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Veröffentlicht am 30.11.2020

Es werde!

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Nach der "Eragon-Reihe" endlich ein neues Buch von Paolini! Das war mein erster Gedanke. Und dann so ein Klotz, das wird bestimmt gewaltig! Ich bin nicht enttäuscht worden. Völlig anders als Eragon, aber ...

Nach der "Eragon-Reihe" endlich ein neues Buch von Paolini! Das war mein erster Gedanke. Und dann so ein Klotz, das wird bestimmt gewaltig! Ich bin nicht enttäuscht worden. Völlig anders als Eragon, aber auf diese Art monumental. Das hier gewählte Space-Setting mit Anleihen an bekannte Erden-Sprache, aber auch wieder völlige Science-Fiction - was will man eigentlich mehr? Die Geschichte hat mich erst nicht so gefesselt, dazu war die Story-Anlage zu breit, alles musste irgendwie untergebracht werden und es kamen nicht sofort Bilder in meinen Kopf, die mir sonst das Leseerlebnis versüßen. Als ich mich aber auf den Stil und die Sprache einließ, fing das Ganze an, zu wachsen (und das ist nicht nur ein blödes Wortspiel, aber lest selbst). Zuletzt war ich begeistert und erstaunt über die unendlichen Weiten, die der Autor dem Leser zugänglich macht. Dabei geht es gar nicht hauptsächlich um die Protagonistin, obwohl das ewig Weibliche auch eine große Rolle spielt. Es geht darum, dass die Entscheidungen, die wir treffen, manchmal beängstigend kraftvoll sind, und die Ausmaße und Auswirkungen oft nicht sofort erkennbar sind, aber die Anzeichen, dass da Großes entsteht, klar zutage treten.

Fazit: Angst vor der eigenen Courage, aber der Mut zum Risiko! Tolle Leistung des Autors, mehr davon!

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Die untrennbaren Bande!

Ihr Königreich
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Ihr Königreich komme! Zwei Brüder, die zeitlebens nur auf zwei Dinge vertrauen konnten: sich selbst und einander. Der eine traumatisiert, aber mit großen Plänen, der andere still, aber mit Weltenlast auf ...

Ihr Königreich komme! Zwei Brüder, die zeitlebens nur auf zwei Dinge vertrauen konnten: sich selbst und einander. Der eine traumatisiert, aber mit großen Plänen, der andere still, aber mit Weltenlast auf seinen Schultern, muss sich im kargen Norwegen entwickeln, was vor Jahrzehnten begann und unweigerlich in einer Katastrophe biblischen Ausmaßes enden muss. Zwischen Moralempfinden und primitiven Instinkten entscheiden sich die beiden für das, was sie immer verbunden hat: das Blut.

Die Ich-Perspektive schafft eine tolle, wenn auch düstere Atmosphäre. Man hat das Gefühl, die emotionale und tatsächliche Kälte sickert aus dem Buch heraus und trifft den Leser bis ins Mark. Man schaut unweigerlich nach draußen und vergewissert sich, dass es auch hell und freundlich sein kann. Denn eins ist das Buch nicht: eine leichte Lektüre für den Sommerabend. Es ist vielmehr ein sehr dicht erzähltes Buch mit viel Tiefe und menschlichem Abgrund, aber auch der Hoffnung, dass alles gut werden wird, bevor es kolossal schiefgeht. Und am Ende bleibt: Der König ist tot, lang lebe der König!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Regt zum Nachdenken an

Träume am Ufer des Meeres
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In vier Häfen begegnen vier Menschen einem geheimnisvollen Kapitän namens Marcel, der ihrer aller Leben verändert und dann spurlos verschwindet. Ohne voneinander zu wissen, machen sie sich auf die Suche ...

In vier Häfen begegnen vier Menschen einem geheimnisvollen Kapitän namens Marcel, der ihrer aller Leben verändert und dann spurlos verschwindet. Ohne voneinander zu wissen, machen sie sich auf die Suche nach Marcel. Als sich ihre Wege kreuzen, nimmt der Kapitän die vier mit auf einen Törn. Doch damit stehen sie schon bald vor großen Herausforderungen. Bei stürmischer See müssen sie ihren Willen zum Überleben und ihre Bereitschaft zum Miteinander unter Beweis stellen ...

Das Buch hat mich gleich nach den ersten zwei Kapiteln sehr begeistert, wurde jedoch zur Mitte hin, als sich die vier mit dem Kapitän auf dem Schiff befanden, etwas langweilig. Erst zum Ende, als sich herausstellt, was der Autor mit dem Buch überhaupt sagen will, wird es wieder spannend und hat mich dazu gebracht, über mein eigenes Leben nachzudenken.
Ich hatte es an einem Tag durch und ist seichte Unterhaltung für zwischendurch, würde ich sagen.

Veröffentlicht am 25.10.2020

Zwischen Reiseführer und Krimi

Bretonische Spezialitäten
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"Bretonische Spezialitäten" nimmt den Leser wieder einmal mit an die sturmumtoste nordfranzösische Atlantikküste. Der altbekannte Protagonist wird völlig plötzlich und unvermittelt mitten in eine Mordermittlung ...

"Bretonische Spezialitäten" nimmt den Leser wieder einmal mit an die sturmumtoste nordfranzösische Atlantikküste. Der altbekannte Protagonist wird völlig plötzlich und unvermittelt mitten in eine Mordermittlung hineingeworfen, die eigentlich außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs läuft und wo er sich mit Kollegen arrangieren muss, was seine Ermittlungsmethoden stark einschränkt. Die Geschichte ist bis zuletzt undurchsichtig und daher spannend. Der Leser erfährt viel von Land und Leuten und erfährt den bretonischen Stolz nahezu am eigenen Leib. Das Ganze wird gewürzt mit ausschweifenden kulinarischen Gelagen und dem allgegenwärtigen französischen Lebensstil, den man erlebt haben muss, um ihn zu verstehen.

Es ist ein sehr kurzweiliges Buch, das dem Leser als Mischung zwischen Reiseführer und Krimi einen tollen Partner für einen Frankreichurlaub bieten würde.

Fazit: Gut gebrüllt, Herr Kommissar!

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Bewegend und tief berührend

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Mit "So weit die Störche ziehen" hat Theresia Graw einen bewegenden und tief berührenden Roman geschaffen, der den Leser mitnimmt in die Vorkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre. Anhand ...

Mit "So weit die Störche ziehen" hat Theresia Graw einen bewegenden und tief berührenden Roman geschaffen, der den Leser mitnimmt in die Vorkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre. Anhand des Schicksals der ostpreußischen Familie Twardy zeigt sie auf, wie sich das Leben der einzelnen Familienmitglieder, aber auch der Familie als Gemeinschaft verändert. Dabei werden die Charaktere so lebhaft und bildhaft gezeichnet, dass jeder von ihnen mit seiner ganz eigenen Sicht und seinen ganz besonderen Eigenheiten eine tragende Rolle einnimmt.

Inmitten von ihnen steht Dora, die Protagonistin, deren Aufwachsen vom Teenager zu einer jungen Frau der Leser begleitet. Sie macht eine so berührende Entwicklung durch, dass sie dem Leser fest ans Herz wächst.

Der Erzählstil der Autorin ist so lebendig und bildhaft, dass der Leser einen Film vor seinem inneren Auge ablaufen sieht, während er die Figuren über Jahre hinweg begleitet. Nicht nur die Charaktere sind lebendig, sondern auch die Handlungsumgebung wird so detailliert und farbenreich beschrieben, dass es leichtfällt, sie sich vorzustellen. Dabei nimmt die Autorin ihre Leser so geschickt gefangen, dass es schwerfällt, das Buch zur Seite zu legen.

Mein Fazit: Ein tief bewegender Roman, der das Schicksal einer ostpreußischen Familie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges auf berührende Weise aufzeigt.

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