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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2019

Ein schöner Krimi zum Wegschmökern

Johannisglut
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Der Ahrsteig dient als Schauplatz für Karin Joachims dritten Ahrtal-Krimi. Nach genau dreißig Jahren trifft sich eine ehemalige studentische Theatergruppe zu einer Wanderung. Jana Vogt, die Tatortfotografin, ...

Der Ahrsteig dient als Schauplatz für Karin Joachims dritten Ahrtal-Krimi. Nach genau dreißig Jahren trifft sich eine ehemalige studentische Theatergruppe zu einer Wanderung. Jana Vogt, die Tatortfotografin, wird von ihrer Freundin Meike, der Wanderleiterin, gebeten, die Gruppe zu begleiten und Fotos zu machen. Dass Jana nicht nur Wanderer vor der romantischen Kulisse der Felsen und Weinberge fotografieren würde, sondern bald einen echten Tatort, hat sie nicht erwartet. Vor dreißig Jahren verschwand ein Mitglied der Theatergruppe spurlos. Zufälligerweise bekam Jana diesen alten Fall vor Kurzem auf ihrem Schreibtisch. Nun möchte sie gern wissen, was damals wirklich passierte und hört sich unauffällig unter den Mitgliedern der ehemaligen Theatergruppe um. Bis ein Mord geschieht und sie ihre wahre Identität nicht länger verbergen kann. Die Vermutung liegt nahe, dass der alte Vermisstenfall und der aktuelle Mord zusammenhängen ...

Dieses Buch hat mich nun schon zum dritten Mal Jana Vogt und ihren Hund Usti ins Ahrtal begleiten lassen. Zum Einen gefielen mir die Beschreibungen der Landschaft und insbesondere der Wanderung entlang des Ahrsteigs so gut, dass ich unbedingt selbst einmal dort entlang wandern möchte. Zum Anderen zogen mich der dreißig Jahre alte Vermisstenfall und der aktuelle Mord in ihren Bann. Ich wollte unbedingt wissen, ob und wie sie zusammenhängen. Angenehm fand ich die Fortsetzung der Geschichte von Jana und Clemens. Die Beiden ergänzen einander beruflich und privat sehr gut. Trotzdem grübelt Jana immer noch sehr viel, aber so ist sie eben. Mit der Figur der Jana hat Karin Joachim eine lebensechte, liebenswerte und doch in sich widersprüchliche Figur geschaffen - so wie Menschen im wirklichen Leben sind. Man kann diesen Krimi durchaus lesen, ohne vorher „Krähenzeit“ und „Bittertrauben“ gelesen zu haben. Schöner ist es allerdings, wenn man Janas private Geschichte der Reihe nach mitverfolgt.

Hilfreich war die kleine gezeichnete Landkarte im vorderen Teil des Buches.

Fazit: Ein schöner Krimi zum Wegschmökern, der ohne Gewaltszenen auskommt und dennoch bis zuletzt spannend bleibt. 5*****

Veröffentlicht am 14.05.2019

Plastiksparen ist ganz einfach

Plastiksparbuch
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Das „PLASTIKSPARBUCH“ aus dem smarticular Verlag will helfen, Plastikmüll zu vermeiden. Über 300 nachhaltige Ideen und Alternativen, um der Plastikflut zu entkommen, so wird das Buch beworben. Brauchen ...

Das „PLASTIKSPARBUCH“ aus dem smarticular Verlag will helfen, Plastikmüll zu vermeiden. Über 300 nachhaltige Ideen und Alternativen, um der Plastikflut zu entkommen, so wird das Buch beworben. Brauchen wir so ein Buch? Genügt nicht der gesunde Menschenverstand? Zunächst einmal braucht es unsere Bereitschaft, wirklich Plastikmüll vermeiden zu wollen. Und damit meine ich nicht nur Wir-verzichten-auf-Plastikstrohhalme und bringen-unseren-eigenen-Coffee-to-go-Becher-mit.

Fast alles ist heute in Plastik verpackt – gekühlte und ungekühlte Lebensmittel, Reinigungsmittel und Kosmetika, selbst frisches Obst und Gemüse oder T-Shirts. Bei uns im Landkreis wird „der-grüne-Punkt-Müll“, also Verpackungsabfall, 14-tägig in sogenannten gelben Säcken mit ca. 60 Liter Fassungsvermögen abgeholt. Wenn ich sehe, was am Müllabfuhrtag vor den Türen liegt, dann füllt im Schnitt eine Person in 14 Tagen einen Sack von 50 bis 60 Litern nur mit Verpackungsmüll, der im schlimmsten Fall auf Umwegen nach Südostasien verkauft wird und dort Meer und Strände verseucht.

Was können wir dagegen tun? Das „PLASTIKSPARBUCH“ gibt Anregungen und Tipps, die im Einzelnen kaum Mühe machen. In der Summe aber hilft jedes Stück Müll, das vermieden wird.

Das Buch beginnt nach einer kurzen Einleitung praktischerweise mit dem Kapitel Wocheneinkauf. Denn was wir hier nicht in den Einkaufswagen legen und nach Hause tragen, müssen wir später nicht entsorgen. Selbst wenn kein Unverpacktladen in der Nähe ist, kann man Verpackungsmüll und unnötigen Energieaufwand vermeiden. Großpackungen, mitgebrachte Einkaufsgefäße, regional und saisonal kaufen usw. helfen dabei.

Weitere Kapitel befassen sich mit Küche, Ernährung, Körperpflege, Haushalt, Wäsche waschen, Kindern, unterwegs sein und noch mehr Plastik sparen.

So lassen sich zum Beispiel viele Haushaltsreiniger und Kosmetika selbst herstellen. Das spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch Chemiegifte, die nun nicht mehr auf unsere Haut und in unser Abwasser gelangen. Statt immer gleich die Super-Power-Fleck-weg-porentief-rein-Chemiekeule einzusetzen, ist es sehr hilfreich, sich auf die guten alten Hausmittel zurückzubesinnen. Eine Flasche Essigessenz ergibt die fünffache Menge an Haushaltsessig – und ungeahnte Möglichkeiten, vom Badputz über Fleckentfernung in Kleidungsstücken bis zum Weichspülerersatz in der Waschmaschine.

Beim Lesen des Buches erlebte ich ganz oft kleine Glücksmomente, wenn ich dachte – hey, das haben wir doch früher genauso gemacht! Zum Beispiel Essbesteck in einer Bestecktasche mitgenommen, statt unterwegs zum (damals nicht vorhandenen) Plastikbesteck zu greifen. Einkaufsnetze gehäkelt. Ringelblumensalbe selbst hergestellt, usw.

Das PLASTIKSPARBUCH steckt voller Anregungen und Ideen. Ich wünsche diesem Buch ganz viele Leser, die sich von der Begeisterung für das Plastikeinsparen anstecken lassen.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Aufwachen! Umdenken! Bevor es zu spät ist.

Less Meat, Less Heat – Ein Rezept für unseren Planeten
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Sir Paul McCartney äußert sich in seinem Büchlein „Less Meat, Less Heat“ zu den negativen Folgen unsres stark gewachsenen Fleischkonsums und gibt Anregungen, was wir besser machen können. Er selbst ist ...

Sir Paul McCartney äußert sich in seinem Büchlein „Less Meat, Less Heat“ zu den negativen Folgen unsres stark gewachsenen Fleischkonsums und gibt Anregungen, was wir besser machen können. Er selbst ist bereits seit mehr als 40 Jahren Vegetarier. Seine Argumente sind nicht neu, jeder, der sich mit Vegetarismus oder Veganismus beschäftigt, hat sie bereits gehört oder gelesen. Aber die Art und Weise, wie sie hier präsentiert werden, spricht an – das kleine Büchlein hat nur 72 Seiten, inklusive Abbildungen und drei Rezepten von Sir Paul.

Es enthält eine Rede, die McCartey am 3. Dezember 2009 bei einer öffentlichen Anhörung im EU-Parlament gehalten hat. Vorausgegangen war sein Einsatz für einen fleischfreien Montag (oder einen anderen Wochentag), der in Schulen, bei Behörden und Unternehmen weltweit Anklang fand. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an den Aufschrei, der durch Deutschland ging, als die Grünen 2013 im Wahlkampf zur Bundestagswahl einen „Veggieday“ pro Woche auch für Deutschland forderten. Sie wurden als Partei der Verbote und Spaßverderber beschimpft. Weil niemand, der sich gegen dieses Ansinnen wehrt, über den eigenen Tellerrand blickt. Hauptsache Fleisch und möglichst viel, oft und billig. Welchen Schaden wir dadurch unserer Umwelt und dem Klima auf Jahrzehnte hinaus zufügen, erklärt McCartey in seiner Rede. Knapp zusammengefasst: Unsere Fleischfresserei zerstört die Lebensgrundlage unserer Kinder. Angesichts dieser durch nichts zu widerlegenden Tatsache ist die junge Generation gegenüber Argumenten wie denen McCartneys sehr viel aufgeschlossener.

Die Rezepte am Ende des Buches hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht, aber warum nicht mal Hummus nach Sir Pauls Rezept ausprobieren?

Fazit: Die Welt braucht mehr solcher Initiativen, Reden und Bücher, bis auch der letzte Dumme begreift, dass er an dem Ast sägt, auf dem er sitzt. Es ist dringend an der Zeit, auf Menschen wie Paul McCartney oder Greta Thunberg zu hören. 5*****

Veröffentlicht am 09.12.2018

Respekt vor unseren Wildtieren

Brehms Tierleben
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"Brehms Tierleben – Die Gefühle der Tiere" ist ein ungewöhnliches Buch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Zum Einen die Herangehensweise Brehms – er betrachtete das lebende Tier, seinen Charakter, ...

"Brehms Tierleben – Die Gefühle der Tiere" ist ein ungewöhnliches Buch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Zum Einen die Herangehensweise Brehms – er betrachtete das lebende Tier, seinen Charakter, Verstand, ja, seine Gefühle. Dieser Respekt vor dem lebenden, fühlenden Wesen scheint uns heute, in Zeiten der Massentierhaltung und „Entnahme“ störender Wildtiere abhanden gekommen zu sein. Um so wichtiger finde ich das Anliegen Karsten Brensings, auf der Grundlage von Brehms Werken neues Verständnis für die Tiere zu wecken, die hier in Deutschland mit uns ihren Lebensraum teilen. Und das ist für mich der zweite große Pluspunkt diese Buches – es beschreibt unsere heimischen Wildtiere. Wenn wir Glück haben und in nahezu unberührter Natur leben, wie z.B. hier im Oberen Donautal, können wir fast allen beschriebenen Tieren noch in freier Wildbahn begegnen. Persönlich hätte ich mir ja noch Luchs, Gämse und Uhu gewünscht, weil die hier ebenfalls unterwegs sind. Aber das konnten ja weder Brehm noch Brensing wissen.

Brehms Original-Texte in Kombination mit den historische Illustrationen, von denen schon Charles Darwin schwärmte, weil sie für ihn die besten waren, die er je gesehen hat, geben dem Buch sein ganz besonderes Gesicht. Es macht einfach Spaß, in dem Buch zu lesen, weil aus den Texten Brehms vor allem eins spricht: Respekt vor dem Tier. Es tut gut, sich daran wieder zu erinnern. Danke dafür, Dr. Karsten Brensing.

Fazit: Ein Buch voller Respekt vor unseren Wildtieren. Sehr empfehlenswert. 5*****

Veröffentlicht am 09.12.2018

Winterzauber für die ganze Familie

Winter
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„Winter ist die Zeit des Zusammenkommens ...“, und des Lesens und Vorlesens. Das große Lesebuch für die ganze Familie lädt dazu ein, den Winter lesend zu begleiten. In acht Kapiteln, von den Herbststürmen ...

„Winter ist die Zeit des Zusammenkommens ...“, und des Lesens und Vorlesens. Das große Lesebuch für die ganze Familie lädt dazu ein, den Winter lesend zu begleiten. In acht Kapiteln, von den Herbststürmen und dem ersten Raureif über Advent und Heilige Nacht bis hin zu den ersten Schneeglöckchen präsentiert uns Ulrike Schrimpf zauberhafte Texte von bekannten und weniger bekannten Autoren, liebevoll illustriert von Lisa Manneh. Große Namen wie Astrid Lindgren, Kurt Tucholsky, Otfried Preußler oder Selma Lagerlöf versprechen großartige Geschichten. Die der jüngeren Autoren sind ebenso lesenswert. Alle zusammen malen ein buntes Bild des Winters, der eben nicht nur kalt und grau oder weiß ist, sondern auch voller Herzenswärme, kleiner Wunder und großer Abenteuer.

Wir lesen von der Schneekönigin, vom Schlittenfahren, von Eisbären, Weihnachtshunden und Wunschzetteln, von Winterwundern vor vielen Jahren im Stall bei den Hirten und heute an der Grenze zwischen Europa und Asien. Dazu kommen Gedichte, Rätsel, Rezepte, alles was den Winter heimelig macht, ist in diesem Buch vereint.

Mir gefällt besonders gut, dass viele Geschichten Auszüge aus Büchern sind und so zum Mehr- und Weiterlesen animieren. So wie „Heidi und der Winter im Dörfli“, „Zara“ oder „Die kleine Hexe und der Maronimann“. Am Ende des Buches findet sich eine Übersicht der Autoren und ein Quellenverzeichnis. Zwei Seiten laden ein, die liebsten Familienrituale aufzuschreiben.

Auch der Einband des Buches ist etwas Besonderes. Das Hardcover ist im oberen Teil mit geprägtem Textil, im unteren mit glattem Papier bezogen, und lädt so immer wieder zum Darüberstreichen ein.

Fazit: Ein rundum gelungenes, liebevolles Buch und ein wertvolles Geschenk für die ganze Familie. 5*****