Rassistische Kontinuitäten in Deutschland
Worte wie HonigDiese sind leider nicht weniger geworden, tendenziell eher ansteigend. In "Worte wie Honig" @ldverlag erschienen, schildern Maryam Sabri, Senaz Dost, Caroline Zhu, Birgül Demirtas, Gözde Teper, Hanna Attar, ...
Diese sind leider nicht weniger geworden, tendenziell eher ansteigend. In "Worte wie Honig" @ldverlag erschienen, schildern Maryam Sabri, Senaz Dost, Caroline Zhu, Birgül Demirtas, Gözde Teper, Hanna Attar, Irem Demirici, Leyla Sophie Gleißner, Merve Sahin-Yilmaz, Sofia Eleftheriadi-Zacharaki & Yasemin Altinay in Erfahrungsberichten, Lyrik und anderen Erzählarten wie sie alltäglichen Rassismus hier in unserem Land erleben.
Insbesondere im Hinblick auf die 30 Jahre zurückliegenden Ermordungen türkeistämiger Mitbürgerinnen in Solingen und weiteren Tötungen durch rassistische und rechtsradikale Personen leben sie unterschiedlich stark in Dissonanz, Wut, Verzweiflung und Angst, Angst, welche für betroffene von Rassismus in verschiedensten Formen zur Normalität geworden ist. In diesem schmalen Erzählband entläd sich der Frust, die Wut und der Schmerz aus der Perspektive der Betroffenen. Unter anderem darüber, dass unsere Regierung oben genannte Morde in Kauf nimmt, diese als Einzelfälle abtut und unsere betroffenen Mitbürgerinnen mit ihrer Angst und ihren Traumata im Stich lässt. Mitbürgerinnen, welche hier geboren/aufgewachsen sind, sich in unserer Mitte eine Existenz aufgebaut haben. Es sind Menschen, mit denen wir im Stadtpark gelegentlich Sport machen, in ihren Läden Gemüse kaufen, im Späti noch fix ein Feierabendbier holen, Kommilitoninnen an der Universität, Arbeitskollegeninnen, Spielplatzfreundinnen unserer Kinder. Mich hat die Anthologie, welche mit der Unterstützung des BIPoC Voices e. V. entstanden ist, tief berührt. Sie appellieren daran, dass erinnern auch verändern und kämpfen bedeutet. Für eine Welt, in der wir alle, egal ob unserer Herkunft und Religion, respektvoll und friedlich zusammen leben. In Gedenken an Mevlüde Genc.