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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Dieses Buch und andere Trostpreise

Familie und andere Trostpreise
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"Leben ist einfach Leben, ist es nicht so? Sind wir am Leben, haben wir alle die gleiche Menge davon, und wenn wir tot sind, ist es genauso, sprich, wir haben nichts mehr."

Sonny Anderson ist ein ziemlich ...

"Leben ist einfach Leben, ist es nicht so? Sind wir am Leben, haben wir alle die gleiche Menge davon, und wenn wir tot sind, ist es genauso, sprich, wir haben nichts mehr."

Sonny Anderson ist ein ziemlich gebeutelter junger Mann. Sein Vater ist ein Hippie der übelsten Sorte, seine Mutter unauffindbar, und dazu kommt noch ein Haufen Neurosen, die ihm den Alltag denkbar erschweren, wie eine Umschlagphobie oder der Ekel vor sich küssenden Menschen. Dann erbt er an seinem 21. Geburtstag eine unmenschlich große Summe Geld, einen unmenschlich langen Nachnamen und dazu noch einen Haufen Geheimnisse, von dem er bisher nicht mal wusste, dass sie überhaupt existieren. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit und damit auch seiner Mutter reist er nach England und findet Antworten, die er so nicht für möglich gehalten hätte.

Das Buch ist aus der Sicht von Sonny geschrieben, in Form eines Briefes an seine Mutter, die er zwischendurch auch immer wieder mit "Du" anspricht, sodass man als Leser zunächst denkt, man sei selbst gemeint.
Im Laufe seiner Reise durch England besucht Sonny mehrere Menschen, die im Leben seiner Eltern und seiner frühen Kindheit eine Rolle gespielt haben, bei jedem Treffen beginnt ein neues Kapitel. Von seinem Vormund Thomas hat Sonny auf seine Reise 5 Briefe und einige Kassetten seines Vaters mitbekommen, auch wenn er diese liest/hört beginnt ein neuer Abschnitt, sodass sie Kapitel ungerelmäßig lang oder kurz sind, je nach dem wie lange er sich bei einer Person aufhält oder wie lang der Brief ist. Das hat es für mich etwas schwer gemacht, während des Lesens Pausen einzulegen, da ich ungern direkt in der Geschichte stoppe und mich oft genau dann in einem ellenlangen Kapitel befand.

Da aus Sonnys Perspektive erzählt wird, ist die Sprache auch entsprechend. Es wird viel Slang verwendet, wie es bei einem 21-Jährigen nun mal üblich ist, und es war dadurch, dass er gelegentlich abgeschweift ist, etwas verwirrend. Seine Phobien und Neurosen hat man ihm während des Erzählens ebenfalls angemerkt, er wirkte manchmal regelrecht autistisch. Alles in allem empfand ich die Erzählweise leider als sehr anstrengend und hatte oft Probleme, mich zum weiterlesen zu motivieren oder bin gedanklich abgedriftet und habe dadurch einige Passagen wiederholt lesen müssen.
Was mich ebenfalls oft rausgebracht hat, waren die Bezüge zu Sonnys Lieblingszombiekomödie "Shaun of the Dead", mit denen ich nun so überhaupt nichts anfangen konnte, zumal ich bis dato nicht mal wusste, dass es diesen Film überhaupt gibt. Im Laufe des Buches habe ich mich mit den Anspielungen zwar abgefunden, dennoch hätte man das vielleicht glücklicher lösen können, wie zum Beispiel mit einer Zusammenfassung des Films am Anfang des Buches.

Die Charaktere der Geschichte, die Leute die Sonny besucht, sind mir größtenteils sehr sympathisch gewesen. Den Freund von Sonnys Mutter oder die alte Ruth mochte ich, entgegen Sonnys Meinung fand ich Marsha Ray sogar recht unterhaltsam. Der Erzähler selbst jedoch, unser Protagonist Sonny, hat es einfach nicht in mein Herz geschafft. Er verdient Bewunderung dafür, dass er diese Reise in seine Vergangenheit angetreten ist und vorallem imsgesamt gesehen recht gefasst gemeistert hat, angesichts der Informationen, die sich ihm nach und nach aufgetan haben. Und trotz alldem fand ich ihn zu anstrengend und konnte nicht mit ihm mitfühlen, was ich sehr schade finde, denn dramatisch ist die Story durchaus.
Die Stellen mit den Interviews der Bekannten der Familie zogen sich stellenweise leider etwas, sodass ich auch hier die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht die Lust zu verlieren. Aber im Großen und Ganzen waren es interessante Fakten, die in diesen Gesprächen zutage traten.

Mein Fazit:
Leider etwas anstrengend zu lesen, teilweise schwer zu folgen. Meine Motivation zum Lesen wurde sehr strapaziert. Dennoch im Grunde genommen eine interessante Idee mit viel Potenzial.
Meins war es nicht, dieses Buch hat aber bestimmt seine Fans da draußen!

Veröffentlicht am 25.06.2023

Hat mir leider nicht gefallen

Gearbreaker – Wir haben die Götter selbst erschaffen
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Gearbreaker hat mich leider nicht so umhauen und unterhalten, wie ich es erwartet hatte. Das Buch versucht mit taffen Protagonist*innen zu punkten, die auf verschiedenen Seiten stehen und sich dennoch ...

Gearbreaker hat mich leider nicht so umhauen und unterhalten, wie ich es erwartet hatte. Das Buch versucht mit taffen Protagonist*innen zu punkten, die auf verschiedenen Seiten stehen und sich dennoch entgegen der eigenen Überzeugungen zusammenraufen zu versuchen. Das klappte mal besser und mal weniger gut, ich für meinen Teil weiß leider nicht, ob ich die Fortsetzung auch noch lesen möchte.

Mir war fast keine Verbindung zu den Figuren möglich, ich stand meist recht unbeteiligt am Rand des Geschehens und schaute mal mehr mal weniger gelangweilt zu. Das klingt hart, es gab schließlich auch Phasen, wo mich das Buch fesseln konnte. Leider überwogen diese jedoch nicht, so wie es nötig gewesen wäre, um das Leseerlebnis noch zu retten.
Die Zeichnung des Charakters der Figuren wirkte oft etwas unstet, sodass ich ihr Handeln mit ihrem Wesen nicht immer in Einklang bringen konnte.

Generell sind viele Dinge zur Sprache gekommen, die ich mir dann näher erklärt gewünscht hätte, wohingegen andere, die mich nicht so sehr interessierten, etwas weniger ausführlich hätten betrachtet werden können.
Alles in allem bin ich enttäuscht, weil das Buch mit meinen Erwartungen nicht mithalten konnte. Es gab gute Phasen, aber die nicht überzeugenden wogen mehr.

Daher gibt es leider nur 2 von 5 Sternen und keine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Das Marketing wurde der Story zum Verhängnis

Maple-Creek-Reihe, Band 2: Save Me in Maple Creek (SPIEGEL Bestseller, die langersehnte Fortsetzung des Wattpad-Erfolgs "Meet Me in Maple Creek")
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Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, ahnt vielleicht schon, dass Band 2 nicht ganz so glimpflich davonkommen wird. Ich fasse meine ersten Eindrücke zur Optik des Buches noch einmal in einem Wort ...

Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, ahnt vielleicht schon, dass Band 2 nicht ganz so glimpflich davonkommen wird. Ich fasse meine ersten Eindrücke zur Optik des Buches noch einmal in einem Wort zusammen: Wunderschön! Aber leider auch komplett am Thema vorbei. Angepriesen wird die Reihe als Wohlfühlromance, dazu passt das cozy Cover mit Herbstvibe eigentlich perfekt. Bei Teil eins könnte man das mit zwei zugekniffenen Augen auch noch durchgehen lassen, insbesondere in der ersten Hälfte. Teil zwei distanziert sich meines Empfindens nach jedoch komplett von diesem Label und fällt nicht mehr in die Wohlfühl-Kategorie, sondern weist einen nicht unerheblichen Teil Crime auf, da es vorwiegend um den Untergrund und Joshkas Machenschaften geht.

Wo in Band eins noch die Beziehung der Zwillinge im Vordergrund stand, wenngleich auch da nie so intensiv wie erhofft, geht es hier nur noch um die Love Story von Mira und Joshka, Joshs Aktivität in seinem Netzwerk, seine Intrigen, seine Pläne, seine Lügen.
Die Beziehung der zwei Turteltauben steht nach dem Cliffhanger des vorigen Bandes unter keinem guten Stern und genau darum dreht sich auch gefühlt das komplette erste Drittel des Bandes. Es wird getrauert, gejammert, sie wollen sich, aber sie können sich nicht haben, keiner von beiden kann mit gebrochenem Herzen weitermachen, oh welche Pein, welch ein Leid. Das empfand ich leider als zu aufgebauscht, die Trauerphase zu intensiv geschildert. Ich persönlich habe nicht mitgelitten, sondern mich nur gefragt, wie lange es wohl dauert, bis sie doch wieder gemeinsam in der Kiste landen. Tut mir aufrichtig leid, das so direkt zu sagen, aber mich hat es schlichtweg nicht berührt.

Dazu kommt, dass Joshka erneut keine Sympathiepunkte gesammelt hat, im Gegenteil, er hat alle, die er sich mühsam in Teil eins erkämpft hat, einen nach dem anderen verspielt mit seiner Überheblichkeit, seiner Dreistigkeit, seiner „Ich bin eh viel klüger als alle anderen und keiner kann mir was“-Art, seiner „Ich habe mich doppelt und dreifach abgesichert und bin allen zehn Schritte voraus“-Attitüde. Denn trotz all dem, trotz dieser vermeintlich bestialisch guten Vorbereitung unterschätzt er die Menschen um sich herum gnadenlos, schaut auf sie herab, traut ihnen nichts zu. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach, was ihn und seine Liebsten von einer gefährlichen Situation in die nächste treibt.

Mira verliert in diesem Buch auch an Farbe für mich. Für sie dreht sich alles nur noch um Joshka und sie wundert sich dann, wenn es im Studium bergab geht. Sie ist keine Protagonistin mehr, mit der ich gern mitfiebere, sondern ihre komplette Identität wirkte wie von ihrem Partner abhängig. Sie beweist zwar des öfteren (Wage-)Mut, und das rechne ich ihr hoch an. Aber die meiste Zeit hat sie einfach nur Glück, ganz genau wie Joshka.

Gegen Ende entlädt sich die ganze Spannung in einem aufregenden, aber für mich in eine komplett unrealistische Richtung abgedrifteten Finale. Ich konnte die Entwicklungen, die dorthin geführt haben, teils nicht nachvollziehen, manche Charaktere von Figuren haben sich nicht glaubwürdig um 360 Grad aus dem Nichts gewandelt, fast alles fällt den Protagonisten wie durch Zufall genau vor die Füße und selbst für die ausweglosesten Situationen gibt es noch Lösungen.
Ich mag Happy Ends, auch die richtig übertriebenen, wenn jede:r, der:die möchte, verkuppelt worden ist, alle zufrieden sind und unter einem Regenbogen gemeinsam Goldbarren picknicken. Wirklich, ich stehe auf sowas. Aber hier hat es einfach null Komma null ins Bild gepasst.

Mein Fazit:
Band zwei hat den Status Wohlfühlromance meiner Meinung nach nicht verdient. Das hübsche, herbstliche Cover täuscht nicht über den düsteren Inhalt hinweg, sondern weckt lediglich falsche Erwartungen. Das Finale des Buches wirkt leider einfach nur unglaubwürdig und auch wenn mir die Story von Lilac, Mira und Joshka im Groben eigentlich gefallen hat, so haperte es doch an vielen Stellen für mich an der Umsetzung. Ich kann und möchte dem Buch leider nur 2 von 5 Sternen geben.

Veröffentlicht am 05.10.2022

Für mich enttäuschend

Happy End mit Rockstar
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Eigentlich liebe ich die Stage Dive Jungs und Mädels. Schon im Prolog der Story war mir klar, worum es sich um diese "Überraschung" handelt, die im Klappentext angeteasert wird. Das hätte mich so weit ...

Eigentlich liebe ich die Stage Dive Jungs und Mädels. Schon im Prolog der Story war mir klar, worum es sich um diese "Überraschung" handelt, die im Klappentext angeteasert wird. Das hätte mich so weit nicht gestört, wenn das Ganze nicht auf komplett absurde Weise aufgezogen worden wäre. Ich kann das leider nicht näher erklären ohne zu spoilern, aber ich war nach dem ersten Kapitel erst einmal sprachlos und das nicht auf eine positive Weise. Ich empfand es einfach als so skurril, selbst wenn solche Situationen wie dort geschildert zweifellos nicht selten vorkommen. In diesem Buch allerdings spürte ich nicht die bekannte Stage Dive Atmosphäre, der Schreibstil wirkte hölzern und der Flow wollte sich trotz der paar Seiten nicht einstellen. Für mich war diese Novelle die bisher schwächste zur Reihe.

Veröffentlicht am 25.09.2022

Hat mich nicht überzeugt

An meiner Wand ein leuchtend blauer Ozean
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Alice führt ein Leben von zuhause, ohne jemals aufzustehen. Es ist ihr aufgrund einer Krankheit nicht möglich, aktiv am Alltag draußen teilzunehmen, allerdings ist sie wegen zahlreicher Streams und Videos, ...

Alice führt ein Leben von zuhause, ohne jemals aufzustehen. Es ist ihr aufgrund einer Krankheit nicht möglich, aktiv am Alltag draußen teilzunehmen, allerdings ist sie wegen zahlreicher Streams und Videos, die sie schaut, irgendwie trotzdem dabei. Das fand ich eine faszinierende Sache und war daher ich auch mehr als gespannt auf den Rest der Geschichte.

Jedoch war meine Begeisterung dann nicht ganz so ausgeprägt, wie ich mir erhofft hatte. Es war mir kaum möglich, trotz des emotionalen Themas eine Verbindung zu Alice und dem Love Interest Rowan aufzubauen. Ich habe zwar erkennen können, dass Gefühle zwischen ihnen entstehen, allerdings ging mir persönlich das auch zu schnell, als dass ich da hätte mitfiebern können. Ich stand leider stets außen vor, habe mich eher als Zaungast gefühlt als stattdessen als Teil der Geschichte.

Insgesamt gefiel mir die Idee zwar sehr, aber mit der Umsetzung war ich nicht zu 100% glücklich. Ich hatte, wie auch beworben wurde, mit einer gewaltig emotionalen Story wie bei „Drei Schritte zu dir“ gerechnet, aber da ist das Buch für mich leider nicht herangekommen. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch.

Mein Fazit:
Ich vergebe leider nur 2 von 5 Sternen, da mich die Gefühle und die Love Story nicht abholen konnten.