Über familiäre Verluste und tiefsitzende Ängste
Es gibt keine Wale im WilmerseeDie Ich-Erzählerin in "Es gibt keine Wale im Wilmersee" von Laura Dürrschmidt aus dem @eccoverlag nimmt mich sofort mit in ihre Erinnerungen und wortkarge Familie.
Seit dem Verlust der Zwillingsschwester ...
Die Ich-Erzählerin in "Es gibt keine Wale im Wilmersee" von Laura Dürrschmidt aus dem @eccoverlag nimmt mich sofort mit in ihre Erinnerungen und wortkarge Familie.
Seit dem Verlust der Zwillingsschwester Alice im zugefrorenen Wilmersee vor vielen Jahren spricht die Erzählerin nur noch wenig. Auch ihr eigener Name ist damals im See verloren gegangen. Als dann auch nach einander die Eltern die Familie verlassen, sind da nur noch der Bruder August und die Schwester Ingrid. Die Namenlose zieht sich sehr in sich zurück bis die geheimnisvolle Jora in ihr Leben tritt und und Fragen stellt. Kann Jora das Schweigen der Familie brechen und diese von ihrem Trauma erlösen? Werden die Eltern zurück kehren? Und welches Geheimnis verbirgt Jora?
Laura Dürrschmidt's Roman erzählt auf einnehmende Weise von den Folgen des plötzlichen Verlustes eines Familienmitgliedes. Die gesamte Familie ist traumatisiert. Da sind Schuldgefühle und Angst. Eltern, die völlig überfordert sind. Geschwister, welche alle auf ihre ganz individuelle Art damit fertig werden (müssen).Jora scheint eine Türöffnerin zu sein. Bringt die Geschwister zusammen. Versucht die Familie mit einander zu versöhnen. Doch ob es ihr gelingt bleibt bis zuletzt offen. Und das Ende der Geschichte hat mich überrascht.
Ich kann diesen faszinierenden und tiefgreifenden Roman sehr empfehlen 🤗