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Veröffentlicht am 26.01.2021

Lesevergnügen für junge Pferdefreunde

Pferdeflüsterer-Mädchen, Band 1: Rubys Entscheidung (Reit- und Freundschaftsgeschichte in Cornwall für Kinder ab 8 Jahren)
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Ruby ist gerade erst mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwall gezogen. In der alten Heimat hat sie schon viel Erfahrung im Reiten, die sie in England unbedingt weiter ausbauen möchte. Allerdings ist der ...

Ruby ist gerade erst mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwall gezogen. In der alten Heimat hat sie schon viel Erfahrung im Reiten, die sie in England unbedingt weiter ausbauen möchte. Allerdings ist der Leiter der Ocean-Ranch von Rubys Stil nicht angetan, so dass sie enttäuscht zum Reitstall Hegarty´s wechselt. Hier gefällt ihr das Training und Ruby soll schon bald an Turnieren teil nehmen - doch als ihr Lieblingspferd Fantasy schwächelt, bemerkt das Mädchen, wie bei Hegarty´s tatsächlich mit den Tieren umgegangen wird.....

"Pferdeflüsterer-Mädchen1 - Rubys Entscheidung" von Gina Mayer ist, wie die Zahl im Titel schon vermuten lässt, der Auftakt einer neuen Reihe, empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. Meiner Tochter (12 Jahre alt) und auch mir hat der Einstieg in Rubys Geschichte gut gefallen, auch wenn der Anfang eher ruhig verläuft. Da es der erste Band der Reihe ist, werden in den ersten Kapiteln die Figuren und der Hintergrund vorgestellt, schnell konnten wir beim Lesen in die Geschichte hinein finden, da alles sehr anschaulich beschrieben wird.

Später, als sich die Spannung steigert, haben wir uns in der Atmosphäre des Buches bereits heimisch gefühlt und konnten Rubys Abenteuer mit Begeisterung begleiten. Den Schreibstil habe ich als sehr flüssig, passend zum Alter der angestrebten Zielgruppe, empfunden. Einige Handlungsstränge werden nicht ganz bis zum Ende ausgeführt, so dass den jungen Lesern etwas Neugier auf die folgenden Bände erhalten bleibt. Alles in Allem bietet das Buch wunderbare Unterhaltung für junge Pferdefreunde, meine Tochter und ich geben dafür gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Wie wir es schon von anderen Büchern der Autorin kennen, bringt dieses Buch viel Lesefreude für junge Pferdefreunde mit sich. Einiges nützliches Wissen über Rubys liebste Tiere ist im Anhang beigefügt, wir empfehlen die wunderbare Geschichte sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 21.01.2021

Intensiv und eindringlich erzählt, lest dieses Buch!

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, ...

Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, später kommt auch ein FBI-Agent dazu. Moonbeam ist in dem Glauben erzogen worden, dass die Welt außerhalb ihrer religiösen Gemeinschaft böse ist und staatliche Organe der Schlange dienen, doch nach und nach öffnet sie sich und erzählt aus ihrer Vergangenheit. Bis auf eine Sache, die sie sehr belastet, von der sie aber glaubt, es niemals jemandem sagen zu dürfen.....

"After the Fire" von Will Hill ist ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und unter Spannung gehalten hat. Eigentlich wollte ich ja nur mal kurz rein lesen - nach ca. 80 Seiten war mir klar, dass das nicht wirklich funktioniert hat. Die Geschichte wird aus Moonbeams Sicht erzählt, so dass ich mich sofort in die Protagonistin hinein versetzen konnte. Beginnend mit dem Tag des Brandes, unterteilt sich die Erzählung in DAVOR und DANACH, nur langsam hat sich das Bild des Geschehens vor mir entfaltet. Und obwohl die Ereignisse in beiden Zeitebenen eher ruhig erzählt werden, konnte ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen.

Besonders erschüttert hat mich das Wissen, dass Moonbeam und die Gotteslegionäre zwar in einer fiktiven Geschichte agieren, der Autor sich beim Schreiben aber an ein reales Ereignis angelehnt hat, das sich vor über 25 Jahren in Texas zutrug und bei dem viele Anhänger der Branch Davidians ihr Leben verloren. Eindringlich und intensiv zeigt er anhand der erdachten Figur Moonbeam, auf welch perfide Weise selbst ernannte Propheten ihre Gefolgsleute manipulieren und wie Spinnen nach und nach in ihren Netzen einfangen, die die Gläubigen immer enger umschließen, bis diese sich nicht mehr aus der Abhängigkeit der Sekte befreien können.

Die Protagonistin ist intelligent und durchaus auch wortgewandt beschrieben, dennoch hatte sie - selbst nach der Verbannung ihrer Mutter aus der Gotteslegion und dem Verlust des eigenen Glaubens - keine Möglichkeit, die mit Stacheldraht eingezäunte Farm zu verlassen. Und auch DANACH hört sie noch die Stimme von Father John in ihrem Kopf, der ihr verbieten will, über die Ereignisse zu berichten. Ihre Geschichte hat mich bewegt und emotional beeindruckt, dieses Buch hallt in mir nach, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche!

Fazit: Was für eine Geschichte! Selbst ohne das Wissen, dass Will Hill für die fiktive Erzählung von einem realen Ereignis inspiriert wurde, hätte mich das Buch emotional mit genommen und bedrückt - so ist mein Empfinden und Entsetzen um so intensiver. Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2021

Spannend bis zur letzten Seite

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Cara hat es zwar geschafft, an einem guten College angenommen zu werden, doch um finanziell über die Runden zu kommen, wohnt sie in einer günstigen Unterkunft weit vom Campus entfernt. Die tägliche Fahrzeit ...

Cara hat es zwar geschafft, an einem guten College angenommen zu werden, doch um finanziell über die Runden zu kommen, wohnt sie in einer günstigen Unterkunft weit vom Campus entfernt. Die tägliche Fahrzeit und der notwendige Nebenjob kosten Cara viel Energie, die sie für das Studium benötigt. Da kommt ihr das Angebot einer kostenlosten Unterkunft im Verbindungshaus der Ravens direkt auf dem Campus sehr gelegen, doch dafür muss sie eine Raven werden - wovon Caras beste Freundin Hannah ihr dringend abrät, ohne die rätselhafte Warnung zu begründen.

"Matching Night: Küsst du den Feind?" ist der erste Band eine spannenden Dilogie von Stefanie Hasse. Für mich war es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Cara ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, die beiden Jungen zwischen denen sie steht, wusste ich lange nicht einzuordnen, wobei mich ihr Matchingpartner nach und nach dann doch von sich überzeugen konnte. Hannah dagegen hat mich nicht so begeistert, dafür, dass sie von klein auf Caras beste Freundin ist, hält sie sich sehr bedeckt mit ihren Informationen, obwohl sie doch vermutet, dass Cara in Gefahr schwebt. In einer solch engen Freundschaft hätte ich mir mehr Offenheit und Vertrauen gewünscht.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und der Spannungsbogen hat sich meiner Meinung nach konsequent gesteigert - bis....ja bis zu einem echt fiesen Cliffhanger. Freundlicherweise hat der Verlag beide Bände der Dilogie gleichzeitig veröffentlicht, so dass ich mich trotz der Tatsache, dass ich das erste Buch vorab lesen durfte, nur noch einige wenige Tage gedulden muss, ehe die Fortsetzung erscheint. Daher empfehle ich, beide Teile von "Matching Night" gleichzeitig zu kaufen, so bleibt dem geneigten Leser die nervige Warterei auf den Fortgang der Geschichte erspart. Bis zur letzten Seite hat mich der Roman ganz wunderbar unterhalten und gefesselt, deshalb spreche ich dafür sehr gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte dreht sich um geheimnisvolle Aufnahmerituale zweier Studentenverbindungen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Trotz des bösen Cliffhangers empfehle ich das Buch gern weiter - wenn möglich gleich mit dem Fortsetzungsband in Griffweite.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Farbenprächtig, fantasievoll und komplex - ich bin begeistert!

Der Name aller Dinge
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In einem joratischen Gasthaus trifft Kihrin endlich auf die faszinierende Frau, der er schon in der Nachwelt begegnet ist - obwohl er sich inzwischen nicht mehr daran erinnert. Janel Theranon möchte ihn ...

In einem joratischen Gasthaus trifft Kihrin endlich auf die faszinierende Frau, der er schon in der Nachwelt begegnet ist - obwohl er sich inzwischen nicht mehr daran erinnert. Janel Theranon möchte ihn dafür gewinnen, gemeinsam mit ihr einen Drachen zu töten, denn sie haben in Relos Var einen gemeinsamen Feind, der alles daran setzt, eine uralte Prophezeiung über diesen Drachen real werden zu lassen.....

"Der Name aller Dinge" von Jenn Lyons ist der zweite Teil der Trilogie "Drachengesänge", zum Verständnis ist es meiner Meinung nach unabdingbar, zuvor Band eins "Der Untergang der Könige" gelesen zu haben. Und wie schon jener Vorgängerband, hat mich auch dieser fantastische Roman von er ersten Seite an gefesselt und bis zum Ende nicht wieder los gelassen. Den Schreibstil der Autorin habe ich auch dieses Mal wieder als äußerst fantasievoll, spannungsgeladen, kreativ, faszinierend und komplex empfunden.

Ähnlich wie in ihrem ersten Roman aus dieser Reihe, wird ein Großteil der Ereignisse in Vergangenheitsform abwechselnd von zwei Personen nach erzählt, bevor die Handlung schließlich in das Finale mündet, das sich in der Gegenwart abspielt. Den Rahmen der Geschichte bildet wieder die Aufzeichnung einer weiteren Person, die das Geschehen für ihren Dienstherrn nieder schreibt - und ebenso wie Thurvishar D´Lorus im ersten Buch nicht mit Fußnoten spart, die ihre persönliche Meinung zum jeweiligen Abschnitt verdeutlichen. Dieses Mal habe ich mir die Zeit genommen, zu den jeweiligen Fußnoten zu springen, die es zwar zum Verständnis nicht zwingend gebraucht hätte, mir aber ein umfassenderes Bild von Senera geliefert haben, die ansonsten nur aus der Sicht der beiden Erzähler beschrieben war. Die von Janel und Bruder Qaun erzählten Abenteuer sind im aktuellen Buch fortlaufend geschildert, was für manchen Leser sicher einfacher zu verstehen ist, als der Wechsel zwischen zwei Zeitebenen im Vorgänger.

Zu Beginn sind Kihrin und Stern die einzigen vertrauten Personen in der Geschichte, neben Janel und Qaun werden noch einige weitere Figuren eingeführt, die im Verlauf keine ganz unbedeutende Rolle spielen werden. Kihrin wird somit in einem Großteil des Buches eher als Randfigur behandelt, Protagonist*in des zweiten Bandes ist ganz eindeutig Janel. Und da sie beinahe ihr ganzes Leben in Jorat verbracht hat, wird auch dieses Land mit seinen Gebräuchen sehr umfassend vorgestellt, Jenn Lyons hat hier erneut bewiesen, dass ihre Fantasie keine Grenzen hat und mich damit sehr bezaubert.

Nach und nach hat sich beim Lesen dann ein Gefühl von Vertrautheit eingestellt, denn Janels Geschichte in der Nacherzählung spielt nicht nur im selben Zeitraum wie Kihrins und Klaues Bericht in "Der Untergang der Könige", es tauchen auch immer wieder Figuren auf, die auch im ersten Band agiert haben. Damit zeigen sich immer mehr Verbindungen zwischen Janels und Kihrins Leben, was mich jedes Mal aufs Neue erfreut hat. Insgesamt betrachtet ist auch der zweite Teil der "Drachengesänge" eines meiner Lesehighlights des Jahres geworden und ich empfehle diesen Roman - und seinen Vorgänger - mit Freude weiter!

Fazit: Auch mit dem zweiten Band ihrer Trilogie ist es der Autorin gelungen, mich zu begeistern und zu faszinieren, für die komplexe, farbenfrohe und äußerst fantasievolle Geschichte gebe ich gern eine Leseempfehlung - natürlich nach Kenntnis des Vorgängerbandes!

Veröffentlicht am 06.01.2021

Düster, emotional, bildgewaltig und sehr beeindruckend

The Crow: Ultimate Edition
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Ein Jahr nachdem Eric und seine Verlobte Shelly ermordet wurden, steht er von den Toten auf, um diese grausame Tat zu rächen. Wiedererweckt von einer Krähe und unverwundbar streift Eric durch die düsteren ...

Ein Jahr nachdem Eric und seine Verlobte Shelly ermordet wurden, steht er von den Toten auf, um diese grausame Tat zu rächen. Wiedererweckt von einer Krähe und unverwundbar streift Eric durch die düsteren Viertel der Stadt und tötet in brutalen Gewaltexzessen die Mörder und Vergewaltiger seiner verlorenen Liebe.

"The Crow: Ultimate Edition" von James O´Barr ist ein bildgewaltiges, intensives und düsteres Kunstwerk, das nach über 25 Jahren zum ersten mal wieder auf dem deutschen Markt erschienen ist. Neu übersetzt von Jano Rohleder enthält dieser Sammelband außerdem 30 Seiten, die im Original aus produktionstechnischen Gründen nicht mit erschienen waren - von James O´Barr in der originalen Technik restauriert.

Der Autor verarbeitet in diesem Werk seinen eigenen Verlust, gemeinsam mit Eric musste er erst im Lauf der Jahre zur Einsicht gelangen, dass er nur Frieden finden wird, wenn er sich selbst vergibt. Den damit verbundenen emotionalen Prozess schildert James O´Barr im Vorwort des vorliegenden Sammelbandes und lässt den Leser damit erstmalig an seinem Schmerz teilhaben. Diesen Schmerz und die damit einher gehende Wut drückt er in jeder Seite seines Comics aus und ich habe es von Anfang bis Ende mit empfunden. Erics Geschichte wird auf vielen Seiten in harten, dunklen Tuschezeichnungen in Szene gesetzt, dazwischen erinnert der Protagonist sich an die glücklichen Zeiten mit seiner Shelly, diese Einblendungen sind mit sanften, anmutigen Bleistiftbildern dargestellt.

Vor ca. 25 Jahren habe ich die Verfilmung von "The Crow" im Kino gesehen und war emotional heftig bewegt, mitgerissen und beeindruckt - genau diese Empfindungen hat auch das Comic-Buch wieder bei mir hervor gerufen. Düster, intensiv, tragisch, bildgewaltig, brutal, sanft, schmerzerfüllt - die Liste der Adjektive, mit denen ich das Buch beschreiben möchte, scheint endlos lang zu sein. Diese Auflage des Kult-Comics ist ein Meisterwerk, von dem ich mir nicht vorstellen kann, dass es auch nur einen seiner Leser unberührt lässt. Mich hat es an Erics Seite in jede emotionale Höhe und Tiefe mit gerissen, seine grenzenlose Wut habe ich mit der selben Intensität empfunden, wie seine tiefe Liebe zu Shelly und den unfassbaren Schmerz über ihren Verlust. Wen diese Geschichte kalt lässt, der kann kein Herz haben. Daher gebe ich für dieses Kunstwerk eine unbedingte Leseempfehlung.

Fazit. In überwiegend düsteren und einigen zarten Bildern erzählt James O´Barr auf berührende Weise die Geschichte von Eric, der von einer Krähe ins Leben zurück gebracht wird, um den Mord an sich selbst und seiner Verlobten zu rächen. Die Gesamtauflage ist ein wunderschönes, finsteres und emotionales Kunstwerk, dass ich jedem ans Herz lege.

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