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Veröffentlicht am 03.05.2018

"Sein Leben lang am Limit zu fliegen und trotzdem zu überleben.“

Der Zerberus-Schlüssel
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Als in Berlin die junge Annette Krüger ein heruntergekommenes Haus begutachtet, findet sie eine mumifizierte Leiche, die schon seit Jahrzehnten dort von der Decke baumelt. Eigentlich ist Annette ganz tough ...

Als in Berlin die junge Annette Krüger ein heruntergekommenes Haus begutachtet, findet sie eine mumifizierte Leiche, die schon seit Jahrzehnten dort von der Decke baumelt. Eigentlich ist Annette ganz tough und lässt sich nicht so leicht aus den Schuhen schmeißen, aber den Zettel mit den komischen Zeichen, den sie vom Tatort mitnimmt, bringt eine Lawine ins Rollen, deren Ausgang über die Jahrzehnte vergraben lag und der im Heute eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Dass sie sich damit selbst in höchste Gefahr bringt, ahnt sie natürlich nicht und durch ihr unüberlegtes Handeln bringt sie auch noch andere Menschen in große Lebensgefahr.

Von jetzt auf gleich sind der MI5, MI6, der Mossad, die Stasi sowie die Triaden in höchster Alarmbereitschaft. Nur gut, dass es John Finch und seine Truppe gibt, denn die werden alarmiert und versuchen nun, Licht in das ganze Geschehen zu bringen.

Viele einzelne Puzzleteile werden ins Spiel geworfen und ganz langsam erfahren wir, was ein vor Jahren verschwundenes deutsches Schiff, das Grabmal des 1. chinesischen Kaisers, ein verschwundenes Bild, versteckte und teils verschlüsselte Tagebücher, eine Schiffsladung Opium, ein seit Jahren durch die Welt geschickter blutiger Dolch mit dem Geheimnis des ewigen Lebens und des Zerberus Schlüssels gemein haben.

Die ganze Truppe arbeitet auf Hochtouren. Ob zu Luft, Wasser oder im Auto, die Wege sind weit und die Unternehmungen spannend, gefährlich und vielschichtig. Aber es wären ja nicht John Finch und seine Freunde, wenn sie nicht doch alle Spuren finden und die Ergebnisse bekommen würden.

Auch der Vatikan ist wieder mit dabei. Sanseverino ist immer auf dem Laufenden, genau wie der alte Peter Compton, aber sagen sie ihren Freunden auch wirklich immer alles?

Dann werden in einer Nacht drei ältere Männer umgebracht. Auch diese Spur ist heiß. Wer mordet hier und warum? Als dann eine Liste mit Namen auftaucht ist Calis bis auf die Zehennägel angespannt, denn in seinem Berlin darf doch nicht so wahllos gemordet werden, denn die Namen der drei toten Männer standen auf der Liste und sie ist noch nicht ganz abgearbeitet.

Wie sich das ganz Puzzle zusammenfügt solltet ihr schon selbst lesen, denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Gerd Schilddorfer nimmt uns in seinem 4. Teil der John-Finch-Reihe wieder mit auf eine Reise durch Raum und Zeit.

Geschickt verwebt er alte Geschichte mit neuen Begebenheiten und Erkenntnissen, so macht er das Lesen zu einem interessanten Erlebnis. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig zu lesen.

Die vielen Protagonisten, die uns hier, ob bekannt oder nicht, über den Weg laufen, werden gut gezeichnet, so dass man sich gleich ein Gesicht vorstellen kann. Ich mag immer noch John Finch am Liebsten, auch wenn er in diesem Teil nicht die Hauptrolle spielt. Da sind andere Figuren wichtiger und halten das Spiel am Laufen.

Die Spannung ist auf gleichbleibendem Niveau und das Ende ist interessant und hätte ich so nicht erwartet, alle losen Fäden werden fein säuberlich zusammengeführt. Aber nichts ist so wie es scheint und so kann man gespannt auf das nächste Abenteuer von John Finch und seinen Freunden sein.

Leider ist mir als aufmerksamer Leser in diesem Teil eine Vielzahl an Fehlern und Unstimmigkeiten aufgefallen, so dass ich hier maximal 4 Sterne vergebe. Lest selbst, denn das hier ist ganz allein meine Meinung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Du meinst, das war alles vorherbestimmt?“

Kleiner Streuner - große Liebe
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Eva und André arbeiten in der Sozialstation. Das ganze Kollegium ist ein eingespieltes Team. Eva, die ein Jahr in London war, hat alle sehr vermisst, ja bis auf André. Die Beiden standen sich schon mal ...

Eva und André arbeiten in der Sozialstation. Das ganze Kollegium ist ein eingespieltes Team. Eva, die ein Jahr in London war, hat alle sehr vermisst, ja bis auf André. Die Beiden standen sich schon mal sehr nahe und Eva hat nun Angst, ihm wieder zu begegnen.

Es geht genauso weiter wie vor ihrer Abreise. Die Streitigkeiten sind eigentlich überflüssig, denn Eva regt sich über alles auf, was André von sich gibt. Dabei ist er ein hervorragender Koch und die Obdachlosen, die dort Unterschlupf finden, kommen schon seit Jahren in die Sozialstation. André lässt sich natürlich nichts gefallen, obwohl er ganz andere Pläne hat und Eva gerne wieder in den Arm nehmen würde.

Walther und Anneliese sind Stammgäste in der Sozialstation und kommentieren immer gerne die Streitigkeiten der Beiden.

Als dann eines Abends ein kleiner Hund fast vor den Sprinter läuft ist Eva zur Stelle und rettet ihn. Da sie aber ihre Wohnung gekündigt hat und die neue noch nicht bezugsfertig ist, schlägt André vor, ihn doch bei sich aufzunehmen und Eva kann ihn nach ihrer Schicht dort abholen.

Und dann ist da noch der Weihnachtsmann und seine Elfen, die sich geschworen haben, jeden Wunsch zu erfüllen. Eva hat sich von ihren Freundinnen überreden lassen, in diesem Jahr einen Wunschzettel zu schreiben und nun wird sich zeigen, gibt es den Weihnachtsmann wirklich und kann er tatsächlich Evas Wunsch nach einem Mr. Right für sie erfüllen?

Wie das alles zusammenhängt und was der kleine Hund namens Socke sowie der Weihnachtsmann mit seiner Elfenbrigade alles versuchen, um den Wunsch zu erfüllen, lest bitte selbst, denn mehr verrate ich nicht.

Fazit:

Mit „Kleiner Streuner - große Liebe“ hat die Autorin Petra Schier ihre Weihnachtsreihe um einen weiteren Band erweitert.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig lesbar und die Geschichte um Socke, Eva und André nimmt sich sofort in seinen Bann.

Manchmal ist sie mir dabei ein wenig zu schnulzig, was aber tatsächlich mein eigenes Empfinden widerspiegelt. Aber die Story ist schlüssig und mit sehr viel Liebe zum Detail geschrieben. Passend zu Weihnachten erweicht sie mir das Herz.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau und mit sehr viel Feingefühl. Das hat mir sehr gut gefallen. Mein Liebling ist hier eindeutig André, der die doch schon manchmal fiesen Gehässigkeiten von Eva mit viel Geduld erträgt, denn er hat ja einen Plan.

Ich vergebe hier gerne 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ein Weihnachtsmärchen, dass vielleicht genau so passiert sein kann.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Wenn du in Schwung bist, kriegt dich keiner“.

Der talentierte Mörder
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Amelia Sachs ist einem brutalen Mörder auf der Spur. In dem Kaufhaus in Brooklyn, in dem er in einer Starbucks-Filiale seelenruhig seine Sandwiches verspeist, will sie ihn stellen. Doch durch einen fürchterlichen ...

Amelia Sachs ist einem brutalen Mörder auf der Spur. In dem Kaufhaus in Brooklyn, in dem er in einer Starbucks-Filiale seelenruhig seine Sandwiches verspeist, will sie ihn stellen. Doch durch einen fürchterlichen Unfall, ist sie abgelenkt und der Killer flüchtet. Sie versucht alles, um den Mann, der von einer Rolltreppe verschluckt wurde, zu retten. Aber sie kann nicht verhindern, dass er an seinen furchtbaren Verletzungen durch das Getriebe, in das er gefallen ist, stirbt.

Lincoln hat seine Beratertätigkeit bei der Polizei an den Nagel gehängt und bildet jetzt Studenten aus. So kommt er, ohne dafür etwas getan zu haben, zu einer Praktikantin, die es sehr wohl an fundiertem Wissen und guten Schlussfolgerungen, mit ihm aufnehmen kann.

Amelia bittet Lincoln, der Witwe des Opfers, als Berater zur Seite zu stehen. Doch der Unfall entpuppt sich dann sehr schnell als Mordfall und der Mörder spielt ein perfides Spiel. Er verwandelt elektrische Geräte in Mordwerkzeuge und seiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Der nächste Mord ist schon geplant und so sind die Ermittler rund um die Uhr im Einsatz. Wo schlägt der Werkzeugmörder zu und wer ist sein nächstes Opfer?

Können Sachs, Rhyme und seine Praktikantin den wahnsinnigen Täter dingfest machen? Wer ist er? Die Ermittlungen sind aufwendig und nicht jede Spur führt zum gewünschten Ergebnis. Als dann der Durchbruch naht, passieren viele Dinge gleichzeitig.

Fazit:

Der Autor Jeffery Deaver hat hier den 12. Teil für sein Ermittlerduo Amelia Sachs und Lincoln Rhyme geschrieben. Der Fall ist vielschichtig und schwer zu durchschauen.

Die Spannung die anfangs recht hoch ist, fällt aber zwischenzeitlich ab, denn der Autor verliert sich in vielen Nebensächlichkeiten, die für den Mordfall völlig irrelevant sind. 100 Seiten weniger hätten der Spannung auf jeden Fall gutgetan. Danach fesselte mich das Buch wieder bis in die Fingerspitzen. So ein Ende hatte ich im Leben nicht erwartet.

Den Charakteren haucht Jeffery Deaver, wie gewohnt, sehr viel Leben ein. Die Gefühle, die Beweismittel, die Tatorte und vor allem die Personen werden sehr detailliert beschrieben. Das Kopfkino ist sofort eingeschaltet und ich kann spüren, wie der Mörder vorgeht und schaue ihm bei seinen Taten über die Schulter. Meine Lieblingsfigur ist und bleibt Lincoln Rhyme.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. In diesem Fall sind mir zu viele Privatdinge aufgearbeitet worden. Ich mag es ja, über die Ermittler auch persönliches zu erfahren, aber hier nahm es dem Thriller ein wenig die Spannung und trat teilweise in Konkurrenz mit den eigentlich doch sehr interessanten und ungewöhnlichen Mordfällen. Manchmal ist weniger mehr.

Ich vergebe hier vier verdiente Sterne. Es ist nicht der beste Rhyme/Sachs Fall, aber er ist dennoch lesenswert.

Veröffentlicht am 05.05.2018

„Er wusste ganz genau, wie schwer es ihr fallen würde Freunde in Gefahr zu bringen.“

Pochette's V
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Um ihr Erspartes betrogen und völlig mittellos sitzt Sandrine Ferrand in London fest. Die ausgebildete Wirtschaftsspionin, kurz Pochette, genannt, nimmt das aber nicht so hin. Sie plant einen großen Rachefeldzug. ...

Um ihr Erspartes betrogen und völlig mittellos sitzt Sandrine Ferrand in London fest. Die ausgebildete Wirtschaftsspionin, kurz Pochette, genannt, nimmt das aber nicht so hin. Sie plant einen großen Rachefeldzug. Dazu braucht sie aber Hilfe, die sie nach langem Hin- und Hergeplänkel von dem Hehler Robert Burke, bekommt. Nichts ist so einfach wie es scheint, denn ohne Zusage für ihren Gönner was zu erledigen, kommt kein Geld in Sandrins Finger.

Nun beginnt die Phase wer dabei sein soll. Das gestaltet sich spannend. Aber es gelingt Sandrine, die Besten der Besten zu rekrutieren.

Die Jagd nach dem versteckten Archiv gestaltet sich spannend. Es handelt sich um einen entführten jüdischen Uhrmacher, der aufgrund seines schier unfehlbaren Gedächtnisses dieses Pseudonym trägt.

Sandrine ist nicht immer die Erste vor Ort, aber es gelingt ihr tatsächlich den Gesuchten aufzuspüren.

Viele Hürden müssen genommen und einige Schlachten geschlagen werden um an das begehrte Ziel zu gelangen. Nicht immer einfach, denn es sind viele falsche Fährten gelegt und Sandrine tappt auch gerne mal in ein Fettnäpfchen.

So mehr verrate ich jetzt nicht. Lest selbst.

Fazit:

Der Autor Lucas Edel nimmt uns im zweiten Teil von Pochette mit auf die Jagd nach dem versteckten Archiv.

Die Spannung,die anfangs sehr hoch ist, ist mir ein wenig verlorengegangen während der Jagd. Nichtsdestotrotz vermag der Autor mich sofort in die Geschichte zu ziehen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Wieder werden wir mit viel Humor unterhalten.

Die Charaktere, die uns teilweise schon bekannt sind, werden weiter durchleuchtet. Das gefällt mir gut, mag ich doch gern wissen, wie das Privatleben der Protagonisten so ist. Auch neue Personen lernen wir kennen, die mir richtig gut gefallen. Wieder ist die Schildkröte mit an Board. Parsley mochte ich schon im Prequel sehr. Hier wird eine kleine Geschichte um sie gestrickt, die mir sehr gut gefallen hat.

Alles in Allem ein guter zweiter Teil, der mich nicht so ganz überzeugen konnte.

Nach langem Hin- und Hergeringe vergebe ich hier 4 Sterne, weil es 3,5 einfach nicht gibt. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier aber aus Überzeugung, weil das Buch einfach sehr unterhaltend ist.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Hör mal, Schatz, welchen Stoff rauchst du eigentlich?“

Braune Orchideen
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In dem kleinen Örtchen Schwalbach ist der Teufel los. Klar leben dort viele ältere Menschen und darum ist das Dahinscheiden natürlich an der Tagesordnung. Leider sterben aber einige dieser Bewohner nicht ...

In dem kleinen Örtchen Schwalbach ist der Teufel los. Klar leben dort viele ältere Menschen und darum ist das Dahinscheiden natürlich an der Tagesordnung. Leider sterben aber einige dieser Bewohner nicht eines natürlichen Todes.

Kommissar Frank Posselt ahnt schon länger, dass hier wild gemordet wird, wird aber immer wieder von seinem Vorgesetzten Hauptkommissar Bornheim, ausgebremst. Auch die Ärztin des Dorfes, Frau Dr. Else Kleefisch, scheint hier ihre Finger tief im Dreck stecken zu haben, sie unterstützt den Hauptkommissar in jeder Art und Weise.

Als nun die Frau des Pastoren tot aufgefunden wird, ruft Posselt alles herbei, was es an krimialtechnischer Unterstützung aufzubieten gibt. Sofort wird er zurückgepfiffen und er muss um seinen Job bangen. Aber er kennt die Familie gut und ruft dann die Tochter Stefanie an, um ihr vom Tod ihrer Mutter zu berichten. Stefanie, die auch Pastorin ist, kommt sofort und als dann weitere ominöse Todesfälle eintreten, arbeitet sie mit Posselt und einigen Eingeweihten zusammen, denn hier stinkt etwas ganz dolle gen Himmel.

Mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst.

Fazit:

Der Autor Andreas Schnabel nimmt uns in seinem Buch mit nach Schwalbach. Sehr schön beschreibt er die Umgebung und die Charaktere.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich sehr flüssig lesen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, als ich angefangen hatte. An der Spannung lag es aber nicht, denn die ging mir im Laufe des Buches irgendwie verloren. Als Thriller beginnend, wird das Buch dann zum Krimi und letztendlich zum erzählenden Roman. Das war schade, denn es fing wirklich phänomenal an.

Für Zartbesaitete ist es aber nicht geeignet, denn anfangs wird schon recht heftig gemordet. Die Protagonisten gibt es in allen Varianten. Da gibt es die Guten, die Schlechten und die ganz fiesen Schlächter. Besonders gut gefallen hat mir Pastorin Stefanie, obwohl sie mir ein wenig zu flapsig und tough rüberkam. Auch Kommissar Frank ist sehr gut gelungen. Allen Figuren verleiht der Autor ein eigenständiges Gesicht. Auch sein Humor kommt hier nicht zu kurz, ich hatte oftmals ein Lachen auf den Lippen, das hat mir gut gefallen.

Alles in Allem ein gutes Buch. Mit der Sternenvergabe hadere ich schon ein wenig, drei sind mir zu wenig und vier zu viel, also vergebe ich 3,5 Sterne.