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heinoko

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Enttäuschend

Falling Skye (Bd. 1)
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Ein schönes Cover hat das Buch, aber das Buch ist insgesamt auf einem qualitativ so miserablen Papier gedruckt, dass das gesamte Buch dadurch minderwertig wirkt. Man hat das Gefühl, das Papier vergilbt ...


Ein schönes Cover hat das Buch, aber das Buch ist insgesamt auf einem qualitativ so miserablen Papier gedruckt, dass das gesamte Buch dadurch minderwertig wirkt. Man hat das Gefühl, das Papier vergilbt innerhalb von wenigen Stunden, wenn man in der Sonne sitzt und liest. Auch die Bindung ist nicht stabil. Mehr als zwei Leser hintereinander hält das Buch nicht aus, es bricht auseinander. Auch wenn das nicht wirklich wichtig ist, mich stört es. Das ist schade. Wobei mich zugegebenermaßen auch der Inhalt leider insgesamt enttäuscht hat.

Der Grundgedanke des Buches gefällt mir: Nach einer großen Katastrophe, in der die USA zu den Gläsernen Nationen geworden ist, werden die Menschen eingeteilt in die Rationalen und in die Emotionalen. Junge Menschen müssen sich so wie die 16-jährige Skye einer mehrwöchigenTestung unterziehen. Ziel ist, als mustergültige Rationale abzuschließen, um so die Chance auf ein Studium an einer Elite-Universität und auf eine glänzende berufliche Zukunft zu erhalten. Doch die Prüfungen sind verstörend und durchaus gefährlich. Skye beginnt zunehmend zu zweifeln und das Procedere zu hinterfragen, was sie selbst in größte Gefahr bringt…

Die junge Autorin schreibt gut. Es gibt viele Passagen, die spannend-lebendig ausgearbeitet sind. Die möglicherweise zugrunde liegende Gesellschaftskritik ist geschickt eingearbeitet. Dennoch blieb ich als Leser von Anfang bis Ende irgendwie außerhalb des Geschehens. Skye ist mir wie auch alle anderen Akteure im Buch fremd und fern geblieben, sie wirken irgendwie künstlich. So erging es mir auch mit der Handlung. Mal durchaus spannend, wenige Seiten später jedoch unlogisch und irgendwie nicht fertig erzählt. Und schließlich auch über lange Strecken geradezu langweilig. Immer wenn sonst nichts hilft, gibt es irgendeinen technischen Schnickschnack, der in der aktuellen Situation weiterhilft. Gut, ich gebe zu, dass Dystopien nicht gerade mein Lieblings-Genre sind, aber ich hoffte doch anhand der Verlagsankündigung auf eine straff erzählte, in sich logische, emotional packende, spannende Geschichte. Leider eine vergebliche Hoffnung. Es ist zu wünschen, dass Lina Frisch ihr mit Sicherheit vorhandenes Schreibtalent weiter zu entwickeln lernt.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Befremdliches Vexierspiel

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Vorliegendes Jugendbuch für die Altersgruppe ab 11 Jahren, wie vom Verlag vorgeschlagen, hat mir Rätsel aufgegeben, nicht nur was Ainsley Castle betrifft. Ein geheimnisvolles, ansprechendes Cover, überhaupt ...


Vorliegendes Jugendbuch für die Altersgruppe ab 11 Jahren, wie vom Verlag vorgeschlagen, hat mir Rätsel aufgegeben, nicht nur was Ainsley Castle betrifft. Ein geheimnisvolles, ansprechendes Cover, überhaupt die schöne Gesamtgestaltung verlockte mich und ließ mich, verstärkt noch durch den Klappentext, auf ein gutes, spannendes, überraschendes Jugendbuch hoffen.

Zum Inhalt: Lizzy musste mit Vater und Stiefmutter an die schottische Küste ziehen. Die Stiefmutter leitet dort ein riesiges Hotel. Lizzy ist unglücklich. Sie empfindet ihre Stiefmutter als echten Drachen, sie träumt schlecht, leidet unter merkwürdigen Schwindelanfällen und Erinnerungslücken. Als sie auch noch seltsame Mails bekommt, die genau das wiedergeben, was Lizzy soeben erlebt bzw. gedacht und gefühlt hat, wird die Situation immer unheimlicher. Glücklicherweise begegnet sie Mack, einem Computer-Nerd, der ihr helfen will, den seltsamen Vorgängen auf die Spur zu kommen. Doch da taucht Betty auf, ein Mädchen, das Lizzy bis aufs Haar gleicht…

Eigentlich hat das Buch alles, was ein Jugendbuch für diese Altersgruppe haben sollte. Es ist modern, in altersgemäßem Erzählstil geschrieben, spannend-abenteuerlich, mysteriös, überraschend und geheimnisvoll. Durch das Verschwimmen der Wirklichkeit in abstruse Geschehnisse, durch das willkürliche Überschreiten der Grenzen zwischen Realität und Fantasie wird das Buch jedoch zu einem seltsamen, fast möchte ich sagen befremdlichen Vexierspiel, dem zu folgen nicht wirklich gelingt. Zu vieles bleibt ungeklärt, bleibt rätselhaft. Dass es die Autorin darauf anlegt, dass die Protagonistin ihre Geschichte, das vorliegende Buch also, letztlich irgendwie selbst schreibt, mag in seiner Doppeldeutigkeit für erwachsene Leser ein geeignetes Thema darstellen, nicht aber für 11-Jährige, wie ich meine. Das Buch wirkt auf mich wie ein Entwurf, ein gedankliches Spiel mit Möglichkeiten, aber leider nicht wie ein konsequent durchgestaltetes Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Hat mich nicht überzeugt

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Ein wirkungsvolles Cover und eine spannend formulierte Verlagsankündigung hatten mich verlockt, dieses Buch lesen zu wollen. Die erste Enttäuschung bot sich mir leider durch das billig wirkende Papier ...


Ein wirkungsvolles Cover und eine spannend formulierte Verlagsankündigung hatten mich verlockt, dieses Buch lesen zu wollen. Die erste Enttäuschung bot sich mir leider durch das billig wirkende Papier der Buchseiten, ein arger Kontrast zum silberverzierten Einband.

Zum Inhalt: Alice lässt sich von ihren Freundinnen verführen, an einer illegalen Party mitten im Wald teilzunehmen. Die Party wird ausgerichtet von den Schülern zweier geheimnisumwitterter Internate Chesterfield und St. Burrington. Noch Wochen nach dieser Party wirkt Alice völlig verstört, aus der Bahn geworfen durch seltsame Halluzinationen. Da ihre Schulleistungen abrupt absinken, erhält sie die unglaubliche Chance, während der Sommerferien an einer Summer-School in Chesterfield teilzunehmen. Dort lernt sie den undurchsichtigen Vincent kennen, dessen Lächeln sie verzaubert. Dennoch gerät ihre Welt mehr und mehr aus den Fugen…

Um das Positive vorweg zu nehmen. Das Buch enthält einen spannend konstruierten Plot, eine mystische, ungewöhnliche Geschichte, die lebendig geschrieben ist. Und so ist das Buch weitgehend fesselnd zu lesen. Doch stellenweise schleppt sich die Story dahin, insbesondere wenn es um die Spielregeln geht, auch die Spiele selbst sind letztlich langweilig. Immer wieder neue Einzelscharmützel, das ermüdet. Mir fehlte der große Bogen, die große Klammer, die die Geschichte als Ganzes tragen könnte. Auch sprachlich stören mich Wiederholungen, wenn Augen zum Beispiel wieder und wieder zu Schlitzen oder ganz und gar schwarz werden, wie in einem schlechten Comic, oder wenn wiederholt metallischer Geschmack im Mund entsteht. Hier wäre der Autorin zu wünschen, dass sie, um Gefühle auszudrücken, auf eine größere Bandbreite der möglichen Körperreaktionen und entsprechender Beschreibungen zurückgreifen könnte.

Ja, wir sind alle anfällig für Einflüsterungen und Manipulationen. Ja, vielleicht ist die Welt tatsächlich ein Spielfeld und wir die Schachfiguren darauf. Aber nein, es gibt nicht nur die Wahl zwischen Schwarz und Weiß. Ob dies im zweiten Band thematisiert wird, um der Geschichte etwas mehr Tiefe zu geben?

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Unterhaltsam, aber ohne echten Nährwert

Zeit der Sehnsucht auf Morgan's Hall
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Manchmal hat man Lust auf einen Roman, der reichlich Gefühle transportiert. So jedenfalls war meine Erwartung an das vorliegende Buch, dessen 1. Band ich nicht kannte. Insofern wurde ich doch etwas überrascht ...

Manchmal hat man Lust auf einen Roman, der reichlich Gefühle transportiert. So jedenfalls war meine Erwartung an das vorliegende Buch, dessen 1. Band ich nicht kannte. Insofern wurde ich doch etwas überrascht von der sehr, sehr gefühlsbetonten Familiengeschichte, die immer so am Rande des Kitsches und der Larmoyanz hin und her schlingert.

Dramen gibt es genug: Isabelle hat ein Geheimnis, bekennt sich jedoch nach ihrer Rückkehr erneut zu ihrem Ehemann John und wird schwanger. Ein Feind der Familie vernichtet die gesamte Apfelernte, die Tochter Elizabeth fühlt sich zu ihrem Stiefbruder James hingezogen. James hat andere Zukunftspläne als die, die sein Vater plant.

Man ahnt, diese Familiengeschichte, die in den späten Fünfziger Jahren spielt, ist prallvoll mit großen und kleinen Geschehnissen, mit Zerwürfnissen, mit Hoffnungen, mit Begehren, mit Enttäuschungen, einfach mit allem, was eine große Familie miteinander erleben kann. All das wird kurzweilig erzählt, wobei ich nicht immer die Handlungen und Reaktionen nachvollziehen konnte. Auch war mir der Grundtenor schlichtweg zu „gefühlig“, zu emotional. Zu keiner der handelnden Personen habe ich eine Nähe oder gar Sympathie entwickeln können. Sie blieben mir psychologisch zu unscharf geschildert.

Kurzum: Ein offensichtlich mehrbändig angelegter Familienroman, mit viel, manchmal zuviel Emotionen, kurzweilig und unterhaltsam zu lesen. Verlockend wie eine Praline, süß, aber eben ohne echten Nährwert.


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Veröffentlicht am 16.12.2019

Kein Buch für mich

Vicious - Das Böse in uns
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Eine Superheldengeschichte? Eine Fantasy-Story? Eine Erzählung über Gut und Böse? Ein Roman über Leben und Tod oder gar Unsterblichkeit? Mir scheint, dieses Buch hat von allem etwas, und davon jeweils ...

Eine Superheldengeschichte? Eine Fantasy-Story? Eine Erzählung über Gut und Böse? Ein Roman über Leben und Tod oder gar Unsterblichkeit? Mir scheint, dieses Buch hat von allem etwas, und davon jeweils mehr als reichlich. Zuviel für mich persönlich.
Die Autorin war mir bislang unbekannt. Und ich glaube, die Bekanntschaft mit Victor Vale und Eli Ever war ausreichend, um (wieder einmal) festzustellen, dass ich mich nicht gerne aufhalte im Bereich der losgelösten Fantasie-Ideen von Autoren, insbesondere nicht, wenn sie so skurril, so schräg und so grausam, ja auch moralisch fragwürdig sind wie im vorliegenden Buch.

Der Inhalt, in einem Satz zusammengefasst: Die Medizinstudenten Victor und Eli planen ihren Tod, und zwar, um wieder aufzuerstehen, versehen mit besonderen Fähigkeiten, woraus sich letztlich eine besondere Tragödie entwickelt.

Viele Zeitsprünge bzw. Rückblenden, Protagonisten ohne jeglichen Sympathiebonus, ein Schuss Übernatürlichkeit, blutige Düsternis und fragwürdige Ideen bzw. ein ungewöhnlicher Plot als solcher reichen für mich nicht aus, um mich zu fesseln oder überhaupt eine gewisse Sinnhaftigkeit im Buch zu entdecken. Leider haben mich sowohl die Thematik als auch die Ausführung dieses Romans nicht überzeugen können.

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