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Veröffentlicht am 02.08.2020

Ich höre was, was du nicht hörst.

Der Händler der Töne
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Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz ...

Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz seiner Abstraktion sehr gut vorstellen. Die ganzen Töne waren so lebendig und detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht nur vor Ohren, sondern auch vor Augen zu haben, genau wie Noé. Es wurde eine Welt geschaffen, die mir wirklich unglaublich gut gefallen hat.

Noé ist ein toller Protagonist. Er ist neugierig, mutig, freundlich und hat ein Ziel vor Augen, nämlich ihm und seiner Freundin ein besseres Leben zu ermöglichen. Dafür nimmt er einiges auf sich und das finde ich ziemlich bewundernswert. Ich hätte mir die ideale Hauptfigur für dieses Buch kaum anders vorstellen können.

Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden, besonders die Rückblenden zu den Anfängen von Noés Reise haben mir geholfen, alles richtig in meinem Kopf zu sortieren und den Überblick zu behalten. Die unkomplizierte Sprache hat den Lesefluss enorm gefördert, nur an den Namen von einigen Städten oder Ländern bin ich bisweilen kurz hängen geblieben.
Leider bin ich emotional nicht so richtig bei der Sache gewesen, dafür war die Erzählweise mir ein wenig zu unpersönlich.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Fantasy-Buch, hinter dem eine wie ich finde wirklich spannende Grundidee steckt. Würde ich ohne zu zögern weiterempfehlen! Ich hätte mir allerdings an einigen Stellen mehr Emotionen und Nähe zu den Figuren gewünscht.
4 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 27.05.2020

Nicht so stark wie Band 2

Das Gedächtnis von Babel
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Es gibt viele Stimmen, die verlauten lassen, dass der dritte Band langweilig und wesentlich schwächer ist als seine beiden Vorgänger. Ich persönlich finde ihn zwar nicht ganz so spannend wie den zweiten, ...

Es gibt viele Stimmen, die verlauten lassen, dass der dritte Band langweilig und wesentlich schwächer ist als seine beiden Vorgänger. Ich persönlich finde ihn zwar nicht ganz so spannend wie den zweiten, aber keinesfalls langweilig, zumindest nicht als Hörbuch. Natürlich ist es etwas anderes, nur die CD einzuwerfen und auf Play zu drücken, als sich hinzusetzen, das Buch in die Hand zu nehmen und „selbst“ zu lesen, vor allem da dieses Hörspiel gekürzt war. Wer weiß, wo man sich in der Print-Version überall durch quälen muss.

In diesem Buch lernt man eine ganz neue Arche kennen, nämlich Babel. Ich fand es super spannend, die Unterschiede zum Pol und Anima zu sehen, die jeweils ja schon unterschiedlicher kaum sein könnten. Babel hat noch mal seinen eigenen Charme, wirkt etwas sonderlich und zugleich aber auch fortschrittlicher als die anderen beiden bereits bekannten Archen. Die Menschen haben eine eigentümliche Art und ticken einfach komplett anders, irgendwie geordneter und strenger, gegensätzlich zu dem bunten Treiben im Mondscheinpalast oder der liebenswert verschrobenen Art der Animisten.

An manchen Stellen zog sich die Geschichte schon etwas, da stimme ich zu. Besonders während Ophelias Aufenthalt in der Schule der Guten Familie wurde es zwischendurch etwas eintönig, aber ich habe trotzdem nie das Gefühl gehabt, eine Pause einlegen zu müssen, weil es gerade akut langweilig würde oder dergleichen Die Sprecherin, die ich gar nicht müde werde zu loben, hat wie immer einen großartigen Job gemacht, den Figuren Leben eingehaucht und die Stimmung in jeder Szene perfekt eingefangen und rübergebracht. Als Hörer könnte ich mir keine bessere Stimme für Ophelias Geschichte wünschen.

Ophelia erfährt in diesem Band einiges über Gott, den „Anderen“ und vor allem sich selbst, auch wenn ich gestehen muss, dass einiges davon recht verwirrend war. Man muss sich einfach auf die für mich teils etwas unlogischen und vor allem unerwarteten Wendungen und Erkenntnisse einlassen, denke ich. Zudem erhoffe ich mir noch etwas mehr Aufklärung im finalen Band, Christelle Dabos wird mich da sicherlich nicht im Regen stehen lassen.

Was mir ein Wechselbad der Gefühle beschert hat, war das Verhältnis von Ophelia und Thorn. Ich habe mit Ophelia mitgefiebert, gebangt und mich danach gesehnt, ihn endlich wiederzutreffen, und war, als es dann endlich dazu kam, zugleich erbost, tief traurig und so unendlich erleichtert. Die beiden haben wirklich eine sonderbare Beziehung voller unausgesprochener Worte, Gedanken und Gefühle, und dennoch sind sie auf seltsame Weise trotzdem irgendwie das perfekte Paar, auch wenn Thorn stellenweise eindeutig noch an seinem Umgang mit Ophelia arbeiten sollte.

Vom letzten Band erhoffe ich mir zudem einige Erklärungen, welche Rolle Viktoria spielt, Ophelias Patentochter. Sie hat bereits in diesem Band einige eigene Kapitel aus ihrer Sicht bekommen, in denen auch Gott auftaucht. Irgendeine entscheidende Sache wird sie also zur Lösung des ganzen Konfliktes beitragen und ich bin gespannt, wie genau das aussehen wird.

Mein Fazit:
Ich freue mich unheimlich aufs Finale! Zwar etwas schwächer als Band 2, da nicht so rasant, aber mir hat das neue Setting extrem gut gefallen. Eine wirklich spannende Reihe, es reicht bei diesem Band für 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Verwirrend gut

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Dieses Buch hat mich überrascht. Zuerst mit seiner Seitenzahl, die mich dazu verleitet hat, zu denken „Hm, was könnte auf so ein paar Seiten schon groß stehen, was ein Leben derart auf den Kopf stellt.“ ...

Dieses Buch hat mich überrascht. Zuerst mit seiner Seitenzahl, die mich dazu verleitet hat, zu denken „Hm, was könnte auf so ein paar Seiten schon groß stehen, was ein Leben derart auf den Kopf stellt.“ Und dann wiederum nach dem Lesen mit dem Inhalt, von dem ich nicht erwartet hatte, dass er es schaffen würde, das Thema des Buches wirklich so knackig und prägnant auf den Punkt zu bringen und gleichzeitig dabei nicht auf ein Minimum runtergebrochen zu wirken. Es war kurz aber stimmig, und das hatte ich wirklich nicht erwartet.

Normalerweise bin ich kein Fan von solchen Ratgebern, das wird sich auch nicht ändern. Aber ich gebe zu, dass die geringe Seitenzahl durchaus ein entscheidendes Kriterium war, mich an dieses Buch heranzuwagen. Dazu kommt, dass das Ganze keinen sachlichen Charakter hat, sondern wie eine durch und durch subjektive Erzählung aufgebaut ist. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, beim Lesen ständig belehrt zu werden, sondern einfach einer hilflosen Frau dabei zuzuschauen, wie sie ihr Leben wieder in den Griff kriegt und dabei wie zufällig auch noch zu lernen, wie ich das bei mir auch erreichen könnte. Zumindest sofern notwendig.

Mich hat die Einfachheit der Fragen, die man sich stellen sollte oder viel mehr könnte, beeindruckt. Es scheint so leicht, herauszufinden, was man möchte und was nicht, was einem gut tut und was nicht, und als Konsequenz daraus, was man tun sollte und was nicht. Zwar empfinde ich im Moment nicht die Notwendigkeit, diese vier Fragen an meinem eigenen Leben auszuprobieren, besonders die letzte nicht. Und doch glaube ich, dass sie vielen Menschen helfen können, denn sie sind simpel, sowohl im Verständnis als auch in der Anwendung, und können dennoch einen großen Effekt haben.

Mein Fazit:
Ein kurzes Buch bekommt meistens auch nur eine kurze Rezension von mir, das hängt aber nicht mit der Qualität zusammen. Dieser kleine aber feine Ratgeber hat mich überrascht und sogar ein wenig zum Nachdenken gebracht, und würde ich mein Leben später mal umkrempeln wollen, würde ich es definitiv nach dieser Methode probieren. (Fingers crossed, dass das nicht notwendig sein wird.)
Es gibt 4 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Die Winstons waren besser

Love factually (Knitting in the City 1)
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Penny Reid gehört seit dem ersten Buch, was ich von ihr gelesen habe, zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich liebe ihre Winston Brothers und daher war die Freude bei mir riesig, dass nun auch Knitting in the ...

Penny Reid gehört seit dem ersten Buch, was ich von ihr gelesen habe, zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich liebe ihre Winston Brothers und daher war die Freude bei mir riesig, dass nun auch Knitting in the City übersetzt wird. Die beiden Reihen überschneiden sich von den Figuren und thematisch etwas, allerdings spielt Knitting in the City nicht chronologisch nach den Winston Brothers, sondern davor/währenddessen. Ashley, eine der Winstons, hat zum Beispiel eine tragende Rolle in der Strickgruppe, die die Progaonistinnen dieser Reihe verbindet, ihre Liebesgeschichte werden wir im Laufe der Reihe auch noch serviert bekommen. (Und ich freue mich unmenschlich darauf!)

Was Penny Reids Bücher so besonders machen, sind definitiv die speziellen Figuren. Jede Person hat einen einzigartigen Charakter und ist auf ihre Art und Weise liebenswert verschroben, und genau dafür vergöttere ich die Bücher dieser Autorin auch immer. Janie zum Beispiel hat ein unglaubliches Repertoire an trivialem, böse Zungen würden sagen unnötigem, Wissen, mit dem sie immer besonders dann aufwartet, wenn sie nervös ist oder sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll. Stellenweise fand ich es etwas zu viel und sie ging mir ein wenig damit auf die Nerven, aber meistens war es relativ witzig und tatsächlich sogar ein bisschen lehrreich. Ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen und empfand eine Menge Mitleid angesichts des Verhaltens ihrer Familie ihr gegenüber, fand es auf der anderen Seite aber auch mehr als bewundernswert, wie abgeklärt und nüchtern sie mit diesen Ungerechtigkeiten umgeht.

Quinn dagegen war für mich nicht sonderlich spektakulär, er war nett, aber eben nicht unverwechselbar wie Janie, finde ich. Er ist der typische muskelbepackte Traumtyp, harte Schale mit weichem Kern, das Material, von dem die Menschen auf den ersten Blick denken, es sei perfekt für einen One-Night-Stand aber keinesfalls für eine feste Beziehung geeignet. Dem ist natürlich nicht so, zumindest nicht im Bezug auf Janie.

Was mir in diesem Buch ebenfalls aufgefallen ist, ist der Nebenstrang, der quasi parallel zur Love Story von Quinn und Janie läuft. In den Winston Brothers Büchern hat es mir schon unglaublich gut gefallen, dass sich die Quereleien mit der Motorrad-Gang im Ort durch die Bände gezogen haben, etwas ähnliches gibt es auch hier. Etwas, von dem man denkt, es passt und gehört eigentlich gar nicht zur Entwicklung der Liebesgeschichte, was sich aber nach und nach in den Vordergrund drängt und dann doch noch eine entscheidende Rolle spielt und dem Ganzen eine große Menge Spannung verpasst.

Die Beziehung zwischen Janie und Quinn entwickelt sich zwar nicht ultralangsam und zögerlich, aber sie überstürzen glücklicherweise auch nichts, denn das kann ich in Büchern so überhaupt nicht leiden. Sie schleichen eine meiner Meinung nach angemessene Zeit um einander herum, bis sie sich weiter annähern. Sie beiden passen einfach so gut zusammen, Janie ist ein wenig sonderbar aber herzensgut und unglaublich clever, was auch Quinn erkannt hat. Er hingegen gibt ihr das Gefühl, sicher und geborgen zu sein, ohne sie in ein Abhängigkeitsverhältnis zu stellen.

Mein Fazit:
Nicht so stark wie die Winston Brothers, aber alles in allem dennoch ein lesenswertes Buch, das von mir 4 von 5 Sternen bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2020

Süß!

Emmi & Einschwein 5. Ein Fall für Sherlock Horn!
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Insgesamt ist dies zwar der fünfte Band der Reihe um Emmi und Einschwein, für mich war es jedoch der erste. Im Vorfeld hatte man mir zugesichert, man könne die Reihe auch ohne Vorwissen lesen, und ich ...

Insgesamt ist dies zwar der fünfte Band der Reihe um Emmi und Einschwein, für mich war es jedoch der erste. Im Vorfeld hatte man mir zugesichert, man könne die Reihe auch ohne Vorwissen lesen, und ich musste erfreut feststellen, dass es mir tatsächlich nirgends an Informationen fehlte. Anspielungen auf andere Bände der Reihe werden zwar an einigen Stellen gemacht, aber wiederum auch so gut erklärt, dass ich mich nicht gefühlt habe, als lese ich gerade schon den fünften Band einer Reihe.

Die Gepflogenheit, dass jeder Mensch in Wichtelstadt an seinem 7. Geburtstag ein Fabelwesen an die Seite gestellt bekommt, finde ich zuckersüß. Mit gefällt total gut, wie perfekt die Wesen an ihren Partner angepasst sind, die Menschen und ihre Begleiter sind wirklich ein ideales Team. Besonders auffällig ist das bei Mamas Kollegen und seiner Katze Petra, beide haben mich zu Tode genervt und ich habe stets gehofft, dass sie mit ihrem Verhalten mal ordentlich auf die Nase fallen.

Der Schreibstil ist locker und lustig, ideal für die jüngeren Leser, und mir nichts dir nichts ist man mittendrin in der Geschichte. Durch die kurzen Kapitel hat man das Gefühl, wirklich schnell voranzukommen, und ich hatte das Buch wesentlich schneller durchgelesen als geplant. Ich wäre gern noch länger in Wichtelstadt geblieben.

Emmi und Einschwein sind ein ungewöhnliches Duo. Das kleine Fabelwesen klettert stetig von einem Missgeschick ins nächste, was für Emmi manchmal anstrengend ist, aber ich bin sicher, dass
sie es sich nicht anders wünschen würde. Die beiden verbindet eine ganz besondere Freundschaft und mir ging jedes Mal das Herz auf, wenn ich ihren liebevollen Umgang miteinander beobachten konnte.

Die Detektivarbeit, die in diesem Buch an oberster Stelle stand, war nicht nur für jüngere Leser spannend, auch ich hatte ehrlich gesagt meinen Spaß daran. Zwar war ab einem bestimmen Punkt klar, wer für den Straßenlaternen-Diebstahl verantwortlich war, doch der Weg dahin war wirklich aufregend und hat sogar mich stellenweise ziemlich ins Grübeln gebracht. Die Spannung wurde die ganze Zeit auf einem konstanten Level gehalten und ich war erstaunt, wie clever unsere kleinen Ermittler sich aus den immer wieder scheinbar aussichtslosen Situationen herausmanövriert haben.
Besonders das große Finale war extrem nervenaufreibend und ich war mega gespannt, wie Emmi und Einschwein den Dieb fassen und damit den Fall aufklären wollen.

Mein Fazit:
Süße Figuren, spannender Plot, ungewöhnliches aber lebendig und anschaulich gestaltetes Setting, alles in allem eine wirklich runde Sache. Ich bin zwar noch nicht restlos begeistert, aber auf jeden Fall angetan, daher gibt es wohlwollende 4 von 5 Sternen von mir.