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Veröffentlicht am 10.01.2019

Was ist real?

H.O.M.E. - Das Erwachen
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„Wie hatte es so weit kommen können, dass man Wasser aus fernen Ländern genauso verkaufen durfte wie komatöse Söhne und Töchter?“ (S. 295 aus H.O.M.E. Von Eva Siegmund)

Zoë hat alles, was sich eine 17-Jährige ...

„Wie hatte es so weit kommen können, dass man Wasser aus fernen Ländern genauso verkaufen durfte wie komatöse Söhne und Töchter?“ (S. 295 aus H.O.M.E. Von Eva Siegmund)

Zoë hat alles, was sich eine 17-Jährige nur wünschen kann. Sie besucht eine gute Schule, wo sie auf eine wichtige Mission vorbereitet wird, hat einen perfekten Freund und muss sich um nichts Sorgen machen. Bis sie eines Tages aufwacht und sich nicht mehr im Internat befindet, sondern in einem ihr fremden Krankenhaus in Berlin, wo ihr gesagt wird, sie hätte 12-Jahre im Koma gelegen. Kann es tatsächlich möglich sein, dass ihr bisheriges Leben gar nicht stattgefunden hat? Doch wie ist es möglich, dass sich alles so real angefühlt hat? Zoë muss Antworten finden und macht sich mit Kip, dem Bruder eines Jungen, der ähnliches durchmachen musste, auf die Suche nach Antworten. Doch was sie findet, ist alles andere als das, was sie erwartet hat..

Dieses Buch ist der erste Band einer mindestens zweiteiligen Reihe. Ich bin ja ein echter Reihen-Fan, vor allem was Dystopien betrifft, und diese hat mir sehr gut gefallen. Der Schauplatz, Berlin, war besonders spannend, das ist für mich sehr viel greifbarer als irgendwelche Städte in GB oder den USA, wo viele Reihen spielen, selbst wenn ich bisher nicht viel Berlin-Erfahrung vorweisen kann, und dadurch fühlte ich mich als Leser sehr viel besser eingebunden und angesprochen.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Zoë und ab und an gibt es immer mal reine Dialogeinschübe, in denen man die Pläne derjenigen verfolgen kann, die dem Mädchen nicht wohlgesonnen sind. Dadurch konnte man sich einerseits gut mit der Protagonistin auseinandersetzen, weil all ihre Gedanken leicht nachvollziehbar sind, kann aber durch die feindlichen Diskussionen vielleicht auch an der ein oder anderen Stelle schon Spekulationen anstellen, was ihr als nächstes zustoßen mag.
Der Schreibstil ist flüssig und passend für ein Jugendbuch nicht hochgradig kompliziert und verworren, sodass man leicht und locker dahinlesen kann, ohne dass man merkt, wie die Zeit vergeht. Was ebenfalls auffällt, ist, dass die Kapitelanzahl herunter- statt raufgezählt wird, wie ein Countdown. Das motiviert gerade am Ende noch mal ordentlich zum Weiterlesen und hat mir eine Nachtschicht beschert, weil ich das Buch unbedingt „noch mal eben schnell“ beenden wollte.

Zoë weist eine beeindruckende Stärke auf. Als sie von heute auf morgen aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen wird und man ihr dann auch noch erzählt, sie habe eigentlich gar nicht wirklich gelebt, sondern 12 Jahre nur herumgelegen, schockt das natürlich. Doch sie rappelt sich sehr bald auf und statt sich zu bemitleiden nimmt sie die Sache selbst in die Hand und umschifft alle Schwierigkeiten und gefährlichen Situationen, die sich ihr dabei in den Weg stellen. Ich mochte die Idee der taffen, selbstbewussten Protagonistin an sich schon immer, und Zoë gefällt mir in der Rolle außerordentlich gut.

Wer mir etwas gegen den Strich geht, ist ihr Freund Jonah, mit dem sie auf der Akademie zusammen war. Er wirkt auf mich wie einer der coolen Typen, die sich für Kluges zu fein sind und in der Pause mal schnell die Hausaufgaben abschreiben wollen, denn nichts anderes macht er, und das auch noch bei seiner eigenen Freundin. Das kann auch ein charmantes Lächeln nicht ausgleichen, ich persönlich käme mir an Zoës Stelle ziemlich verarscht und ausgenutzt vor. Umso besser, dass nach ihrem Erwachen Kip auf den Schirm tritt und es langsam aber sicher zwischen ihm und Zoë zu knistern beginnt. Ich bin sehr gespannt, zu wem ihr Herz sie führt!

Dies war mal eine Dystopie der anderen Art. Der Plot war super gewählt und die dystopische Stimmung zu jeder Zeit greifbar, man leidet förmlich mit den Menschen der Zukunft mit. Die Wasserknappheit als Auslöser dieser Krise ist nicht mal sonderlich abwegig, sondern clever durchdacht, auch wenn es bis zu einem solchen Zustand der realen Welt hoffentlich noch sehr lange dauert oder aber nie kommt.
Ich erhoffe mir vom nächsten Teil, dass Zoë sich noch weiterentwickelt und die Wahrheit über die Akademie und deren Vorhaben aufdeckt, sowie einen Jungen für ihre Seite findet. Vielleicht wird die Situation der Welt ja auch wieder ein Stückchen besser, aber wir wollen mal nicht zu optimistisch sein.

Mein Fazit:
Lesenswert, auf jeden Fall. Ein spannender Plot, wer eine Dystopie in unserer Hauptstadt spielend reizend findet, darf gern zugreifen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Teil, allzu lange dauert es ja nicht mehr und ich denke, da ist noch Luft nach oben!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Die Wahrheit liegt in den Sternen

Die Sternen-Saga 1. Taurus
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„Wer wirklich nach der Wahrheit sucht, muss, soweit als möglich, wenigstens ein Mal im Leben alle Dinge anzweifeln.“

Als Enkelin des berühmten Astrologen Avery Hardaker hat Natalie schon vieles gesehen, ...

„Wer wirklich nach der Wahrheit sucht, muss, soweit als möglich, wenigstens ein Mal im Leben alle Dinge anzweifeln.“

Als Enkelin des berühmten Astrologen Avery Hardaker hat Natalie schon vieles gesehen, ist eine Menge in der Welt herumgekommen und weiß deutlich mehr über Sterne und den Weltraum als andere Kinder in ihrem Alter. Doch als ihr Großvater während einer Rede entführt wird und Natalie herausfindet, dass eine mysteriöse Sekte es auch auf sie abgesehen hat, macht sie sich mit Giles, einem Jungen, den sie öfter bei den Vorträgen trifft, auf die Suche nach den Motiven des Kultes und deckt ein Geheimnis um eine Maschine auf, die angeblich die Zukunft vorhersehen kann. Doch was ist an all diesen Dingen wirklich dran und welche Rolle spielt Natalie dabei?

Das Cover ist wirklich hübsch. Man sieht das Sternbild Taurus in den dunklen Weiten des Alls, doch es besteht nicht nur aus einzelnen Sternen und Strichen, wie man die Darstellungen klassischerweise kennt, sondern es ist viel detaillierter. Ich bin gespannt, wie die weiteren Teile der Reihe aussehen werden, inwiefern sie sich an diesen Band anpassen.

Man liest hauptsächlich aus der Sicht auf Natalie, es gibt jedoch auch immer wieder kurze Einblicke in das, was bei der Sekte gerade passiert. Ich fand es spannend gelöst, da man so nicht nur stumpf aus einer Perspektive liest, sondern auch mal dem Feind über die Schulter blickt und dadurch das Geschehene besser verstehen kann.
Der Schreibstil war flüssig und angenehm leicht, gut für die Zielgruppe geeignet, aber auch ich als Ältere habe mich angesprochen und gut unterhalten gefühlt. Das Buch las sich sehr schnell, nicht nur wegen des kurzweiligen Stils, sondern auch weil stetig Spannung zugegen war.

Natalie ist ein aufgewecktes Mädchen. Für ihr Alter ist sie sehr selbstständig, das zeigt sich vor allem, als sie ohne ihren Großvater auf sich allein gestellt ist. Sie lässt sich nicht entmutigen und versucht mit allen Mitteln, die Machenschaften der Sekte zu enttarnen und aufzuhalten, auch wenn es ein aussichtsloses Unterfangen scheint.
Unterstützung bekommt sie von Giles, der sich zu Anfang noch arrogant verhält, sich aber im Notfall als treuer und mutiger Begleiter herausstellt, ohne den sie ziemlich aufgeschmissen wäre.
Ich finde, die beiden harmonieren miteinander. Natalie ist intelligent und folgt ihrem Instinkt, während Giles es ihr ermöglicht, ihre Pläne erst umzusetzen, zudem ist er ihr Rückhalt, seitdem die Entführung ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Die Idee, Sterne und magische Fähigkeiten in einer Geschichte zu vereinen, gefällt mir sehr gut. Das macht alles mystisch und geheimnisvoll, schließlich ist das All ein einziges großes Wunder für viele. Ich bin sehr gespannt, wie es nun mit der Jagd um die Kraft, Prophezeiungen erstellen und in die Zukunft sehen zu können, weitergeht und welche Rolle Natalie letztendlich spielt. Auch bei ihr deutet sich eine Magie an, die jedoch nicht ihr volles Maß erreicht hat, und ich freue mich auch schon darauf, zu erfahren, was sich bezüglich ihr und Giles noch tut.

Mein Fazit:
Ein spannendes Buch aufbauend auf einer guten Idee. Ich denke, für den nächsten Teil ist noch Luft nach oben, deswegen gibt es 4 Sterne, und ich freue mich auf das nächste Frühjahr, wo Band 2 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Mein erster Krimi

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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„Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.“

Zuerst ist es ...

„Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.“

Zuerst ist es nur ein einzelner toter Mann, dann ist es auf einmal der Auftakt einer Ermittlung im Fall eines Serienkillers: Der alte Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden, sein Ableben schon einige Zeit her. Durch Zufall können im Zwinger seines Hundes Menschenknochen sichergestellt werden und es tauchen noch weitere Leichen auf, alles Frauen. War der alte, mürrische Mann der Mörder oder steckt mehr dahinter, als die Ermittler auf den ersten Blick vermuten? Eines ist klar: Die Frauen mussten ein Geheimnis haben, was mit dem Muttertag, ihrer aller Todestag, zu tun hat.

Wie man anhand meiner Rezensionen schließen kann, bin ich kein großer Krimileser. So gar nicht. Also wirklich nie, es sei denn ich muss oder zwinge mich. Von Nele Neuhaus habe ich natürlich schon gehört und die restlichen Frauen in meiner Familie sind hellauf begeistert von ihr, hörten/lasen bisher jeden Teil der Reihe, und so dachte ich mir, dass ich mal einen Versuch wage, um mitreden zu können. Außerdem wäre es wirklich schwer gewesen, dem Hype um dieses Buch zu entgehen, das ja nun wirklich an allen Ecken und Ende gepusht wird bis zum Gehtnichtmehr. Gut finde ich allerdings den Hashtag „#ohneFolie“, denn die braucht man tatsächlich in vielen Fällen nicht.

Das Cover finde ich gut gelungen, der Storch steht als Symbol für die Geburt und damit auch die Mutterschaft, die in diesem Buch eine große Rolle spielt (Überraschung, bei dem Titel... nicht). Es entbehrt auch irgendwie nicht einer gewissen Komik, bzw. Ironie, wie ich finde. An sich passt es gut zu den anderen Covern der Reihe, die ich zwar kenne, deren Inhalt ich aber bisher höchstens in Filmform begegnet bin.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und die Zeit variiert ebenfalls in den unterschiedlichen Erzählsträngen. Mal erfährt man was aus der Sicht Pia Sander oder Oliver von Bodenstein, aber auch aus der Sicht des Mörders oder der Opfer liest man was. Mir wurde im Vorfeld schon gesagt, dass die Zeitsprünge etwas verwirren können, allerdings hatte ich damit keine großen Probleme, sondern vielmehr mit all den Namen der Personen, die eine Rolle in diesem Buch spielen.

Neben den eigentlichen Mordermittlungen gibt es natürlich auch Passagen, die sich um das Privatleben der Ermittler drehen, diese empfand ich persönlich als nicht ganz so interessant. Die Entwicklung des Falls wiederum war wirklich aufregend, denn immer wenn ich dachte, der Polizei einen Schritt voraus zu sein, wurde ich auf den kommenden Seiten eines besseres belehrt. Bis zum letzten Viertel des Buches etwa erschloss sich mir noch nicht, was die einzelnen Handlungsstränge für eine Verbindung zueinander haben könnten, bis dann mit einer riesigen Überraschung die Erkenntnis für mich kam. Das fand ich sehr gut gelungen und ab da hing ich förmlich zwischen den Seiten, weil ich nicht erwarten konnte, was als nächstes passiert.

Mein Fazit:
Mein erster Krimi und gleich ein Volltreffer. Zwar gab es etwas zu viele Personen für meinen Geschmack, aber die Spannung war immer greifbar und man wurde als Leser oft hinters Licht geführt, um erst ganz am Ende eine Auflösung zu erfahren, mit der ich persönlich nicht gerechnet habe. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände der Reihe gut lesbar! Vielleicht dürfen wir uns ja auch bald über eine Verfilmung dieses Buches freuen, das würde mich persönlich sehr interessieren.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Magische Bibliothek

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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„Das Herz der Bücherstadt. Es barg so viele Erinnerungen. Und nur wenige waren gut. […] Willkommen zurück, Sam, schien die Finsternis zu flüstern. Willkommen zurück.“

Mythia und Paramythia, zwei Städte ...

„Das Herz der Bücherstadt. Es barg so viele Erinnerungen. Und nur wenige waren gut. […] Willkommen zurück, Sam, schien die Finsternis zu flüstern. Willkommen zurück.“

Mythia und Paramythia, zwei Städte wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine oberirdisch und bevölkert von Menschen, die unwissend vor sich hin leben, während in der unterirdischen Bücherstadt Paramythia die geheimnisvollsten, fantastischsten Dinge vor sich gehen. Sam, ehemals Dieb und nun Wächter der Stadt, und seine Freunde kommen diesen Geheimnissen langsam aber sicher auf die Spur und schmieden einen Plan, der die beiden Welten zu vereinen. Dabei sehen sie sich einigen Feinden gegenüber, die die Umsetzung ihres Vorhabens um jeden Preis verhindern wollen oder aber ihre ganz eigenen dunklen Gedanken verfolgen.

Als Bücherwurm werde ich vor allem von Covern angezogen, auf denen schon der Titel eindeutig verrät, dass es in der Geschichte um Bücher geht. Aus dem Klappentext war es für mich mal wieder einmal nicht ersichtlich, dass es sich auch hier um den zweiten Teil einer Reihe handelte, und so fiel ich wie schon so oft in letzter Zeit auf eine Fortsetzung rein, deren Vorgänger ich nicht kenne.
Bei diesem Buch war das aber zum Glück nicht ganz so schlimm. Bestimmt wäre es weitaus angenehmer gewesen, etwas mehr des Kontextes zu kennen, allerdings wurden alle Fabelwesen, Personen und Orte ins kleinste Detail beschrieben, sodass man auch als Ersttäter diesen Band wunderbar verstehen kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht auf verschiedene Handlungsträger erzählt, mal auf Kani, die Freundin von Sam, mal auf eine Hexe, eine sogenannte Sahira oder auch auf Sam selbst. Die Parallel verlaufenden Erzählstränge haben die Spannung konstant hoch gehalten und immer wieder für Abwechslung gesorgt.
Die Sprache war nicht übermäßig anspruchsvoll oder ausgefallen, sondern gut und leicht zu verstehen, sie machte das Buch flüssig lesbar und dennoch habe ich lange gebraucht, um überhaupt erst zu diesem Exemplar zu greifen und noch mal eine Weile, um es zu beenden. Irgendwie war ich in letzter Zeit eher anderweitig motiviert, dabei hat dieses Buch es definitiv verdient gehabt, gelesen zu werden.

Was mich an diesem Buch besonders fasziniert hat, waren die vielen verschiedenen Fabelwesen. Es waren nicht nur die klassischen, die man kennt, wie Einhörner, Mensch-Pferd-Kombinationen oder Wasserwesen á la Sirenen, sondern auch neuartige, bei denen der Autor seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat.
Die magischen Komponenten der Story waren allgegenwärtig, das Fantasy-Flair hat mir wirklich gut gefallen. Sehr beeindruckt hat mich der Asfur Nusar, eine Mischung aus Mann und Vogel. Er hat einen wirklich einnehmenden Charakter und eine Art sich auf leise Weise Respekt zu verschaffen.

Mein Fazit:
Ich freue mich schon auf den dritten Teil der Reihe um Sam und seine Freunde. Dass dieses Buch so lange auf meinem SuB verschimmelte, lag nicht daran, dass die Geschichte nicht spannend gewesen wäre, das nehme ich also auf meine Kappe.
Ein sehr aufregendes Buch, was sicher noch viele Leser begeistern wird, mein eigenes Herz schlägt definitiv für die Fabelwesen. Vollkommen vom Hocker gerissen bin ich allerdings nicht, da geht glaube ich noch mehr.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Zusammenhalt der Elemente

The Lost Prophecy - Zu Staub zerfallen
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„Alles ist ein einziges graues Medium. Du bewegst dich durch es hindurch. Du atmest es ein. […] Und du lebst in ständiger Angst, dass eines der Unwesen kommt und dir das Leben aussaugt.“

Nachdem die Botschafter ...

„Alles ist ein einziges graues Medium. Du bewegst dich durch es hindurch. Du atmest es ein. […] Und du lebst in ständiger Angst, dass eines der Unwesen kommt und dir das Leben aussaugt.“

Nachdem die Botschafter der vier Elemente aus der Kristallwüste zurückgekehrt sind, ereignen sich dramatische Dinge. Die Völker der Luft und des Feuers liegen wegen eines Angriffs von Luftboten durch Feuermenschen im Krieg miteinander und die Wasserbotschafter, die sich mit Tero auf den Weg zum Erdvolk gemacht haben, werden nicht nur feindselig empfangen, sondern auch noch Zeuge der nächsten elementaren Katastrophe. Wie zuvor das Luftvolk werden nun auch die Erdmenschen Opfer ihres eigenen Elements, ein heftiges Erdbeben erschüttert ihre Hauptstadt und droht das Volk zu vernichten. Warum geschieht das alles, was ist mit den Elementen los?
Bis die Antworten gefunden sind, könnte es schon zu spät sein, denn die dunklen Mächte kommen näher und sind im Begriff, ganz Andurion zu zerstören.

Dies ist der zweite Teil der „Lost Prophecy“-Reihe um das Land Andurion. Die Reihenfolge ist zwingend einzuhalten, zumindest ist das meine Empfehlung, da die Bände geschichtlich aufeinander aufbauen, Bezug zueinander nehmen und nicht für sich allein stehen.
Das Cover ist dem Stil des ersten angepasst, dieses in erdigem gold-braun passend dazu, dass das Erdvolk in diesem Band im Vordergrund steht. Außerdem ist das Symbol des entsprechenden Volkes zu sehen.

Erzählt wird wieder aus der Sicht auf die gleichen fünf jungen Personen wie beim ersten Mal, Lorena (Wasser), Ryell (Leben), Ignatia (Feuer), Vela (Wind) und Tero (Erde). Am liebsten habe ich Vela begleitet, sie gefiel mir einfach am besten von allen.
Die Sprache ist einfach und von der Wortwahl her nicht kompliziert, das Buch liest sich dadurch sehr flüssig und locker, sehr angenehmer Jugendbuch-Stil.

Die Charaktere kennen wir schon, die aufbrausende, temperamentvolle Ignatia, den ruhigen, vorsichtigen Tero, die besonnene, vernünftige Lorena, die leichtherzige, unbeschwerte Vela und die geheimnisvolle Ryell aus dem fünften Volk begleiten wir wieder auf ihren Wegen durch Andurion.

Die Entwicklungen im Reich spitzen sich immer mehr zu, sogenannte Unwesen treiben durchs Land und bringen Tod und verderben. Nun heißt es für die Völker: zusammenhalten.
Die Fortsetzung schließt direkt an den Inhalt des letzten Teils an und ich konnte mich gut wieder einfinden. Die neuen Wendungen waren spannend gestaltet und ich freute mich zu sehen, dass die Völker sich langsam aber sicher der Ernsthaftigkeit der Lage bewusster werden, Ryells Wissen kann da eine Menge Licht ins Dunkle bringen.

Ich bin gespannt, wie viele Teile die Reihe insgesamt hat, vermutlich vier oder fünf, für jedes Element/Volk eines..? Als Entwicklung für den nächsten Teil wünsche ich mir, dass die Völker sich vereinen oder zumindest eine Allianz bilden, um sich der Gefahr gemeinsam entgegenzustellen, außerdem ergibt sich vielleicht die ein oder andere Liebelei, sowohl zwischen Vela und Corbin, beide aus dem Luftvolk, und zwischen Lorena und Josh, den beiden Wasserbotschaftern. Bisher war das Buch eher Fantasy als Romantasy, auch gerade wegen der vielen verschiedenen Erzählstränge und dort oft nicht gerade romantischen Situationen.

Mein Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, genau so gut wie der erste Band, aber leider nicht besser. Die vielen Sichtweisen geben der Erzählung Würze, es wird nie langweilig.
Nur für Leser, die die Reihe seit dem ersten Teil verfolgen!