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Veröffentlicht am 25.09.2022

Wir sehen uns nach dem Krieg

Die Wagemutige
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… sagt Lisa zu den Zurückbleibenden, als sie im Frühling 1940 zusammen mit einigen anderen Frauen endlich aus dem Internierungslager fliehen kann. Mehrere Wochen haben sie, Hannah Ahrendt, Marta Feuchtwanger ...

… sagt Lisa zu den Zurückbleibenden, als sie im Frühling 1940 zusammen mit einigen anderen Frauen endlich aus dem Internierungslager fliehen kann. Mehrere Wochen haben sie, Hannah Ahrendt, Marta Feuchtwanger und viele mehr gehofft, dass sie auf legalem Weg freikommen, bevor die Gestapo auch in Gurs nach Inhaftierten von ihren Verhaftungslisten sucht.
Zusammen mit ihrer Freundin Paulette beginnt eine Odyssee in Richtung Marseille, wo sie ihre Partner treffen, um Frankreich zu verlassen. Doch Marseille ist längst von Flüchtlingen überlaufen und sie bekommen die dringend benötigten Ausreisepapiere nicht schnell genug.
In dieser Situation lernt sie in einem Café den amerikanischen Reporter Louis kennen. Er lädt sie zu Champagner, Abendessen und zum Tanzen ein – sie verlieben sich. Die Zeit mit ihm fühlt sich nach einem normalen Leben mit einer gemeinsamen, glücklichen und ungefährlichen Zukunft an. „Ich habe jemanden getroffen, der in mir eine Frau sieht. Nicht nur eine Widerstandskämpferin.“ (S. 214) Louis will sie schon nach kurzer Zeit heiraten und mit nach New York nehmen. Aber dann müsste sie ihre Familie und Freunde zurücklassen.
Gleichzeitig bittet Varian Fry, ein weiterer Amerikaner, sie, eine Fluchtroute über die Pyrenäen nach Spanien zu finden, auf der er so viele Exilanten wie nur irgend möglich retten kann. Lisa muss sich zwischen ihrer eigenen Freiheit und der vieler Verfolgter entscheiden.

„Die Wagemutige“ erzählt die Geschichte der Widerstandskämpferin Lisa Fittko, einer Jüdin und Kommunistin, die schon 1933 untertauchte und als U-Boot in Berlin lebte. „Tagsüber irrte sie durch Kaufhäuser, Cafés und U-Bahnstationen, nachts tippte sie auf ihrer Schreibmaschine Flugblätter und versuchte Schlaf zu finden.“ (S. 7) Später ging sie zusammen mit ihrem Partner Hans zuerst nach Prag und dann nach Paris, wo sie mit tausenden anderen Frauen im Mai 1940 ins Velodrom gesperrt und nach Gurs gebracht wurde.

Lisa ist eine junge Frau, die leben, lieben, Kinder haben und ein normales Leben führen will, aber durch die Umstände daran gehindert wird. Statt aufzugeben oder nur sich selber zu retten, wächst sie über sich hinaus. Sie ist mutig, furchtlos, fürsorglich und immer wachsam und stellt das Leben Anderer oft über ihr eigenes.
Die Liebe zueinander lässt sie und Hans vieles ertragen, aber durch ihre Untergrundtätigkeit, den ewigen Hunger und die Ängste um sich selbst, Familie und Freunde, liegen ihre Nerven blank. Irgendwann scheint Hans in ihr nur noch die Genossin, aber nicht mehr die Partnerin zu sehen. Kein Wunder, dass sie sich in den smarten Louis verliebt.

Caroline Bernard schreibt sehr bildlich und fesselnd über bewegende Gänsehaut-schicksale und die damaligen Zustände. Sie schildert ein Leben in Angst mit immer neuen, gefälschten Papieren, stets knapp unter dem Radar des Feindes, aber auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die Lisa und ihre Genossen durchhalten lässt.

Basierend auf den Eckdaten von Lisas Fittkos Leben, die beispielhaft für die vielen Frauen im Widerstand steht, hat Caroline Bernard einen biographischen Roman mit hervorragend recherchierten historischen Hintergründen geschrieben und mir so eine bisher unbekannte Widerstandskämpferin und ihr gefährliches und bewundernswertes Leben nähergebracht. Ein weiteres wichtiges Buch #gegendasvergessen

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Die Geschichte einer großartigen Freundschaft

Ulla und die Wege der Liebe
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„Zu heiraten heißt, sich zu verpflichten. Ein Leben lang. Und ein Leben kann sehr lang sein. Unseren Müttern ist es nicht geglückt, dieses Versprechen zu erfüllen.“ (S. 99)
1919 ist der Krieg endlich vorbei ...

„Zu heiraten heißt, sich zu verpflichten. Ein Leben lang. Und ein Leben kann sehr lang sein. Unseren Müttern ist es nicht geglückt, dieses Versprechen zu erfüllen.“ (S. 99)
1919 ist der Krieg endlich vorbei und Veras Mann Tetjus und Ullas große Liebe Heinrich sind zwar lebend, aber nicht unverletzt an Seele und Körper zurückgekehrt. Sie werden von Albträumen und Aussetzern geplagt, Heinrich hat eine nicht heilende Verletzung im Knie davongetragen. Während sich Tetjus ins pralle Leben und eine künstlerische Idee nach den anderen stürzt, um sich von seinen Problemen abzulenken, überrascht Heinrich alle mit seinem Entschluss, nach dem bereits abgeschlossenen Medizinstudium noch Psychologie studieren zu wollen – die Erlebnisse im Krieg und die Nichtbehandlung der geschädigten Soldaten haben in dazu inspiriert. Allerdings könnte er dann die Familie, die er mit Ulla gründen will, nicht ernähren. Und Ulla ist sich zwar sicher, dass sie ihn liebt, hat aber Angst, in einer Ehe ihre Eigenständigkeit und ihren Freiraum als Künstlerin zu verlieren. „Ich möchte mein Leben lang gestalten. Ich möchte immer künstlerisch tätig sein. … Was, wenn das nicht funktioniert – verheiratet zu sein und dennoch ein eigenes Leben zu führen? “ (S. 100)

„Ulla und die Wege der Liebe“ ist der dritte Band von Ulrike Renks „Eine Familie in Berlin“ und nicht nur die Fortsetzung von Ullas Geschichte, sondern auch die ihrer großartigen Freundschaft mit Vera. Beide werden früher als erwartet Mütter und ihre Ehen verlaufen anders als erhofft. Tetjus sieht sich in erster (und leider auch einziger) Linie als Künstler, lebt sein Leben, als wäre er immer noch Single, und nimmt keine Rücksicht auf die Bedürfnisse von Vera und ihrem Kind. Heinrich hatte Ulla versprochen, dass eine Heirat nichts zwischen ihnen ändern würde, trifft dann aber wichtige Entscheidungen über ihren Kopf hinweg und erwartet, dass sie diese widerspruchslos akzeptiert und aus ihr eine perfekte Hausfrau wird – mit ihrer künstlerischen Arbeit kann sie zu dieser Zeit eh kein Geld verdienen.
Außerdem haben die Dehmels mit Paulas Tod zu kämpfen, deren Erbe geregelt werden muss. Weil Richards zweite Frau Ida versucht, sich in die Entscheidungen einzumischen, tritt Ulla als Vermittlerin auf. Sie kennt alle Beteiligten gut und hat von außen einen anderen Blickwinkel auf die Situation.

Die damalige Zeit ist von der (Hyper-)Inflation und Unsicherheit nach dem Krieg geprägt, den verschiedenen Meinungen zu den Reparationszahlungen, den politischen Strömungen und dem erstarkenden Nationalsozialismus. Das hat Ulrike Renk wunderbar mit der Geschichte der Dehmels verbunden. Denn auch innerhalb der Familie gibt es deswegen Probleme. Vor allem Ullas Schwester Hilde leidet unter der Radikalisierung und den sich ändernden Ansichten ihres Mannes.

Ulrike Renk zeichnet ein sehr lebendiges Bild dieser unruhigen Zeit und der verschiedenen Charaktere der Dehmels. Ich habe mit Ulla und Vera mitgefiebert und gelitten (und hätte mir ihre Männer gern mal vorgenommen). Sie sind starke Frauen, die sich in ihre neuen Rollen als Mütter erst einfinden müssen, es aber schaffen, sich dabei nicht selbst zu verlieren sondern sich treu zu bleiben. Ich habe sie um ihre bedingungslose Freundschaft beneidet und dafür bewundert, wie realistisch sie ihre Situation einschätzen. Vera klammert sich nicht an Tetjus, sondern lässt ihm seine Freiheiten in der Hoffnung, ihn dadurch zu halten. Und Ulla arrangiert sich indem sie Kleider näht, statt zu malen, und wie im Krieg Obst und Gemüse anbaut, um ihre Familie zu ernähren.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf den nächsten Band, in dem es um Ullas älteste Tochter Fine gehen wird ...

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Hysterie

Das Kind der Lügen
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Hamburg 1929: Paula Haydorn ist seit einem Jahr eine der ersten Frauen bei der Kriminalpolizei und macht ihren Job wirklich gerne und auch gut, doch die Hinrichtung einer von ihr überführten Mehrfachmörderin ...

Hamburg 1929: Paula Haydorn ist seit einem Jahr eine der ersten Frauen bei der Kriminalpolizei und macht ihren Job wirklich gerne und auch gut, doch die Hinrichtung einer von ihr überführten Mehrfachmörderin hat sie verunsichert und geht ihr noch lange nah. „Und wenn wir doch etwas übersehen haben?“ (S. 11)
Darum ist sie bei ihrem neuesten Fall besonders gründlich. Die gutsituierte aber hysterische Witwe Signe von Arnsberg zeigt erst den Mord ihres Schoßhündchens an und meldet später ihre sechsjährige Tochter Dorothee als vermisst. Außer Paula nimmt sie zunächst niemand ernst. Man glaubt ihr nicht einmal, dass es das Kind wirklich gibt. Dann vermuten Paulas Kollegen, dass sich das Kind und sein Kindermädchen Alma nur verlaufen oder durch etwas haben ablenken lassen, schließlich machen sie hier Urlaub.

„Das Kind der Lügen“ ist bereits der zweite Teil der Reihe mit Paula Haydorn. Sie und ihr Vorgesetzter Martin Broder sind sich im letzten Jahr nähergekommen, aber immer, wenn sie denkt, dass er endlich den nächsten Schritt macht, zieht er sich wieder zurück. Also stürzt sie sich voller Elan in die Arbeit.

Die Suche nach Dorothee und Alma verlangt dem ganzen Team einiges ab. Im Laufe der Ermittlungen geraten neben Signe selbst auch ihr Chauffeur und eine alte Freundin ins Visier der Polizisten – aber nirgendwo findet sich eine Spur von oder zu dem Kind und Kindermädchen. Die Zeit rennt ihnen langsam davon. „Wir sind nicht schnell genug, Paula. Wir suchen zwei Menschen, darunter ein kleines Kind, und tappen auch nach einer Woche immer noch im Dunkeln.“ (S. 162)
Signe erschwert die Nachforschungen, ist übernervös, sehr undurchsichtig und voller Geheimnisse. Sie verrät den Ermittlern immer nur das Allernötigste und belügt sie auch – natürlich nur zum Wohl ihres Kindes, behauptet sie später. Die Situation spitzt immer weiter zu, es gibt sogar Anschläge auf die die Ermittler. Will der Entführer die Polizisten etwa mit allen Mitteln von der Aufklärung des Falles abhalten?!

Helga Glaesener hat einen sehr komplexen Handlungsstrang geschaffen, bei dem man bald nicht mehr weiß, wem bzw. was man noch glauben kann und wer alles involviert ist. Paula und ihre Kollegen ermitteln in Hamburg, Cuxhaven und Bielefeld, dadurch bekommt man einen Einblick in die Örtlichkeiten zur damaligen Zeit, wie die (Zusammen-)Arbeit funktionierte und welche Ermittlungsmethoden angewandt wurden.

Ich finde es toll, dass Paula zwar als starke Frau, aber nicht als überlegene Einzelkämpferin dargestellt wird. Sie ist mutig und kann sich durchsetzen, hat aber auch Schwächen und Ängste. Zusammen mit ihren Kolleginnen hat sie sich inzwischen gut in die Kripo integriert, man kann sich aufeinander verlassen, deckt sich auch schon mal gegenüber Vorgesetzten und geht nach der Arbeit zusammen baden oder ein Bier trinken.

Mein Fazit: Paula ist eine sympathische Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die Handlung bis zum Ende spannend und temporeich. Ich bin gespannt auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Das Glück der kleinen Dinge

Die Rückkehr der Kraniche
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„Bevor ich sterbe, möchte ich, dass ihr beide euch wieder vertragt.“ (S. 73)
Zwei Schwestern, die verschiedener kaum sein könnten, eine Mutter, die ihre Liebe nicht zeigen kann und eine Enkelin, die ihre ...

„Bevor ich sterbe, möchte ich, dass ihr beide euch wieder vertragt.“ (S. 73)
Zwei Schwestern, die verschiedener kaum sein könnten, eine Mutter, die ihre Liebe nicht zeigen kann und eine Enkelin, die ihre Tante mehr zu lieben scheint als ihre Mutter. Vier Frauen aus drei Generationen unter einem Dach – wie lange kann das gutgehen?

„Es war ihr Kreuz, sich nach fernen Ländern zu sehnen und doch wieder in das in die Jahre gekommene Elternhaus zurückzukehren. So wie jeden Tag in den letzten 50 Jahren.“ (S. 10) Grete hat das Hamburger Marschland und ihr Elternhaus nie verlassen. Bisher hat sie das nicht gestört. Sie liebt ihre Heimat und ihren Job als Vogelwartin beim Naturschutzverein auf „ihrer“ kleinen Insel in der Elbmarsch. „Hier war ihr Seelenort, … wo die Zeit einem ewig fließenden Gewässer glich, in dem ein Menschenleben nur ein Wimpernschlag war. Wenn sie doch nur hier draußen leben könnte, dann wäre die Last, ihr Leben lang an einem Ort festzuhängen, besser zu schultern.“ (S. 14) Aber kurz vor ihrem runden Geburtstag wird sie dann doch nachdenklich – soll es das jetzt schon gewesen sein?

Ihre Mutter Wilhelmine ist früh verwitwet, Grete hat ihr schon als Kind geholfen, die jüngere Schwester Freya aufzuziehen. Als Freya mit 18 die Familie verließ, wurde Grete unverheiratet schwanger und zog ihre Tochter Anne mit Wilhelmines Hilfe auf. Und als Anne flügge wurde, brauchte Wilhelmine Gretes Hilfe auf dem Resthof. Jetzt bekommt Grete ein berufliches Angebot, von dem sie viele Jahre geträumt hat, da wird Wilhelmine krank. Muss sie wieder verzichten? Sie bittet Freya, die inzwischen eine erfolgreiche Firma in Berlin leitet, und Anne, die mit knapp 30 noch studiert, nach Hause zu kommen. Doch es wird kein friedliches Wiedersehen. Stattdessen brechen alte Wunden, Vorwürfe und schon oft gestellte Fragen nach streng gehüteten Geheimnissen wieder auf. „Keiner will hören was ich denke!“ „Weil in dieser Familie niemand die Wahrheit hören möchte.“ (S. 68)

Freya kommt Gretes Hilferuf gerade recht. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie ihm zu distanziert war und keine Kinder bekommen konnte – dabei hat sie sich immer nach einer eigenen Familie gesehnt. Sie wollte die Probleme zu Hause wie immer mit Geld regeln und schnell zurück, aber dann stellt sie fest, wie ruhig es dort ist, wie sehr sie das alles vermisst hat, wie sehr es sie erdet. Sie stellt sich endlich den Fehlern ihrer Vergangenheit „… ich habe die Menschen verletzt, die mich bedingungslos geliebt haben. Nur um endlich respektiert zu werden.“ (S. 154) und denkt über ihre Zukunft nach.

Anne ist gegenüber Grete immer gereizt, versteht alles negativ. Sie glaubt ihr nicht, dass sie wirklich das Ergebnis eines One-Night-Stands ist, fühlt sich nur von Freya verstanden und hat ein Geheimnis, von dem sie noch nicht weiß, wie sie es den Anderen beibringen soll.

Wilhelmine hat ein schweres, arbeitsreiches Leben hinter sich und nach dem Tod ihres Mannes, ihrer großen Liebe, nie wieder einen Mann an sich herangelassen. „Sie war einen Hansen, aus hartem Holz geformt, von Sturm und Wasser geschliffen wie ein Stück Strandgut, das die Elbe mit sich trug.“ (S. 222) Sie will leben oder sterben, aber nicht im Bett dahinsiechen, wie es der Arzt und ihre Gesundheit verlangen. Aber vorher muss sie den Mädchen noch etwas Wichtiges sagen – sie sollen es nicht erst nach ihrem Tod erfahren.

Romy Fölck schreibt sehr intensiv und detailreich, aber auch poetisch über ein hartes Leben, das sich nach den Jahreszeiten und der Natur richtet. So war es schon bei Wilhelmine und auch Grete hält es so. Neben dem Beobachten der Vögel bäckt sie Brot nach alten Rezepten, hält Bienen und bestellt einen großen Nutzgarten. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben, ist im Marschland verwurzelt und gestattet sich nur selten, von einem ganz bestimmten Mann und einem anderen Leben zu träumen.
Wilhelmine hat es immer für selbstverständlich genommen, dass Grete, die Ältere, ihr hilft, während das Nesthäkchen verwöhnt wurde. Darum hat es sie auch so getroffen, dass Freya sie damals ohne Abschied verlassen hat.

Die Handlung ist sehr dicht, fast schon ein Kammerspiel. Der alte Hof wird zum Mittelpunkt der Handlung und Familie. Zusammen unter einem Dach werden endlich alle Probleme angesprochen und Lösungen gesucht, Geheimnisse gelüftet.

Mir hat besonders gefallen, wie Gretes Liebe zur Natur, ihre Beobachtungen und Eindrücke dargestellt werden. Man kann die Marschlandschaft, die verschiedenen Vögel und den Nebel über dem Wasser kurz vor Sonnenaufgang förmlich vor sich sehen, die Stimmungen spüren.

„Die Rückkehr der Kraniche“ ist eine bewegende Geschichte über Familie und Träume, über Neuanfänge und den Mut zur Veränderung.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Günstig, vegetarisch, lecker!

Nachhaltig kochen unter 1 Euro
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Dass vegetarisch bzw. vegan kochen auch günstig geht, beweist die schwedische Foodbloggerin Hanna Olvenmark in ihrem Kochbuch mit über 50 leckeren Rezepte. Ich habe selbst schon oft festgestellt, dass ...

Dass vegetarisch bzw. vegan kochen auch günstig geht, beweist die schwedische Foodbloggerin Hanna Olvenmark in ihrem Kochbuch mit über 50 leckeren Rezepte. Ich habe selbst schon oft festgestellt, dass man tiefer in die Tasche greifen muss, wenn man gesünder leben will. Hanna versucht schon seit Jahren, so günstig wie möglich einzukaufen und als sie vor 2 Jahren die Chance bekam, zum Mount Everest zu reisen, musste sie schnell viel Geld sparen. So kam es, dass sie nicht nur vom Fahren aufs Laufen und Fahrradfahren umstieg, sondern auch ihre Essengewohnheiten extrem umkrempelte. Dafür ist neben einer gut organisierten Vorratshaltung ein genauer Plan notwendig, was wann gegessen, dass man nach Möglichkeit gleich mehrere Portionen vorkocht und einfriert und alle Reste sofort weiterverwertet oder richtig aufbewahrt.

Nach einer ausführlichen Einleitung in der Hanna ihr Konzept erklärt und ein paar Tipps gibt, geht es dann ans Eingemachte – denn das ist der eigentliche Trick zum Sparen. Statt viel frischem Obst und Gemüse wird auf Hülsenfrüchte in Konserven oder getrocknet zurückgegriffen, dazu kommen günstige Grundzutaten wie Nudeln, Reis und Kartoffeln, Tomaten und Kokosmilch aus der Dose, Tiefkühlgemüse und Trockenobst und nicht zu viele Würzmittel.

Die Rezepte sind Hauptgerichte, Lunchbox und Frühstück und Snacks unterteilt und als besonderen Bonus folgen am Ende des Buches Wochen-Essenspläne passend zu den Jahreszeiten, deren Gerichte für 7 Tage in Summe nicht mehr als 30 € kosten sollten. Man kann theoretisch also auch mal ein Preisintensiveres unterbringen, wenn im Rest der Woche besonders gespart wird. Wobei ich mir bei der momentanen Teuerung nicht sicher bin, ob das mit den 30 € wirklich funktioniert.

Trotz der reduzierten Zutaten wird es aber nicht eintönig, sondern bleibt abwechslungsreich. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Zubereitung, oft dauert das Kochen nicht mehr als 30 Minuten. Und abgesehen von einem Mixer oder Blitzhacker wird kein besonderes Zubehör benötigt, damit ist das Buch ist auch für Anfänger geeignet.
Hanna stellt verschiedene Pastagerichte, Suppen, Currys, Bratlingsvarianten, Aufläufe, Lasagnen und Salate vor. Dazu kommen Brötchen und Riegel oder Bällchen, süße und herzhafte Aufstriche und Porridges, sowie Smoothies.

Wir haben uns inzwischen durch ein paar Rezepte gekocht und sind immer sehr satt geworden. Allerdings habe ich oft mit nicht im Buch angegebenen Gewürzen nachbessern müssen, da uns die Gerichte zu etwas einseitig geschmeckt haben und der letzte Pfiff fehlte. Auf ganzer Linie ohne Nachbesserung überzeugt haben uns die Gottebullar mit Ajvarsuce, Grüne Erbsenpuffer mit Weizenreis und Zitronenjoghurt und die Linsenbällchen mit Limettensauce.

Mein Fazit: Uns hat Hanna überzeugt und ihr Kochbuch einen festen Platz bei der Planung unserer Gerichte gefunden.

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