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Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebevolle Tiere, auch für Anfänger gut nachzuarbeiten

Lieblingstiere zum Häkeln
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In dem Buch lernen wir verschiedene Tiere wie, Den Bären, den Waschbären, den Fuchs, das Rentier und den Wolf aus dem Wald kennen. Auch verliebte Pärchen, wie einen Koala und einen Panda dürfen wir nacharbeiten, ...

In dem Buch lernen wir verschiedene Tiere wie, Den Bären, den Waschbären, den Fuchs, das Rentier und den Wolf aus dem Wald kennen. Auch verliebte Pärchen, wie einen Koala und einen Panda dürfen wir nacharbeiten, genauso wie kleine Schweinchen, einen Küchenchef samt Metzger und Jungkoch. Fehlen darf auch nicht die niedliche Hasenmama mit ihrem Nachwuchs.
Kinder werden sich sehr über diese vielseitigen kleinen Häkelfiguren freuen und damit sie auch alle zusammen mitnehmen können, gibt es zu guter Letzt noch eine Anleitung für einen großen Rucksack, in dem ich problemlos alles verstauen lässt.
Zu Beginn der Anleitung werden die einzelnen Maschenarten erklärt, so das auch Anfänger die hübschen Tiere ohne Probleme nacharbeiten können.
Es wird auch erklärt wie man Das Garn wechselt, die Fäden vernäht, in Runden arbeitet oder wie man zu- bzw. abnimmt. Desweiteren wird vorgeschlagen welche Wolle für die Figuren verwendet wurde, woran man sich aber nicht halten muss, und wunderbar Reste der gleichen Stärke verwenden kann.
Hosen, Mützen, Pullover, Schal, Halstuch und Rucksack kann man auch sehr gut kombinieren, so dass die niedlichen Tiere immer wieder ein anderes Aussehen bekommen.
Die Anleitungen sind sehr verständlich und machen es auch Anfängern leicht ihren Kindern mit diesen Figuren eine Freude und viele unbeschwerte Spiel und Kuschelstunden zu bereiten.
Besonders gut gefallen hat mir der große Rucksack, den man auch für andere Dinge nacharbeiten kann um Ordnung, nicht nur im Kinderzimmer, zu sorgen.
Das Buch kann ich gerne weiterempfehlen und ich werde es bestimmt immer wieder einmal zur Hand nehmen, um die Tiere, auch in abgewandelter Form nachzuarbeiten.
Ich wünsche schon mal allen viel Spaß beim häkeln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch das durch einen sympathischen Ermittler fesselt

Lügengrab
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Kommissar Krumme macht Urlaub auf einer Hallig und lernt auf der Überfahrt mit der Fähre Swantje kennen, die nach drei Jahren erstmals, nach dem Verschwinden ihres Verlobten, wieder nach Hooge fährt.
Swantje ...

Kommissar Krumme macht Urlaub auf einer Hallig und lernt auf der Überfahrt mit der Fähre Swantje kennen, die nach drei Jahren erstmals, nach dem Verschwinden ihres Verlobten, wieder nach Hooge fährt.
Swantje kann sich das Verschwinden von Mark nicht erklären, zumal sich alle ihre Freunde, die dabei waren, mehr als seltsam und abweisend verhalten.
Es kommt wie es kommen muss und aus dem ruhigen Urlaub für Krumme wird es nichts, er wird nach und nach immer tiefer in die Geschichte hinein gezogen. Als richtigen Kriminalroman würde ich das Buch nicht deklarieren, auch wenn ich von der ersten Seite an gefesselt war. Der Autor hat Krumme so gut und sympathisch beschrieben, das ich ihn sofort in mein Herz gehschlossen habe.
Auch hat Hendrik Berg sehr viel Recherchearbeit geleistet, in dem er das Leben auf einer Hallig so beschrieben hat, dass man sich selbst auf diese einsame Hallig versetzt gefühlt hat und mitten unter den Bewohnern dort zu Hause war. Auch die Bewohner wurden gut dargestellt, es fehlte bei den Nebenfiguren allerdings an Tiefe.
Zwischen all den Beschreibungen zu den Halligen und der Nordsee, die überaus interessant waren, geschehen Morde von denen man nicht weiß wer sie ausgeführt hat und die schon länger zurückliegen. Jemand auf der Hallig muss das Böse in sich haben.
Gegen Ende wird es dann richtig spannend und die Auflösung ist perfekt.
Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall mehr von dem sympathischen Kommissar Krumme lesen werde.
ich vergebe eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Therapie bis zum bitteren Ende

Mascha, du darfst sterben
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Mascha du darfst sterben / Antje May 5/5
Mascha ist 17 Jahre alt als sie auf dem Weg zum Bus von einem Auto erfasst wird und ein schweres Schädel-Hirn Trauma erleidet. Sie wird zunächst ins künstliche ...

Mascha du darfst sterben / Antje May 5/5
Mascha ist 17 Jahre alt als sie auf dem Weg zum Bus von einem Auto erfasst wird und ein schweres Schädel-Hirn Trauma erleidet. Sie wird zunächst ins künstliche Koma gelegt und fällt danach über Monate ins Wachkoma. Ihr Gehirn ist aufs schwerste geschädigt und ein langer Leidensweg beginnt, nicht nur für Macha, auch für ihre alleinerziehende Mutter und den Bruder.
Ihre Mutter Antje hat während der ganzen Zeit in der Klinik Tagebuch über den Zustand der Tochter geschrieben und es ist schwer zu lesen was Macha alles mitmachen musste, man kann nur erahnen was sie davon mitbekommen hat, wahrscheinlich viel mehr als man von Wachkomapatienten annimmt.
Besonders schlimm fand ich das Wünsche der Mutter nicht respektiert wurden und alles darauf ausgelegt wurde nicht lebenswertes Leben zu erhalten, obwohl auch die Wünsche der Tochter genau feststanden und sie sich nie gewünscht hat so zu existieren. Zum Teil wird Antje schon mit Entzug des Sorgerechts bedroht wenn sie für Behandlungen gibt. Am Ende schafft sie es dann das ihre Tochter in ein Hospiz verlegt wird wo sie in Frieden sterben darf.
Das Buch ist keine leichte Kost, berührt und macht nachdenklich. Es zeigt wie wichtig es ist eine Patientenverfügung zu haben. Muss wirklich bis zum Ende die komplette Apparate Maschinerie genutzt werden? Was ist Leben, was ist existieren?
Ich konnte die Beweggründe nachvollziehen und stehe voll hinter der Entscheidung der Mutter.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf der emotionalen Suche nach der Vergangenheit

Das Haus der verlorenen Kinder
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1941 wird Norwegen von den deutschen besetzt und immer wieder kommt es dazu das sich norwegische Frauen in deutsche Soldaten verlieben und schwanger werden. Die Frauen sind verhasst, werden als Huren ...

1941 wird Norwegen von den deutschen besetzt und immer wieder kommt es dazu das sich norwegische Frauen in deutsche Soldaten verlieben und schwanger werden. Die Frauen sind verhasst, werden als Huren und Deutschenmädchen beschimpft. Die Kinder wurden ihnen weggenommen und im Kinderheim des Vereins Lebensborn untergebracht.
In dem Buch erfahren wir die düstere Geschichte von Lisbet und Oda, die einen hohen Preis für ihre Liebe zahlen müssen. Ein Thema das nahe geht und mir bis dato unbekannt war.
In einem zweiten Handlungsstang geht es um Marie, die 2005 in einem Heim arbeitet um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Dort freundet sie sich mit der 84 jährigen Betty an, die aus Norwegen stammt.
Beide Geschichten sind spannend und vor allem sehr einfühlsam beschrieben, man leidet als Leser mit und möchte gerne helfen und trösten. Man kann zwar recht bald erahnen wie die beiden Geschichten zu einer werden, jedoch bleibt es spannend auf welchem Weg dies geschehen wird.
Die Autorin hat hervorragende Recherche betrieben und ein Thema bearbeitet dass wohl vielen unbekannt war. Noch heute leiden viele Betroffene darunter nichts über ihre Abstammung zu erfahren, da Akten größtenteils vernichtet wurden. Viele Betroffene habe aus diesem Grund sogar Selbstmord begangen.
Die Geschichte von Lisbet und Oda ist eine fiktive Geschichte, basiert aber auf realen Ereignissen, die emotional sehr berührend sind. Mit vielen bewegenden Sätzen hat es Linda Winterberg geschafft mich sehr zu berühren, das Buch bleibt sicherlich noch sehr lange in meiner Erinnerung.
Einen halben Stern abziehen würde ich weil es mir hier und da ein wenig zu viel Zufall gegeben hat und weil ich die Person Jan als überflüssig wahrgenommen habe, dies ist aber schon jammern auf hohem Niveau weil ansonsten alles bis zur letzten Seite stimmig ist und den Leser mit in eine Welt nimmt, der er so schnell nicht entfliehen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbares Buch über verschiedene Kulturen

Der goldene Sohn
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Anil und Leena verbringen gegen den Widerstand der Eltern fast ihre gesamte Kindheit zusammen, bis Anil nach seinem College Abschluss nach Amerika geht um dort Arzt zu werden.
Leena wird, wie in Indien ...

Anil und Leena verbringen gegen den Widerstand der Eltern fast ihre gesamte Kindheit zusammen, bis Anil nach seinem College Abschluss nach Amerika geht um dort Arzt zu werden.
Leena wird, wie in Indien üblich, verheiratet und muss in einer schlimmen Ehe ausharren bis ihr, schwer verletzt, die Flucht gelingt.
Anil hat in den USA mit dem Kulturschock und den harten Ausbildungsbedingungen zu kämpfen. Für ihn wird es auch nicht gerade leichter wenn er in seine Heimat kommt, da er dort die Arbeit seines Vaters, als Streitschlichter, übernehmen muss.
Beide haben es nicht leicht, bis sie sich wiedersehen und die alten Gefühle wieder da sind, als seine sie nie verschwunden gewesen.
Ein wunderbares Buch, das sich so flüssig lesen lässt, dass man es kaum aus der Hand legen mag. In den Kapiteln wird abwechselnd aus der Sicht von Anil und Leena geschrieben und da ich in beide Welten vollkommen abtauchen konnte, wollte ich immer wissen wie es mit dem anderen weitergeht und war so gefesselt, dass ich Kapitel um Kapitel lesen musste.
Alle Leser, die sich für fremde Kulturen interessieren, sollte diese Geschichte auf jeden Fall lesen, man lernt viel über das Leben in Indien, aber auch die Ausbildung in den Staaten und das zurechtfinden für einen Fremden dort, fand ich sehr gut und authentisch beschrieben. Sehr gefühlvoll, aber nie kitschig, alles nachvollziehbar.
Einen halben Stern Abzug gibt es wegen dem Ende, dass ich so nicht erwartet hatte und das ich auch unpassend und zu schnell abgearbeitet fand.