trotz allem geht er bis an seine Grenzen, um seine Familienpflichten zu erfüllen, was er letztendlich mit dem Tod bezahlt.
Es ist fast schon mehr als gerecht, dass Carolina nach der schlimmsten Trauerzeit an einen Mann gerät, den sie nicht manipulieren kann. Jetzt ist sie es, die in einer toxischen Beziehung verharren muss, sich wie ein Tier in der Falle fühlt.
Das Lesen dieses Romans fand ich sehr deprimierend. Natürlich beinhaltet die Thematik Sterben grundsätzlich Nachdenklichkeit und Trauer, doch Carolinas Ichbezogenheit wirkt einfach nur abstoßend statt Mitgefühl erzeugend.
Obwohl es faszinierend ist, wie die Autorin ihre Charakterzüge bis ins Tiefste auslotet, denke ich, dass dieser Roman nicht für alle Leser geeignet ist.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

War es wirklich ein Unfall?

Todeswall
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Ein schönes Cover (das leider nichts mit dem Inhalt zu tun hat, ebenso wie der Titel) verleitet zum Lesen dieses Ostseekrimis.
Emma Klar, und ihre Freunde Christoph und Jörg, ihres Zeichens Privatermittler, ...

Ein schönes Cover (das leider nichts mit dem Inhalt zu tun hat, ebenso wie der Titel) verleitet zum Lesen dieses Ostseekrimis.
Emma Klar, und ihre Freunde Christoph und Jörg, ihres Zeichens Privatermittler, helfen der Polizei auf unkonventionelle Weise bei dem rätselhaften Unfalltod einer Abiturientin. Anna Bohn ist als bieder und brav bekannt. Da passt es nicht zusammen, dass sie im Drogenrausch vom Balkon gestürzt ist. Jahre zuvor hatte schon ihre Mutter einen merkwürdigen Unfalltod.
Was bei den Ermittlungen heraus kommt, ist schwer zu begreifen und noch schwerer zu beweisen.
Das ist eine sehr spannende Story, die hier von Katharina Peters geschrieben worden ist und sehr gut von Katja Liebing vorgelesen wird.
Zwischendurch wird es leider immer mal wieder etwas langatmig und trocken, doch insgesamt ist die Autorin wie immer ein Garant für einen guten Krimi.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Mörder-App

Die Karte
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Der Titel "Die Karte" bezieht sich auf eine Handyapp, die Jogger benutzen, um ihr Laufpensum, ihre Routen und ihre Trainingserfolge zu dokumentieren und mit einer laufbegeisterten Community zu teilen. ...

Der Titel "Die Karte" bezieht sich auf eine Handyapp, die Jogger benutzen, um ihr Laufpensum, ihre Routen und ihre Trainingserfolge zu dokumentieren und mit einer laufbegeisterten Community zu teilen. Der Mörder hingegen nutzt die Karte, um mit eingespeisten Routen die Initialen seiner nächsten Opfer zu markieren, denn er hat es auf Joggerinnen abgesehen. Dieser Mann hat einen Hass auf selbstbewusste Frauen. Er lebt seine Gefühle aus, indem er seine Opfer stranguliert und den Todeskampf mit ihren eigenen Handys aufzeichnet.
Dieser Mörder agiert strukturiert und mitleidlos. Die Ereignisse überschlagen sich und die Spannung ist von Beginn an auf einem hohen Level. Ich bewundere den Einfallsreichtum des Autors, der stellenweise fast schon makaber wirkt, zum Beispiel als ein zugedröhnter, betagter Junkie mit einem abgetrennten Unterschenkel auf dem Fahrrad aufgegriffen wird.
Man muss schon sehr aufpassen, denn es gibt sehr viele, fast schon zu viele Personen mit vielen Querverbindungen. Mitraten ist beinahe unmöglich dadurch, aber trotzdem möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Der Sprecher Charles Rettinghaus, macht seine Sache gut. Seine Stimme klingt sehr angenehm und er versteht es, die Spannung durch seine Vortragsweise noch zu erhöhen.

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