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Veröffentlicht am 10.11.2022

Nicht ganz so stark wie Band 1

Scarlett & Browne - Die Berüchtigten
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Scarlett und Browne Teil eins war seinerzeit ein absolutes Highlight für mich, daher war es nur eine Formsache, dass Band zwei auch eingezogen ist. Natürlich musste ich wissen, wie es mit dem Verbrecherpärchen ...

Scarlett und Browne Teil eins war seinerzeit ein absolutes Highlight für mich, daher war es nur eine Formsache, dass Band zwei auch eingezogen ist. Natürlich musste ich wissen, wie es mit dem Verbrecherpärchen weitergeht!

Die Handlung schloss nicht unmittelbar an das Geschehen aus dem ersten Band an, daher brauchte ich etwas, um mich an das Setting und an die Figuren zu gewöhnen. Meine Erinnerungen waren nicht mehr so frisch, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte, sodass ich sogar die beiden Protagonisten teils neu kennenlernen musste.

Die selbstbewusste, skrupellose Scarlett und der liebenswerte, manchmal etwas naiv wirkende Browne sind so ein perfektes Paar. Eigentlich könnte man denken, sie sind so verschieden, dass das nie im Leben klappen würde mit dem gemeinsamen Umherziehen. Aber sie vollbringen wahre Wunder mit Scarletts Geschick und Brownes Fähigkeiten, sodass es ein Fest war, ihnen bei ihren Aufträgen über die Schulter zu sehen. Mittlerweile sind sie regelrecht berüchtigt als Verbrecherpaar und das fand ich klasse zu lesen, wie sie auf die beste Robin Hood Manier den Reichen nehmen und den Armen geben.

Das Geschehen ist wieder haarsträubend und spannend, mit vielen gefährlichen und rasanten Szenen ausgestattet, die die Lesenden kaum zu Atem kommen lassen. Allerdings spürte ich anders als noch im vorigen Band hier eine gewisse Distanz zu den Figuren, die ich mir nicht erklären konnte. Vielleicht lag es an der teils etwas fragwürdigen Moralvorstellung, wobei ich mir das nicht vorstellen kann, die hat sich schließlich nicht verändert über die Bände. Ich war einfach im Nachhinein nicht so extrem gehyped wie beim letzten Mal, wahrscheinlich weil ich von Anfang an davon ausging, dass diese Geschichte sowieso nicht an den ersten Teil herankommen wird. Mir fehlte das letzte Fünkchen, das es nicht geschafft hat überzuspringen.

Von der Sprecherin Anna Thalbach bin ich nach wie vor ein riesiger Fan. Sie und ihre Mutter gehören zu den besten Hörbuchsprecherinnen, die ich kenne, ich liebe einfach ihre Art zu lesen, zu betonen, den Figuren Leben zu schenken. Es ist für mich jedes Mal eine wahre Freude für die Ohren, ihr zu lauschen.

Mein Fazit:
Trotz grandioser Sprecherin bin ich nicht so gehyped wie beim vorigen Band der Reihe. Ich empfinde Scarlett & Browne immer noch als hörens- und lesenswert, allerdings bekommt der zweite Teil „nur noch“ 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.11.2022

Wieder ein spannender Dilogieauftakt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Das Universum um Lyaskye habe ich in den vergangenen Reihen nicht ganz so intensiv verfolgt. Dennoch war ich neugierig auf ein weiteres Buch, was in dieser Welt spielt. Ich finde es gut gelöst, dass die ...

Das Universum um Lyaskye habe ich in den vergangenen Reihen nicht ganz so intensiv verfolgt. Dennoch war ich neugierig auf ein weiteres Buch, was in dieser Welt spielt. Ich finde es gut gelöst, dass die Geschichten alle die selbe Basis haben, aber dennoch unabhängig voneinander gelesen werden können.

Kaya und Mirulay fand ich eine spannende Kombination. Beide für sich gesehen fand ich ganz sympathisch, wenngleich meine Nähe zu ihnen sich in Grenzen hielt. Ich habe mich nicht zur Gänze in ihre Gedanken und Gefühle einfinden können, aber dennoch mochte ich ihre Dynamik. Die Anziehung zwischen ihnen entwickelte sich langsam, in meinen Augen perfekt.

Die Welt, ihre Magie, fand ich schon in One True Queen faszinierend. Auch hier mochte ich die Gestaltung der Szenerie, das Magiesystem, die Lebendigkeit des Ganzen, wie die Natur, die Menschen und die Kräfte ineinandergreifen. Das ergibt ein stimmiges Gesamtbild, was einen während des Lesens in meinen Augen sehr fasziniert.

Ich mochte dazu auch den Schreibstil der Autorin sehr, sie schaffte es, mich zuverlässig und flüssig durch die Geschichte zu tragen. Es ergab sich ein kurzweiliges Leseerlebnis, welches ich sehr gern verfolgte. Der Spannungsbogen zog sich kontinuierlich durch die Seiten und nahm mich mit auf eine aufregende Reise, welche mich sehr gut unterhielt, es allerdings nicht schaffte, sich für mich als Highlight zu entpuppen.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch, was mir Lyaskye noch näher gebracht hat. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, wenngleich ich mich dem Buch nicht so nahe gefühlt habe, dass ich es als Highlight bezeichnen würde. Es war gut, aber nicht überragend, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.11.2022

Erstaunlich unterhaltsam

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Der schwarzzüngige Dieb und ich hatten eine erstaunlich gute Zeit zusammen. Ich hatte aufgrund einiger getrübter Meinungen im Vorfeld keine hohen Erwartungen mehr und war dann umso
begeisterter, dass ...

Der schwarzzüngige Dieb und ich hatten eine erstaunlich gute Zeit zusammen. Ich hatte aufgrund einiger getrübter Meinungen im Vorfeld keine hohen Erwartungen mehr und war dann umso
begeisterter, dass mich das Buch tatsächlich über viele Phasen hinweg fesseln konnte.

Nachdem ich mich an den derben Humor, die vielen Flüche und die anzüglichen Kommentare hier und da gewöhnt hatte, empfand ich die Reise der ungleichen Truppe rund um den diebischen Protagonisten als wirklich spannend und amüsant, vor allem nachdem ich mich dann kapitelweise für das Hörbuch entschied. Der Sprecher hatte es drauf wie kein Zweiter, den unterschiedlichen Figuren Leben einzuhauchen, sie voneinander unterscheidbar zu machen und sie den Hörenden näher zu bringen.

Der Schreibstil des Buches führte mich nach kleinen Anfangsschwierigkeiten zuverlässig durch die Geschichte, auch wenn ich an ruhigeren Stellen öfter Pausen machte, um mich danach wieder richtig auf das Geschehen einlassen zu können. Ich konnte mir dank detaillierter Beschreibungen die Geschehnisse und das Setting sehr gut vorstellen, die ständig wechselnden Schauplätze trugen ihr übriges zur Abwechslung bei. Die Welt, die da geschaffen wurde, versprühte einen rohen, derben Charme, der mich einzulullen verstand.

Kinsch ist ein launischer Protagonist. Er flucht, er provoziert, er stiehlt und ich fand es unheimlich unterhaltsam. Es dauerte etwas, bis ich mich zu 100% an ihn gewöhnt hatte, aber spätestens als seine Reisetruppe sich um Galva ergänzte, die ihm stets die Hölle heiß machte, gewann die Geschichte für mich an Potenzial. Die Wortgefechte der Figuren, die rasanten Kämpfe, die sie austragen, ihre Reise an sich, all das gefiel mir einfach.

Mein Fazit:
Ich würde das Buch nicht als Highlight bezeichnen, dafür hatte ich zu viele Motivationshänger zwischendurch. Aber ich wurde wirklich erstaunlich gut unterhalten, dafür dass ich eigentlich mit sehr viel weniger gerechnet hatte. Von mir gibt es sehr erfreute 4 von 5 Sternen und ich freue mich auf weitere Bücher aus der Feder des Autors.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Guter Auftakt, aber keine Wohlfühlromance

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Man nehme ein verträumtes Vorzeigedörfchen, ein Zwillingspärchen, was erst nach vielen Jahren des Aufwachsens allein vom jeweils anderen erfährt, einen geheimnisvollen, gefährlichen besten Freund, einen ...

Man nehme ein verträumtes Vorzeigedörfchen, ein Zwillingspärchen, was erst nach vielen Jahren des Aufwachsens allein vom jeweils anderen erfährt, einen geheimnisvollen, gefährlichen besten Freund, einen gnadenlos überforderten Vater, eine Menge Intrigen und Geheimnisse und schon ergibt sich die Story von Maple Creek.

Ich muss vorweg einige Dinge betonen, die zwar nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben, mir aber dennoch sehr gut gefielen. Zum einen ist das das Erscheinungsdatum der Dilogie. Beide Bände zusammen zu veröffentlichen finde ich eine wirklich gute Sache, denn wer kennt das Problem nicht, wenn ein halbes bis viele Jahre zwischen den Veröffentlichungen einer Reihe liegen? Daher mochte ich das Vorgehen hier sehr.
Das andere ist die Gestaltung der Reihe. Ich bin ein gnadenloser Fan von Farbschnitten und dass hier sowohl die Buchrücken als auch die Farbschnitte zusammen ein Muster ergeben, finde ich wunderschön.

Dann aber muss ich zum ersten negativen Punkt übergehen, den Covern. Unabhängig vom Inhalt finde ich sie sehr gut gelungen, sie strahlen herrliche cozy Herbstvibes aus. Dass das jedoch nicht zum Inhalt passt, besonders bei Teil 2 nicht, hat mich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Story teils so ins düstere, gefährliche abdriftet, das spiegelt die Gestaltung einfach nicht wider und das finde ich sehr schade. Ich wäre mit anderen Erwartungen an die Bücher herangegangen, wären sie nicht optisch auf Wohlfühlromance getrimmt und noch damit beworben worden.

Die Protagonisten Mira, Lilac und Joshka waren ein interessantes Gespann. Was ich an diesem Band besonders mochte, war die Entwicklung der Zwillinge zueinander hin. Natürlich ist die Stimmung unglaublich seltsam, wenn man auf einmal erfährt, dass man nicht nur ein Geschwisterkind, sondern einen Zwilling hat. Und gerade deshalb fand ich es so spannend zu sehen, wie Mira und Lilac sich langsam aber sicher einander annähern, wie sie Gemeinsamkeiten finden, Freunde und dann schließlich Familie werden. Genau dafür habe ich dieses Buch gelesen, für eine solche Atmosphäre, für diesen Plot, auf den ich so unheimlich gespannt war.

Lilac hatte eine extrem schwere Kindheit und mitzuerleben, wie ihn seine Traumata ständig einholen, war schmerzhaft. Mira ist das komplette Gegenteil, behütet und umsorgt aufgewachsen, privilegiert. Ich fand die zwei einen interessanten Kontrast, so richtig identifizieren konnte ich mich jedoch weder mit Lil noch mit Mira.
Joshka, der beste Freund und Bruderersatz von Lilac, ist der Love Interest von Mira. Er ist düster, geheimnisvoll, der klassische Bad Boy und mit ihm konnte ich am wenigsten von den dreien sympathisieren. Er tut immer unheimlich überlegen und kalkuliert, ist jedem immer zwei oder besser gleich fünf Schritte voraus, und dennoch verliert er sein Herz an die unschuldige, süße Mira. Soweit eine altbekannte und bewährte Plotidee, die mich nicht vom Hocker gerissen hat, aber doch ganz gut umgesetzt war. Natürlich verlieben sie sich und natürlich kommt es kurz vor dem Ende zum großen Drama inklusive Cliffhanger. Aber auch das fand ich gut gemacht, wenngleich nicht überraschend.

Der Schreibstil der Autorin hat mich zuverlässig durch das ganze Buch getragen, ohne dass ich irgendwelche Lücken im Fluss bemängeln könnte. Im Großen und Ganzen hat Alexandra Flint mir ein angenehmes Leserlebnis beschert.

Mein Fazit:
Mir hat die Nähe zu den Figuren gefehlt, leider. Die Emotionen waren da, aber ich habe sie nicht immer so gefühlt, wie ich es gern getan hätte. Dazu ist das Buch in eine Richtung abgedriftet, die ich nicht habe kommen sehen, was nicht schlecht sein muss, es in diesem Fall aber leider war. Ich sehe das Buch nicht als Wohlfühl-Romance, wenngleich es so beworben wurde. Dennoch konnte die Geschichte mich vorerst überzeugen und ich möchte gern wissen wie es weitergeht, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.10.2022

Wertvolle Aufklärungsarbeit

Ajay und die Tintenhelden
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Ajay und die Tintenhelden war eines dieser Bücher, was man an einem Tag verschlingen kann, ohne einmal aufschauen oder eine Pause machen zu müssen. Man fliegt durch die Seiten und ehe man sich versieht, ...

Ajay und die Tintenhelden war eines dieser Bücher, was man an einem Tag verschlingen kann, ohne einmal aufschauen oder eine Pause machen zu müssen. Man fliegt durch die Seiten und ehe man sich versieht, hat man das Ende auch schon erreicht. Trotz dessen hat es leider nicht gereicht, um ein Highlight zu werden, aber ich habe mich dennoch nicht nur gut unterhalten, sondern auch informiert gefühlt.

Es gelingt in diesem Buch, eine spannende Detektivgeschichte mit einem aufrüttelnden Plot um die Slums und Fast-Fashion Industrie in Indien zu verknüpfen. Ajay widmet sich mit seiner Zeitung, die er und seine Clique auf die Beine stellen, wichtigen Themen und schafft es zu polarisieren, was jedoch zu vielen Ärgernissen führt, die Dramen und haarsträubende Szenen mit sich bringen. An Spannung mangelte es der Geschichte wahrlich nicht, selbst wenn für die geübten Lesenden vielleicht nicht alles im Endeffekt eine Überraschung ist.

Der kindgerechte Schreibstil führt durch eine Geschichte, die ich zwar gern und flüssig gelesen habe, die mich jedoch nicht zu 100% intensiv emotional einnahm aufgrund fehlender Nähe zu den Figuren. Ich empfand Ajay und seine Freunde alle als sympathisch gezeichnet, allerdings gelang mir leider keine besondere Verbindung zu ihnen. Das war auch mein größter Kritikpunkt zusätzlich zu einigen Erwachsenen, die sich gegen Ende aufführen wie beleidigte Kinder.

Mein Fazit:
Wer auf der Suche nach einer Detektivgeschichte mit dem besonderen Etwas ist, wird hier auf jeden Fall fündig. Ajay und seine Freunde entführen die Lesenden nach Indien und leisten nebenbei wertvolle Aufklärungsarbeit, die auch die Kinder schon für schwierige Themen wie Fast Fashion sensibilisiert. Für mich haben allerdings mehr Nähe zu den Figuren und das gewisse Etwas für das Highlight gefehlt. Daher vergebe ich sehr wohlwollende 4 Sterne.