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Veröffentlicht am 21.05.2022

„Keinen Stress zu verbreiten, darin lag das Geheimnis.“

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen entspricht so gar nicht dem Erscheinungsbild ihres Berufszweigs. Das kann sie auch nicht, denn sie ist auf einem Bauernhof mit Schafzucht in Nordfriesland aufgewachsen ...

Die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen entspricht so gar nicht dem Erscheinungsbild ihres Berufszweigs. Das kann sie auch nicht, denn sie ist auf einem Bauernhof mit Schafzucht in Nordfriesland aufgewachsen und hat auch genau dort ihre Kanzleiräume angesiedelt.

Neben dem vermutlichen Selbstmord einer Lehrerin, verschwinden zeitgleich auch zwei Studentinnen aus dem nahegelegenen Internat. Die Polizei nimmt den Freund der Lehrerin, Tobias Asmuss fest, das ist genau der Mann, den Fentje ohnmächtig und ohne Erinnerung auf ihrer Schafweide gefunden hatte. Nun rät sie ihm, sich einen Anwalt zu nehmen. Der Auftrag geht an sie und so versucht sie, ihn aus der Untersuchungshaft zu bekommen.

Der Journalist Niklas John, ein ehrgeiziger Journalist schreibt über die beiden Verbrechen. Als dann ein weiterer Toter aufgefunden wird, ist Gefahr in Verzug. Da die Inselpolizei sich ziemlich zurückhält, ermitteln jetzt Niklas und Fentje zusammen, kann das gutgehen?

Fazit:

Die Autorin Eva Almstädt nimmt mich in ihrem neuen Kriminalroman „Am dunklen Wasser“ mit an die Nordsee. Das gelingt ihr hervorragend, denn die bildhaften Beschreibungen lassen mich gleich das Meer riechen und den Sand unter den Füßen spüren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich eile durch die Seiten, denn ich will gleich wissen, wie es weitergeht. Ich kann erst aufhören zu lesen, als mir die letzte Seite durch die Finger gleitet.

Die Charaktere sind sehr zahlreich, das hätte es gar nicht gemusst, zu viele Köche verderben oftmals den Brei. Das ist hier nicht so, denn die Hauptfiguren sind so glaubwürdig, überzeugend und gut beschrieben, dass sich mein Kopfkino sofort anschaltet. Ich mag am liebsten Oma Gretje, ihr entgeht nichts und sie hat immer einen tollen Spruch auf den Lippen.

Nicht immer ist die Spannung auf höchsten Niveau, aber Eva Almstädt versteht es, durch die gute Kapitellänge und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich einfach nicht entkommen kann. Mir hätte allerdings besser gefallen, wenn die Abschnitte in den Kapiteln besser gekennzeichnet gewesen wären, denn so hatte ich manches Mal das Gefühl, eine Seite überschlagen zu haben.

Dies war das erste Buch der Autorin, was ich gelesen habe, aber definitiv nicht das letzte. Mir hat dieser Krimi richtig gut gefallen und daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und 4 verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

„Der Anschein einer Person sagte rein gar nichts über ihr wahres Wesen aus.“

Riechst du ihre Angst?
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Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind ...

Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind zahlreich. Außerdem hat der Täter ihr ein Geschenk in die Hand gelegt. In einem Glasgefäß befindet sich ein Seidentuch auf dem rätselhafte Ziffern geschrieben sind. Was soll das bedeuten und dann gibt es noch etwas ganz spezielles?

Das Dorf gehört nicht zu Marcs Zuständigkeitsbereich, aber der Polizeichef möchte, dass genau er und sein Team diesen äußerst brutalen und verzwickten Mordfall übernehmen. Es gibt keine Spuren und die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig, auch die hinzugezogene Psychologin Dr. Frieda Rubens kann ihnen nicht wirklich weiterhelfen.

Als dann ein zweite Leich aufgefunden wird, ist Gefahr in Verzug. Können Marc und Frieda den Fall lösen ohne sich selbst ins Visier des Täters zu bringen?
Zitat Kapitel 31: „Du bist viel zu aufgewühlt. Atme mal tief durch...“

Fazit:

Der Autor Gunnar Schwarz nimmt mich in seinem Thriller „Riechst du ihre Angst“, dem 3. Fall für das Ermittlerduo Marc Wittmann und Dr. Frieda Rubens, mit in die Brutalität eines psychisch gestörten Serienmörders. Das gelingt ihm gut, denn ich bin bei ihm und folge ihm durch die Seiten. Mein Kopfkino springt sofort an.

Den Charakteren verleiht Schwarz ein klares Gesicht. Jeder hat seine Ecken und Kanten, so dass ich mich in sie gut hineinversetzen kann. Es gibt die guten und die bösen Figuren und so kann ich kann mich mit ihnen freuen und aggressiv sein. Mein Lieblingsmensch ist hier Ralf, er kommt so ruhig und ausgeglichen rüber, dass ich ihn einfach sofort sympathisch finde.

Der Schreibstil lässt sich leicht und sehr flüssig lesen. Der Autor beschreibt die Szenen sehr bildhaft, so dass ich sie vor meinen Augen sehen kann. Nicht immer gefällt mir, was ich sehe, aber sie sind nicht so detailreich, dass ich mich schütteln muss. Die Spannung ist nicht immer auf höchstem Niveau, muss sie aber auch nicht, denn Gunnar Schwarz versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich mich nicht entziehen kann. Ich lese immer weiter und dann bin ich plötzlich am Ende angekommen.

Das Ende ist mir ein bisschen zu vollgepackt und so manche Erleuchtung ist mir ein wenig zu weit hergeholt. Es ist aber passend und alle offenen Fragen werden beantwortet. Ich konnte den Täter nicht entlarven, das zeigt auf, dass der Autor geschickt falsche Spuren gelegt hat. Es ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe und daher kommt hier von mir eine klare Leseempfehlung und ich vergebe 4 total verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

„Und die Welt drehte sich einfach weiter, als wäre nichts geschehen.“

Wir
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Die fünfköpfige Mädchenclique ist wirklich tough. Stinke, Schnappi, Taja, Rute und Nessi sind beste Freundinnen und haben einen Slogan: „Wir sind unantastbar, unsterblich, unzertrennlich und Niemand kann ...

Die fünfköpfige Mädchenclique ist wirklich tough. Stinke, Schnappi, Taja, Rute und Nessi sind beste Freundinnen und haben einen Slogan: „Wir sind unantastbar, unsterblich, unzertrennlich und Niemand kann uns was.“ Sie haben die Realschule gerade abgeschlossen und wollen den Sommer nun zusammen genießen.

Dann verschwindet Taja spurlos, eine Woche meldet sie sich nicht, geht nicht ans Telefon und keiner von den Mädels weiß, wo sie abgeblieben ist. Die Vier machen sich Sorgen und dann kommt eine SMS von Taja: „KMT“. Ganz klar, Taja braucht Hilfe und die wird sie von ihren vier Freundinnen auch uneingeschränkt bekommen. Obwohl sie nicht wissen, was und wie sie es anstellen sollen, sie machen sich auf den Weg. Was ihnen dabei alles passiert und wie die Geschichte endet, hatte ich nicht erwartet.
Seite 65: „Alleine sind wir Pfeifen, nur gemeinsam sind wir stark.“

Fazit:

Der Autor Zoran Drvenkar schreibt mit „WIR, die süßen Schlampen“ ein Buch, was mich anfangs überforderte. Die Mädchenclique hat mich völlig verwirrt und ich konnte nicht verstehen, wie sie ticken.

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Die wechselnden Kapitel sind aus Sicht der jeweiligen Person geschrieben. Die derbe jugendliche Sprache und die lockere Lebensweise, die ich in den ersten Seiten las, hat mich dazu verleitet es wegzulegen mit dem Gedanken, ich breche hier ab. Ich gab dem Buch aber noch eine Chance und ich habe es nicht bereut, denn als ich mich auf die Sprache und die Figuren „eingelassen“ hatte, habe ich mich tief in die Geschichte und das Tempo hineinziehen lassen.

Die Charaktere liebt oder hasst man. Ich mochte die Mädels nach kurzer Zeit alle. Jede hat ihre eigene Geschichte und Eigenheit, die sie liebenswert machte. Hier hat der Autor eine Clique zusammengestellt, die so in der Realität nicht zu finden ist, aber im Buch ist sie tough, frech und liebenswert. Sicher ist ihr Lebensstil, ihre Ansichten, der Umgang mit Sex und Drogen nicht realitätsnah, aber er passt in die Umgebung von Berlin und ist eben eine fantastische Geschichte.

Ausgeben als Thriller bin ich von der Spannung ein wenig enttäuscht. Sicher gab es sie, aber für dieses Genre, auch wenn es im Jugendbreich ist, war sie mir zu wenig vorhanden und nicht greifbar. Es gab Szenen, da habe ich gedacht, jetzt ja jetzt, aber leider waren diese Sequenzen ein wenig zu rar angesiedelt.

Das Ende hat mir gut gefallen. Alle losen Fäden wurden zusammengeführt und ergaben für mich ein stimmiges Gesamtbild. Aber Vorsicht, der Anfang mit „Stinkes Worten“ ist echt verwirrend und derbst geschrieben, aber danach wird es einfacher. Daher vergebe ich hier 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

„Auge um Auge, Zahn um Zahn“

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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In Österlen geht ein Feuerteufel um. Der Täter entfernt zuerst die Feuermelder, hinterlässt eine Ziffer und legt dann das Feuer. Gott sei Dank kommen nicht alle Hausbesitzer in den Flammen um, aber die ...

In Österlen geht ein Feuerteufel um. Der Täter entfernt zuerst die Feuermelder, hinterlässt eine Ziffer und legt dann das Feuer. Gott sei Dank kommen nicht alle Hausbesitzer in den Flammen um, aber die Todeszahl erhöht sich bei jedem neuen Feuer. Eine Überlebende berichtet, dass sie Musik gehört hat, während das Feuer ausgebrochen ist.

Als Kommissarin Tess Hjalmarsson, die inzwischen ein Cold Case Team führt, von diesem Detail erfährt, erinnert sie sich sofort an ihren ersten Mordfall vor 15 Jahren, der aber nie aufgeklärt wurde. Ein junge Mutter wurde ermordet und verbrannt. Der 5jährige Sohn überlebte und erzählte, dass er Musik gehört hat. Ist der Mörder von damals jetzt wieder unterwegs?
Seite 243: „Sie konnte nicht sagen, was sie gestört hatte, aber es war eine Unbeseeltheit und Leere.“

Die Ermittlungen gestalten sich sehr umfassend und schwierig. Das ganze Team arbeitet mit Hochdruck, doch sie kommen dem Täter nicht einen Schritt näher. Als sich dann die Ereignisse überschlagen, schwebt plötzlich Tess selbst in Lebensgefahr.

Fazit:

Die Autorin Tina Frennstedt nimmt uns in ihrem Kriminalroman „Das gebrannte Kind“, mit nach Österlen in Schweden. Das gelingt ihr sehr gut. Dies ist schon der 3. Fall der Cold Case-Reihe um Kriminalkommissarin Tess Hjalmarsson, für mich ist es der erste.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, dabei aber auch detailgenau und brutal in den Gewaltszenen. Was mich ein wenig gestört hat, ist, dass hier anfangs immer wieder von anderen Fällen berichtet wurde. Das musste gar nicht sein, denn der Fall des Feuerteufels hat mich voll mitgerissen und beschäftigt.

Schon von Anfang an war der Spannungsbogen hoch, das blieb auch das ganze Buch über so. Manchmal gab es einen kleinen Hänger, wenn wieder sehr intensiv über das Privatleben dieser oder jener Person erzählt wurde.
Seite 326: „...sie fühlte sich wie eine Patientin, die eingeliefert, herumgefahren, behandelt und wieder entlassen werden würde.“

Die Charaktere zeichnet die Autorin mit sehr viel Feingefühl. Ich konnte mit ihnen fühlen, leiden und Schmerzen empfinden. Meine Lieblingsfigur war hier ganz klar Marie, die Kollegin von Tess. Ihre aufmüpfige und teilweise aufbrausende Art, aber im Gegenzug auch ihre ruhige Herangehensweise, wenn es gefährlich wurde, hat mir sehr gut gefallen. Auch dem Täter durften wir über die Schulter schauen, er war gefühlskalt berechnend und äußerst brutal.

Ich wusste schon sehr früh, wer der Täter ist, aber das ist gar nicht tragisch, denn es ist ja interessant zu erfahren, warum er so geworden ist und weshalb er mordet. Das Ende war mir viel zu lang und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Eine gestandene Kriminalkommissarin so an der Nase herumzuführen, war mir dann doch ein wenig zu übertrieben und nicht nachvollziehbar. Schade, hier hätte ich mir mehr gute Ermittlungsarbeit gewünscht.
Seite 99: „Der Kluge lernt aus den Fehlern anderer. Der Dumme aus seinen eigenen.“

Ich vergebe hier dennoch 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung, denn der Krimi ist schon sehr spannend und hat mich sehr gut unterhalten. Lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Rufe ich die Polizei, die Feuerwehr oder einen Krankenwagen?

Hör zu und fahr mit zum Einsatz!
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Ein Wespennest am Haus, was muss man tun und wer kommt um zu helfen? Der Unfall genau vor der Polizeistation mit zwei Autos, die dann einfach umkippen, ist schnell aufgenommen. Und auch ein Brand wird ...

Ein Wespennest am Haus, was muss man tun und wer kommt um zu helfen? Der Unfall genau vor der Polizeistation mit zwei Autos, die dann einfach umkippen, ist schnell aufgenommen. Und auch ein Brand wird gemeldet, hier schreitet dann die Feuerwehr ein. Zuletzt fährt dann die Feuerwehr und beseitigt den umgefallenen Baum.

Fazit:

Alle diese Einsätze werden in dem Pappkinderbuch „Hör zu und fahr mit zum Einsatz“ aus dem Hause Ravensburger illustriert von Christoph Schöne und geschrieben von Bernd Penners, beschrieben.
Hier sollen die Kinder spielerisch lernen, wen rufe ich beim Unfall. Wann rufe ich die Feuerwehr zu Hilfe und wann die Polizei.

Na ja, ich finde, dass die Schreibweise in Reimform nicht wirklich kleinkindgerecht ist, hier hätte ich mir kindgerechtere Sprache gewünscht.

Das Beste ist, dass es hier neben dem Vorlesen auch noch die akustische Untermalung gibt. Die Idee ist sehr gut durchdacht und das Filzauto, was auf der einen Seite ein Polizei- und auf der anderen ein Feuerwehrfahrzeug ist, hat seine Garage im Buch und lässt sich sehr gut entnehmen und wieder verstauen. Fährt man mit dem Fahrzeug die Straße entlang, macht es passende Geräusche. Natürlich geht das nicht von Geisterhand, sondern durch Batterien, die auf der Rückseite des Pappbuchs an- und ausgestellt werden können.

Unser Enkel hatte Spaß und hat schnell verstanden, wenn das Fahrzeug über die Straße geschoben wird, dass dann ein Martinshorn, Hupe und Quietschen an einigen Stellen zu hören ist. Von mir kommen hier 4 Sterne und eine Vorleseempfehlung.

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