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Veröffentlicht am 14.09.2018

Ein Thriller mit politischer Kritik

Scheintot
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Klappentext
Die Pathologin Dr. Maura Isles arbeitet seit Stunden im Bostoner Leichenschauhaus. Als sie spät abends noch in den Kühlraum geht, hört sie ein Geräusch aus einem der Leichensäcke. Maura öffnet ...

Klappentext
Die Pathologin Dr. Maura Isles arbeitet seit Stunden im Bostoner Leichenschauhaus. Als sie spät abends noch in den Kühlraum geht, hört sie ein Geräusch aus einem der Leichensäcke. Maura öffnet den Sack und erschrickt bis ins Mark: Die junge Frau, die dort liegt, ist schwer unterkühlt - aber sie atmet. Maura bringt die Scheintote sofort ins Krankenhaus. Ihr Zustand ist kritisch, aber sie überlebt. Am nächsten Tag fährt Maura in die Klinik, um sich nach der jungen Frau zu erkundigen, und wird Zeugin, wie die Unbekannte einem Wachmann die Pistole entwendet und ihn erschießt. Zur selben Zeit muss Detective Jane Rizzoli eine Zeugenaussage vor Gericht machen. Jane ist hochschwanger und während der Verhandlung setzen die Wehen ein. Die Polizistin wird ins Krankenhaus gebracht - und gerät mitten in das Drama um die Unbekannte hinein: Die junge Frau nimmt Jane und weitere Patienten als Geiseln. Als Maura und Janes Ehemann Gabriel selbst zu ermitteln beginnen, zeigen plötzlich Vertreter von Bundesbehörden großes Interesse an dem Fall. Sie wollen die Geiselnahme schnelle beenden - und gefährden dabei nicht nur die Täterin ...

Einstieg ins Buch
Ich heiße Mila, und dies ist meine Geschichte. ...

Meine Meinung
Bei Detective Jane Rizzoli haben während einer Gerichtsverhandlung die Wehen eingesetzt und nun muss sie auf schnellstem Weg ins Krankenhaus. Doch noch bevor sie ihr erstes Kind auf die Welt bringen kann, übernehmen zwei Unbekannte das Kommando in der Klinik und nehmen ein paar Menschen als Geiseln - darunter Jane und ihre Ärztin. Während vor der Klinik das reinste Chaos herrscht, versucht Jane einfach nur zu überleben und als das SEK die Klinik stürmt, sterben die Geiselnehmer. Doch damit ist das Drama noch lange nicht zu Ende. Gerade erst wieder im normalen Leben angekommen, muss sich Jane nicht nur um ihre Tochter kümmern, sondern nebenbei auch noch einen großen Ring aus Menschenschmugglern auf die Schliche kommen. Damit gefährdet sie nicht nur das Leben der Menschen, die sie leibt, sondern auch ihr eigenes....

Tess Gerritsen hat hier ein sehr interessantes Thema aufgegriffen: Menschenschmuggler, ihre geheimen Machenschaften und die Ware Mensch. Ohne Rücksicht erzählt sie hier ganz schamlos wie Menschenhändler es jedes Jahr schaffen, Tausende von Menschen in die USA zu schmuggeln und viel Geld damit zu verdienen. Ein ganzes Netzwerk, bis hoch in die obersten Etagen der Regierung, ist hier am Werk. Es zeigt sehr deutlich, dass jeder Mensch seinen Preis hat und jede Nachfrage ein Angebot erhält. Der Schmugglerring ist skrupellos und arbeitet äußerst effizient. Doch irgendwann werden doch Spuren hinterlassen.

Detective Jane Rizzoli ist ein sehr bodenständiger Charakter, der genau weiß, was ihn ausmacht. Sie ist nicht unverwundbar, aber sie geht mit Leidenschaft und Herz an jede Ermittlung. Mit der Unterstützung ihres Ehemannes Gabriel - ein FBI-Agent - und Dr. Maura Isles - die Pathologin - macht sie sich daran, den Bösen das Handwerk zu legen und die schwachen zu schützen. Was hier jetzt wie ein Marvel-Comic klingt, wird durch Tess Gerritsen zu einem besonderen Thriller, der mich nicht mehr losgelassen hat und mich auch nach der letzten Seite noch zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und macht es dem Leser nicht schwer Seite für Seite zu verschlingen.

Der Plot wird nicht kontinuierlich hoch spannend gehalten. Die Story liest sich eher wie eine Achterbahnfahrt: krasse Passagen, in denen ich die Seiten gar nicht schnell genug umblättern konnte wechseln sich ab mit ruhigeren Passagen, in denen ich Zeit hatte, dem Täter vielleicht selbst auf die Spur zu kommen. Das Ende hat mich teils überrascht, aber teilweise haben sich meine Vermutungen auch bestätigt. Alles in allem hat mich dieser Thriller sehr gut unterhalten und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Das Cover und den Titel finde ich absolut passend!

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
Er betrachtete sie eine Weile, und sein Blick war so durchdringend, dass er ihr Unbehagen verursachte. Dieses Interview ist ein Fehler, dachte sie. (Seite 51)

Fazit
Ein Thriller, der den Leser nicht mehr los lässt und direkt unter die Haut geht. Für alle Fans von Detective Jane Rizzoli und Dr. Maura Isles ein unbedingtes MUSS!!!

Veröffentlicht am 16.08.2018

Ein Buch zum Wohlfühlen!

Der zauberhafte Trödelladen
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Klappentext
Ruby ist eigentlich glücklich: In ihrem kleinen Antiquitätenladen verkauft sie Trödel aus aller Welt, den sie mit liebevoller Sorgfalt restauriert, und verliert sich oft in der Vergangenheit ...

Klappentext
Ruby ist eigentlich glücklich: In ihrem kleinen Antiquitätenladen verkauft sie Trödel aus aller Welt, den sie mit liebevoller Sorgfalt restauriert, und verliert sich oft in der Vergangenheit dieser Stücke. Auch wenn sie insgeheim von einem Buchladen träumt, liebt sie die Arbeit in Ruby's Antiques, das sie von ihrer Mutter übernommen hat, und das Leben in der Valerie Lane mit ihrem Freundinnen. Und trotzdem scheint etwas in ihrem Leben zu fehlen. Das wird ihr in letzter Zeit vor allem bei den Mittwochstreffen mit den vier anderen Frauen in Laurie's Tea Corner immer stärker bewusst. Dass Ruby gerade sehr nachdenklich ist, bleibt auch bei ihren Freundinnen nicht unbemerkt, die in diesem Frühling daher umso stärker für sie da sind. Denn nicht nur beruflich steht Ruby vor einer großen Entscheidung, auch das mit der Liebe gestaltet sich schwieriger als gedacht. Doch die Valerie Lane wäre nicht die romantischste Straße der Welt, wenn nicht auch auf Ruby die eine oder andere Überraschung warten würde, oder? Und so stehen Ruby große Veränderungen bevor ...

Einstieg ins Buch
An einem sonnigen Tag im Mai spazierte eine junge Frau eine kleine Straße entlang, die nach einer legendären Person benannt war, die hier vor über hundert Jahren ein Gemischtwarengeschäft geführt hatte. ...

Meine Meinung
Ruby liebt ihren kleinen Laden über alles - vor allem weil der Laden damals ihrer bereits verstorbenen Mutter gehörte. Und es sind die originalen Räumlichkeiten der berühmten Valerie - die herzensgute Frau, nach der die Straße schließlich benannt wurde. Doch der Laden läuft einfach nicht so gut und sie muss sich etwas einfallen lassen. Als sie sich dafür entschließt ihr Sortiment von Grund auf zu ändern, kommt es ihr fast wie Verrat an ihrer Mutter vor. Doch mit jeder Altlast, die sie loswird, wird Ruby auch ein bisschen leichter ums Herz und sie wird von Tag zu Tag glücklicher. Wenn jetzt noch jemand da wäre, mit dem sie ihr ganzes Glück teilen könnte! Natürlich hat sie ihre Freundinnen auf der Valerie Lane, doch wenn sie abends nach Hause geht, wartet dort nur ihr sonderbarer alter Vater auf sie. Und das möchte sie unbedingt ändern!

Manuela Inusa hat mich auch mit diesem Buch sehr schnell in die besondere Atmosphäre der berühmten Valerie Lane gezogen. Dieses Mal aus der Sicht von Ruby und ihrem Antiquitätenladen. Ich finde es sehr interessant, die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt zu bekommen. So fühlt sich der Leser mit jedem weiteren Buch immer präsenter in der Valerie Lane. Und dabei ist es nicht so, dass ein und dieselbe Geschichte von verschiedenen Personen erzählt wird - im Gegenteil: Das Leben auf der Valerie Lane geht immer weiter und der Leser bekommt auch die Entwicklung der bereits bekannten Charaktere mit. Das finde ich wirklich sehr schön, denn die Figuren gewinnen so immer mehr an Tiefe. Im ersten Buch "Der kleine Teeladen zum Glück" lernt der Leser einen niedlichen Teeladen und seine Besitzerin kennen. In "Die Chocolaterie der Träume" nehmen wir am Arbeitsleben in einer Chocolaterie teil. Ich bin auf die nächsten Bücher gespannt, denn 2 Freundinnen mit ihren Geschäften fehlen ja noch

Der Plot an sich ist sehr unterhaltsam und wirkt durchaus realistisch. Die Aktionen und Reaktionen sind nie übertrieben oder nicht nachzuvollziehen, eher leidet der Leser mit der armen Ruby mit, die versucht den Spagat zwischen der Liebe zu ihrem Vater und ihrem eigenen Leben hinzubekommen. Ihr Vater ist nach dem Tod seiner Frau nicht mehr der alte. Er ist etwas seltsam, hat skurile Gewohnheiten und manchmal fühlt sich Ruby, als würde sie mit einem kleinen Kind zusammenwohnen. Nur selten bricht ihr Vater aus seiner kleinen Welt aus und spielt beispielsweise eine Runde Schach mit Gary. Nach und nach nähert sie sich dem Obdachlosen Gary an. Sie mochte ihn schon immer und irgendwas scheint Ruby zu Gary hinzuziehen. Doch Gary ist ein sehr scheuer Mensch und seine Vergangenheit nicht einfach. Er vergönnt sich jedes persönliche Glück und hat Angst Ruby mit ins Unglück zu stürzen.

Emotional gibt es in diesem Band einige Höhepunkte, aber dennoch hat mir irgendwas gefehlt, um mich richtig zu packen. Trotzdem ein absolut lesenswerter Roman!

Das Cover finde ich wieder zauberhaft gestaltet. Da bekomme ich direkt Lust in Rubys kleinen Laden hineinzugehen und zu stöbern.

Vielen Dank liebes Team von blanvalet und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Zitat
Wie wundervoll es sein muss, die Vergangenheit als etwas Gegebenes, als einen Teil von sich selbst betrachten zu können, ihr nicht nachzutrauern, nicht an ihr zu verzweifeln, sie annehmen und nur die guten Momente im Herzen verwahren zu können, dachte Ruby. (Seite 276)

Fazit
Auch mit diesem Buch schafft Manuela Inusa eine ganz besondere Atmosphäre, die den Leser sofort in die liebenswerte, frühlingshafte und wunderschöne Valerie Lane versetzt - von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Unterhaltsam und spannend

Schwesternmord
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Klappentext
Vor dem Haus der Pathologin Dr. Maura Isles wurde eine Frau erschossen aufgefunden. Da die Tote Maura extrem ähnlich sieht, glaubten die schockierten Polizisten zunächst, die Pathologin sei ...

Klappentext
Vor dem Haus der Pathologin Dr. Maura Isles wurde eine Frau erschossen aufgefunden. Da die Tote Maura extrem ähnlich sieht, glaubten die schockierten Polizisten zunächst, die Pathologin sei das Opfer. Die Autopsie ergibt, dass es sich bei der Leiche um Mauras Zwillingsschwester handelt - von deren Existenz sie bisher allerdings nichts wusste. Gemeinsam mit Detective Rick Ballard will Maura mehr über ihre verstorbene Schwester herausfinden und fährt zu ihrem Haus an der Küste. Dort werden bei Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück Skelettteile gefunden. Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen der Knochenfunde ergeben, dass es sich bei den Toten um das Ehepaar Robert und Karen Saddler handelt, die seit Sommer 1960 vermisst werden. Karen Saddler war zum Zeitpunkt ihres Todes hochschwanger, es finden sich jedoch keine sterblichen Überreste ihres Kindes ...

Einstieg ins Buch
Dieser Junge beobachtete sie schon wieder. ...

Meine Meinung
Dr. Maura Isles kommt von einer Tagung aus Paris zurück und findet ihr Haus von Polizisten umringt vor. Zuerst geht sie davon aus, dass einem ihrer Nachbarn etwas passiert sein muss. Doch als sie sieht, dass vor ihrer Tür eine Frau erschossen wurde und dazu noch eine Frau, die genauso aussieht wie sie, ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie will es zuerst nicht glauben, doch Anna Leonie ist Mauras Zwillingsschwester. Maura will die Wahrheit wissen. Wer ist sie wirklich? Und wer gab sie damals zur Adoption frei? Hat sie vielleicht noch mehr Geschwister dort draußen? Auf der Suche nach ihren Wurzeln muss Maura viel mehr ertragen als sie verkraften kann und am Ende muss sie um ihr eigenes Überleben kämpfen.

"Schwesternmord" ist mein erstes Buch aus der Serie um die Ermittler Rizzoli&Isles und auch mein erstes Buch von Tess Gerritsen. Und ich muss sagen: Ich bin überzeugt! Obwohl ich die ersten drei Teile der Serie nicht gelesen habe (was ich jetzt aber nachholen werde), konnte ich der Handlung einwandfrei folgen und am Ende blieben für mich keine Fragen offen.

Die Charaktere sind wunderbar authentisch aufgebaut und mit den beiden Ermittlerinnen konnte ich mich sofort identifizieren. Die toughe Polizistin Jane Rizzoli musste bereits in der Vergangenheit schlimme Ereignisse überstehen und ich konnte als Leser förmlich spüren, dass sie das nur noch stärker gemacht hat. Maura Isles dagegen muss in diesem Teil gegen ihre ganz persönlichen Dämonen kämpfen und die Frage für sich beantworten wer sie wirklich ist. Generell haben die Figuren eine schöne Tiefe und werden dadurch sehr menschlich und real. Gern hätte ich etwas mehr über die mordende Person erfahren und wäre in ihre Gedankenwelt eingedrungen um die Beweggründe hinter den Taten zu verstehen, doch hier wird der Leser im Dunkeln gelassen.

Der Plot entwickelt sich sehr rasant und lässt den Leser teilweise kaum Zeit zum Durchatmen. Gleich auf den ersten paar Seiten war ich leicht geschockt, denn der Leser wird sofort Zeuge einer verstörenden Situation. Zum Glück baut die Autorin zwischendurch immer mal kleine Verschnaufspausen ein, die aber trotzdem nicht langatmig werden. Bis zum Ende wird immer mal wieder der Spannungsbogen aufgebaut, um am Ende in einem guten Finale zu enden. Der Wechsel zwischen den einzelnen Personen, Aktionen und Schauplätzen war für mich noch mal ein Verlauf, der mich immer wieder zum Mitdenken animiert hat. Die Tatorte beschreibt Tess Gerritsen sehr detailliert und schont den Leser nicht. Es gibt Blut zu "sehen" - teilweise sehr viel Blut - und brutale Kampfszenen. Trotzdem schafft sie es, den Schreibstil leicht und flüssig zu halten.

Der Titel passt perfekt zur Geschichte, die die Frage aufwirft, wie stark sind die Bande einer Familie und ist das Böse vielleicht sogar erblich? Das Cover ist ansprechend ausgesucht, hat aber mit dem Fall an sich nichts zu tun.

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
"Könnten Sie Ms. Jessop identifizieren? Wenn Sie die Leiche zu Gesicht bekämen?"
Eine Pause. "Ich glaube, ich muss sie sehen. Ich muss sicher sein, dass sie es ist."
"Und wenn sie es ist?"
"Dann weiß ich, wer sie getötet hat." (Seite 72)

Fazit
Ein unterhaltsamer Thriller ohne dabei blutrünstig zu sein. Für alle Fans von guter Ermittlungsarbeit gespickt mit der richtigen Portion Spannung. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Einfach mal man selbst bleiben...

Hello Sunshine
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Klappentext
Sunshine Mackenzie hat alles: Sie ist ein gefeierter YouTube-Star, hat den perfekten Mann geheiratet, und egal, was sie anpackt, es gelingt ihr mit Leichtigkeit. Doch sie hat auch ein großes ...

Klappentext
Sunshine Mackenzie hat alles: Sie ist ein gefeierter YouTube-Star, hat den perfekten Mann geheiratet, und egal, was sie anpackt, es gelingt ihr mit Leichtigkeit. Doch sie hat auch ein großes Geheimnis, das auf kein Fall ans Licht kommen darf. Leider geschieht genau das - ausgerechnet an ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag. Denn die hochgelobten Rezepte ihrer Online-Kochshow stammen gar nicht von ihr. Von einem Moment auf den anderen sinkt Sunshines Beliebtheitsgrad in den Keller, ihre Fans sind empört, und auch ihr Ehe wird in ihren Grundfesten erschüttert. Sie flüchtet aus New York in ihre Heimat, ein kleines Städtchen an der Küste. Dort lebt ihre Schwester Rain, die alles andere als begeistert davon ist, dass Sunshine plötzlich auf ihrer Fußmatte steht. Sunshines Plan: Noch einmal von vorn beginnen. Doch das hört sich leichter an, als es ist ...

Einstieg ins Buch
Zwei Sachen sollten Sie besser vorab wissen. ...

Meine Meinung
Sunshine Mackenzie liebt ihr Leben: Sie hat einen erfolgreichen YouTube-Kanal und soll demnächst sogar eine eigene Koch-Show im Fernsehen bekommen. Auch das Leben mit ihrem Ehemann Danny könnte nicht schöner sein. Sie besitzen nicht nur eine schicke Wohnung in New York, die beiden verbindet auch etwas ganz Besonderes. Fern ab von der Welt des Social Media sind Danny und Sunshine einfach nur ein Ehepaar. Oder doch nicht? Als ihr Instagram-Account gehackt wird, kommen schlimme Details ans Licht. Sunny nutzt gestohlene Rezepte, kann ich Wirklichkeit gar nicht kochen und ist auch nicht die Tochter eines Farmers. Doch wer steckt hinter dieser gemeinen Masche? Wer hätte einen Vorteil davon die Wahrheit über Sunshine zu verbreiten und alles zu zerstören, was sie sich mit jahrelanger Arbeit aufgebaut hat?

Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an neugierig werden lassen. Wer ist diese Sunshine Mackenzie? Und wer ist der miese Verräter? Laura Dave baut ihre Figuren sehr gemächlich auf und gibt ihnen dadurch eine tolle Tiefe und absolute Authentizität. Es gibt heutzutage so viele Menschen, die auf ihren YouTube-Channeln andere Menschen erreichen wollen. Egal ob Bookblogger oder Foodblogger oder welche Art von Bloggern auch sonst, nur wenige sind damit so erfolgreich, dass sie davon leben können. Sehr gelungen finde ich, wie die Autorin dieses Thema angepackt und umgesetzt hat. Was passiert wenn plötzlich alles zu Ende ist mit dem Erfolg? Sunny hat zwei Möglichkeiten: Kämpfen oder aufgeben. Ich habe die ganze Zeit über mit ihr gelitten, mich aber auch über ihre kleinen Erfolge gefreut. Besonders gut hat mir gefallen, dass Sunny nie ihren Humor verliert. Generell sind die verschiedenen Charaktere interessant gestaltet. Wie witzig, dass die Schwester von Sunny den Namen Rain trägt. Wobei die Gemüter der beiden Schwestern auch wirklich super zu den Namen passen.

Die Geschichte dreht sich, als die sympathische Sunny beschließt in ihren Heimatort zu fahren. Sie kommt ein paar Tage bei ihrer Schwester unter und dort, fern ab des ganzen Trubels, beginnt sie, sich auf sich selbst zu besinnen. Auf das, was ihr wirklich wichtig ist. Auf die Ehrlichkeit. Erst hier verliert Sunny ihren letzten Hauch Naivität und lernt erwachsen zu sein und was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Für sich selbst, aber auch für andere.

Der Schreibstil hat es mir sehr leicht gemacht, das Buch schnell durchzulesen. Er ist absolut flüssig zu lesen und beschreibt trotzdem jede Person, jeden Ort und jede Situation sehr anschaulich. Das Cover hat mich sofort mit seiner frischen, blumigen und leichten Art angesprochen. Mit der Geschichte an sich hat es aber nichts zu tun.

Leider gab es keine großen Überraschungen in der Geschichte. Zumindest für das Ende hätte ich mir gewünscht, dass es nicht so vorhersehbar gewesen wäre. Das hat der Unterhaltung jedoch nicht geschadet.

Zitat
Es ist in der Tat erstaunlich, was man alles verdrängen kann, wenn man sich nur stark genug wünscht, dass alles wieder gut wird, nicht wahr? In diesem Fall war, was ich verdrängte, die Wahrheit. (Seite 33)

Fazit
Ein charmanter Roman für kuschelige Nachmittage auf dem Sofa. Von mir eine klare Leseempfehlung an alle, die sich gern einfach mal in das Leben einer anderen Person mitnehmen lassen. Ein Buch über Ehrlichkeit und das Erwachsenwerden.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Spannender Kriminalroman mit sympathischem Ermittlerduo

Wie Blut auf Schnee
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Klappentext
Roland Mehres fährt auf dem Weg zur Arbeit immer wieder an einem abgestellten Wohnwagen vorbei. Er hasst diesen Anblick und wollte schon längst etwas dagegen unternehmen. Auch dieses Mal schaut ...

Klappentext
Roland Mehres fährt auf dem Weg zur Arbeit immer wieder an einem abgestellten Wohnwagen vorbei. Er hasst diesen Anblick und wollte schon längst etwas dagegen unternehmen. Auch dieses Mal schaut er wider Willen zum Wohnwagen und ist schon fast daran vorbei, als der Wind den Vorhang hochweht und einen heraushängenden Frauenarm enthüllt. Geschockt legt er eine Vollbremsung hin. Er steigt aus, nähert sich dem Vorhang, schiebt ihn beiseite. Ein wächsener Frauenarm voll schwarzer Flecken ums Handgelenk kommt zum Vorschein, eine Hand mit rot lackierten, jedoch abgebrochenen Fingernägeln. Gleich meldet er den Fund der Polizei. Die Ermittler Franka Janhsen und Simon Ackermann inspizieren daraufhin gleich den grausamen Leichenfund. Gleichzeitig hält ein Großbrand die Rerricker Polizei auf Trab. Auffällig ist dabei, dass einige der geborgenen Leichen ähnliche Verletzungen vorweisen wie die aus dem Wohnwagen. Zufall? Janhsen und Ackermann verfolgen die Spur und werden immer weiter reingezogen in den Untergrund von Rerrick ...

Einstieg ins Buch
Seit sieben Jahren schon fuhr Roland Degens jeden Morgen diesen Weg. ...

Meine Meinung
Das Ermittlerduo Franka Janhsen und Simon Ackermann werden zu dem Fundort einer Leiche gerufen. In einem heruntergekommenen Wohnwagen wurde die Leiche einer Frau gefunden. Die Frau ist gut gekleidet und scheint nicht gerade aus der Unterschicht zu kommen. Trotzdem stört Franka irgendetwas an der Art und Weise, wie die Tote dort abgelegt worden ist. Erst bei der Obduktion wird festgestellt, dass dem Opfer die Finger mehrfach gebrochen worden sind. Das bringt die beiden Ermittler in den Bereich eines Zuhälters, der die gleiche Technik anwendet, um junge Frauen gefügig zu machen. Doch egal in welche Richtung Franka und Simon ermitteln, alles scheint in einer Sackgasse zu enden. Als mehr Opfer mit ähnlichen Verletzungen gefunden werden, scheint ihnen die Zeit davonzulaufen. Und dann ist da noch ihr persönlicher Disput. Werden sie schnell genug sein, bevor es noch mehr Opfer gibt?

Franka und Simon sind zwei sympathische Ermittler mit viel Witz, Kopf und Charme. Sofort habe ich mich mit Franka "verbündet", um herauszufinden wer die junge Frau ermordet hat. Nina Malik schafft es hier sehr schnell ihre beiden Hauptfiguren aufzubauen und ihnen trotzdem einen gewissen Tiefgang zu geben. Auch die anderen Charaktere wie der durchstrukturierte Mads Fields oder Ada, bei der ich lange nicht wusste, was sie eigentlich ist - Opfer?Täter?Irgendwas dazwischen? - hat Nina Malik mit Leben gefüllt und sie für mich sehr realistisch und authentisch werden lassen.

Der Plot hat mir sehr gut gefallen. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches geht es Schlag auf Schlag und der Leser wird richtig mitgerissen. Ein Ereignis jagd das Nächste, ohne dabei den Fokus zu verlieren. Die Autorin erzählt hier aus verschiedenen Perspektiven. Einmal ist der Leser auf der Seite der beiden Ermittler, die sich wirklich durch einen Wust aus Möglichkeiten kämpfen. Dann wechselt die Perspektive und der Leser ist unterwegs mit Mads - einem Einbrecher, der unglücklicherweise absolut im falschen Haus landet. So springt das immer hin und her, bis am Ende alle Fäden zusammenlaufen. Das Ende hat mich nicht sonderlich überrascht, aber es war trotzdem plausibel und gut gemacht.

Das Tempo wird im Buch wirklich hoch gehalten und der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf. Leider nur bis zur Hälfte. Danach flaut das Tempo um einiges ab und es geht mehr um die Ermittlungsarbeit. Dennoch hat das den Unterhaltungswert nicht geschmälert. Ich hätte mir lediglich ein bisschen mehr Spannung für das Ende gewünscht.

Das Cover und den Titel finde ich gut gewählt. Schnee und Blut sind auf dem Cover durchaus zu erkennen und die Feder vermittelt einen Hauch von Vergänglichkeit. Auch im Buch wird der Satz "Wie Blut auf Schnee" benutzt und so schließt sich für mich der Kreis.

Zitat
Wie lange hing er jetzt schon in diesem Albtraum fest? Stunden oder sogar schon Tage, seit er im Schlafzimmer der schönen Prinzessin das Bewusstsein verloren hatte? (Seite 57)

Fazit
Ein absolut lesenswerter Krimi, der den Leser packt und gedanklich nicht mehr loslässt. Für alle Fans von guten, spannenden und handfesten Krimis. Von mir eine klare Leseempfehlung.