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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Jahreshighlight

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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Manchmal habe ich das Gefühl, nach einem richtig guten Buch kann ich nie wieder eins finden, was an jenes vorige heranreicht. Was das Niveau halten oder sogar übertreffen kann. Ich habe Angst, dass ich ...

Manchmal habe ich das Gefühl, nach einem richtig guten Buch kann ich nie wieder eins finden, was an jenes vorige heranreicht. Was das Niveau halten oder sogar übertreffen kann. Ich habe Angst, dass ich mein bestes Highlight gefunden habe und nicht noch mal diese maßlose Begeisterung bei einem Buch fühlen kann, weil diese eine Geschichte mich für alles danach verdorben hat. An Prison Healer bin ich genau mit dieser Befürchtung herangegangen, habe schnell gemerkt, es war komplett unbegründet, und dann am Ende festgestellt, dass der Titel zu genau jener Gruppe Highlights gehört, die mich völlig aus der Bahn werfen und den Bookhangover des Jahrhunderts auslösen.

Ich war fertig. Völlig fertig, nachdem ich das Hörbuch beendet hatte. Ich wusste nicht mehr, wohin mit meinen Gefühlen, lief neben der Spur, habe alles hinterfragt, was ich die letzten Stunden gehört hatte. Habe nach Indizien gesucht, habe alles noch mal durchdacht und Revue passieren lassen, habe verzweifelt gesucht, wo ich etwas übersehen oder falsch interpretiert haben könnte. Aber ich habe nichts dergleichen gefunden. Mich hat das Ende schlichtweg umgehauen.

Aber von vorn. Kiva, seit Kindesalter unschuldig im Gefängnis, ist die Heilerin Zalindovs, eines der meist gefürchteten Gefängnisse des ganzen Landes. Wer jetzt denkt, sie ist eine verängstigte kleine Maus, der irrt gewaltig. Kiva hat ungeheuer viel Biss, Durchhaltevermögen und so viel Mut, dass er für zehn erwachsene Männer reichen würde. Sie hat über die Jahre perfektioniert, wie man sich verhalten muss, um am Leben zu bleiben, hat gelernt, wem man trauen kann, wem man besser aus dem Weg geht. Und hat immer an dem Grundsatz festgehalten, niemanden in ihr Herz zu lassen, denn das wird einem im Gefängnis schnell zum Verhängnis. Eine durch und durch beeindruckende Protagonistin und einer der Hauptgründe, weshalb ich das Buch so sehr liebe! Ich bewundere sie für jeden ihrer Charakterzüge, für ihre Stärke, aber auch für ihre Milde, die sie walten lassen kann.

Natürlich ist dieser Vorsatz der Distanz zum Scheitern verurteilt, als dann der Love Interest auftaucht, aber auch freundschaftliche Beziehungen entwickeln sich langsam, und das war unheimlich schön mit anzusehen. Wie aus Fremden Bekannte und aus Bekannten eine eingeschworene Gruppe wird. Die Figuren waren so vielschichtig und lebendig gezeichnet, dass ich sehr gern selbst Teil der Zalindov Crew gewesen wäre, auch in Anbetracht der Lebensgefahr.

Die Elementarmagie, die einige Figuren beherrschen, fand ich auch eine sehr coole Idee, nicht unbedingt neu aber dafür sehr gut umgesetzt. Was mir aber am besten gefiel, war die knisternde, bedrohliche Atmosphäre gepaart mit dem Schauplatz. Das Gefängnis ist kein schöner Ort, kein ruhiger Platz, Nichts, wo man sich wohlfühlen kann. Dennoch wurde ich gefesselt und in einen Sog gezogen vom Setting und der dort herrschenden Stimmung, war stets mit Kiva auf der Hut und dennoch konnte ich mich voll und ganz in die Story und alle Entwicklungen fallen lassen. Ich war gepackt vom Geschehen und fand die Auswahl an unterschiedlichen Plätzen, die man betritt, einfach super, vor allem, da man immer wieder in den beinahe sicheren Heimathafen, in die Krankenstation, zurückkehrt. Man hat einen Fixpunkt, von dem aus man neues erkundet, während mein Kopfkino auf Hochtouren lief und mir die Geschichte lebendig und detailliert vor Augen führte. Angefeuert wurde das von der angenehmen Stimme der Sprecherin, die eine hervorragende Arbeit gemacht hat und mich mühelos in die Tiefen Zalindovs begleitete.

Die Geschichte strotzt vor Anspannung und all das entlädt sich in einem gewaltigen Finale mit unerwarteten Wendungen. Doch was mich am meisten aus der Fassung brachte, war der letzte Satz der Autorin. Ich habe es noch nie erlebt, dass der allerletzte Satz einer Geschichte es geschafft hat, mich alles bis dahin passierte hinterfragen zu lassen. Ich habe mit offenem Mund da gesessen und mir das Hirn zermartert, was ich übersehen habe, wo ich die falschen Schlüsse gezogen habe. Die Fortsetzung muss jetzt bald kommen, sonst drehe ich durch.

Mein Fazit:
Jahreshighlight! Mehr sage ich nicht dazu.

Veröffentlicht am 31.03.2022

Highlight!

Das Geheimnis hinter den Geschichten
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Das Geheimnis hinter den Geschichten ist derdie Schreibende. Hinter jeder guten Geschichte steckt ein kreativer Kopf, ein Mensch mit Fantasie und Träumen, jemand, der die Welt mit seinen Worten bewegen ...

Das Geheimnis hinter den Geschichten ist derdie Schreibende. Hinter jeder guten Geschichte steckt ein kreativer Kopf, ein Mensch mit Fantasie und Träumen, jemand, der die Welt mit seinen Worten bewegen möchte. In diesem Buch erfährt man die Hintergrundstories von 20 Schreibenden, taucht in ihre Vergangenheit ein, in ihre Kindheit, ihr Leben, ihr Werden, ihr Schaffen.

Mithilfe einer unglaublich spannenden Aufarbeitung und wunderschöner Gestaltung macht das Buch viel Eindruck. Ich liebe es, wie lebendig und kindgerecht die Portraits der verschiedenen Autor
innen dargestellt werden, mit viel Liebe zum Detail, einem fesselnden und anschaulichen Schreibstil sowie einer Menge Gefühl. Bereits die Einleitung zu den eigentlichen Vorstellungen war derart herzig, dass ich mich gefreut habe wie eine Schneekönigin. Die Illustrationen dazu waren der Hammer, Katrin Engelking hat einen unverwechselbaren Zeichenstil, mit dem ich bereits aufgewachsen bin, den ich unheimlich liebe und überall wiedererkennen würde.

Für mich war die Mischung der vorgestellten Schreibenden perfekt. Viele waren mir zwar ein Begriff, da ich allerdings mit Namen manchmal echt schlecht bin, habe ich einige der Menschen hinter den Geschichten erst durch die Nennung ihrer Werke erkannt. Es gab so viel zu entdecken, bekanntes wie neues. Ich habe allein schon daran, dass ich die Namen der Schriftsteller*innen manchmal nicht spontan Werken hätte zuordnen können, gemerkt, dass ich die Schreibenden hinter den Geschichten viel mehr wertschätzen sollte. Dieses Buch hat dabei geholfen, auch mal hinter die Kulissen zu blicken und sich darüber klar zu werden, wie viel Herzblut investiert wird, wenn es darum geht, eine Idee auf Papier zu bringen. Die persönlichen Hintergrunde der Menschen kennenlernen zu können, hat meinen Respekt für ihre Arbeit nur noch geschürt!

Mein Fazit:
Das Buch hätte den zehnfachen Umfang haben können und ich hätte immer noch nicht genug. Die raffinierte Verknüpfung der Beiträge untereinander, die vielen Details, insgesamt die wunderbaren Vorstellungen mit genialer Bebilderung haben mich beschäftigt und bewegt. Hier kommen nicht nur die Kiddies auf ihre Kosten, auch als Erwachsene kann ich definitiv sagen, ich habe das Buch nicht aus der Hand legen wollen!
Wie könnte ich anders, als diesem Buch 5 von 5 Sterne zu geben? Bitte gebt uns mehr davon!

Veröffentlicht am 29.03.2022

Bewegend

Wie ein leuchtender Stern
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Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Tahereh Mafi ist. An ihrer Shatter-Me-Reihe kommt man vielerorts ja kaum vorbei, so sehr, wie die gehyped und gefeiert wird. Daher war für mich klar, ich ...

Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Tahereh Mafi ist. An ihrer Shatter-Me-Reihe kommt man vielerorts ja kaum vorbei, so sehr, wie die gehyped und gefeiert wird. Daher war für mich klar, ich muss ihrem neusten Buch eine Chance geben, um vielleicht auch mal mitreden zu können.

Vom Stil her gefiel mir das Buch recht gut. Ich mochte die Schreibweise der Autorin, man konnte sich in die Geschichte fallen lassen und ich habe mich direkt gut zurechtgefunden.
Shadi als Protagonistin hat mir imponiert. Sie ist eine eher ruhige, bedachte Person, wobei das wahrscheinlich auch auf ihre Unsicherheit zurückzuführen ist. Um nicht anzuecken ist sie umsichtig, vorsichtig. Ihre Gefühle haben mich als Lesende direkt und unverfälscht erreicht, ihre Situation wurde super greifbar und nachvollziehbar gemacht. Ich hätte sie so gern unterstützt und ihr Halt und Sicherheit gegeben.

Die Konflikte finden nicht nur außerhalb der Familie statt, sondern auch innerhalb. Überall gab es Baustellen, die Shadi verständlicherweise zu schaffen machen, die Gesamtsituation war einfach bedrückend. Umso wichtiger war es für mich zu sehen, wie die Dinge sich langsam auch zum Guten wenden und ein Hoffnungsschimmer am Ende des Tunnels zu sehen ist. Shadi ist eine starke junge Frau, deren Entwicklung zu begleiten mir Spaß gemacht und mich sehr beeindruckt hat.

Die Emotionen konnten mich jederzeit berühren und mitnehmen. Das Buch ist kein leichtes, fröhliches, sondern eher eins gedecktes, nachdenklich machendes. Dadurch hat es allerdings nichts von seiner schnell zu lesenden Art eingebüßt, ich huschte kurzweilig und gespannt durch die Seiten, stets darauf wartend, was mich als nächstes erwartet.

Mein Fazit:
Mich konnte die Autorin mit ihrer Geschichte abholen. Man bekommt schnell einen Draht zur Protagonistin, die Intensität der Story ist gewaltig und ich habe das Buch in einem Rutsch beendet.
Für mich rundum gelungen, weshalb ich sehr gern 5 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 28.03.2022

Mich hat es überzeugt

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Die sechs Kraniche erinnert auf den ersten Blick an das Märchen von den sechs Schwänen. Gewisse Parallelen sind vorhanden, allerdings nimmt die Geschichte einen komplett anderen Verlauf, als man vielleicht ...

Die sechs Kraniche erinnert auf den ersten Blick an das Märchen von den sechs Schwänen. Gewisse Parallelen sind vorhanden, allerdings nimmt die Geschichte einen komplett anderen Verlauf, als man vielleicht am Anfang denken würde.

Prinzessin Shiori ist eine muntere, lebensfrohe junge Frau, allerdings typisch adelig auch ein wenig egoistisch und störrisch. Ich mochte sie dennoch auf Anhieb und habe die Geschichte mit Freude mit ihr zusammen durchlebt. Mich in sie hineinzuversetzen gelang hervorragend, allein schon deshalb, weil die Protagonistin aus ihrer Ich-Perspektive erzählt und man daher spielend leicht an all ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben kann. Die Entwicklung, die Shiori im Laufe des Geschehens durchmacht, ist beeindruckend und wirklich wunderbar mit anzusehen.

Durch einen Fluch, der im Klappentext bereits erwähnt wird, ist Shiori gezwungen, in der Verbannung allein klarzukommen und das auch noch, ohne ein Wort sagen zu dürfen. Gerade in diesem Szenario war es hilfreich, ihre Gedanken nachvollziehen zu können, und ich habe oft kein bisschen das Gefühl gehabt, es sei gerade zu „still“ und langweilig. Dadurch, dass Dialoge nur schwer möglich sind, hatte ich nämlich zunächst die Befürchtung, es könnte zu schweigsam oder einseitig werden, wenn Shiori sich nicht richtig verständlich machen kann. Aber da wurde eine gute Lösung gefunden, denke ich.

Man muss sich begreiflich machen, dass es hier immer noch um ein Märchen geht, wenn man die Geschichte genießen will. Es passieren kuriose, zunächst unsinnig erscheinende Dinge, die man einfach als gegeben hinnehmen muss, das tun die Figuren in der Geschichte nämlich auch. Es wird angemerkt, dass etwas seltsam sei, aber dann wird es abgetan und es ist eben so. In einem „normalen“ Fantasy-Buch würde viel mehr Mühe darauf verschwendet, den Ursprung und die Gründe für diese Kuriositäten zu finden, nicht so jedoch hier. Wenn man damit klarkommt und sich den märchenhaften Aspekt immer wieder vor Augen führt, kann man mit diesem Buch ein paar sehr fesselnde Lesestunden verbringen.

Was ich sehr gelungen fand, war der Wechsel von ruhigen Phasen und temporeichen Szenen. Die Spannung ist allgegenwärtig, die ganze Zeit spürt man diesen Drang nach der Lösung des Problems, aber Shiori kommt auch mal zur Ruhe und kann sich neu sortieren, das gefiel mir sehr gut.
Am Ende kommt es dann noch mal ganz anders, als man im Vorfeld vermutet hätte. Das Blatt wendet sich, Vermutungen werden über den Haufen geworfen, man muss sich umorientieren. Ich finde die Auflösung nach ein wenig Bedenkzeit schlüssig und freue mich, dass die Dinge so gekommen sind, wie es jetzt der Fall ist. Ich hoffe nun sehr, dass wir in einer Fortsetzung noch mal auf die gleichen Figuren treffen, zumindest als Nebencharaktere, denn auch wenn das Buch ein vorerst zufriedenstellendes Finale gefunden hat, so sind doch ein paar Stränge nach wie vor offen.

Mein Fazit:
Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch mich so sehr begeistern würde. Großartige Figurenentwicklung, ein fabelhaftes Setting, lebendiger Schreibstil, ich bin regelrecht gefangen gehalten worden zwischen den Seiten. Ein märchenhaftes Vergnügen, welches ich voll und ganz weiterempfehlen kann. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 23.03.2022

Toller Abschluss

Circles of Fate (4). Schicksalserwachen
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Circles of Fate findet in Band 4 ein würdiges Finale der Mini-Serie. Dadurch, dass die Bände immer nur wenige Monate nach einander erschienen sind, war die Wartezeit erträglich, man war stets noch am Puls ...

Circles of Fate findet in Band 4 ein würdiges Finale der Mini-Serie. Dadurch, dass die Bände immer nur wenige Monate nach einander erschienen sind, war die Wartezeit erträglich, man war stets noch am Puls der Geschichte. Durch die angenehme Länge, konnte man sich gut und gern auch mal einen Band „aufsparen“ und dann zwei hintereinander wegatmen, denn nichts anderes habe ich mit den Bänden getan.

Mir ist aufgefallen, dass ich bei keinem Band richtig darauf hingewiesen habe, dass zum Genießen der Fortsetzung definitiv das Wissen der Vorgänger-Bände nötig ist. Denn das ist es unbedingt! Natürlich gilt das auch für das Finale, bitte seid nicht so naiv und glaubt, es wäre klug, mitten in der Reihe anzufangen.

Das Cover von Band 4 ist mein heimliches Highlight. Ich mochte auch die anderen Bände, aber ich erwähnte es schon beim dritten Teil, dass die düstere Gestaltung mir seeeehr gut gefällt. Ich nehme das Buch einfach gern in die Hand und schaue es an. Das zu können, ist mir auch wichtig, denn wenn ein Buch mir optisch nicht gefällt, hat es direkt einen viel schweren Start bei mir.
Band 4 schwimmt natürlich auf der Erfolgswelle der ersten drei Teile und daher bin ich frohen Mutes in das Leseerlebnis gestartet. Ich habe mich schnell wieder in der Story zu rechtgefunden, man weiß einfach mittlerweile, was einen erwartet. Der Stil ist einem vertraut, die Figuren fühlen sich an wie Familie und ich wollte nicht, dass es endet.

Wie es sich für einen gut gelungene Finalband gehört, wurden für mich alle wichtigen Fragen geklärt, alles hat zu einem Ende gefunden, alle Probleme wurden gelöst. Es gab Trauer, es gab Verlust, aber es gab auch Liebe und Freude. Ich habe dieses letzte Buch der Reihe mit Wehmut, aber auch mit Erleichterung gelesen, Wehmut, weil es zu Ende ist, Erleichterung, weil es genau so, wie es zu Ende gegangen ist, ideal war. Nichts wäre schlimmer, als wenn man eine Reihe über viele Bände begleitet und dann das Finale unbefriedigend ist.
Es gab auch zuletzt noch Aufregung, Spannung, Überraschung, ich habe mitgefiebert, habe gebangt, habe mich gefreut. Was Marion Meister da kreiert hat, ist ganz großes Kino und ich bin unendlich froh, dass ich auf die Reihe aufmerksam gemacht wurde.

Mein Fazit:
Ein letzter Volltreffer! Die Reihe wird von einem würdigen Finale gekrönt, was mich wieder einmal umgehauen hat. Marion Meister hat eine besondere Serie geschaffen, die ich bedenkenlos jedem Fantasy-Jugendbuch-Liebhaber weiterempfehlen kann.
Und natürlich schreit auch der letzte Band förmlich nach 5 Sternen!