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Veröffentlicht am 03.05.2022

„Es liegt an mir. Ich bin schuld.“

Frische Wunden
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Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt ...

Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt aufgefunden. Bei der Obduktion stellt sich dann schnell heraus, dass sie erst vor ein paar Tagen ein Baby zur Welt gebracht hat. Aber wo ist das Baby? Lebt es noch?

Nun stellt sich die Frage: War es ein Unfall oder Mord? Die Kommissare durchleuchten das Umwelt der Toten und stoßen auf viele Ungereimtheiten. Führte sie ein Doppelleben und hatte auch eine dunkle Seite? Der Verlobte rückt ins Visier der Ermittlungen, aber ist er auch der Täter?

Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, denn keiner will was gesehen oder gehört haben und dann geschieht ein zweiter Mord.

Fazit:

Die Autorin Kirsten Nähle nimmt mich in ihrem Krimi „Frische Wunden“ mit nach Würzburg in den düsteren und nebeligen Stadtwald. Das gelingt ihr sehr gut, denn sofort bin ich mitten drin und mein Kopfkino fängt an zu laufen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich eile durch die Seiten, denn die genauen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und auch der Gefühle der Figuren gelingen ihr sehr gut.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben und ich kann so mit ihnen fühlen, mich freuen oder auch aggressiv werden. Mein Lieblingscharakter ist Jonas. Er kommt so authentisch und glaubwürdig rüber mit seinen Unsicherheiten die er hat, das hat ihn für mich so nahbar gemacht.

Nicht immer ist die Spannung auf höchsten Niveau, aber Kristen Nähle versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich einfach nicht entkommen kann. Ich muss einfach weiterlesen.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

„Nach Verzweiflung und Trauer kam die Wut.“

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend ...

Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend gemeinsam. Sie werden erwachsen und verlieben sich und dann kommt der Krieg und verändert alles.

Stolz verkündet 1920 der junge Architekt Robert seiner Angebeteten Luise, dass er den Auftrag bekommen hat, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten. Jetzt traut er sich endlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen, wird sie ihn annehmen?

Fazit:

Die Autorin Ulrike Schweikert nimmt uns in ihrem historischen Roman „Novembersturm“ mit nach Berlin und die Entstehung des Bahnhofs Friedrichstraße. Das gelingt ihr hervorragend, denn gleich bin ich bei ihr und begleite sie durch die Straße der historischen Stadt.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die Schilderungen der Umgebung und die Atmosphäre aus dieser Zeit kann man spüren und zaubern mir Bilder in den Kopf.

Bei den Charakteren zeigt die Autorin viel Feingefühl und so kann ich mit ihnen fühlen, mich freuen und auch weinen. Meine Lieblingsfigur ist hier ganz klar Ella. Das Mädchen aus dem Hinterhof, was nett und freundlich ist, aber immer hungrig ist und aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Das nutzen die drei besserbetuchten Kinder aus und lassen sie so manches Mal für sich die Schimpfe und Häme einstecken. Ihre Wandlung habe ich mit Freude begleitet.

Hervorzuheben ist hier die sehr detailreiche und tolle Recherche von Ulrike Schweikert. Alles ist stimmig und wir erfahren aus den Kriegsjahren, auch aus dem Schlachtfeld und vor allem aus dem aufstrebenden Berlin. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Familiensaga „Tränenpalast“. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

„Verliere niemals die Situation aus den Augen.“

Der böse Hirte
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Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie ...

Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie gefunden und Colter will sie der örtlichen Polizei übergeben. Doch vorher geschieht etwas, womit er niemals gerechnet hat. Wieso hat Adam sich nicht einfach verhaften lassen und wählt einen so tragischen Ausgang. Shaw macht sich Vorwürfe und versucht herauszufinden, was der junge Mann in einer undurchsichtigen Organisation während seiner Trauerbewältigung über sich erfahren hat.

Colter begibt sich vor Ort und versucht herauszufinden, was dort für eine Art „Trauerbewältigung“ gelehrt wird. Denn auch er ist nicht frei von Trauer und Schmerz. Kann er das Rätsel lösen oder bringt er sich in der Höhle des Löwen selbst in Gefahr?
Seite 491: „Ich mag es, Leuten wehzutun. Und ich tue ihnen auf eine Art weh, die sie verändert. Für immer.“

Fazit:

In seinem neuen Colter Shaw Thriller nimmt uns der Bestsellerautor Jeffery Deaver mit in die Welt der Geheimnisse und einer Sekte. Dies gelingt ihm dermaßen gut, dass mein Kopfkino sich sofort einschaltet und ich alles um mich herum ausblende.

Der mit bekannte Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel sind kurz, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. Ich flog nur so durch die Seiten und konnte nicht aufhören, bis die letzte Seite durch meine Finger glitt.
Die Charaktere zeichnet Jeffery Deaver mit viel Wissen, vorausschauendem Handeln und der entsprechenden Portion Glück und auch Brutalität aus. Hier war Viktoria eindeutig meine Lieblingsfigur. Die so anders ist, als man erwartet und denkt. Es gibt die guten und die bösen Menschen und allen verleiht der Autor ein Gesicht, ich konnte mit ihnen lachen und fühlen, aber auch aggressiv und wütend werden.

Ein spannender Thriller, der ein fulminantes Ende hat. Es werden alle losen Fäden zusammengeführt und fast alle Puzzleteile an die richtige Stelle gesetzt, bis auf eines. Mit einem Cliffhanger endet das Buch.
Seite 487: „Lassen Sie mich mit einer Warnung schließen: Wiegen Sie sich niemals in Sicherheit!“
Der Autor Jeffery Deaver hat es wieder geschafft, mich mitzureißen und zu überraschen.

Ich vergebe hier hochverdiente 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Danke für diesen genialen Lesestoff. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

„Man ist nur so glücklich wie sein unglücklichstes Kind.“

Im Leben wie im Tod
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Die Nachricht, dass ein Bewohner einer betreuten Wohneinrichtung verschwunden ist, bringt Detective Peter Decker und seinen Partner Tyler MacAdams ins Geschehen. Wichtig ist, den Verschwundenen schnell ...

Die Nachricht, dass ein Bewohner einer betreuten Wohneinrichtung verschwunden ist, bringt Detective Peter Decker und seinen Partner Tyler MacAdams ins Geschehen. Wichtig ist, den Verschwundenen schnell zu finden, denn nicht nur das heiße Wetter, sondern auch Bertram Lanz kognitive Störung sind dabei nicht hilfreich. Der 35jährige kann sich nicht gut artikulieren und ist ein Einzelgänger.

Bei der Suche im Greenbury Wald findet die Suchmannschaft dann eine Leiche. Handelt es sich hier um Bertram? Die Gebeine liegen aber schon viel länger dort und so haben die Ermittler jetzt zwei Fälle gleichzeitig zu lösen. Zu wem gehören die skelettierten Gebeine und war es ein Unfall oder Mord? Noch wichtiger ist, wo ist Bertram, hat er sich verlaufen oder wurde er vielleicht sogar entführt? Decker und Tyler ermitteln auf Hochtouren und graben dabei einiges aus der Tiefe hervor.
Kapitel 27: „Man kann den Mann von den Ermittlungen abziehen, aber nicht die Ermittlungen von dem Mann.“

Fazit:

Die Autorin Faye Kellermann nimmt uns in ihrem Krimi „Im Leben wie im Tod“, im 26. Fall von Detective Peter Decker, mit in den Wald und die Hitze des Sommers in Greenbury. Für mich ist es der erste Krimi der Schriftstellerin und ich konnte ihm gut und ohne Vorkenntnisse folgen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich leicht und flüssig lesen. Manchmal kommt es zu einigen Längen, aber so, wie die Autorin die Menschen und Orte ausführlich beschreibt, schaltet sich sofort mein Kopfkino an.

Die Charaktere beschreibt Faye Kellermann mit viel Gefühl und sie alle haben Ecken und Kanten. Meine Lieblingsfigur ist hier eindeutig Tyler MacAdams. Ein junger Mann, der auch gerne was sagt, ohne an die Konsequenzen zu denken. Er bringt so häufig eine andere Betrachtungsweise in den Fall. Er ist sympathisch und authentisch.

Bei der Spannung ist das anders. Sie ist hintergründig vorhanden, nicht auf sehr hohem Niveau, aber doch so greifbar, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Zum Ende hin wird vieles aufgelöst, es gibt aber auch einen Cliffhanger, so dass ich jetzt schon gespannt auf den nächsten Krimi bin.

Mich hat die Autorin mit ihrem Buch überzeugt und so kommt von mir hier eine klare Leseempfehlung und ich vergebe 5 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

„Alles Schlechte hat auch sein Gutes.“

Todland
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Martin Juncker ermittelt in einem Fall, in dem ein Anwalt getötet wurde. Er kennt ihn, denn er ist ein Kanzleipartner seines verstorbenen Vaters gewesen. Aber der Anwalt ist nicht nur getötet worden. Ihm ...

Martin Juncker ermittelt in einem Fall, in dem ein Anwalt getötet wurde. Er kennt ihn, denn er ist ein Kanzleipartner seines verstorbenen Vaters gewesen. Aber der Anwalt ist nicht nur getötet worden. Ihm wurde zweimal in den Kopf geschossen. War es eine Hinrichtung?

Gleichzeitig bekommt seine Frau Charlotte einen anonymen Hinweis zugespielt. Der Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt liegt zwar schon sechs Monate zurück, aber das hier könnte vielleicht erklären, warum 19 Menschen sterben mussten. Als dann ihr Informant ermordet wird, braucht sie Hilfe. Die bekommt sie von Signe, denn auch sie möchte die Wahrheit erfahren.

Das ist Zündstoff, der schnell explodieren kann und dann geschieht der nächste Mord. Können Signe und Charlotte den Anschlag aufklären ohne sich dabei selbst ins Schusslicht zu bringen?
Kapitel 31: „Das ist, als würde man einem entgleisten Expresszug zuschauen, der auf einen Abgrund zurast.“

Fazit:

Das Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen nimmt uns in ihrem Thriller „Todland“ mit nach Dänemark und in die Fortsetzung von „Winterland“. Wieder stehen Junker und Kristiansen im Mittelpunkt.

Signes und Junckers Hintergrund wird weiter beleuchtet. Wir erfahren viel und ich mag die Beiden richtig gern. Ich kann mit ihn leiden, weinen und fühlen. Aber auch all die anderen Figuren sind sehr gut und bildhaft dargestellt. Hier mochte ich tatsächlich Junckers Tochter Karoline am Liebsten. Sie ist so offen und ehrlich, damit hat sie es gleich in mein Herz geschafft.

Dieses Mal hatte ich Schwierigkeiten ins Buch hineinzufinden. Es war erst ein wenig langatmig und ich habe es tatsächlich dann zur Seite gelegt. Aber ich wollte ja unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil und die gut aufgebaute hohe Spannung reißt mich dann aber einfach mit, so dass ich mich dem Sog nicht entziehen konnte, immer weiter zu lesen, bis ich am Ende ankam.
Kapitel 44: „Eine Lüge, die in weißer Weste daherkommt, kann so dreckig werden, das man sie nicht länger guten Gewissens als weiß bezeichnen kann.“

Auch dieser zweite Teil ist ein Thriller der unter die Haut geht, weil er wieder viele verschiedene Themen aufgreift, wie Pädophilie, Terrorismus, Vertuschung, Entführung, Amtsmissbrauch und natürlich brutaler Mord. Sie machen dieses Buch zu einem wahren Leseerlebnis. Daher kommen von mir hier 5 verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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