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Veröffentlicht am 13.07.2021

Zuckersüße Teenagergeschichte

Kate in Waiting
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Kate und ihr bester Freund Anderson teilen nicht nur ihre Leidenschaft für Musicals, sie verlieben sich auch regelmäßig in den selben Jungen. Bisher sind daraus nie Probleme entstanden, denn sie haben ...

Kate und ihr bester Freund Anderson teilen nicht nur ihre Leidenschaft für Musicals, sie verlieben sich auch regelmäßig in den selben Jungen. Bisher sind daraus nie Probleme entstanden, denn sie haben das jeweilige Objekt der Begierde immer nur von Weitem angehimmelt. Doch als sie im Sommercamp Matt kennen lernen, der kurz darauf neu an ihrer High-School auftaucht, gerät die jahrelange Freundschaft erstmals in Gefahr.

"Kate in Waiting" von Becky Albertalli ist eine zuckersüße Teenagergeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite ganz wunderbar unterhalten hat. Es macht Spaß Kate, Anderson und ihre Freunde durch ihren Alltag, der hauptsächlich von den Musical-Proben an der High-School bestimmt wird, zu begleiten. Die gesamte Handlung wird aus Kates Blickwinkel beschrieben, so dass ich die Protagonistin gut kennen lernen konnte. Aber auch die Figuren in ihrem Umfeld waren meiner Meinung nach umfassend genug beschrieben, und obwohl natürlich auch an dieser Schule nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen war, hatte die Atmosphäre schon einen leichten Hauch von rosa Zuckerguss.

Ganz besonders hat mir der Umgang mit Diversität im Buch gefallen, es waren verschiedene queere Personen im Freundeskreis vorhanden, was allgemein akzeptiert und dabei nicht übertrieben thematisiert wurde, so sollte es sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte selbst als Stoff für ein Musical verwendet wird, die leicht überdrehte Erzählweise hat dazu beigetragen, dass die Handlung wie eine Art Musikfilm vor meinem geistigen Auge ablaufen konnte. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur wie erwartet der Umgang mit der ersten Liebe, sondern ganz besonders die Freundschaft zwischen Kate und Anderson. Insgesamt habe ich mich von dem Roman prächtig unterhalten gefühlt und spreche dafür mit Freude eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die wunderbare Geschichte um Freundschaft und erste Liebe spielt nicht nur vor dem Hintergrund der Musical-Proben, sondern könnte auch selbst auf einer Bühne musikalisch dargestellt werden. Leicht überdreht und mit einer Atmosphäre wie rosa Zuckerwatte ist dieses Buch für Teenager und Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 08.07.2021

Toni Sanftlebens dritter Fall glänzt durch Hochspannung im beruflichen und privaten Bereich

Tiefe Havel
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Auf dem Havelkanal wird der Kapitän eines Frachtschiffs tot an Bord gefunden, die Spuren deuten auf einen Profi-Killer hin. Obwohl es für Toni Sanftleben privat gerade nicht so gut läuft und ihm auch sein ...

Auf dem Havelkanal wird der Kapitän eines Frachtschiffs tot an Bord gefunden, die Spuren deuten auf einen Profi-Killer hin. Obwohl es für Toni Sanftleben privat gerade nicht so gut läuft und ihm auch sein Vorgesetzter regelrecht Steine in den Weg legt, konzentriert er sich auf die Suche nach dem Mörder und ahnt dabei nicht, wie sehr dieser Fall Einfluss auf seine persönliche Zukunft nehmen wird.

"Tiefe Havel" von Tim Pieper ist Toni Sanftlebens dritter Fall, der mich wieder auf ganzer Linie fesseln und begeistern konnte. Den Schreibstil des Autors kenne und mag ich schon aus einigen anderen Regionalkrimis und sein Protagonist Toni ist für mich längst zu einer vertrauten Figur geworden, über die ich immer wieder gern lese. Obwohl jeder Fall in sich abgeschlossen ist, die Bücher also auch einzeln und ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden können, empfehle ich, die gesamte Reihe in chronologischer Folge kennen zu lernen. Denn neben der eigentlichen Krimihandlung lässt Tim Pieper seine Leser stets auch an Tonis privatem Leben teilhaben, dabei wird mir der sympathische Ermittler von Buch zu Buch immer vertrauter und ich bin emotional jedes Mal an seinen persönlichen Belangen beteiligt.

Die Ermittlungen sind äußerst spannend beschrieben, bis zur letzten Seite hin mochte ich den E-Book-Reader kaum aus der Hand legen. Wie ich es bereits aus anderen Bänden kenne, gibt es immer wieder kleine Rückblenden, die die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und mir beim Lesen Hinweise auf mögliche Täter und Motive geliefert haben. Auch der regionale Hintergrund kommt nicht zu kurz, immer wenn ich an Tonis Seite durch das Havelland streife, erwacht in mir die Lust auf ein paar Urlaubstage in dieser idyllischen Landschaft. Damit hat der Regionalkrimi alles gehalten, was ich mir von dem Leseerlebnis versprochen habe, so dass ich den Roman sehr gerne weiter empfehle.

Fazit: Auch Toni Sanftlebens dritter Fall glänzt durch die für mich perfekte Mischung aus Spannung und Teilhabe am privaten Leben des Ermittlers, den Rahmen bildet die immer wieder eingeflochtene Darstellung des Havelgebiets. Deshalb spreche ich für diesen Regionalkrimi mit Freude eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 06.07.2021

Auch der zweite Fall um KHK Toni Sanftleben hat mich gefesselt und begeistert

Kalte Havel
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Am Havelufer wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden, einer seiner Freunde, mit dem das Mordopfer in der Nacht unterwegs war, wird vermisst. Dessen Mutter, die Staatsanwältin Caren Winter, überredet ...

Am Havelufer wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden, einer seiner Freunde, mit dem das Mordopfer in der Nacht unterwegs war, wird vermisst. Dessen Mutter, die Staatsanwältin Caren Winter, überredet Toni Sanftleben, in den aktiven Dienst zurück zu kehren, um die Suche nach ihrem Sohn zu leiten. Neben den Ermittlungen halten den Kommissar auch seine privaten Probleme auf Trab, zwar lebt seine lange verschollene Frau Sofie inzwischen bei ihm auf dem Hausboot, doch zwischen den Eheleuten hat sich eine Distanz aufgebaut, die Toni trotz aller Bemühungen nicht überwinden kann.

"Kalte Havel" von Tim Pieper ist der zweite Fall um den sympathischen KHK Toni Sanftleben, der mich, wie schon sein voriger Band auf ganzer Linie begeistert hat. Tim Piepers Schreibstil kenne und mag ich schon aus zwei anderen Regionalkrimis (ich bin mit Tonis fünftem Fall in die Reihe eingestiegen und lese nun die Vorgänger in chronologischer Folge). Daher hat der Ermittler schon einen Stammplatz in meinem Herzen und ich genieße es, mehr über sein privates Leben zu erfahren. Meiner Meinung nach gibt das dem Charakter Tiefe, so dass Toni für mich keine flache Papierfigur ist, sondern sich real und lebendig anfühlt, ich hoffe, bange und leide beim Lesen mit ihm mit.

Auch seine Ermittlungen sind spannend geschildert, immer wieder gibt es kleine Rückblicke, die das Geschehen aus der Sicht des Opfers und einige Male sogar aus dem Blickwinkel des Täters beleuchten. Dabei bin ich willig allen Spuren gefolgt, die der Autor für seine Leser ausgelegt hat, dennoch war ich von der Auflösung des Falles sehr überrascht. Auch in diesem Roman wird der Hintergrund im idyllischen Havelgebiet umfassend und bildlich beschrieben, im Rahmen der Handlung habe ich unter Anderem die Beelitzer Heilstätten erkundet und einiges über die regionale Geschichte erfahren. Damit hat Tim Pieper die für mich perfekte Mischung aus spannender Krimihandlung, Einblick in das persönliche Leben des Ermittlers und Beschreibung der Umgebung geschaffen, so dass ich dieses wunderbare Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Fazit: Spätestens mir diesem Buch steigt Tim Pieper in die Ränge meiner liebsten Krimiautoren auf, seine Fälle sind spannend und Toni Sanftleben ist ein Ermittler, den ich mittlerweile sehr mag. Auch die Havelregion, in der die Geschichte spielt, ist einladend geschildert, so dass ich immer mehr Lust bekomme, mir die Schauplätze einmal selbst anzusehen. Für den fesselnden Regionalkrimi spreche ich mit Freude eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 30.06.2021

Spannend und fantasievoll, ich bin begeistert

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Solange Tabby zurückdenken kann, ist sie mit ihrer Mutter Cate unterwegs, die Regeln sind immer die selben: Sag niemals deinen Namen, schließe keine Freundschaften, verrate nicht, wo wir wohnen. Als das ...

Solange Tabby zurückdenken kann, ist sie mit ihrer Mutter Cate unterwegs, die Regeln sind immer die selben: Sag niemals deinen Namen, schließe keine Freundschaften, verrate nicht, wo wir wohnen. Als das Mädchen nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht wird, beginnt eine neue Flucht, die mit Cates Verhaftung endet. Erst jetzt erfährt Tabby, dass Cate einst ihr Kindermädchen war, das sie aus dem Haus ihrer wirklichen Eltern entführt hatte. Nach der langen Zeit ist es schwierig für Tabby, sich in der neuen Umgebung bei ihren Eltern, an die sie keine Erinnerungen hat, einzugewöhnen - doch das ist bei weitem nicht ihr einziges Problem......

"Dark Blue Rising" ist das erste Buch, das ich von Teri Terry gelesen habe und es wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben. Nicht nur weil es der Auftakt einer Reihe ist und ich aufgrund vieler unbeantworteter Fragen kaum den Erscheinungstermin des Folgebandes erwarten kann, sondern auch weil mich der Schreibstil der Autorin vollständig begeistern konnte. Die Geschichte lässt sich einfach lesen und ich habe sie als so spannend empfunden, dass ich das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen mochte.

Tabby war mir schnell sympathisch, mit ihren sechzehn Jahren sehnt sie sich nach Freunden, die sie wegen des unsteten Lebens an Cates Seite nie haben konnte. Die Protagonistin und auch alle anderen Figuren waren für meinen Geschmack umfassend genug beschrieben, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte. Dass Tabby zunächst etwas naiv und unbedarft wirkt, habe ich weniger ihrem Alter als der bisherigen Lebenserfahrungen zugeschrieben. Cate hat sie sehr umweltbewusst erzogen, z.B. sind sie Beide Veganer und fahren ein Elektroauto, aber sie hatte kaum Kontakt mit moderner Kommunikationstechnik, die für die meisten Jugendlichen heutzutage selbstverständlich ist.

Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel unterteilt, was für mich das Gefühl nur so durch das Buch zu fliegen noch verstärkt hat. Dabei gibt es immer wieder kleinere Cliffhanger, die mich animiert haben, sofort weiter zu lesen. Es hat mir auch Spaß gemacht, zusammen mit Tabby Informationen zu sammeln und dabei mit zu raten, was es damit auf sich hat. Zum Ende hin sind viele Fragen offen geblieben, deren Beantwortung ich mir im Folgeband erhoffe, dennoch hat mich dieser Roman prächtig unterhalten und ich freue mich schon darauf, mehr aus der Feder der Autorin zu lesen. Von mir gibt es für diesen fantasievollen Reihenauftakt eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Fazit: Für mich hat dieser erste Band einen wunderbaren Beginn der fantastischen Buchreihe dargestellt. Trotz dem am Ende viele Fragen offen geblieben sind, habe ich mich ganz wunderbar unterhalten gefühlt und kann die Fortsetzung kaum erwarten.

Veröffentlicht am 29.06.2021

Krönender Abschluss der fantastischen Dilogie

Rule of Wolves
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Immer noch wird Ravka von seinen Nachbarländern bedroht, allen voran Fjerda, das zum Krieg rüstet. Zar Nikolai hat alle Hände voll zu tun, sein Land auf die Verteidigung vorzubereiten, zusätzlich versuchen ...

Immer noch wird Ravka von seinen Nachbarländern bedroht, allen voran Fjerda, das zum Krieg rüstet. Zar Nikolai hat alle Hände voll zu tun, sein Land auf die Verteidigung vorzubereiten, zusätzlich versuchen seine Feinde ihn wegen seiner illegitimen Abstammung zu Fall zu bringen. Zoya steht dabei immer an Nikolais Seite, doch auch sie hadert mit den Kräften, die in ihrem Inneren verschlossen sind. Nina Zenik hält ihre Tarnung im Regierungssitz von Fjerda aufrecht und beschafft wertvolle Informationen für Ravka, dabei ist sie innerlich zerrissen zwischen dem Wunsch nach Rache und zarten Gefühlen, die sich anbahnen.

"Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber" von Leigh Bardugo ist der zweite und abschließende Band der King-of-Scars-Dilogie, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Band "King of Scars" gelesen zu haben, da die Handlung über beide Bücher hinweg fortlaufend erzählt wird. Noch schöner ist es meiner Meinung nach, wenn man die anderen Reihen aus dem Grishauniversum (Grisha-Trilogie und Krähen-Dilogie) bereits kennt, dann wird man beim Lesen viele vertraute und geschätzte Figuren wieder finden.

Leigh Bardugos Schreibstil kenne und liebe ich bereits aus der Grisha-Reihe und auch in der neuen Dilogie ist es der Autorin gelungen, mir ein wunderbares Leseerlebnis zu bereiten. Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Sichten erzählt, hauptsächlich wechseln sich Nikolai, Zoya und Nina ab, später kommt noch eine weitere Figur dazu. Dabei hat sich die Spannung konstant durch die gesamte Handlung gesteigert, oft gab es kleine Cliffhanger am Kapitelende, so dass ich es kaum erwarten konnte, bis der nächste Abschnitt mit der Sichtweise der jeweiligen Person begann. Die von der Autorin geschaffene Grisha-Welt ist sehr umfangreich und detailliert beschrieben, so das sich für mich jedes neue Buch aus diesem Universum anfühlt, wie nach Hause in eine vertraute Umgebung zu kommen. Deshalb spreche ich für diese Dilogie sehr gern eine Leseempfehlung an alle Fantasy-Freunde aus.

Fazit: Dieser Band übertrifft seinen Vorgänger noch an Spannung und Ideenreichtum, mich hat das Buch bis zu letzten Seite hin blendend unterhalten, so dass ich es mit Freude weiter empfehle.