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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2021

Sommerroman mit erotischen Tendenzen

Sylt auf unserer Haut
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Die langjährige Ehe von Maja und Robert ist schon lange nur noch altvertraute Gewohnheit, auch der jährliche Sommerurlaub auf Sylt bringt keine echte Abwechslung, denn Robert besteht darauf, die freien ...

Die langjährige Ehe von Maja und Robert ist schon lange nur noch altvertraute Gewohnheit, auch der jährliche Sommerurlaub auf Sylt bringt keine echte Abwechslung, denn Robert besteht darauf, die freien Tage nach dem immer gleichen Muster zu zelebrieren. Doch in diesem Jahr wird seine geliebte Routine durch Roberts Kollegen Bernd empfindlich gestört, der mit Freundin Karin in der Ferienwohnung direkt nebenan unter gekommen ist. Maja dagegen ist angetan von der fröhlichen Unterbrechung ihres langweiligen Urlaubsalltags und als es zwischen ihr und Bernd zu knistern beginnt, stellt sie erstmalig ihre eingeschliffene Ehe in Frage.

"Sylt auf unserer Haut" von Claudia Thesenfitz ist ein locker-leichter Urlaubsroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten hat. Für mich war es das zweiter Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass ich ihren Schreibstil sehr mag, ich bin leicht durch die Geschichte geglitten und habe das Leseerlebnis als angenehm empfunden. Maja war mir schnell sympathisch, auch Bernd und Karin habe ich gemocht. lediglich Robert war (sicherlich bewusst) als negativer Gegenpol zu Majas romantischem Wesen und Bernds Fröhlichkeit dargestellt. Natürlich haben die Figuren einige recht klischeebehaftete Eigenschaften mit auf den Weg bekommen, was dem Lesevergnügen in meinen Augen keinen Abbruch getan hat.

Wer alt genug ist, sich an den Klassiker zu erinnern, an den der Buchtitel angelehnt ist (Salz auf unserer Haut), ahnt möglicherweise schon, dass die Geschichte auch ein gerüttelt Maß an erotischen Szenen enthält, für mich hat das gut zur Handlung gepasst und die Wohlfühlatmosphäre abgerundet. Mein eigentlicher Kritikpunkt ist wieder das Ende, sicher erwarte ich bei einer Liebesgeschichte einen glücklichen Ausgang, doch wieder einmal löst Claudia Thesenfitz wirklich sämtliche bedeutenden und unbedeutenden Probleme in einer rosaroten Wolke auf, so dass für mich die Glaubwürdigkeit etwas auf der Strecke bleibt.

Fazit: Die Geschichte bringt Sommerlaune, Urlaubsgefühle und auch einen Schwung Erotik mit sich, bis auf das übertrieben perfekte Ende habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Nette Liebesgeschichte im Studentenmilieu

Fly & Forget
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Für Studentin Liv läuft es gerade nicht rund, ihr Freund hat die Beziehung beendet, nun muss sie kurzfristig eine neue, bezahlbare Unterkunft finden und auch ihre Mitarbeit bei der Collegezeitung, die ...

Für Studentin Liv läuft es gerade nicht rund, ihr Freund hat die Beziehung beendet, nun muss sie kurzfristig eine neue, bezahlbare Unterkunft finden und auch ihre Mitarbeit bei der Collegezeitung, die ihr dringend benötigte Studienpunkte verschafft, steht auf der Kippe. In dieser Situation bietet Matilda, eine Zufallsbekanntschaft, Liv ein Zimmer in ihrer WG an - doch dort wohnt auch Noah, der früher Liv´s bester Freund war und vor drei Jahren den Kontakt rigoros abgebrochen hat. Aus dem ehemals so nachdenklichem Jungen ist ein attraktiver Aufreißertyp geworden, der absolut keinen Wert darauf legt, die frühere Freundschaft wieder aufleben zu lassen.

"Fly & Forget" von Nena Tramountani ist eine Geschichte, die mich am Anfang sehr schnell in ihren Bann gezogen hat. Den Schreibstil der Autorin habe ich sehr gemocht, beim Lesen bin ich leicht und locker durch die Geschichte geglitten. Liv´s Schmerz ist intensiv beschrieben, ihre Emotionen waren für mich von Anfang an sehr greifbar, wodurch ich einige ihrer Reaktionen gut nach vollziehen konnte, auch wenn ihre Vogel-Strauß-Politik sie zunächst nicht sonderlich sympathisch wirken ließ. Noah glänzte zu Beginn ebenfalls nicht unbedingt als Sympathieträger, doch auch bei ihm verbirgt sich hinter der abweisenden Fassade ein tiefer Kummer.

Auf jeden Fall versteht es Nena Tramountani, ihren Protagonisten intensive Gefühlstiefe zu verleihen, auch die Nebenfiguren sind umfassend beschrieben, gerade Matilda und Briony peppen die Geschichte zusätzlich auf - umso schöner ist es, dass jede von ihnen noch einen eigenen Roman bekommen wird. "Fly & Forget" ist der Auftakt einer Trilogie, da jeder der Bände eine abgeschlossene Lovestory enthält, können die Bücher auch einzeln gelesen werden. Insgesamt hatte ich mit dieser Erzählung einige recht angenehme Lesestunden und dennoch hat mir das gewisse "Etwas" gefehlt, so dass ich in meiner Bewertung einen Stern abziehe. Wer sich an kleineren Längen in der Handlung nicht stört, dem gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Fazit. Bis auf einige Kleinigkeiten habe ich die Geschichte gemocht und freue mich, dass die Mitbewohnerinnen von Liv und Noah noch Jede ihre eigenen Geschichte bekommen wird, den Trilogieauftakt empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 29.03.2021

Emotional, trotz stellenweise holpriger Handlung

Durch die kälteste Nacht
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Nach einem traumatischen Verlust, muss Kennedy der Tatsache ins Auge sehen, dass auch ihre Ehe gescheitert ist. Ihre Schwester Yoana lässt sie erst einmal in einem frisch renovierten Haus in der Kleinstadt ...

Nach einem traumatischen Verlust, muss Kennedy der Tatsache ins Auge sehen, dass auch ihre Ehe gescheitert ist. Ihre Schwester Yoana lässt sie erst einmal in einem frisch renovierten Haus in der Kleinstadt Havenbarrow wohnen, doch leider verlaufen Kennedys erste Begegnungen in der neuen Nachbarschaft eher negativ. Der brummigste Kleinstadtbewohner scheint Jax Kilter zu sein, in dem sie erst Tage später ihren Kindheitsfreund wieder erkennt. Doch Jax schleppt ebenfalls Verletzungen aus seiner Vergangenheit herum und stößt Kennedy zunächst von sich.

"Durch die kälteste Nacht" von Brittainy C. Cherry ist der erste Band der neuen "Compass"-Reihe. Wie ich es von der Autorin gewohnt bin, ist auch diese Geschichte emotional und durchaus fesselnd geschrieben - und dennoch konnte es mich nicht so packen, wie die anderen BCC-Bücher, die ich bisher gelesen habe. Am Anfang habe ich schon das eine oder andere Taschentuch verbraucht, später habe ich den Handlungsverlauf gefühlsmäßig eher distanziert betrachtet. Dabei sind sowohl die Protagonisten als auch die Nebenfiguren umfassend und lebendig dargestellt, so dass ich von den Personen immer ein klares Bild vor Augen hatte. Jax und Kennedy waren mir schnell sympathisch und auch einige andere Kleinstadtbewohner haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Doch es gab Stellen, an denen ich die Handlung als etwas holprig empfunden habe, auch der Wechsel der Gefühle kam teilweise überraschend. Gerade Jax stößt Kennedy sehr lange von sich, auch noch als er seine frühere beste Freundin in ihr erkennt und sieht, wie schlecht es ihr geht. Und dann plötzlich ist dieses "Wir Beide gegen den Rest der Welt"-Gefühl wieder da, den emotionalen Übergang hätte ich mir etwas sanfter gewünscht. Dennoch habe ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen wollen und werde mit Sicherheit auch die Fortsetzungsbände lesen - für diesen Roman gebe ich gern eine Leseempfehlung an alle romantischen Herzen.

Fazit: Trotz kleinerer Schwächen, die verhindert haben, dass mich die Geschichte gefühlsmäßig so sehr packt, wie ich es von anderen Büchern der Autorin kenne, hatte ich einige recht angenehme Lesestunden und empfehle den Roman gern weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 23.03.2021

Unterhaltsame Fortsetzung

House of Scarlett
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Nachdem Gabriel Scarlett am Ende des vorigen Bandes von sich gestoßen hat, war absehbar, dass der Punkt kommen würde, an dem Beide ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken können. Doch auch nachdem sie wieder ...

Nachdem Gabriel Scarlett am Ende des vorigen Bandes von sich gestoßen hat, war absehbar, dass der Punkt kommen würde, an dem Beide ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken können. Doch auch nachdem sie wieder zusammen sind, kehrt keine Ruhe in ihr Leben ein, sowohl Gabe als auch Scarlett tragen Lasten aus der Vergangenheit, die sie früher oder später wieder einholen und die frische Beziehung auf die Probe stellen.

"House of Scarlett" von Meghan March ist der zweite Teil der Trilogie um Gabriel Legend und Scarlett Priest. Da die Handlung fortlaufend geschrieben ist, sollten die drei Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Die Protagonisten kommen aus verschiedenen Welten und stellen erst nach und nach fest, dass sie dennoch ähnliche Erfahrungen aus ihrer Kindheit mit sich tragen, mir waren die Beiden schon aus dem Vorgängerbuch sympathisch. Sicher ist ihre Geschichte stellenweise vorhersehbar, was zwischendurch ein paar kleine Längen im Lesefluss mit bringt, dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt. Von den Nebenfiguren hat mir Bump am häufigsten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, das Gabe und Scar (und auch Q´s Familie) sich so liebevoll um ihn gekümmert haben, war einfach wunderbar zu lesen.

Meghan Marchs Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig, so dass ich den Roman relativ schnell durch gelesen habe. Ihre Figuren sind umfassend und lebendig beschrieben, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte und die Handlung beinahe wie ein Film vor meinem geistigen Auge abgelaufen ist. Damit bietet die Geschichte alles, was ich von einem guten Liebesroman erwarte, wunderbare Protagonisten (manchmal fast zu gut um wahr zu sein, aber dafür gibt es solche Bücher), eine recht spannende Handlung, viel Liebe und natürlich einen Cliffhanger, der Appetit auf den dritten Band macht. Wer den Vorgänger "Fall of Legend" mochte, wird auch hier wieder einige angenehme Lesestunden haben, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotzdem die Handlung leicht vorhersehbar war, habe ich das Buch gemocht, die Protagonisten waren mir schon im ersten Teil sympathisch und ich empfehle die Geschichte gern weiter.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Authentisch und fesselnd

Concrete Rose
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Maverick ist siebzehn Jahre alt und lebt, wie es für die Teenager in seinem Viertel typisch ist, Schule, Basketball spielen im Park und dealen für die Gang, der schon Mavs Vater angehört hat, bestimmen ...

Maverick ist siebzehn Jahre alt und lebt, wie es für die Teenager in seinem Viertel typisch ist, Schule, Basketball spielen im Park und dealen für die Gang, der schon Mavs Vater angehört hat, bestimmen seinen Alltag. Bis er sich plötzlich in der Vaterrolle wieder findet, denn die Mutter seines Babys hat ihm den Kleinen übergeben und sich aus dem Staub gemacht. Obwohl Maverick von der Situation zunächst überfordert ist, versucht er, sein Leben umzustellen, doch so leicht ist es nicht, sich von der Gang zu lösen.

"Concrete Rose" ist das erste Buch, das ich von Angie Thomas gelesen habe, es wird nicht das letzte bleiben. Ohne Kenntnis ihres Romans "The Hate U Give", zu dem dieses Buch ein Prequel darstellt, fand ich es interessant, Mavericks Entwicklung mit zu erleben - jetzt bin ich auch neugierig darauf, ihn im zuerst erschienenen "Folgeband" als Erwachsenen wieder zu treffen. Er ist ein sympathischer Protagonist, der im Lauf der Handlung eine Entwicklung durchläuft, die ich beim Lesen gern begleitet habe. Den Schreibstil von Angie Thomas habe ich dabei als sehr authentisch empfunden, viele Slang-Begriffe, die zur Alltagssprache in Mavericks Wohnort gehören, sind im Anhang erläutert. Für mich war es sinnvoll, diesen Anhang zuerst zu lesen, so dass ich die Redewendungen dann nicht während des Leseflusses nachschlagen musste.

Nur eine Kleinigkeit habe ich als nicht ganz realistisch empfunden, nämlich die Sonderposition, die Mav durch seinen Vater und seinen Cousin in der Gang hatte. Obwohl er mehrmals im Lauf der Handlung betont hat, dass die Gang niemanden einfach so ziehen lässt, wurde Mavericks Entschluss, nicht mehr zu dealen, problemlos akzeptiert - gut für ihn, aber das geht etwas auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Die im Klappentext erwähnten Schwierigkeiten, sich aus der Gang zu lösen, scheinen daher eher emotionaler Natur zu sein, während seines Entwicklungsprozesses muss Maverick entscheiden, wie er seine Zukunft gestalten möchte. Doch insgesamt gesehen hat mich diese Geschichte fasziniert und beeindruckt, ich gebe dafür sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Auch ohne "The Hate U Give" gelesen zu haben, hat mich Mavericks Geschichte in ihren Bann gezogen, bis zur letzten Seite mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, so dass ich es gern weiter empfehle.